Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 1. Juli 2003

(1) EIN PALÄSTINENSER BEI ANGRIFF AUF ARMEEPOSTEN GETÖTET
(2) PAKISTAN MÖCHTE ÜBER BEZIEHUNGEN ZU ISRAEL NACHDENKEN
(3) ARABISCHE INFORMATIONSMINISTER VERABSCHIEDEN LEITLINIEN DER POLITISCHEN ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
(4) UMSATZSETEIGERUNGEN BIS 30% ERWARTET
(5) TEMPELBERG WIEDER FÜR CHRISTEN UND JUDEN ZUGÄNGLICH
(6) FRAU UND MUSIK: TSIPPI FLEISCHER IN FRANKFURT/MAIN


(1) EIN PALÄSTINENSER BEI ANGRIFF AUF ARMEEPOSTEN GETÖTET
Ungeachtet der von den Palästinenserorganisationen verkündeten Waffenpause setzen die Terrorgruppen ihre Angriffe auf israelische Ziele fort. Ein bewaffneter Mann wurde am Morgen bei dem Versuch getötet, im nördlichen Westjordanland einen israelischen Armeeposten anzugreifen. Der Schütze wurde getötet, als er bei einer Straßensperre nahe Tul Karem mit einer Pistole auf die israelischen Soldaten schoss. Dies ist der zweite Terrorüberfall durch palästinensische Extremisten seit der Ausrufung einer dreimonatigen Waffenpause ("Hudna") am vergangenen Wochenende. Am Abend werden sich Ministerpräsident Ariel Sharon und der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas zu weiteren Gesprächen über den Nahost-Friedensplan in Jerusalem treffen. (Ma'ariv)

(2) PAKISTAN MÖCHTE ÜBER BEZIEHUNGEN ZU ISRAEL NACHDENKEN
Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf hat gegenüber dem TV-Sender Geo am Sonntag gesagt, sein Land müsse sich ernsthaft über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel Gedanken machen. Auch in den pakistanischen Medien sollte es eine offene Diskussion über diese Frage geben, sagte der Präsident auf seiner Rückkehr aus den USA.

Der israelische Außenminister Silvan Shalom hat am Montag die Absicht des pakistanischen Präsidenten begrüßt. Diplomatische Beziehungen würden beiden Seiten dienen, sagte Shalom. In der vergangenen Woche hatte ein pakistanischer Geschäftsmann, der dem Präsident Musharraf nahe stehen soll, Israel besucht, um "sich einen Eindruck zu verschaffen und die Möglichkeiten zu prüfen". Der Besuch war mit dem Außenministerium in Jerusalem abgesprochen. Nach Gesprächen mit einem hohen Knessetmitglied und politischen Beratern gewann der Geschäftsmann nach eigenen Worten den Eindruck, "dass es in Israel keine Feindseligkeit gegenüber Pakistan" gäbe und durchaus die Bereitschaft zu diplomatischen, Handels- und Militär-Beziehungen bestünde.

Bisher unterhält Israel keinerlei Verbindungen zu Pakistan, und pakistanische Pässe enthalten den Vermerk, dass sie "für alle Staaten außer Israel" gültig sind. Seit 1992 unterhält Israel gute Beziehungen mit Indien, dem Erzfeind Pakistans. Auch Indien zeigte Interesse an Gesprächen mit Pakistan. (Ha'aretz)

(3) ARABISCHE INFORMATIONSMINISTER VERABSCHIEDEN LEITLINIEN DER POLITISCHEN ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Bei einer Ministerkonferenz der Arabischen Liga in Kairo (26.06.03) haben die Informationsminister der arabischen Mitgliedsländer einen Aufruf des ägyptischen Informationsministers Safwat Al Sharif unterstützt, wonach die Leitlinien der politischen Öffentlichkeitsarbeit der arabischen Staaten in den folgenden neun Punkten zusammengefasst werden können. Der Prinzipienkatalog wurde als Maßnahme in Anbetracht der Krise der "arabischen Nation" vorgestellt:

1. Die ,anti-arabische Propaganda' Israels in Europa soll bekämpft werden
2. Größere Aufmerksamkeit soll die Schließung palästinensischer Organisationen, insbesondere des Orient-Hauses in Jerusalem und der Handelsbehörde erhalten; die Schließung wird als illegal und verbrecherisch bezeichnet.
3. Die Beschlagnahmung palästinensischer Dokumente in Jerusalem durch Israel soll mit öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen publik gemacht werden
4. Die Zerstörung von Häusern durch Israel soll als "Akt der ethnischen Säuberung" öffentlich verurteilt werden
5. Die palästinensische Intifada und der palästinensische Widerstand gegen die "israelische Besatzung in Palästina, dem Golan und dem Libanon" soll unterstützt werden
6. Die Öffentlichkeit soll über die negativen Auswirkungen des Trennungszauns (des Sicherheitszauns zwischen dem Westjordanland und Israel) aufmerksam gemacht werden; der Zaun wird als "rassistisch" und als Gefahr für den palästinensischen Staat beschrieben;
7. Die Absicht des US-Präsidenten Bush, einen palästinensischen Staat im Rahmen der "Road Map" soll unterstützt werden
8. Dem Abbau israelischer Siedlungen soll stärkeres Gewicht verliehen und der Abriss von 116 Siedlungen, die sich an den für die Palästinenser strategisch wichtigen Positionen befinden, soll eingefordert werden
9. Menschenrechtsorganisationen und Gerichte sollen bei ihren Bestrebungen stärker unterstützt werden, israelische Verdächtige bei internationalen Gerichtshöfen anzuklagen und Kriegsverbrecher als Menschenrechtsverbrecher definiert werden. (Al Ahbar, 27. Juni 2003)

(4) UMSATZSETEIGERUNGEN BIS 30% ERWARTET
Die Mehrheit der israelischen Unternehmer rechnet für die zweite Jahreshälfte mit Umsatzsteigerungen. Das ergab eine Untersuchung der Business Data Israel (BDI). An der Arbeitslosenzahl (zur Zeit bei 10,6%) werde sich aber so schnell noch nichts ändern, meinten die Geschäftsleute in der Umfrage. 32% erwarten in gemäßigtes Wachstum von bis zu 10%. 22% zeigten sich mit 10-30% dagegen optimistischer. 36% vermuten, dass es zunächst keine wesentlichen Veränderungen geben wird. 10% prognostizieren anhaltende Umsatzeinbußen. (Yedioth Aharonoth)

(5) TEMPELBERG WIEDER FÜR CHRISTEN UND JUDEN ZUGÄNGLICH
Erstmals seit 33 Monaten ist der Tempelberg in Jerusalem wieder für alle Besucher zugänglich. Etwa 20 Reisegruppen mit christlichen und jüdischen Touristen konnten in den vergangenen Wochen den Berg in der Jerusalemer Altstadt besuchen. Die Stätte ist Muslimen und Juden heilig. Die Genehmigung hatte Ministerpräsident Ariel Scharon, das Ministerium für Innere Sicherheit und die israelische Polizei erteilt. In den vergangenen Monaten hatten nur Muslime Zugang zu dem Arial. Jüdischen Extremisten bleibt der Einritt weiterhin versperrt. (Yedioth Aharonoth)

(6) FRAU UND MUSIK: TSIPPI FLEISCHER IN FRANKFURT/MAIN
Am Mittwoch, dem 2. Juli, ist die israelische Komponistin Tsippi Fleischer in Frankfurt am Main zu Gast:

18.00 Uhr
Eröffnung der Sonderausstellung zu Leben und Werk der Komponistin

19.00 Uhr
Tsippi Fleischer im Gespräch mit Gerhard R. Koch, F.A.Z.
Die Komponistin führt in ihr Werk ein, danach gibt es Musikbeiträge von Dietburg Spohr und dem Ensemble "belcanto". Außerdem wird esGelegenheit zum persönlichen Gespräch mit der Komponistin gegen.

Das Werk Tsippi Fleischers ist in der israelischen Musik einzigartig. In ihren Kompositionen überbrückt sie Differenzen - sie führen in historische und geographische Weiten und spiegeln ein reichhaltiges Kaleidoskop von Worten und Klängen unterschiedlichster Kulturen. Seit Jahrzehnten setzt sich die Komponistin für die Verständigung zwischen den unterschiedlichen Nationalitäten in ihrer Heimat ein. Der aktuelle musikalische Höhepunkt ist die Uraufführung der Oper "Cain und Abel" Ende 2002 in Israel. Ein bemerkenswertes Zeichen der Rezeption ihrer Musik in Deutschland wird die Aufführung der Oper "Medea" im April 2004 an der Oper Köln sein.

Kontakt:
Archiv Frau und Musik, Fürstenbergstraße 221, 60323 Frankfurt am Main, Tel.: 069/95 92 86 85. (http://www.archiv-frau-musik.de)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


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