Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Freitag, 11. Juli 2003

(1) TREFFEN ZWISCHEN SHALOM UND PESA IN ROM
(2) TREFFEN ZWISCHEN MOFAZ UND DAHLAN IN EREZ/GAZA
(3) TREFFEN ZWISCHEN ARAFAT UND LARSEN IN RAMALLAH
(4) WIE ISRAELIS UND PALÄSTINENSER GEMEINSAM RAUBVÖGEL RETTEN - VON ZAPHRIR RINAT, HA'ARETZ, 10. JULI 2003
(5) SEMINAR ZUR VERNETZUNG DER DT.-ISRAEL. FREIWILLIGENARBEIT
(6) "GRÄBT MAN EIN LOCH, ERWEITERT MAN DEN HIMMEL"
(7) DAS WETTER IN ISRAEL
(8) WECHSELKURSE



(1) TREFFEN ZWISCHEN SHALOM UND PESA IN ROM
Außenminister Silvan Shalom hat anlässlich seines Besuches in Italien auf die Bedeutung der aktuellen italienischen EU-Ratspräsidentschaft für den Nahost-Friedensprozess hingewiesen. In einem Gespräch mit dem italienischen Senatspräsidenten Marcello Pesa ermutigte Außenminister Shalom Italien, die Europäische Union zu einer Erklärung zu bewegen, die die Normalisierung der Beziehungen zwischen den arabischen Staaten und Israel fördern würde. Dies könnte ein Teil der italienischen Unterstützung des Friedensprozesses zwischen Israel und den Palästinensern sein und entscheidend zum Frieden im Nahen Osten beitragen, sagte Shalom am Donnerstag in Rom.

Pera sagte, Israel und die Europäische Union stünden sich kulturell so nahe, dass die ersten wesentlichen Schritte in der Festigung der Beziehungen auf institutioneller Ebene liegen könnten.

(2) TREFFEN ZWISCHEN MOFAZ UND DAHLAN IN EREZ/GAZA
Der palästinensische Minister für Sicherheits-Angelegenheiten Mohammed Dahlan hat sich am Donnerstagabend zum zweiten Mal in dieser Woche mit dem israelischen Verteidigungsminister Shaul Mofaz am Kontrollposten Erez/Gaza getroffen. Nach israelischen Angaben war das Treffen eher dazu gedacht, den "Schwung beizubehalten" und nicht konkrete Vereinbarungen zu treffen. Dahlan drängte Israel, mehr palästinensische Gefangene freizulassen und der PA die Sicherheitsvollmacht für eine weitere Stadt im Westjordanland zu übertragen. Mofaz wies beide Forderungen zurück. Die PA müsse zuerst beginnen, die Terrororganisationen zu entwaffnen. "Die nächsten Wochen sind kritisch und der Moment der Wahrheit rückt näher", sagte er.

Israel hat bereits Anfang der Woche eine begrenzte Freilassung von gefangenen Mitgliedern des Hamas und des Islamischen Jihad in Betracht gezogen, ein Entgegenkommen, das es bisher verweigert hatte. Alle Entscheidungen werden allerdings erst nächste Woche beim Treffen zwischen Sharon und Abbas getroffen werden, fügte Mofaz hinzu. Bezüglich eines weiteren Truppenrückzugs aus dem Westjordanland sagte Mofaz, dass die PA in Gaza und in Bethlehem -den beiden Gebieten, die bereits an die PA übergeben wurden - ihre Fähigkeit, den Terror zu bekämpfen noch nicht genügend unter Beweis gestellt habe. Bevor sie das nicht tue, würde keine weitere Übergabe der Sicherheitskontrolle stattfinden, besonders deshalb nicht, weil viele Städte des Westjordanlands sehr nahe an der "Grünen Grenze" zu Israel liegen und als risikoreich betrachtet werden.

Auch in der Nacht zum Freitag haben die Israelischen Verteidigungskräfte IDF insgesamt sieben terrorverdächtige Palästinenser im Westjordanland verhaftet, davon vier in Hebron, einer in Bethlehem und zwei in Nablus. Nach Armeeangaben sind die meisten der Verdächtigen Mitglieder der radikalislamischen Terrororganisation Islamischer Jihad. Eine Untergruppe der Organisation hatte sich Anfang der Woche zu einem Selbstmordattentat in Israel bekannt. (Ha'aretz)

(3) TREFFEN ZWISCHEN ARAFAT UND LARSEN IN RAMALLAH
Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Yasser Arafat hat am Donnerstag Ministerpräsident Mahmud Abbas beschuldigt, "die Interessen des palästinensischen Volkes zu verraten". Der Ausbruch, dessen Heftigkeit sogar lange Weggefährten Arafats überraschte, geschah nach palästinensischen Berichten während eines Treffens zwischen dem Vorsitzenden und dem UN-Gesandten Terje Larsen.

"Abu Mazen (Mahmud Abbas) verrät die Interessen des palästinensischen Volkes", sagte Arafat gemäß dieser Quelle. "Er benimmt sich wie ein Anfänger, der nicht weiß, was er tut. Wie kann er es wagen, neben der israelischen Flagge und neben Sharon zu stehen und freundlich zu diesem Mann zu sein, dessen Geschichte in aller Welt bekannt ist?"

Diplomatische Quellen berichteten, Larsen habe in seiner Erwiderung auf diesen Ausbruch betont, wie wichtig die Unterstützung des Prozesses sei, den Abbas begonnen hat und dass er eine Feuerpause und die Wiederaufnahme der diplomatischen Gespräche beinhaltet. (Ha'aretz)

(4) WIE ISRAELIS UND PALÄSTINENSER GEMEINSAM RAUBVÖGEL RETTEN
Mitarbeiter von "Feldtiere Palästinas" befreien auf den Märkten Raubvögel. Die Israelische Naturschutzgesellschaft pflegt die Tiere bis zu ihrer Entlassung in die freie Natur:

"Zumindest auf dem Gebiet der Ornithologie arbeiten Israelis und Palästinenser weiterhin zusammen" - von Zaphrir Rinat, Ha'aretz, 10. Juli 2003:

"Vor zwei Wochen erhielt einer der Händler im Shuk von Bethlehem ungewöhnlichen Besuch. Wie viele andere Verkäufer bietet er dort Feldtiere zum Verkauf an. Sie werden in der Regel von Sammlern, die sie dann in Käfigen halten, gekauft. Dieses Mal jedoch erschien eine Gruppe von palästinensischen Umweltschützern der Organisation "Feldtiere Palästinas", der Ihmad Al-Atrash vorsteht. Die Gruppe arbeitet eng mit israelischen Umweltschützen zusammen. Diesmal kaufte sie zwei Wüstenfalken, um sie zu retten und in die freie Natur zurückzubringen.

Die Vögel wurden zum Aufpeppeln in einen Spezialkäfig bei Ramat Hanadiv in Israel gebracht. Vorgestern wurde einer der Wüstenfalken zusammen mit mehreren Rotfalken in die freie Wildbahn der Wüste Juda entlassen. Auch diese Tiere wurden durch "Feldtiere Palästinas" gerettet. Um weitere Schäden, die durch das Sammeln von Feldtieren für den Verkauf entstehen, zu verhindern, waren Mitglieder der Organisation in den letzten Wochen im Gebiet Mar Saba in der Wüste Juda unterwegs. Dort sammeln Kinder die Jungen der Rotfalken, um sie an die Händler zu verkaufen. Die Freiwilligen der Organisation überführten die Vogeljungen zur Kräftigung in den Biblischen Zoo in Jerusalem. Später wurden die Jungen in einen der Spezialkäfige in Mar Saba gebracht und am Mittwoch (9. Juli 2003) in die Freiheit entlassen." Ganzer Text:
(http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=33711&MissionID=88)
Seite der Israelischen Naturschutzgesellschaft: (http://www.birds.org.il/)

(5) SEMINAR ZUR VERNETZUNG DER DT.-ISRAEL. FREIWILLIGENARBEIT
Das Koordinationszentrum für den Deutsch-Israelischen Jugendaustausch ConAct in Wittenberg veranstaltet vom 10. - 12. September 2003 ein Seminar zur Vernetzung der deutsch-israelischen Freiwilligenarbeit. Die Freiwilligenarbeit junger Deutscher in Israel ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Jugendkontakte zwischen Deutschland und Israel. In den letzten drei Jahren hat die politische Situation in Nahost auch die Rahmenbedingungen für Freiwillige erschwert.

In Gesprächen mit Entsende-Organisationen und Einsatzstellen in Israel wurde der Wunsch nach einer Vernetzung der verschiedenen Organisationen, auch unabhängig von den aktuellen Schwierigkeiten, geäußert. Diesen hat ConAct aufgegriffen und lädt alle Multiplikatoren und Multiplikatorinnen im Kontext der Freiwilligenarbeit in Israel herzlich ein. Veranstaltungsort ist Lutherstadt Wittenberg. (http://www.conact-org.de/de/index2.html)

(6) "GRÄBT MAN EIN LOCH, ERWEITERT MAN DEN HIMMEL"
NACHTAG - INSTALLATIONEN UND ZEICHNUNGEN VON MICHA ULLMANN IN WIESBADEN Museum Wiesbaden 13. Juli 2003 - 9. November 2003.
Micha Ullman (* 1939 Tel Aviv) ist international bekannt durch seine Arbeiten im öffentlichen Raum, darunter Projekte in Tel Aviv und Jerusalem, die Dritte Wache auf der Biennale Venedig 1980, die Arbeit Grund auf der documenta 8 in Kassel 1987 oder die Bibliothek, das aktuell bedrohte Mahnmal zur Bücherverbrennung auf dem August-Bebel-Platz in Berlin 1995.

In der Wiesbadener Ausstellung belegt Micha Ullman die Oktogone, Oberlichtsäle und die Rotunde der Kunstsammlung mit den Materialien Schiefer, Marmor und Anröchter Dolomit. Auf diese Weise kreiert er einen zweiten Boden. Glas- oder sandgefüllte Aussparungen - Gruben - an ganz bestimmten Stellen dieses zweiten Bodens laden den Besucher dazu ein, gemeinsam mit dem Künstler darauf zu hören, was der ansonsten leere Raum erzählt: Die Geschichte von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang zum Beispiel, also vom Licht, das sich morgens und abends in unterschiedlicher Färbung an besonderen Punkten des Raumes fängt. Oder die Geschichte von den Begegnungen, die in diesen Räumen stattfinden, zwischen Menschen, die sich kennen oder die sich fremd sind, zwischen Besuchern und Wärtern, zwischen Künstlern und Betrachtern. Vielleicht auch die Geschichte vom Raum selbst, der einmal nicht auf die Kunst, sondern nur auf sich selber aufmerksam machen will, indem er nichts anderes zeigt, als das, was schon ist: Proportionen, Öffnungen für den Einfall des Lichts, Türen zum Öffnen und Schließen, Deckenreliefs oder ein steinernes Mosaik.

In Ullmans Installationen geht es um Themen der Erinnerung, um den Dreiklang von Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft und um Metaphern erdgebundenen Seins. Zu seinen immer wiederkehrenden Motiven gehört dasjenige der Grube, dem eine Vielfalt von Bedeutungen zugeeignet werden kann: Verwundung der Erde, Fundort von Vergangenem, Geburtsstätte von etwas Neuem. Ullman selbst fügt den vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten seiner Gruben den Satz hinzu: "Gräbt man ein Loch, erweitert man den Himmel".

Ergänzend zu diesen in-Situ-Installationen zeigt Micha Ullman Zeichnungen, auf denen er mit Graphit, Tempera, Acryl und rotem Wüstensand seine Installationsprojekte begleitet.

Die Wiesbadener Ausstellung "NachTag" wird am kommenden Sonntag um 11.30 Uhr im Museum Wiesbaden eröffnet. Es sprechen: S.E. Shimon Stein, Botschafter des Staates Israel, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Dr. Gerd Eckelmann, Vorsitzender des Vorstandes der Freunde der Kunst im Museum Wiesbaden e.V. und Dr. Volker Rattemeyer, Direktor des Museums Wiesbaden.

Der Katalog mit einem ausführlichen Aufsatz von Volker Rattemeyer dokumentiert erstmals Micha Ullmans Arbeiten im öffentlichen Raum aus den letzten 30 Jahren. Ein Beiheft mit den Abbildungen der Wiesbadener Bodenarbeiten erscheint Anfang September.

Weitere Informationen: (http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?SubjectID=6316&MissionID=88&LanguageID=190&StatusID=0&DocumentID=-1)
Museum Wiesbaden: (http://www.museum-wiesbaden.de/)

(7) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Weiterhin sonnig und wärmer

Jerusalem: 19-29°C
Tel-Aviv: 23-31°C
Haifa: 24-31°C
Am Toten Meer: 29-39°C
Eilat: 26-39°C
(http://www.ims.gov.il/en1.htm)

(8) WECHSELKURSE
1 € - 4,903 NIS
1 £ - 7,024 NIS
1 $ - 4,322 NIS
(Ha'aretz, 11.07.03)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


© Botschaft des Staates Israel, 2003