Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Donnerstag, 17. Juli 2003

(1) SYRIEN WILL DIREKTE FRIEDENSVERHANDLUNGEN MIT ISRAEL
(2) IDF FORDERN VON USA KRITERIEN ZUR UMSETZUNG DER ROADMAP
(3) INTERNATIONALES FORSCHERTEAM FINDET GEN, DAS DAS TÖDLICHE HRD-SYNDROM BEI ARABISCHEN KINDERN VERURSACHT
(4) BUILDEX 2003 - DIE BAUMESSE IN TEL AVIV
(5) KOL TOF BEI DEN KLEZMERWOCHEN IN WEIMAR
(6) DAS WETTER IN ISRAEL
(7) WECHSELKURSE



(1) SYRIEN WILL DIREKTE FRIEDENSVERHANDLUNGEN MIT ISRAEL
Syriens Präsident Bashar Al Assad ist zu direkten Friedensverhandlungen mit Israel bereit. Allerdings sollen die Gespräche ohne einen separaten syrisch-libanesischen Fahrplan nach amerikanischem Muster und ohne amerikanischen Druck auf Damaskus geführt werden. Der Dialog soll Verhandlungen über die Befreiung der entführten Israelis beinhalten, die seit nunmehr drei Jahren vermisst werden. "Ein Teil von ihnen ist tot, ein Teil von ihnen lebt", sagte Assad, "wir wissen, wo sie sind und verlangen einen Austausch mit Gefangenen in Israel, darunter mindestens zwei syrische Staatsbürger, die Israel gefangen hält."

Dies sind die ersten Einzelheiten, die aus einem langen Gespräch zwischen Präsident Assad und dem Nahost-Gesandten der Vereinten Nationen Terje Larsen vor einer Woche in Damaskus hervorgingen. Die Informationen erreichten diplomatische Quellen in New York und Washington, ein Teil davon sickerte nun auch nach Jerusalem durch. Mehr Einzelheiten werden zum Wochenende erwartet. Syrien hat in dieser Woche mit einem teilweisen Abzug seiner Truppen aus dem Libanon begonnen. 1.000 Soldaten wurden aus dem Norden des Landes und aus der Umgebung der libanesischen Hauptstadt Beirut abgezogen. Nach Schätzungen befinden sich insgesamt rund 20.000 syrische Soldaten auf libanesischem Gebiet. (Ma'ariv)

(2) IDF FORDERN VON USA KRITERIEN ZUR UMSETZUNG DER ROADMAP
Nach Schätzungen der israelischen Armee befinden sich noch ca. 50.000 illegale Waffen in palästinensischen Gebieten, die unter palästinensischer Sicherheitskontrolle stehen. Der Bericht der Israelischen Verteidigungskräfte IDF wurde nach Angaben der Tageszeitung Ha'aretz dem US-Sondergesandten John Wolf übergeben. Wolf ist mit der Überwachung der Umsetzung des Nahostfriedensplans betraut. Weiterhin bestehen noch 24 Waffenwerkstätten, 20 Waffenschmugglerringe und zwischen vier und 13 Tunnels, die die Büros palästinensischer Terrorgruppen in Rafah/Gaza und Ägypten miteinander verbinden.

Am meisten Sorgen bereitet den Beobachtern die wachsende Produktion der "schweren" Waffen, wie Landminen, Mörsergranaten und Kassam-Raketen, deren zukünftige Reichweite auf 13 km geschätzt wird. Außerdem wird von paramilitärischen Trainingscamps in Gaza berichtet. Unterstützend wirkt dabei die Aufhebung der Straßensperren der israelischen Armee im Gazastreifen, einer Maßnahme, die Israel im Zuge der Roadmap umgesetzt hat.

Die IDF haben die amerikanischen Beobachter jetzt dazu aufgerufen, Kriterien zu benennen, nach denen die Einhaltung der Roadmap systematisch gemessen werden kann. (Ha'aretz)

In der Roadmap hat sich die palästinensische Regierung dazu verpflichtet, palästinensische Terrororganisationen zu entwaffnen. Bereits im Interimabkommen von September 1995 erklärte die palästinensische Führung: "Alle illegalen Waffen werden von der palästinensischen Polizei konfisziert." (Anhang I, Art. II c). Und im Wye-River-Memorandum von Oktober 1998 verpflichtete sich die palästinensische Seite, "rigoros und fortdauernd ein systematisches Programm zur Einziehung und entsprechenden Handhabung all dieser illegalen Posten [Handfeuerwaffen, Munition oder sonstige Waffen]" zu erstellen und zu implementieren (Art. III, A,2). Seit Beginn der Gewaltwelle im September 2000 sind bis heute 823 Menschen dem palästinensischen Terror zum Opfer gefallen.

Nach einem Bericht der Jerusalem Post kommen mehr als die Hälfte der Finanzen des Hamas aus Saudi Arabien. Trotz des internationalen Appells, die Unterstützung der Palästinensergruppen aus dem Ausland zu unterbinden, sind die Finanzhilfen aber angestiegen, sagte der früherer israelischer Botschafter bei den Vereinten Nationen Dore Gold am Dienstag. (The Jerusalem Post)

(3) INTERNATIONALES FORSCHERTEAM FINDET GEN, DAS DAS TÖDLICHE HRD-SYNDROM BEI ARABISCHEN KINDERN VERURSACHT
Forscher aus Israel, Saudi Arabien, Kuwait, den Vereinigten Staaten und Belgien ist es gelungen, ein Gen zu identifizieren, das das seltene Hypoparathyroidism-Retardation-Dysmorphism-Syndrom (HRD) verursacht. Die Krankheit tritt nur bei arabischen Kindern auf, darunter in Israel lebende Palästinenser und Beduinen, und endet in den meisten Fällen tödlich.

Obwohl die Forscher ihre Ergebnisse kürzlich gemeinsam in einer Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift Nature Genetics vorgestellt haben, mussten die Forschungsarbeiten aus politischen Gründen so durchgeführt werden, dass es nicht zum direkten Kontakt zwischen den arabischen Forschern mit ihren israelischen Kollegen kam. Die saudischen und kuwaitischen Forscher hätten eventuell mit einem Arbeitsverbot rechnen müssen, wenn sie unmittelbar mit den Israelis kooperiert hätten, so die Wissenschaftler der Ben Gurion Universität im Negev. Also übernahm Dr. George Diaz vom New Yorker Mount Sinai Hospital die Mittlerrolle zur Vermittlung zwischen den internationalen Forschungsteams.

Das rezessive Gen wurde am Chromosom Nr. 1 von 35 Familien im Negev/Israel, Saudi Arabien und Kuwait gefunden. Zusätzlich gab es Berichte über zwei Fälle in Frankreich und Belgien. Die Ergebnisse lassen die Vermutung zu, dass die Krankheit auf eine Genmutation eines einzigen Arabers vor Jahrzehnten oder vielleicht Jahrhunderten zurückgeht.

Die Entdeckung eröffnet jetzt ein tieferes Verständnis der Krankheit und ermöglicht eine pränatale Diagnose des HRD Syndroms, sagte Dr. Ruti Parvari von der Medizinischen Fakultät der Ben Gurion Universität in Be'er Sheva. (The Jerusalem Post)

(4) BUILDEX 2003 - DIE BAUMESSE IN TEL AVIV
Von Montag, 21. bis Donnerstag, 24. Juli 2003 findet in Tel Aviv die internationale Baumesse Buildex 2003 für Bauindustrie, Architektur, Ingenieurwesen und Design statt. Auf der Veranstaltung werden mehr als 300 Aussteller und rund 30.000 Besucher erwartet. (http://www.israel-trade-fairs.com/english/index.html)

Eine permanente Bauausstellung bietet außerdem das Israeli Building Center bei Ga'ash, 20 km nördlich von Tel Aviv gelegen. Auf dem 4 km² großen Ausstellungsgelände befindet sich Israels größte Bau- und Baudesignmesse. Das Israeli Building Center ist ein einzigartiges Forum für 200 Unternehmen aus den Bereichen Bautechnik, Architektur, New Material und Baudesign. (http://www.building.org.il/BuildaGate/general2/company_search_tree.php3?NewNameMade=0&InitialEntry=1&SiteName=building_eng&lan=en&EnterDefault=&Referral=tree&Clubtmp1=&Design=2)

(5) KOL TOF BEI DEN KLEZMERWOCHEN IN WEIMAR
Die sephardische Musikgruppe KOL TOF wird am Samstag, dem 19. Juli 2003, beim Eröffnungskonzert der Klezmerwochen im Schlosspark Ettersburg Weimar auftreten.

Esti Kenan Ofri und Oren Fried entführen die Hörer mit ihrer Musik in die Welt der Sepharden, der Juden, die im Mittelmeerraum oder dem Mittleren Osten zu Hause waren und sind. Das Duo, das sich selbst als Glied in der Kette eines von Generation zu Generation weitergegebenen musikalischen Vermächtnisses sieht, fügt dieser sephardischen Tradition selbst eine Schicht an Interpretationen und eigenen Kompositionen hinzu. Mit Stimme und Schlaginstrumenten schaffen sie dabei einen einzigartigen Raum für Improvisationen und für reiche Fülle an Nuancen, Klängen, Rhythmen und Melodien.

Das Repertoire von Kol Tof umfasst sowohl einfache Volksdichtungen als auch kunstvolle Kompositionen, von Männern gesungene Gebete sowie Melodien, die Frauen täglich in Ladino, Hebräisch oder Arabisch sangen - eine Mischung, die die Vielfalt menschlicher Gefühle und Erfahrungen widerspiegelt. Eintrittskarten sind zu ?11, 60 (ermäßigt ? 8,60) unter 0180 505 5 505 oder an der Abendkasse erhältlich. Konzertbeginn ist 20.00 Uhr.

(6) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig und sommerlich warm

Jerusalem: 19-29°C
Tel-Aviv: 23-30°C
Haifa: 24-31°C
Am Toten Meer: 30-40°C
Eilat: 27-40°C

(7) WECHSELKURSE
1 € - 4,931 NIS (-0,76%)
1 £ - 7,040 NIS (-0,30%)
1 $ - 4,425 NIS (+0,94%)
(Israel Bank, 16.07.03)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


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