Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Montag, 23. Juni 2003

(1) POWELL SIEHT FORTSCHRITTE BEI GESPRÄCHEN ZWISCHEN ISRAELIS UND PALÄSTINENSERN
(2) SHALOM ERWARTET EU-BEITRITT DER TÜRKEI
(3) "ES KANN KEIN RECHT AUF RÜCKKEHR GEBEN" - VON MARTIN WOLF
(4) BUNDESPRÄSIDENT RAU SICHERT UNTERSTÜTZUNG FÜR JÜDISCH-ARABISCHE SCHULE ZU
(5) 21. JERUSALEM INTERNATIONAL BOOK FAIR
(6) "NEUE FRAUEN IN DER ISRAELISCHEN LITERATUR" IN GIESSEN


(1) POWELL SIEHT FORTSCHRITTE BEI GESPRÄCHEN ZWISCHEN ISRAELIS UND PALÄSTINENSERN
Der amerikanische Außenminister Colin Powell hat anlässlich der Sondersitzung des Weltwirtschaftsgipfels in Jordanien am Wochenende die Fortschritte der Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern gelobt. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) habe viel für eine Waffenpause von Seiten der Palästinenserorganisationen investiert, auch wenn ein Einlenken des Hamas und der Al-Aqsa-Brigaden bisher erfolglos blieb, so Powell. Auch die amerikanische Regierung werde nicht von ihrem Druck auf die Terrororganisationen ablassen. Die beiden US-Sonderbeauftragten John Wolf und William Burns werden in den kommenden Tagen die Gespräche begleiten.

Unterdessen wurde der israelische Vorwurf lauter, Yasser Arafat und der Hamas würden dem Scheitern des palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas und seines Ministers für Innere Sicherheit Mohammed Dahlan zuarbeiten. Arafat und Hamas würden versuchen, die Umsetzung der ersten Stufe des Nahost-Friedensplans ("Road Map"), die die Zerschlagung der terroristischen Infrastruktur in den Palästinensergebieten vorsieht, zu verhindern. Nach Ansicht des Sonderbeauftragten der israelischen Regierung für die Palästinensergebiete General Amos Gilad handelt es sich bei der "Hudna" (Feuerpause) nur um eine vorübergehende Waffenruhe, die der Hamas zur Reorganisierung seiner Kräfte nutzen wird. Israel dürfe sich auf eine solche Vereinbarung zwischen dem Hamas und der PA deshalb nicht einlassen.

Gegenüber dem israelischen Rundfunk rechtfertigte General Gilad den gezielten Angriff auf Abdallah Kawasme (Hamas) in Hebron am Sonntag, da Männer wie Kawasme jeden Friedensprozess zu zerstören versuchen. Sein Tod trage nur zum Frieden bei, so Gilad. Der palästinensische Sicherheitsminister Mohammed Dahlan antwortete darauf, wenn Israel an einer Waffenpause kein Interesse zeige, sei die Interpretation Gilads nichts anderes als ein Aufruf an den Hamas, seine Attentate fortzusetzen. Die PA sei bereit, die Verantwortung für die Sicherheit in den Palästinensergebieten zu übernehmen, wenn sich Israel vollständig aus den Gebieten des Gazastreifens zurückziehe. Nach seinen Worten hat Israel zwar ein Interesse an der Übergabe von Gebieten an die PA, gleichzeitig wolle Israel aber mit Panzern in Teilen der Gebiete bleiben.

Zur Stunde führen Dahlan und Gilad weitere Gespräche zur Umsetzung des Friedensplans am Grenzpunkt Eres/Gaza. (Ma'ariv)

(2) SHALOM ERWARTET EU-BEITRITT DER TÜRKEI
Der israelische Außenminister geht von einem Beitritt der Türkei zur Europäischen Union aus. Das sagte Silvan Shalom seinem türkischen Amtskollegen Abdullah Gül am Sonntag bei einem Treffen am Rande der Sonderkonferenz des Weltwirtschaftsforums in Jordanien. Gül bot die Türkei als Verhandlungsort für weitere Gespräche zwischen Israel und den Palästinensern an. Außerdem wurde über eine Freihandelszone zwischen den beiden vorderasiatischen Ländern gesprochen.

Bei weiteren Gesprächen mit dem palästinensischen Finanzminister Salaam Fayyad, brachte Shalom erneut Israels Friedenswillen zum Ausdruck. Thema waren auch gemeinsame Wirtschaftsprojekte zwischen beiden Regierungen. Beide Minister sind sich darüber einig, dass der Privatsektor eine größere Rolle in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Israel und den Palästinensern spielen müsste.

Außerdem traf der Außenminister am Wochenende Kronprinz Salman bin Hamad von Bahrain und den jordanischen Außenminister Marwan Muasher. (Mitteilung aus Jersualem)

(3) "ES KANN KEIN RECHT AUF RÜCKKEHR GEBEN" - VON MARTIN WOLF
"(...) Ideen einer ethnischen Säuberung von Westbank und Gaza sind irrsinnig. Die direkte Regierung Israels über Millionen von Nichtstaatsbürgern greift das moralische Rückgrat Israels an, wohingegen eine von den Siedlungen bestimmte Politik purer Wahnsinn ist. Die israelische Kontrolle über die Westbank muss zu Ende gehen, vorausgesetzt es stimmt mit dem Sicherheitsbedürfnis Israels überein. Aus all diesen Gründen ist die Zwei-Staaten-Lösung die einzig vorstellbare. Aber das Gelingen dieser Lösung hängt nicht von Israel allein ab. Die momentanen Schwierigkeiten sind durch die Weigerung der Araber bedingt, Israels sichere Existenz anzuerkennen. Wenn sich hier keine Lösung abzeichnet, wird es keinen dauerhaften Frieden geben." Ganzer Text: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=32003&MissionID=88

Der Artikel erschien am 17. Juni 2003 in der Financial Times.

(4) BUNDESPRÄSIDENT RAU SICHERT UNTERSTÜTZUNG FÜR JÜDISCH-ARABISCHE SCHULE ZU
Bundespräsident Dr. h.c. Johannes Rau hat am Sonntag anlässlich seines Besuches in der jüdisch-arabischen Schule "Hand in Hand" in Jerusalem dem Jerusalemer Altbürgermeister und Gründer der Jerusalem Foundation Teddy Kollek seine Unterstützung für die Errichtung des neuen Schulgebäudes zugesichert (NL190603). Bei dem Empfang am Sonntag versprach Rau, er werde sich für das Koexistenzprojekt genauso intensiv einsetzen, wie für den Bau des arabischen Gesundheitszentrums in Sheikh Jarakh, - einem Projekt, das ebenso durch die Jerusalem Foundation ermöglicht wurde. (http://www.jerusalemfoundation.org/home.php)

(5) 21. JERUSALEM INTERNATIONAL BOOK FAIR
Vom 23. bis 27. Juni 2003 findet in Jerusalem die 21. Jerusalem International Book Fair in Jerusalem statt. Die Buchmesse wurde 1963 zum ersten mal ausgerichtet und lockt seitdem alle zwei Jahre zahlreiche internationale Verlage, Schriftsteller und Händler aus aller Welt in die israelische Hauptstadt. Bei der Messe 2001 waren allein 750 Verlage aus 58 Ländern mit über 100.000 Büchern vertreten. Daneben bietet die Messe Raum für kulturelle Veranstaltungen und dient als Basis für die Initiierung internationaler Projekte. (http://www.jerusalembookfair.com/)

Mit Unterstützung der Erben von Erich Brost ermöglicht die Jerusalem Foundation im Rahmen der Buchmesse ein Autorentreffen mit Schriftstellern aus Italien, USA, Rumänien, Deutschland, Portugal und Frankreich. Höhepunkt der Veranstaltung wird die Verleihung des Jerusalem Preises am Dienstag, dem 24. Juni, an den amerikanischen Schriftsteller Arthur Miller sein. Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre zählen Susan Sontag, Stefan Heym, Milan Kundera, u.a. Aus Deutschland wird Steffen Mensching an dem Autorentreffen teilnehmen. (http://www.jerusalemfoundation.org/news.php?id=204)

(6) "NEUE FRAUEN IN DER ISRAELISCHEN LITERATUR" IN GIESSEN
"Neue Frauen in der israelischen Literatur" wird das Thema eines Vortrages von Frau Lydia Böhmer im Rahmen der Israelischen Woche in Gießen sein. Die Veranstaltung findet am Dienstagabend (24. Juni) um 19:30 Uhr in den Räumen des Alten Schlosses statt. Der Eintritt ist frei.

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- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


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