Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Mittwoch, 16. Juli 2003

(1) ELITE-SOLDATEN RETTEN ENTFÜHRTEN TAXIFAHRER BEI RAMALLAH
(2) FATAH LEUGNET VERANTWORTUNG FÜR ATTENTAT IN TEL AVIV
(3) ARIEL SHARON WILL NEUE BEZIEHUNGEN ZU EUROPA AUFBAUEN
(4) "EU SOLLTE SICH VON ARAFAT DISTANZIEREN", INTERVIEW MIT SHIMON STEIN, STUTTGARTER NACHRICHTEN, 16. JULI 2003
(5) PALÄSTINENSISCHER AUTODIEB HILFT FRAU BEI REIFENPANNE
(6) WIRTSCHAFT
(7) DAS JEWISH MUSIC RESEARCH CENTER IST ONLINE
(8) DAS WETTER IN ISRAEL
(9) WECHSELKURSE



(1) ELITE-SOLDATEN RETTEN ENTFÜHRTEN TAXIFAHRER BEI RAMALLAH
Israelische Spezialeinheiten haben in der Nacht den seit Freitagnachmittag (11.07.) vermissten Eliyah Gurel in einem verlassenen Gebäude in Bitouniyah westlich von Ramallah lokalisiert und befreit. Die vier Kidnapper, die keiner Terrorgruppe angehören sollen, wurden bei einem separaten Einsatz später von Antiterroreinheiten der israelischen Polizei und der Sondereinheit Duvdevan festgenommen. Die Forderungen der Kidnapper wichen teilweise von einander ab. So forderten sie Lösegeld oder alternativ die Freilassung von palästinensischen Gefangenen. Gurel konnte am Mittwoch nach einem kurzen Gesundheits-Check in einem Jerusalemer Krankenhaus unversehrt nach Ramat Gan, Israel, zurückkehren. (Ha'aretz)

(2) FATAH LEUGNET VERANTWORTUNG FÜR ATTENTAT IN TEL AVIV
Ein Tag nach dem Attentat eines Mitglieds der Fatah Al Aqsa Märyrer Brigaden auf ein Café und Passanten der Strandpromenade in Tel Aviv-Jaffa haben Führer der Fatah und Führer der diversen Untergruppen der Al Aqsa Märtyrer Brigaden erklärt, es gäbe keinen Zusammenhang zwischen dem gewaltsamten Übergriff und den Organisationen. Das Attentat ereignete sich wenige Stunden nach dem Versprechen des palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas, er werde mit allen rechtlichen Mitteln dafür sorgen, dass die Waffenpause eingehalten wird.

Bei dem Attentat am Dienstag wurde ein Jugendlicher, der 24jährige Amir Simhon aus Bat Yam, mit einem 30 cm langen Messer getötet und zwei weitere verletzt. Zuerst hatte der Attentäter im Tarabin Café in Jaffa randaliert. Danach stürzte sich der Mann auf die Passanten. Auf der Flucht wurde der Terrorist von einem Passanten angeschossen und verhaftet. Der Mann ist nach eigenen Angaben Mitglied der Al Aqsa Märtyrer Brigaden, des bewaffneten Arms der Fatah-Bewegung. Das Attentat ist der dritte gewaltsame Übergriff eines Palästinensers auf Israelis seit der Erklärung einer dreimonatigen Waffenpause durch palästinensische Terrororganisationen am 29. Juni 2003. (The Jerusalem Post)

(3) ARIEL SHARON WILL NEUE BEZIEHUNGEN ZU EUROPA AUFBAUEN
Ariel Sharon will "neue Beziehungen" zu Europa aufbauen. Das kündigte der Ministerpräsident bei seinem ersten Besuch in Westeuropa seit 13 Monaten am Mittwoch in Norwegen an. Hunderte norwegischer Demonstranten riefen Sharon Slogans wie "Ariel, fahr zur Hölle" zu. Gemeinsam mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Kjell Magne Bondevik der norwegischen Christlichen Volkspartei besuchte Ariel Sharon die Fjorde bei Molde, der Geburtsstadt des norwegischen Regierungschefs.

Bei seinem Aufenthalt zuvor in London hatte Sharon der EU eine "unausgeglichene" pro-palästinensische Sichtweise auf die 33 Monate dauernde Intifada vorgeworfen. "Ich glaube an den Frieden. Ich bin dem Frieden verpflichtet", sagte Sharon, und Norwegen werde bei zukünftigen Friedensgesprächen eine Rolle spielen. 1993 war eine Regierung der norwegischen Arbeiterpartei Gastgeberin der israelisch-palästinensischen Gespräche, die zu den historischen Oslo-Abkommen führten, - Vereinbarungen, denen Sharon von Anfang an widersprochen hatte. (Ha'aretz)

(4) "EU SOLLTE SICH VON ARAFAT DISTANZIEREN", INTERVIEW MIT SHIMON STEIN, STUTTGARTER NACHRICHTEN, 16. JULI 2003
"Es (Europa) sollte sich von Palästinenserpräsident Jassir Arafat distanzieren. Mit ihm im Gespräch zu bleiben, stört die Anstrengungen von Premier Abbas und die Umsetzung der Roadmap, also Bushs Friedensplan. Und Europa sollte Druck auf Syrien, Saudi-Arabien und den Iran aus(zu)üben, damit deren militärische und finanzielle Unterstützung des Terrors eingestellt wird." - Aus einem Interview mit Botschafter Shimon Stein, Stuttgarter Nachrichten, 16. Juli 2003. Das Gespräch führte Hilmar Pfister. Ganzer Text:
(http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/462079)

(5) PALÄSTINENSISCHER AUTODIEB HILFT FRAU BEI REIFENPANNE
Ein palästinensischer Autodieb, der im Negev sein Unwesen treibt, hat in der Nacht zum Dienstag vorübergehend eine Arbeitspause eingelegt und einer israelischen Geschäftsfrau seine Hilfe angeboten. Der Wagen der Frau war wegen einer Reifenpanne auf einer verlassenen Landstraße liegengeblieben. Frau Schwarz, Inhaber einer Kosmetikfabrik, hatte sich noch spät in der Nacht auf den Weg zu ihrer Firma gemacht. Dort soll jemand eingebrochen haben, hatte man ihr telefonisch mitgeteilt. "Fräulein, haben Sie keine Angst, wir haben jetzt ,hudna' (befristete Waffenpause nach arabischer Tradition), und ich bin dazu verpflichtet, den Israelis zu helfen", soll der Palästinenser der Frau erklärt haben. Danach packte er Wagenheber und Drehkreuz aus und wechselte den Reifen. "Ich war schockiert", berichtete die Frau später, "während er die Reifen austauschte, erzählte mir der Mann, dass er gerade ein Auto in Be'er Sheva gestohlen hatte und dass er auf dem Weg nach Dahariyah sei. Ich bin der Meinung, die ,hudna' hat mich gerettet. Wer weiß, was passiert wäre, wenn der Palästinenser mir nicht geholfen hätte?" (Ma'ariv)

(6) WIRTSCHAFT
Electro Consumer Products, Teil des israelischen Elco Holdings, hat zwei Verträge mit den deutschen Unternehmen Siemens-Bosch und Stiebel Eltron zur Lieferung von Klimaanlagen abgeschlossen. Die Verträge haben eine Laufzeit von zwei Jahren und belaufen sich auf eine Gesamthöhe von $ US 10 Mio. Elektro Consumer Products hat 1996 den deutschen Markt betreten und erreichte Ende 2002 ein Marktsegment von 10% des deutschen Marktes. (Israelisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer)

(7) DAS JEWISH MUSIC RESEARCH CENTER IST ONLINE
Die Hebräische Universität Jerusalem hat ihr Online-Archiv des Jewish Music Research Centers neu eingerichtet. Auf der Seite (http://www.jewish-music.huji.ac.il/index.asp) können traditionelle jüdische Melodien und israelische Lieder heruntergeladen werden. Eine erweiterte Suchfunktion bietet die Möglichkeit, Aufnahmen nach den vier Kategorien Musikalische Tradition, Ursprungsland, Thema und Komponist zu suchen.

(8) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig und warm

Jerusalem: 18-29°C
Tel-Aviv: 23-30°C
Haifa: 24-32°C
Am Toten Meer: 29-39°C
Eilat: 27-39°C

(9) WECHSELKURSE
1 € - 4,968 NIS (+0,50%)
1 £ - 7,061 NIS (-0,78%)
1 $ - 4,384 NIS (+0,09%)
(Israel Bank, 15.07.03

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


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