Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 22. Juli 2003

(1) ISRAEL FORDERT GRÖSSERES ENGAGEMENT DER EU IN NAHOST
(2) BESCHLUSS: ? 20 MIO. FÜR DEN GESUNDHEITSBEREICH; INNENMINISTERIUM STREICHT SIEDLUNGEN ? 14 MIO.
(3) JUNGE WISSENSCHAFTLER AUS ISRAEL ZU GAST IN BERLIN
(4) SCHWANGER MIT EINEM TRAUM: SKULPTUREN VON MENASHE KADISHMAN IN SCHWÄBISCH GMÜND
(5) DAS WETTER IN ISRAEL
(6) WECHSELKURSE



(1) ISRAEL FORDERT GRÖSSERES ENGAGEMENT DER EU IN NAHOST
Außenminister Silvan Shalom hat die Europäische Union am Montag aufgefordert, eine größere Rolle im Nahost-Friedensprozess zu spielen. In einer Rede vor dem Ministerrat in Brüssel sagte Shalom, dass Israel die palästinensischen Bemühungen zur Verhinderung von Terroranschlägen sehe. Shalom warnte aber zugleich, dass der Friedensprozess in sich zusammen fallen könne, sollte die Palästinensischen Autonomiebehörde die Terrororganisationen nicht gänzlich auflösen.

Ganzer Text: Rede des Stellvertretenden Ministerpräsidenten und Außenministers Silvan Shalom vor dem Ministerrat der Europäischen Union, Brüssel, 21. Juli 2003:
(http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=34678&MissionID=88)

(2) BESCHLUSS: ? 20 MIO. FÜR DEN GESUNDHEITSBEREICH; INNENMINISTERIUM STREICHT SIEDLUNGEN ? 14 MIO.
Die israelische Regierung will dem Gesundheitsbereich rund 20 Mio. zur Verfügung stellen. Das hat das sozialwirtschaftliche Kabinett am Dienstag entschieden. Mit der Soforthilfe soll die private ärztliche Versorgung der Krankenhäuser wieder ermöglicht werden. Außerdem entschied das Kabinett, dass das Wolfsohn-Krankenhaus in Holon privatisiert und an eine der Krankenkassen übertragen werden soll. Der Entscheidung ging ein Streit zwischen dem Finanzminister und dem Gesundheitsministerium über Kürzungen und Reformen im Gesundheitsbereich voraus. (Walla!)

Israels Innenminister Avraham Poraz (Shinui) will in Zukunft Gelder, die für jüdische Siedlungen in den Palästinensergebieten bestimmt sind, an Behörden innerhalb Israels weiterleiten. Insgesamt handelt es sich um einen Betrag von umgerechnet rund 14 Millionen Euro.

Das Innenministerium soll für dieses Jahr vom Finanzministerium eine Summe von etwa 34 Millionen Euro erhalten. Poraz kündigte an, dass er auf diesen Betrag völlig verzichten werde, wenn seine neuen Pläne nicht angenommen würden. Am Montagabend hatte Ministerpräsident Sharon in der Knesset angekündigt, weitere Siedlungsaußenposten zu räumen. Die Zukunft der Siedlungen in den Palästinensergebieten könnten aber erst im Rahmen eines dauerhaften Friedensabkommens festgelegt werden, sagte Sharon am Montag. (Ma'ariv)

(3) JUNGE WISSENSCHAFTLER AUS ISRAEL ZU GAST IN BERLIN
Drei junge israelische Wissenschaftler haben im Rahmen des europäischen Forschungswettbewerbs "Junge Wissenschaftler" einen Aufenthalt in Berlin gewonnen. Gregory Spector, Ilia Oshrow und Roman Krasnovid, alle zwischen 17 und 18 Jahre alt, kamen am 17. Juli nach Deutschland, um drei Wochen in Berlin zu verbringen.

Gregory, Ilia und Roman gewannen zunächst das Preisausschreiben auf nationaler Ebene, das vom Museum für Wissenschaft in Jerusalem ausgerichtet wurde. Als Sieger nahmen sie danach an dem Wettbewerb auf europäischer Ebene teil. In diesem Rahmen wurden die Israelis jetzt vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung in die deutsche Hauptstadt eingeladen.

Ilia Oshrow und Roman Krasnovid beschäftigten sich mit einem physikalischen Problem: "Planning an Experimental System for Thermoluminescence Research". Das Projekt von Gregory Spector fällt in den fachübergreifenden Bereich der Neurophysiologie: "Tilt Illusion and Context Effects in Visual Perception". Alle Teilnehmer des Wettbewerbs waren zwischen 15 und 21 Jahre alt. Die Forschungsarbeiten deckten die Bereiche Natur- und Sozialwissenschaften ab.

Die Idee des Wettbewerbs stammt aus Brüssel. Als Israel in das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Entwicklung als begleitendes Mitglied aufgenommen wurde, erhielt Israel auch eine Einladung zum europäischen Preisausschreiben "Junge Wissenschaftler". Finanziell und organisatorisch wird der Wettbewerb von Intel, sowie dem israelischen Ministerium für Erziehung unterstützt.

Der Forschungswettbewerb wird in Israel mit wachsendem Interesse verfolgt. Bereits im vergangenen Jahr waren drei junge Wissenschaftler auf Einladung des Bundesministeriums zu Gast im Forschungszentrum für Gesellschaftswissenschaften WZB in Berlin. Die diesjährigen Gewinner wurden am 14. März ausgewählt, dem israelischen Tag der Wissenschaft. Der Tag erinnert zugleich an den Physiker Albert Einstein. Einstein wurde am 14. März 1879 in Ulm geboren.

(4) SCHWANGER MIT EINEM TRAUM: SKULPTUREN VON MENASHE KADISHMAN IN SCHWÄBISCH GMÜND
Seine Malereien, metallenen Skulpturen und Installationen werden weltweit präsentiert und hoch geachtet - aus dem reichen Ouvre von Menashe Kadishman präsentiert die Galerie im Prediger vom 13. Juli bis 23. November 2003 eine Rauminstallation, bestehend aus 127 klein- und mittelformatigen Eisenskulpturen: Unter dem Titel "Eretz Moledet Motherland" wird zum ersten Mal überhaupt auch eine Werkgruppe gezeigt, die seit zwei Jahrzehnten die Thematik des heute 71-jährigen Bildhauers mitbestimmt - die Figur des Esels. Eine Großskulptur auf dem Gmünder Johannisplatz erweitert die Präsentation; die Stahlskulptur mit dem Motiv einer über einem Grabstein trauernden Frau ruft zugleich die Bestimmung des Platzes in Erinnerung, der in vorstaufischer Zeit als Begräbnisstätte gedient hat.

Zu Kadishmans Hauptmotiven, die er über Jahre hinweg immer wieder modifiziert und paraphrasiert hat, gehört das Lamm - Symbol für das Opferdasein und die Unschuld überhaupt - und der Esel, der in Schwäbisch Gmünd erstmals im Zentrum einer Ausstellung steht. Für Kadishman verkörpert der Esel Heimat schlechthin - in Israel jedoch nicht gleichbedeutend mit Vaterland, sondern mit dem Land der Mütter, daher Eretz Moledet / Motherland. Der Esel gilt als das genügsame, geduldige, demütige und in stoischer Gelassenheit alle Lasten er-tragende Landtier, das für die einfachen Bauern unverzichtbar ist - zur Urbarmachung ihrer Böden, zum Tragen und Befördern von Hab und Gut, und als schützender und wachsamer Gefährte. Der Esel - "schwanger mit einem Traum" (Menashe Kadishman) - gerät zum Träger und Lasttier von Begegnungen und Geschichten. Die Vermischung von beiden Bedeutungsebenen hat dieses Tier zum archaischen Sinnbild und Garanten für die Entstehung und Entwicklung von Heimat gemacht!
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Teilnahmen an mehreren Biennalen von Venedig und an der Documenta in Kassel bezeugen seine innovative Kraft und beeinflussten bedeutende Künstler der nachfolgenden Generationen. Aufsehen erregt hat Kadishman jüngst in Deutschland mit der Installation "Shalechet" (hebräisch für "gefallenes Laub") im Jüdischen Museum Berlin (1997 - 2000): 10.000 unregelmäßig runde Eisenscheiben, in die Gesichter mit zum Schrei aufgerissenen Mündern geschnitten sind.

(5) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig und etwas wärmer

Jerusalem: 19-28°C
Tel-Aviv: 23-29°C
Haifa: 23-32°C
Am Toten Meer: 29-40°C
Eilat: 27-40°C

(6) WECHSELKURSE
1 € - 5,000 NIS (+0,51%)
1 £ - 7,045 NIS (-0,44%)
1 $ - 4,426 NIS (-0,29%)
(Israel Bank, 21.07.03)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


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