Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Donnerstag, 3. Juli 2003

(1) IDF ÜBERGEBEN PALÄSTINENSERN KONTROLLE IN BETHLEHEM
(2) ISRAEL IN DEN ARABISCHEN MEDIEN
(3) BEDUINEN RETTEN ISRAELISCHEN SOLDATEN DAS LEBEN
(4) "BREAKING THE ICE": WAS ISRAELIS UND PALÄSTINENSER GEMEINSAM KÖNNEN
(5) TEL AVIV-JAFFA WIRD WELKULTURERBE DER UNESCO
(6) HEUTE VOR 99 JAHREN STARB THEODOR HERZL
(7) DAS WETTER IN ISRAEL
(8) WECHSELKURSE


(1) IDF ÜBERGEBEN PALÄSTINENSERN KONTROLLE IN BETHLEHEM
Die Israelischen Verteidigungskräfte IDF haben am Donnerstagnachmittag um 16:00 Uhr die Sicherheitskontrolle über die Stadt Bethlehem und die sie umgebende Zone A an die Palästinensische Autonomiebehörde übergeben. Damit setzt Israel einen weiteren Teil des Nahost-Friedensplans um. Israelische Soldaten werden aber vorerst in der Nähe von Bethlehem stationiert bleiben, um eventuelle Bewegungen palästinensischer Terroristen zu verfolgen. Bereits am Sonntagabend hatten die Truppen ihren Abzug aus dem nördlichen Gazastreifen abgeschlossen. In einem persönlichen Telefongespräch mit Ministerpräsident Sharon gratulierte US-Präsident George Bush am Mittwoch dem Regierungschef zu den jüngsten Fortschritten mit den Palästinensern.

Unterdessen sind am Morgen vier Israelis bei einem Terrorangriff auf eine jüdische Siedlung im Gazastreifen leicht verletzt worden. Palästinensische Terroristen feuerten aus dem Ort Dir al-Balah Raketen auf die Siedlung Kfar Darom ab. Der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas verurteilte den Anschlag als einen "Akt des Terrors". Genauso verurteilte er den tödlichen Anschlag palästinensischer Extremisten auf einen Lastwagenfahrer am Montag im nördlichen Westjordanland. Zu dem Anschlag hatte sich eine Terroreinheit der "Al Aqsa Märtyrer Brigaden" bekannt. Infolgedessen haben israelische Grenzpolizisten am Donnerstagmorgen Ibrahim Mansour, den Führer der "Al Aqsa Märtyrer Brigaden" in Qalqiyah im nördlichen Westjordanland verhaftet. Bei der Festnahme wurde einer seiner Komplizen getötet, als er zu fliehen versuchte. Nach Armeeangaben waren beide Männer bewaffnet. Derweil kündigte der palästinensische Sicherheitsminister Mohammed Dahlan an, die Attentäter des Angriffs in Gaza zu verfolgen. Am Abend hoben die IDF die Straßensperre an der Gush Katif Kreuzung wieder auf, die sie infolge des Raketenangriffs am Donnerstag vorübergehend errichtet hatten.

Am Abend kündigte Israel an, weitere palästinensische Gefangene aus seinen Gefängnissen zu entlassen. (Ha'aretz)

(2) ISRAEL IN DEN ARABISCHEN MEDIEN
Die palästinensische Führung hat den israelischen Truppenrückzug aus Bethlehem als Beginn der Umsetzung des israelisch-palästinensischen Abkommens bezeichnet. Als nächstes stehe ein Abzug israelischer Truppen aus der Stadt Ramallah an, hieß es in der heutigen Ausgabe der arabischen Zeitung Al Hayyat. Am Dienstag berichtete der Fernsehsender Al Arabe, dass Teile des militärischen Arms der Fatah-Bewegung ihre Raketen-Angriffe auf israelische Soldaten und Siedler fortsetzen werden. Rund 500 palästinensische Polizisten patrouillieren jetzt in Bethlehem, meldete gestern der TV Al Arabe (02.07.).

Nach Angaben der heutigen Ausgabe der Zeitung Al Ittihad (V.E.A.) soll Yasser Arafat Sicherheitseinheiten dazu aufgefordert haben, in Israel gestohlene und nach Gaza geschmuggelte Autos nach dem Truppenrückzug Israels zu konfiszieren. Dies sei Teil des Rückzugsabkommens.

Bereits am Dienstag meldete der TV-Sender Al Arabe, Ministerpräsident Mahmud Abbas habe jedem Palästinenser Strafen angedroht, der sich nicht an die drei Monate geltende Waffenpause halte.

(3) BEDUINEN RETTEN ISRAELISCHEN SOLDATEN DAS LEBEN
Beduinen haben am Mittwoch im Negev einem israelischen Soldaten das Leben gerettet. Am Nachmittag hatte ein Mann aus dem etwa 10 Kilometer nördlich von Be´er Sheva gelegenen Kibbuz Mishmar HaNegev bei einem Polizeiposten eine Vermisstenanzeige aufgegeben. Sein Sohn, ein Soldat im Urlaub, sei vor mehreren Stunden zu einem Ausflug aufgebrochen und noch nicht zurückgekehrt. Weil der Vater sich ernsthafte Sorgen machte, begab sich der berittene Bereitschaftsdienst auf die Suche nach dem 19jaehrigen.

Dabei begegnete der Befehlshaber der Gruppe, Grenzpolizist Yaron Yifrah, einem Viehhirten. Der Beduine schloss sich der Suche an und rekrutierte weitere Mitglieder seines Stammes. Nach kurzer Zeit fanden sie den Soldaten in der Gegend des Nahal Gerar, nordwestlich von Be´er Sheva. Der Vermisste lag bewusstlos auf einer Sanddüne und litt an Flüssigkeitsmangel.

Die Beduinen bedeckten ihn mit ihren Kefiyes und beauftragten die Kinder ihres Stammes, Wasser zu holen. Anschließend brachten sie den Soldaten mit einem Auto zur ambulanten Versorgung in den Kibbuz.

In der kommenden Woche werden Yifrah und die Beduinen von der Polizei fuer die Lebensrettung eine Auszeichnung erhalten. (Yedioth Aharonoth)

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Die Beduinen, die fast 10% der muslimischen arabischen Bevölkerung Israels ausmachen, gehören zu etwa 30 Stämmen, die meist weit verstreut über ein großes Gebiet im Süden des Landes leben. Traditionell Nomaden, stehen sie heute im Umbruch von der alten Stammesgesellschaft zur Sesshaftigkeit und nehmen mehr und mehr am Erwerbsleben Israels teil.

(4) "BREAKING THE ICE": WAS ISRAELIS UND PALÄSTINENSER GEMEINSAM KÖNNEN
"Breaking the Ice" nennen die vier Israelis und vier Palästinenser das Projekt, das sie Ende des Jahres in einer Expedition gemeinsam in die Antarktis führt. Mit dem außergewöhnlichen Projekt möchten die drei Frauen und fünf Männer einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben über ethnische und religiöse Grenzen hinweg leisten. Ziel ist die Erstbesteigung eines Berges in der Antarktis und dessen Namenstaufe. Das Vorhaben soll deutlich machen, dass Israelis und Palästinenser nicht nur friedlich miteinander leben, sondern auch gemeinsam außerordentliche Herausforderungen bestehen können.

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse wird die Aktion am Montag, 7. Juli, in Berlin der Öffentlichkeit präsentieren. Bundestagspräsident Thierse ist einer der Schirmherren des Projekts. "Breaking the Ice" wird zudem unterstützt unter anderem von Shimon Peres, dem Dalai Lama und Michael Gorbatschow.

Zu der Vorstellung des Projekts am Montag, 7. Juli, 10.30 Uhr, im Kaisersaal der Parlamentarischen Gesellschaft, Berlin, Ebertplatz, wird herzlich eingeladen.

(5) TEL AVIV-JAFFA WIRD WELKULTURERBE DER UNESCO
Die Stadt Tel Aviv-Jaffa ist am Donnerstag zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt worden. Die Auszeichnung erhielt die Stadt aufgrund ihres Reichtums an den Gebäuden der Bauhaus-Architektur der 30er Jahre ("International Style"). Zu der Gestaltung der Stadt hatte entscheidend der schottische Stadtplaner Sir Patrick Geddes in den 20er Jahren beigetragen. 1925 entwarf Geddes das Konzept einer Gartenstadt für die junge Metropole, die in Kürze von 25.000 auf 100.000 Einwohner anwachsen sollte. Das Komitee der UNESCO bildeten Spezialisten aus dem Libanon, Ägypten, Großbritannien und Russland. (Ha'aretz)

(6) HEUTE VOR 99 JAHREN STARB THEODOR HERZL
Heute vor 99 Jahren ist Theodor Herzl, der Begründer der Zionistischen Bewegung, im Alter von 44 Jahren in Österreich gestorben. 1860 in Budapest geboren, war der Jurist später als Korrespondent der Wiener "Neuen Freien Presse" in Paris tätig. Unter dem Eindruck der Dreyfus-Affäre gelangte Herzl zu der Auffassung, dass sich die Juden als Nation konstituieren und einen Staat, den "Judenstaat" (Veröffentlichung von 1896), gründen müssen. 1897 berief er den 1. Zionistenkongress nach Basel ein und wurde zum Präsidenten der Zionistischen Weltorganisation gewählt.

Herzl führte zahlreiche Verhandlungen, u.a. mit dem türkischen Sultan Abdül Hamid II. und dem deutschen Kaiser Wilhelm II. (1898 in Jerusalem), mit dem Ziel eine "Heimstätte des jüdischen Volkes" in Palästina zu gründen. Palästina war bis zum Einzug britischer Truppen 1917 über 500 Jahre hinweg Teil des Osmanischen Reiches gewesen (seit 1517).

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich die Lage der Juden im Land langsam gebessert. Jerusalem war so überfüllt, dass der erste jüdische Vorort außerhalb der Stadtmauern entstand (1860), ihm folgten sieben weitere - der Beginn der heutigen Neustadt. 1880 war die Mehrheit der Stadtbevölkerung jüdisch und die Jahrhunderte lang auf Liturgie und Literatur beschränkte hebräische Sprache begann, neu zu leben.

"Altneuland" (1902) ist Herzls utopischer Roman, der unter seinen zahlreichen literarischen Werken den künftigen jüdischen Staat beschreibt. 1949 wurde der Leichnam Theodor Herzls auf die Gedächtnisstätte auf dem Herzl-Berg in Jerusalem umgebettet.

(7) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Im ganzen Land heiter und sonnig

Jerusalem: 20-31°C
Tel-Aviv: 24-34°C
Haifa: 26-32°C
Am Toten Meer: 22-33°C
Eilat: 24-41°C

(8) WECHSELKURSE
1 € - 4,922 NIS
1 £ - 7,133 NIS
1 $ - 4,294 NIS

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


© Botschaft des Staates Israel, 2003