Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
---------------------------------------
Freitag, 4. Juli 2003

(1) ISRAEL LÄSST WEITERE HÄFTLINGE FREI - PA VERHAFTET TERRORISTEN IN GAZA
(2) NEUE RAKETE DES IRAN REICHT BIS NACH ISRAEL
(3) ANTISEMITISMUS, DEUTSCHE MEDIEN UND DER NAHOSTKONFLIKT
(4) NEU: KONRAD-ADENAUER-ZENTRUM FÜR JÜDISCH-ARABISCHE ZUSAMMENARBEIT AN DER UNIVERSITÄT TEL AVIV
(5) GEHEIMNIS DES JERUSALEMER TEMPELS: AUSSTELLUNG AUF DEN SPUREN DER TEMPEL-BUCHROLLE


(1) ISRAEL LÄSST WEITERE HÄFTLINGE FREI - PA VERHAFTET TERRORISTEN IN GAZA
Israel will in der kommenden Woche Hunderte palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen. Eine entsprechende Liste wird ein Vertreter des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Beth am Sonntag dem Regierungskabinett vorstellen. Damit setzt Israel einen weiteren Tei des internationalen Friedensplans um. Bereits gestern wurden mehrere Häftlinge entlassen, darunter der ehemalige PA-Sicherheitschef im Gazastreifen, Suliman Abu Mutlak. Mutlak war wegen der Planung mehrerer Selbstmordanschläge gegen Israelis festgenommen worden.

Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) haben am Donnerstag fünf palästinensische Terrormitglieder festgenommen, die für Angriffe auf jüdische Siedlungsgemeinschaften im Gazastreifen verantwortlich gemacht werden. Dabei handelt es sich um drei Mitglieder der Organisation "Palästinensischer Volkswiderstand (PRC)". Die Festnahmen fanden in Gaza-Stadt und im Flüchtlingslager Khan Yunis im südlichen Gazastreifen statt.

Unterdessen äußerte sich der Führer der radikal-islamischen Terrororganisation Hamas, Abdel-Asis al Rantisi, am Donnerstag skeptisch über die Fortdauer des Gewaltverzichts palästinensischer Terrorgruppen gegenüber Israel. Der Hamas habe der auf drei Monate begrenzten Waffenpause nur zugestimmt, um einen internen palästinensischen Konflikt zu vermeiden, so Rantisi. Der Hamas, der die Zerstörung Israels zum Ziel hat, habe seine Politik nicht geändert. Zugleich sagte er, seine Organisation habe nicht nur die militärische Stärke, den jüdischen Staat zu zerstören. (Ha'aretz)

(2) NEUE RAKETE DES IRAN REICHT BIS NACH ISRAEL
Der Iran verfügt über eine Shihab-3-Rakete, deren Reichweite bis nach Israel reicht. Das zeigte ein erfolgreicher Raketentest der vergangenen Woche im Iran. Die Rakete wurde einmal von der Ostgrenze bis zur Westgrenze der Islamischen Republik geschossen und übertraf dabei die zugelassene Reichweite von 1.300 km. Der Raketentest war der siebte oder achte während der vergangenen fünf Jahre und wurde von amerikanischen Überwachungssystemen beobachtet. Die iranische Bedrohung soll Gegenstand der Gespräche des Besuches von General Moshe Ya'alon in Washington sein. (Ha'aretz)

(3) ANTISEMITISMUS, DEUTSCHE MEDIEN UND DER NAHOSTKONFLIKT
Seit einiger Zeit steht die Berichterstattung von deutschen Medien über den Nahostkonflikt in der Diskussion. Antiisraelische Voreingenommenheit sei, so einer der Vorwürfe, häufig zu erleben.

Wie ist - berechtigte oder auch überzogene - Israelkritik gegenüber antisemitischen Positionen abzugrenzen? Welche Rolle spielen Medien und Politik bei der Vermittlung von Bildern und Bewertungen im arabisch-israelischen Konflikt? Welchen Stellenwert haben bei der Wahrnehmung der Gefahren- und Konfliktlage antisemitische Vorurteile?

Zu dieser Diskussion haben das Moses-Mendelssohn-Zentrum für Europäisch-Jüdische Studien an der Universität Potsdam, das Wissenschaftsforum der Sozialdemokratie in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern e.V., das Kulturforum der Sozialdemokratie und die Bürgerinitiative Honestly Concerned am 26. Juni 2003 in das Paul-Löbe-Haus in Berlin eingeladen.

Auf dem Podium diskutierten Prof. Gert Weißkirchen, MdB (SPD), Sybille Pfeiffer, MdB (CDU), Claudia Roth, MdB (Bündnis90/Die Grünen), Markus Lönig, MdB (FDP), Rabbi Andrew Baker, AJC, Prof. Dr. Bassam Tibi, Universität Göttingen und St. Gallen, Rabbiner Dr. Andreas Nachama, Moses-Mendelssohn-Zentrum Potsdam, Sacha Stawski, Honestly-Concerned.org, Ulrich W. Sahm, ntv-Korrespondent in Jerusalem und Eldad Beck, Deutschlandkorrespondent von Yedioth Ahronoth, Tel Aviv.

Es moderierte Staatssekretär a.D. Klaus Faber, Wissenschaftsforum der Sozialdemokratie in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Ab Montag, dem 7, Juli 2003, beginnen wir mit der Veröffentlichung der einzelnen Beiträge auf unserer Website www.israel.de.

Weitere Informationen finden Sie schon jetzt unter der Rubrik Israel und der Nahe Osten/Weitere Informationen: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?SubjectID=6514&MissionID=88&LanguageID=190&StatusID=0&DocumentID=-1.

(4) NEU: KONRAD-ADENAUER-ZENTRUM FÜR JÜDISCH-ARABISCHE ZUSAMMENARBEIT AN DER UNIVERSITÄT TEL AVIV
Die Universität Tel Aviv gründet in enger Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Jerusalem, ein neues Konrad-Adenauer-Zentrum für jüdisch-arabische Zusammenarbeit an der Universität. Ziel des Zentrums, das Anfang 2004 seine Arbeit aufnehmen wird, ist die Verbesserung des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit von jüdischen und arabischen Mitbürgern in Israel.

Das Zentrum wird sämtliche Forschungsvorhaben, Lehrveranstaltungen und sonstige Aktivitäten an der Universität, die mit jüdisch-arabischen Kooperationen zu tun haben, koordinieren, leiten und planen.

(5) GEHEIMNIS DES JERUSALEMER TEMPELS: AUSSTELLUNG AUF DEN SPUREN DER TEMPEL-BUCHROLLE
Die aktuelle Ausstellung im Israel Museum, Jerusalem, über das Geheimnis des Jerusalemer Tempels ist der erste Versuch seiner Art, dem Zauber des Jerusalemer Tempels in der Geschichte des Jüdischen Volkes nachzuspüren - im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Wiedergabe der Tempel-Schriftrolle in ihrer vollen Länge.

Die Ausstellung bietet einen Überblick über die Geschichte des Jerusalemer Tempels als Institution innerhalb der jüdischen Kultur - von dem biblischen Befehl "und schafft mir einen Tempel, in dem ich wohnen werde" (Exodus 25: 8) bis in unsere Tage. Ihr Ausgangspunkt ist die Tempel-Buchrolle, die sich in einer der Qumran-Höhlen am Toten Meer befand und die eine der bedeutendsten Genizah-Rollen, die an diesem Ort entdeckt wurden, darstellt. Sie handelt von dem idealen Tempel, wie er in der Philosophie der priesterlichen Kreisen zur Zeit des Zweiten Tempels erdacht wurde.

Diese Schrift wurde Mitte des zweiten Jahrhunderts vor der Zeitrechnung, also vor der Zerstörung des Zweiten Tempels, verfasst. Dennoch ist darin ein idealer Tempel beschrieben, der, wenn seine Zeit gekommen ist, den bestehenden Tempel ersetzen sollte.

Von diesem historischen Punkt ausgehend blickt die Ausstellung in zwei Richtungen: rückwärts auf das Stiftzelt und den Ersten Tempel und vorwärts auf die verschiedenen Versionen der Idee eines Tempels bis zum heutigen Tag.

Anlass für die Ausstellung "Geheimnis des Jerusalemer Tempels" ist die Renovierung des "Schreines des Buches", des permanenten Aufbewahrungsortes der Genizah-Schriftrollen. Ihr Fund gilt als eine der wichtigsten archäologischen Entedeckungen des 20. Jahrhunderts. Sie stellen das wichtigste kulturelle Erbe des Volkes Israel dar.

Augenblicklich erlebt der "Schrein des Buches" einen langen Prozess der Renovierung und Modernisierung, bis die Schriftrollen ab Sommer 2004 wieder in ihrem "Tempel" - der einzigartig auf der Welt ist und zum Wahrzeichen internationaler Architektur geworden ist - bewundert werden können. Ausstellungskurator ist Dr. Adolpho Reutman.

Mehr Informationen auf den Seiten unserer Kulturabteilung (Museen in Israel):
(http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?SubjectID=11639&MissionID=88&LanguageID=190&StatusID=0&DocumentID=-1)

***
Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


© Botschaft des Staates Israel, 2003