Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 8. Juli 2003

(1) SELBSTMORDATTENTAT IN ISRAEL
(2) HAMAS RÜSTET AUF UND DROHT MIT ENDE DER WAFFENPAUSE
(3) SYRIEN BEKLAGT SICH ÜBER DIE WAFFENPAUSE IN ISRAEL
(4) GESPRÄCHE ZWISCHEN SILVAN SHALOM UND NABIL AMR
(5) PALÄSTINENSER ENTFERNEN HETZ-GRAFFITIS IN GAZA
(6) JORDANIEN UND ÄGYPTEN MÖCHTEN WIEDER BOTSCHAFTER NACH ISRAEL ENTSENDEN
(7) ANDY RAM AUS FINALE IN WIMBLEDON AUSGESCHIEDEN
(8) FRISCHHALTEFOLIEN AUS BASILIKUM LÄHMEN BAKTERIENWACHSTUM

 

(1) SELBSTMORDATTENTAT IN ISRAEL
Bei einem Selbstmordanschlag im Moshav Kfar Yavetz in Israel ist am Montagabend eine 65jährige Einwohnerin, Mazal Afari, getötet worden. Drei ihrer Enkelkinder wurden leicht verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich eine Untergruppe des Islamischen Jihad. Die Leiche des Attentäters wurde unter den Trümmern des Hauses gefunden. Sie sei so zerfetzt, wie man es von anderen Selbstmordattentaten kenne, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler fanden auch einen Zündmechanismus, wie er bei Sprengsätzen üblich ist.

Kfar Yavetz ist ein Moshav in der Sharon-Ebene und liegt nur wenige Kilometer vom Westjordanland (Tul Karem) entfernt. Führer der Organisation im Gazastreifen wiesen die Verantwortung für das Attentat von sich. Die vorübergehende Waffenruhe innerhalb Israels gelte immer noch, erklärten die radikalislamischen Führer in Gaza. Der Anschlag ist das erste Selbstmordattentat seit der Erklärung einer befristeten Waffenruhe durch palästinensische Terrorgruppen am 29. Juni 2003. (Ha'aretz)

(2) HAMAS RÜSTET AUF UND DROHT MIT ENDE DER WAFFENPAUSE
Die radikalislamische palästinensische Terrororganisation nutzt ihre auf drei Monate befristete Waffenpause ("Hudna"), um sich auf die nächste Phase ihrer Terroraktivitäten vorzubereiten. Das geht aus Geheimdienstinformationen der israelischen Armee hervor. Danach soll der Hamas seine Produktion von Kassam-Raketen im Gazastreifen aufgestockt haben. Die Raketen stellen aber keine strategische Bedrohung für die Sicherheit Israels dar, hieß es in der Armee.

Am Montag haben die radikalislamischen Terrororganisationen Hamas und Islamischer Jihad mit dem vorzeitigen Ende der Waffenpause und der Fortsetzung von Terroranschlägen gedroht, sofern Israel nicht alle palästinensischen Häftlinge entlässt. Das israelische Kabinett hatte zuvor entschieden, mehrere Hundert Häftlinge zu entlassen. Mitglieder des Hamas und des Islamischen Jihad, die für den Tod unschuldiger Israelis verantwortlich sind, sollen aber weiterhin inhaftiert bleiben. Die Palästinensische Autonomiebehörde nannte die israelische Entscheidung "unzureichend". (Ma'ariv)

(3) SYRIEN BEKLAGT SICH ÜBER WAFFENPAUSE IN ISRAEL
Syrien hat sich verschärft über die Waffenpause der palästinensischen Terrorgruppen beklagt. Die Palästinenser rief das arabische Land auf, "Israel Verluste zuzufügen". Die Intifada sei immer noch in Kraft, wobei die palästinensische "Hudna" die Aufgabe habe, "das Volk in Israel zu prüfen".

Syrien rief weiter dazu auf, "dem israelischen Besetzer das Leben schwer zu machen und Verluste beizufügen" und drohte damit, dass "das palästinensische Volk nicht still halten und keine Ruhe geben wird, bis es die zionistischen Eindringlinge ausgewiesen und seinen unabhängigen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt errichtet haben wird".

In Anbetracht der Tatsache, dass es in den vergangenen Wochen Juden wieder erlaubt war, unter strengen Sicherheitsvorkehrungen den Tempelberg zu besuchen, warnte Syrien, die Finger der palästinensischen Selbstmordattentäter seien immer am Abzug der Sprengstoffgürtel, die sie in der Bereitschaft tragen, "jederzeit die Al-Aqsa-Moschee zu verteidigen". (Radio Damaskus, 05.07./ Tishrin)

(4) GESPRÄCHE ZWISCHEN SILVAN SHALOM UND NABIL AMR
Außenminister Silvan Shalom und der palästinensische Informationsminister Nabil Amr (Fatah) sind am Montag in Jerusalem zu Gesprächen zusammengekommen. Thema war die gemeinsame israelisch-palästinensische Zusammenarbeit bezüglich der antiisraelischen und antijüdischen Hetze in der Palästinensischen Autonomiebehörde. Das Komitee ist eines von vier israelisch-palästinensischen Ausschüssen, die die beiden Ministerpräsidenten Sharon und Abbas bei ihrem gemeinsamen Treffen in Jerusalem vergangene Woche eingesetzt hatten.

Im Anschluss an das Gespräch erklärte Shalom in Jerusalem:

"Wir haben gerade ein konstruktives und produktives erstes Treffen unseres gemeinsamen Israelisch-Palästinensischen Komitees zur Abwendung der Hetze hinter uns. (...) Wir stehen heute vor einer Gelegenheit, die nicht vertan werden darf, nämlich den Diskurs zwischen dem palästinensischen und dem israelischen Volk zu verbessern und unseren Kindern und Kindeskindern den Weg für eine hoffnungsvolle Zukunft zu ebnen. (...) Durch bittere Erfahrungen haben wir gelernt, dass der öffentliche Diskurs zwischen uns - derjenige der Medien, des Erziehungssystems und der Schulbücher - nicht unverantwortlichen Händen überlassen werden kann, die nur danach trachten, die Saat der Zerstörung zu säen. Wir haben gelernt, dass, wenn diese Art der Kommunikation sich nicht ändert, wir keinen Ausweg aus Terror und Gewalt und hin zum Dialog, gegenseitigem Verständnis und der Gestaltung einer besseren Zukunft finden. (...) Unser Ziel in diesem Komitee ist nicht, uns aufgrund der Vergangenheit gegenseitig zu Vorwürfe zu machen, sondern aus ihren Lehren zu lernen und ihre Fehler zu berichtigen. (...) Wir brauchen eine strategische Entscheidung, um die Sprache des Hasses und des Kampfes abzulegen und zu Verständnis und zu Koexistenz zu erziehen."

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Der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas hat nach seinem letzten Treffen mit Ministerpräsident Sharon in einer offiziellen Stellungnahme mitgeteilt: "Ich möchte auf die Tatsache hinweisen, dass ein Teil der Hetze auch von außerhalb der Gebiete kommt, und wir haben Informationen darüber, dass der Iran zum Teil hinter Terroranschlägen und der Aufwiegelung steht." (Yedioth Aharonoth)

(5) PALÄSTINENSER ENTFERNEN HETZ-GRAFFITIS IN GAZA
Kommunale Arbeiter in Gaza-Stadt haben am Montag begonnen, antiisraelische Graffitis mit weißer Farbe zu übertünchen. Die Maßnahmen sind Teil eines Stadtverschönerungsprojektes, das mit der Erklärung der Waffenpause palästinensischer Terrorgruppen am 29. Juni begann.

Zu den Slogans gehören Statements wie "Das Blut der Märtyrer ist nicht umsonst - Hamas" und "Die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden trauern um ihre heldenhaften Märtyrer". Über die Aktion freuten sich nicht nur viele Einwohner, sondern auch die Ladenbesitzer der Stadt: Es sei besser, die Wände weiß und sauber zu halten, so der Verkäufer Munir al-Yazje. "Es ist die aktuelle Situation, die es der Stadtverwaltung jetzt erlaubt, das Projekt ,Sauberes und schönes Gaza' durchzuführen", sagt Osama al-Aloul, ein Verantwortlicher, der die Aktion betreut. Andere Bewohner von Gaza äußern sich skeptischer: Die Graffitis würden bald wieder erscheinen, um den Aufstand, der vor fast drei Jahren begann, zu vergegenwärtigen. (Ha'aretz)

(6) JORDANIEN UND ÄGYPTEN MÖCHTEN WIEDER BOTSCHAFTER NACH ISRAEL ENTSENDEN
Der jordanische Außenminister Ma'asher hat persönlich und auf eigene Initiative mit seinem ägyptischen Amtskollegen Maher in Kairo telefoniert, um über ein gemeinsames Vorgehen bei der Entsendung der ägyptischen und jordanischen Botschafter nach Israel zu sprechen. (Middle East Press Agency Simsat, 03.07.)

Ägypten hat Israel durch geheime Kanäle mitteilen lassen, dass es beabsichtige, in Kürze wieder seinen Botschafter nach Tel Aviv zu entsenden. Die Rückkehr sei das Resultat des Abkommens über eine Waffenpause, sowie des Rückzugs der israelischen Armee aus Gaza und Bethlehem und des wiederbelebten Friedensprozesses. (Ma'ariv)

Jordanien und Ägypten sind die beiden einzigen arabischen Staaten, die einen Friedensvertrag mit Israel geschlossen und diplomatische Beziehungen aufgenommen haben. Unter dem Druck anderer arabischer Staaten haben die beiden Regierungen im September 2000 ihre Botschafter aus Israel abberufen.

(7) ANDY RAM AUS FINALE IN WIMBLEDON AUSGESCHIEDEN
Der israelische Tennisspieler Andy Ram und die Russin Anastassia Rodionova sind am Sonntag aus dem Finale der gemischten Doppel beim Wimbledon Grand Slam Turnier gegen den Inder Leander Paes und die Amerikanerin Martina Navratilova ausgeschieden. "Am letzten Tag von Wimbledon auf der Mitte des Platzes zu stehen ist der Traum eines jeden Tennisspielers, und ich habe versucht, jede Minute zu genießen." (Ha'aretz)

(8) FRISCHHALTEFOLIEN AUS BASILIKUM LÄHMEN BAKTERIENWACHSTUM
Israelische Forscher haben herausgefunden, dass mit Basilikum zersetzte Frischhaltebeutel die Haltbarkeitsdauer von Lebensmitteln erhöhen können. Die in Basilikum enthaltenen Bestandteile Estragol und Linalool treten aus der Plastikhülle langsam aus und verringern das Wachstum von acht Bakterienarten, darunter Escherichia Coli und Listeria. Professor Joseph Miltz vom Technion-Israel Institute of Technology hat das Produkt an Schnittkäse erfolgreich getestet. Die Forscher denken jetzt über die Vermarktung der Basilikum-Verpackung nach. Die Untersuchung wurde im Journal of Agricultural and Food Chemistry veröffentlicht und bei der jährlichen Konferenz des International Packaging Research Institutes im Mai 2003 in Valencia, Spanien, vorgestellt. (http://www.israel21c.org)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


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