Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
---------------------------------------
Freitag, 18. Juli 2003

(1) TREFFEN ZWISCHEN BUSH, ABBAS, SHARON ERWARTET
(2) IDF ZERSTÖREN HÄUSER DER ENTFÜHRER GURELS IN NABLUS
(3) SHAUL MOFAS: VOM VOLLKOMMENEN ZUM OPTIMISTISCHEN SKEPTIKER - KOMMENTAR VON YO'EL MARCUS, HA'ARETZ, 18. JULI 2003
(4) FERIENLAGER DER BESONDEREN ART
(5) GEDENKEN AN TERRORANSCHLAG IN ARGENTINIEN (18. JULI 1994)
(6) ERSTMALS ERRINGT MAKKABI DEUTSCHLAND (BASKETBALL) SILBER BEI DER MACCABIA - INSGESAMT 6 MAL GOLD IN ANTWERPEN



(1) TREFFEN ZWISCHEN BUSH, ABBAS, SHARON ERWARTET
Ministerpräsident Ariel Sharon wird sich am 29. Juli mit US-Präsident George Bush in Washington treffen, um über die weitere Umsetzung des Nahostfriedensplans zu beraten. Vier Tage zuvor, am 25. Juli, wird der palästinensische Ministerpräsident zu Gesprächen mit dem Bush in Washington erwartet. Sharons Reise war ursprünglich für September geplant. Für Abbas wird der Besuch der erste eines palästinensischen Führers seit dem Amtsantritt Bushs in Washington sein. Bush lehnt Palästinenserchef Yasser Arafat wegen seiner Unterstützung des Terrors als Gesprächspartner ab.

Die radikalislamischen Terrorgruppen Hamas und Islamischer Jihad kritisierten den geplanten Besuch des palästinensischen Ministerpräsidenten in den Vereinigten Staaten. Mahmud Abbas hätte die Einladung nicht annehmen dürfen, solange Arafat von Israel in Ramallah festgehalten werde, erklärten die beiden Organisationen am Donnerstag. Die Al Aqsa Märtyrer Brigaden, der bewaffnete Arm der Fatah-Bewegung Yasser Arafats, riefen Arafat dazu auf, die Regierung Mahmud Abbas' aufzulösen.

Sharon und Abbas werden sich am Sonntag in Jerusalem treffen. Unterdessen hat ein palästinensischer Regierungssprecher davon gesprochen, die befristete Waffenruhe ("Hudna") zu verlängern. Der israelische Regierungsberater Dore Gold nannte die Waffenpause eine "innerpalästinensische Angelegenheit". Eine Verlängerung ändere nichts an der israelischen Forderung, dass Terroristen entwaffnet werden müssen. "Israel folgt der Roadmap. Der entscheidende erste Schritt, den die Palästinensische Autonomiebehörde machen muss, ist die Auflösung der Terrorinfrastruktur", so Gold am Donnerstag. (The Jerusalem Post)

(2) IDF ZERSTÖREN HÄUSER DER ENTFÜHRER GURELS IN NABLUS
Die Israelischen Verteidigungskräfte IDF haben in der Nacht die Häuser der beiden palästinensischen Entführer des israelischen Taxifahrers Eliyahu Gurel in der Umgebung von Ramallah zerstört. Ahmad Hajaji und Ramez Rimawi hatten den Mann vier Tage lang in Bithuniyah bei Ramallag festgehalten, bis israelischen Sondereinheiten den Vermissten am Dienstag befreiten und die beiden Entführer festnahmen.

Einen 15-kg schweren Sprengsatz hat die israelische Armee in der Nacht in einem Olivenhain in Tubas bei Nablus, Westjordanland, sichergestellt. In Nablus demonstrierten am Donnerstag 500 Palästinenser gegen bewaffnete Palästinenser ihrer Stadt, die Anfang der Woche zwei Palästinenser getötet hatten. Nach Auskunft der Demonstranten werden die bewaffneten Einwohner nicht polizeilich verfolgt oder bestraft. (Ha'aretz)

(3) SHAUL MOFAS: VOM VOLLKOMMENEN ZUM OPTIMISTISCHEN SKEPTIKER - KOMMENTAR VON YO'EL MARCUS, HA'ARETZ, 18. JULI 2003
"Nach der erfolgreichen Rettung des Taxifahrers Eliyahu Gurel sagte der israelische Verteidigungsminister Shaul Mofas in privatem Rahmen, dass ,auf palästinensischer Seite positive Dinge geschehen, die wir nicht durch unsere Finger gleiten lassen sollten'. Weil der Premierminister, der Minister für Öffentliche Sicherheit, der Generalstabschef und der Chef der Polizei außerhalb des Landes waren, war Mofas der Mann an der Spitze und traf die Entscheidungen in der Angelegenheit ,Gurel'. Die Anrufe, die er von palästinensischer Seite erhielt, waren voller Betroffenheit und Hilfsbereitschaft und auch voller Bestreben, die Sache nicht abzublasen. Diese Anrufe hinterließen einen tiefen Eindruck.

Die Gespräche mit den Palästinensern über den Fahrplan haben Mofas verändert. Er wandelte sich von einem vollkommenen Skeptiker in einen optimistischen Skeptiker. Der Mann, der den Kampf gegen die Al-Aqsa-Intifada mit eiserner Faust führte und eine Spur der Zerstörung und Tausende von Toten und Verwundeten hinterließ, spricht nun von ,positiven Zeichen' aus dem palästinensischen Lager. Er spricht über einen drastischen Rückgang der Hetze und der Terrorwarnungen und über den wirklichen Wunsch der neuen palästinensischen Führung, nicht zur Intifada zurückzukehren. Dahlan sagte öffentlich: ,Von unserer Perspektive aus gesehen ist die Intifada vorbei.'

Mofas nannte in einem Interview mit NBC zwei Gründe für seinen Optimismus: amerikanische Einmischung und die Tatsache, dass beide Seiten zu dem Schluss gelangt sind, dass ein militärischer Sieg unmöglich ist. Er sieht Dahlan als Schlüssel zum Erfolg des Fahrplans. Inmitten eines Treffens mit Sharon und seinen Ministern, überbrachte ihm Sharons Sekretär eine Nachricht. ,Was ist das? Noch ein Terroranschlag?' fragte einer der Minister. ,Nein, kein Anschlag', sagte Dahlan schnell wie ein Augenzwinkern.

,Die kommenden Wochen werden kritisch sein', sagt Mofas. ,Wir wissen, dass die Feuerpause den Terrororganisationen Zeit gibt, um sich mit Waffen einzudecken. Und zwei (palästinensische) Führungszentren haben zu einer Situation geführt, in der Arafat das Leben Abu Mazens (Mahmud Abbas) schwer machen kann. Doch wir erkennen auch an, dass die Palästinenser Zeit brauchen.'

Die Dinge mögen sich zum Besseren gewandelt haben, sagt Mofas, doch wir müssen unsere Augen weit geöffnet halten. Zur gleichen Zeit wird er nie müde, zu sagen, dass wir der gegenwärtigen Initiative eine Chance geben müssen. Denn wenn sie misslingt, wird die Rückkehr zu dem, was wir vor der Feuerpause hatten, sehr mühevoll werden. (...)" (Ha'aretz)

(4) FERIENLAGER DER BESONDEREN ART
Der Anblick von lächelnden Müttern und strahlenden Kindern im Sommercamp "Rinas Kinderheim" in Givat Olga gibt keinen Hinweis auf die traurige Gemeinsamkeit: dass es sich um ein Sommerlager für Witwen und Waisenkinder gefallener Soldaten der israelischen Armee handelt.

Die Leiter des Ferienheims sind Soldaten. Sie organisieren das Ferienprogramm für die Kinder. Den Müttern ermöglicht es, sich während dieser Zeit ein wenig auszuruhen. Für die meisten ist dies der einzige Urlaub, den sie haben.

Die israelische Armee veranstaltet dieses Sommerlager in Zusammenarbeit mit der "Gesellschaft für den Soldaten" seit 22 Jahren. Die Leiterin der Sommerfreizeit ist Oberstleutnant Rina Idan, Leiterin der Kommunikationsabteilung für betroffene Familien. Die Mütter nennen sie "unsere Mutter". Idan wird von einem Team von 148 Soldaten unterstützt, von denen die meisten den regulären Militärdienst leisten. Sie arbeitet viele Monate im Jahr für das "Sommerlager der Soldatenkinder", welches dieses Jahr ca. 1000 Witwen und ca. 320 bis 18 Jahre alte Waisenkinder zu Gast hatte, darunter 150 Babys. (Ma'ariv)

(5) GEDENKEN AN TERRORANSCHLAG IN ARGENTINIEN (18. JULI 1994)
In einem Schreiben gedachte der israelische Außenminister am Freitag des Selbstmordattentats auf das Jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires, Argentinien, am 18. Juli 1994, vor genau neun Jahren. Infolge des Angriffs wurden 85 argentinische Zivilisten getötet und 230 verletzt, darunter Juden und Nicht-Juden. Der Attentäter hatte sich in dem Kulturzentrum (AMIA) mit mehreren 100 kg Sprengstoff in die Luft gesprengt. Dabei wurde das Gebäude vollkommen zerstört.

Nach Ermittlungen des argentinischen Geheimdienstes wurde der Anschlag vom iranischen Geheimdienst und der Hisbollah durchgeführt. Die prinzipielle Entscheidung wurde unter der Leitung des Geistigen Oberhauptes des Irans, Ayatollah Ali Khamenei und des Staatspräsidenten Rafsanjani u.a., im August 1993 getroffen. Der iranische Auswärtige Dienst organisierte die diplomatische Deckung der Operation.

(6) ERSTMALS ERRINGT MAKKABI DEUTSCHLAND (BASKETBALL) SILBER BEI DER MACCABIA - INSGESAMT 6 MAL GOLD IN ANTWERPEN
Erstmals hat die Basketball-Mannschaft von Makkabi Deutschland eine Medaille bei der europäischen Maccabia in Antwerpen (04. bis 11. Juli) errungen. Nach professioneller Vorbereitung und einer stark zusammenhängenden Mannschaft waren die Jungs auf den Wettkampf bestens vorbereitet. Dank einer homogenen Mannschaftsleistung (alle Spieler punkteten) gewannen die Deutschen locker die ersten drei Spiele gegen Moldawien, Belgien und Österreich. Trotz des herausragenden Riesen im Team, dem 2.05 m Mann Alejandro ESCAPA, stand stets die gesamte Mannschaft im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Der gebürtige Uruguayer mit israelischem Pass spielt sonst in Chemnitz in der 2. Liga und war in Antwerpen nicht zu übersehen.

Darüber hinaus entwickelte sich Boris Nadejdin aus Bonn zum Schrecken aller Gegner: Die Österreicher vernichtete er fast im Alleingang. Das entscheidende Spiel um den Einzug ins Finale bestritt das deutsche Team gegen die Türkei (3. Platz). Fast 40 Minuten lang blieb das Spiel unentschieden, doch behielten die Spieler bis zum Schluss die Nerven und gewannen mit 76:74. Damit war die 1. Silbermedaille im Basketball für Makkabi Deutschland gesichert.

Im Finale erwartete der bislang ungeschlagene Favorit Frankreich das erfolgreiche Team aus Deutschland. Nach einem spannenden Spiel mussten die deutschen Spieler der französischen Mannschaft zwar abermals die Goldmedaille überlassen, verließen aber das Feld als glückliche Gewinner und wurden hoch bejubelt vom Präsidenten von Makkabi Deutschland, Gideon Osterer, sowie dem Sportdirektor Motti Tischhauer. Trainer der Mannschaft war Predrag Glisic aus Frankfurt, der entscheidend zu diesem Erfolg beigetragen hat. Die deutsche Mannschaft stellten: Kapitän Micky Shefi, Jan und Boris Vormann, Dennis Shreer, Pini Mlinarik, Igor Corotic, Nikita Diakur, Adi Osterer und David Galeczki.

Insgesamt holte Deutschland 6 mal Gold, 7 mal Silber und 7 mal Bronze. An dem Wettkampf nahmen 1.200 jüdische Sportler aus ganz Europa teil. Das Highlight der Maccabia bildete der Einmarsch bei der Eröffnungsfeier vor prominenten Gästen wie Bundesinnenminister Otto Schilly und dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel. Die nächste Maccabia wird 2005 nach langer Pause wieder in Israel ausgetragen. (David Galeczki)

***
Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


© Botschaft des Staates Israel, 2003