Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
---------------------------------------
Montag, 14. Juli 2003

(1) IDF SETZEN SUCHE NACH VERMISSTEM ISRAELI IN RAMALLAH FORT
(2) TREFFEN ZWISCHEN SHALOM UND SVOBODA
(3) TREFFEN ZWISCHEN SHALOM UND BERLUSCONI - HERZLICHER EMPFANG IM VATIKAN
(4) ISRAEL WILL EU-RICHTLINIEN FÜR PHARMA-PRODUKTE ÜBERNEHMEN
(5) IN ISRAEL WÄCHST DER PROTEST AM SPARPLAN DER REGIERUNG
(6) ISRAEL WILL SEIN EISENBAHNNETZ AUSBAUEN
(7) FILMPREISE BEIM 20. JERUSALEMER INTERNATIONALEN FILMFESTIVAL
(8) DAS WETTER IN ISRAEL
(9) WECHSELKURSE



(1) IDF SETZEN SUCHE NACH VERMISSTEM IN RAMALLAH FORT
Die Israelischen Verteidigungskräfte IDF, die Israelische Sicherheitsbehörde ISA und die israelische Polizei setzten am Montag ihre Suche nach einem israelischen Taxifahrer fort. Die Ermittlungen führten die Behörden nach Ramallah, wo die IDF am Nachmittag eine Ausgangssperre über die Stadt verhängten, um die Suche zu erleichtern. Der 61jährige Eliyahu Gorel wird seit Freitag vermisst. Der Mann sollte nach einer Fahrt von Tel Aviv nach Jerusalem nach Hause zurückkehren. Stunden später wurde sein Fahrzeug verlassen in einem arabischen Stadtteil nahe der Grenze zum Westjordanland gefunden. Die Behörden gehen davon aus, dass Eliyahu Gorel von palästinensischen Terrorgruppen gekidnappt wurde.

Vor einigen Tagen hatten palästinensische Terroristen die Entführung palästinensischer Soldaten angekündigt, sollte die Regierung in Jerusalem nicht alle 6.000 palästinensischen Gefangenen ohne Rücksicht auf ihre Straftaten freilassen. Zuvor hatte Israel eine erste Freilassung von mehreren Hundert inhaftierten Palästinensern angekündigt. Personen, die für Selbstmordanschläge gegen israelische Zivilisten verantwortlich sind, sollen von der Freilassung hingegen ausgeschlossen bleiben. (Ha'aretz)

(2) TREFFEN ZWISCHEN SHALOM UND SVOBODA
Außenminister Silvan Shalom hat sich am Sonntag zu Gesprächen mit dem tschechischen Außenminister Cyril Svoboda in Jerusalem getroffen. Thema waren die israelisch-tschechischen Beziehungen und die aktuellen Entwicklungen im Nahost-Friedensprozess. Außerdem sprachen die beiden Minister über die besondere Rolle, die Europa im Friedensprozess hat. Die internationale Gemeinschaft müsse mit einer einheitlichen und klaren Stimme auftreten. Die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, die direkte und indirekte Finanzierung von Terrorgruppen inklusive des Hamas dürften nicht weiter geduldet werden, sagte Shalom gegenüber Svoboda.

(3) TREFFEN ZWISCHEN SHALOM UND BERLUSCONI - HERZLICHER EMPFANG IM VATIKAN
Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat mit 25 europäischen Botschaftern in Rom die Idee eines EU-Beitritts Israels diskutiert. Dies teilte Berlusconi am Freitag Außenminister Silvan Shalom anlässlich seines Italienbesuches in Rom mit. Keiner der Botschafter der 15 EU-Staaten und 10 Beitrittskandidaten habe der Idee widersprochen, sagte Berlusconi am Freitag. Italien hat am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernommen.

Trotz seiner geographischen Lage "am anderen Ende des Mittelmeers" sei Israel ein kulturell und wirtschaftlich westeuropäisches und demokratisches Land, sagte Berlusconi am Freitag. Berlusconi bot gleichzeitig an, eine Nahost-Friedenskonferenz in Sizilien abzuhalten.

Bei seinem Besuch in Rom erhielt Außenminister Shalom am Samstag überraschend eine Einladung zu Gesprächen in den Vatikan. Dort überbrachte der Regierungschef des Heiligen Stuhles Bischof Angelo Sudano die Botschaft des Papstes Johannes Paul II, die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten seien ein "Moment der Gnade". Endlich beginne man, Licht am Ende des Tunnels zu sehen: "Auf Euren Schultern und den Schultern der PA ruht eine historische Verantwortung", hieß es.

Während des herzlichen Treffens dankte der Bischof der israelischen Regierung auch für ihren Einsatz im Streit zwischen Muslimen und Christen in Nazareth. Dort hatte Israel die Fundamente einer Moschee beseitigen lassen, die direkt vor der Verkündigungskirche im Herzen der Stadt hätte entstehen sollen. Ebenso dankte der Bischof der israelischen Regierung für ihre rücksichtsvolle Haltung gegenüber der katholischen Minderheit in Israel.

(4) ISRAEL WILL EU-RICHTLINIEN FÜR PHARMA-PRODUKTE ÜBERNEHMEN
Das israelische Ministerium für Industrie und Handel hat vor knapp zwei Wochen angekündigt, europäische Standards für pharmazeutische Produkte auch in Israel einzuführen, um israelischen Pharmaunternehmen den Zugang zum europäischen Markt zu erleichtern. Die EU hatte die Angleichung angeregt und bei einer Konferenz in der vergangenen Woche in Palermo mit den Handelsministern der Mittelmeerländer diskutiert.

Außerdem unterzeichneten Israel und die EU Anfang des Monats ein erweitertes Handelsabkommen für landwirtschaftliche Produkte. Das Abkommen beinhaltet eine größere Zollfreiheit im Export von Wein, Blumen, Weintrauben und Salat und für den Import von Käse und Zucker.

Zwei israelische Ministerien haben Anfang Juli ihre Unterstützung für eine eventuelle israelische Teilnahme am europäischen Raumfahrtprogramm Galileo der European Space Agency angekündigt. Galileo gilt als das europäische Äquivalent zum amerikanischen GPS. Die Satellitenstation soll unter anderem die Koordination des europäischen Flug- und Bahnverkehrs verbessern. Israel selbst wird aus dieser Verbesserung nicht profitieren, verspricht sich durch die Teilnahme an dem ? 3,5 Mrd.-Projekt aber Vorteile für die israelische High-Tech-Industrie. (Globes)

(5) IN ISRAEL WÄCHST DER PROTEST AM SPARPLAN DER REGIERUNG
Mit einem Fußmarsch nach Jerusalem haben am Montag fünf weitere alleinerziehende Elternteile ihren Protest über die Sparpläne des Finanzministeriums zum Ausdruck gebracht. Die aufsehenerregende Demonstration begann mit der Wanderung der alleinerziehenden Mutter Vicki Knafo, die den langen Weg aus ihrem Wohnort im Negev auf sich nahm, um beim israelischen Finanzminister Benyamin Netanyahu in der israelischen Hauptstadt persönlich ihre Wut über die Kürzungen im Sozialbereich vorzubringen. Rund 50 arbeitslose Eltern haben sich mittlerweile in den Zelten vor der Knesset niedergelassen. "Der Staat erniedrigt uns, so weit wie möglich. Die oben, die sind fett und zufrieden. Ich aber muss der gesamten Welt zeigen, dass ich nicht einmal etwas zu Essen für den Shabbat habe", sagte die 40jährige Sinia Golan aus dem Moshav Gilit bei Ofakim am Montag enttäuscht.

Das israelische Finanzministerium erwägt jetzt, Arbeitslose in staatlich geförderten Projekten zu beschäftigen und damit vor allem allein erziehenden Müttern die Möglichkeiten zu bieten, aus dem sozialen Notstand herauszukommen. Außerdem will das Ministerium nach der Ausrufung einer drei- bis sechsmonatigen Waffenruhe durch palästinensische Terrorgruppen wieder verstärkt in Stadtgärten, Parkanlagen, sowie in Forst- und Archäologieprojekte investieren. Dabei soll den Arbeitslosen die Möglichkeit geboten werden, wieder in das Arbeitsleben zurückzukehren. (Ha'aretz)

(6) ISRAEL WILL SEIN EISENBAHNNETZ AUSBAUEN
Israel will bis 2008 sein Eisenbahnnetz erheblich ausweiten. Etwa 15 Eisenbahnlinien sollen neu eingerichtet oder wieder eröffnet werden. Dazu gehören auch alten Bahnlinien von Jerusalem nach Tel Aviv sowie von Haifa nach Irbid in Jordanien.

Verkehrsminister Avigdor Lieberman bezeichnete den Ausbau des Schienennetzes als "nationales Projekt", das die Peripherie an das Zentrum des Landes besser anbindet. Außerdem soll das Projekt die israelische Wirtschaft weiter ankurbeln. In der vergangenen Woche wurde ein Fünf-Jahres-Plan verabschiedet, nach dem die israelische Eisenbahngesellschaft verstaatlicht werden soll. (Yedioth Aharonoth)

(7) FILMPREISE BEIM 20. JERUSALEMER INTERNATIONALEN FILMFESTIVAL
Wie jedes Jahr wird auch in diesem Sommer wieder der von Jack Wolgin gestiftete Wolgin-Preis beim Internationalen Filmfestival in Jerusalem verliehen. Es nehmen sieben neue israelische Spielfilme im Wettbewerb darum teil - eine noch nie da gewesene Anzahl.

Außerdem werden Werke in den Kategorien Kurzfilme und Dokumentationen ausgezeichnet. Auch in diesen Gebieten ist die Anzahl von neuen israelischen Filmen beeindruckend. Insgesamt werden NIS 247.500 vergeben, davon gehen NIS 180.000 an Spielfilme, NIS 45.000 an Dokumentar- und NIS 22.500 an Kurzfilme.

Im Andenken an Anat Pirchi hat die Familie Pirchi NIS 30.000 zur Auszeichnung des besten TV Dramas und NIS 5.000 für den besten Schauspieler oder die beste Schauspielerin zur Verfügung gestellt.

Zur Förderung des israelischen Kinos und insbesondere der vielversprechenden jungen Talente ehrt die Jerusalem Foundation neue Drehbuchautoren für Werke, die auf die augenblickliche israelische Realität in origineller Weise Bezug nehmen.

Die New Foundation for Cinema and Television verleiht ein Förderstipendium in Höhe von NIS 20.000 an einen herausragenden Regisseur mit einem unverwechselbaren cineastischen Stil.

Erwähnenswert ist auch der Wettbewerb für junge Filmemacher, in dem zahlreiche Filme aus den Film- und Kunstabteilungen der höheren Schulen in Israel starten. Das Filmfestival wurde am Freitag feierlich in Jerusalem eröffnet.

(8) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig und warm

Jerusalem: 18-29°C
Tel-Aviv: 23-29°C
Haifa: 23-32°C
Am Toten Meer: 30-39°C
Eilat: 26-40°C

(9) WECHSELKURSE
1 € - 4,944 NIS (+0,83%)
1 £ - 7,126 NIS (+1,45%)
1 $ - 4,363 NIS (+0,95%)
(Israel Bank, 11.07.03)


***

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


© Botschaft des Staates Israel, 2003