Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 10. Juni 2003

(1) 5 ISRAELISCHE SOLDATEN BEI PALÄSTINENSISCHEN ÜBERFÄLLEN IN HEBRON UND GAZA GETÖTET
(2) HAMAS-SPRECHER RANTISI IN GAZA VERLETZT
(3) ISRAEL IN DEN ARABISCHEN MEDIEN
(4) BERLUSCONI ZU BESUCH IN ISRAEL
(5) 29.000 PALÄSTINENSER IM WESTJORDANLAND TRETEN IN DIESEN WOCHEN ZUM ABITUR AN - DIE IDF HELFEN DABEI
(6) FUSSBALL: 2. PLATZ FÜR TEAM DER ISRAELISCHEN BOTSCHAFT
(7) DAS WETTER IN ISRAEL
(8) WECHSELKURSE

(1) 5 ISRAELISCHE SOLDATEN BEI PALÄSTINENSISCHEN ÜBERFÄLLEN IN HEBRON UND GAZA GETÖTET
Bei Überfällen palästinensischer Terroristen sind am Sonntag fünf israelische Soldaten getötet worden. StFw Matan Gadri, 21 Jahre, aus Moledet, wurde von zwei bewaffneten Männern in Hebron erschossen. Zuvor hatten die beiden Männer einen Wachsoldaten am Patriarchengrab verletzt. Die beiden Terroristen wurden auf der Flucht von israelischen Soldaten erschossen.

Bei einem weiteren Überfall am Sonntag haben palästinensische Terroristen einen Armeeposten zwischen dem Grenzübergang Erez und dem Industriegebiet im Gazastreifen beschossen. Die Palästinenser hatten sich mit israelischen Uniformen getarnt. Zu dem Angriff bekannten sich die radikal-islamischen Terrororganisationen Hamas und Islamischer Jihad sowie die Fatah Yasser Arafats.

Die israelische Tageszeitung kommentierte die Anschläge am Montag: "Die Anschläge gestern in Gaza und Hebron stellen keine wirkliche Überraschung dar. Sie unterstreichen nur die Einschätzung der Militärs, dass sich eigentlich noch nichts Wesentliches verändert hat. Bisher waren es nur leere Worte. Aber auch diese Einstellung ist zu einfach. Die Situation ist zu komplex, sodass man nicht sagen kann, es habe sich nichts verändert, denn der palästinensische Ministerpräsident und sein Sicherheitsbeauftragter Dahlan sind wirklich daran interessiert, eine Einstellung der Anschläge durchzusetzen. Gerade wegen ihrer ehrlichen Absichten haben die Terrororganisationen (...) ein so großes Interesse, gemeinsam einen Anschlag zu verüben und zu beweisen, dass entgegen der Worte Abu Masens (Mahmud Abbas) in Aqaba der bewaffnete Kampf der Palästinenser keineswegs zu Ende ist und auch nicht beendet werden wird." (Amir Rapaport)

Am Samstag erklärte die Hamas, dass sie die Forderungen des palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas nach einem Waffenstillstand ("Hudna") nicht akzeptiere. Daraufhin lief bei den israelischen Sicherheitsbehörden eine Flut von Terrorwarnungen ein. Noch am Sonntag stellte sich heraus, dass die Einreise von Arbeitern aus Gaza nach Israel von Terroristen missbraucht wurde, um in die IDF-Stellung am Grenzposten Erez einzudringen.

Bereits am Mittwoch hatten die Terrororganisationen Hamas und Hisbollah angekündigt, dass sie sich den israelisch-palästinensischen Friedensbemühungen widersetzen würden. Auch der Islamische Jihad gab am Mittwoch bekannt, dass er trotz eines ausdrücklichen Aufrufs Abbas' zur Beilegung der "bewaffneten Intifada" nicht zu einem Ende der Gewalt bereit sei. (Ma'ariv)

(2) HAMAS-SPRECHER RANTISI IN GAZA VERLETZT
Der Sprecher der Terrororganisation Hamas in Gaza Abed Asis Al Rantisi ist am Dienstagmittag in Gaza bei einem Versuch der israelischen Armee, den Extremistenführer zu töten, verletzt worden. Nach palästinensischen Berichten griffen zwei Kampfhubschrauber des Typs Apache den Wagen Rantisis aus der Luft an. Dabei kamen eine Passantin und ein dreijähriges Mädchen ums Leben. Rund 27 Menschen wurden verletzt. Im arabischen Nachrichtensender Al Jazeera sagte Rantisi: "Wir setzen den Jihad fort, bis der letzte Zionist vom Erboden Palästinas entfernt ist. Wir werden nach all unseren Kräften gegen euch kämpfen." Nach Aussage Rantisis, gelang ihm die Flucht aus dem Wagen, als der die Kampfhubschrauber frühzeitig bemerkte und erlitt Verletzungen an Händen, Beinen und an der Brust. (Ma'ariv)

Ziel der Hamas ist die Vernichtung des Staates Israels. In ihrer Charta heißt es wörtlich: "Die Palästinenserfrage kann nur durch den Jihad gelöst werden." Die Organisation warnt davor, dass jeder Muslim, der "den Kreis des Kampfes gegen den Zionismus verlässt, sich des ,Hochverrats' schuldig macht. Sie fordert die Gründung einer islamischen Republik in Palästina, die an die Stelle von Israel treten soll. Die Muslime sollen "über jeden Zentimeter palästinensischen Bodens das Banner Allahs wehen lassen". (Charta der islamischen Widerstandsbewegung Hamas)

(3) ISRAEL IN DEN ARABISCHEN MEDIEN
Ministerpräsident Mahmud Abbas hat die jüngsten (drei) Terrorserien in den Gegenden von Gaza und Hebron verurteilt und seine Gespräche mit den extremistischen Parteien in Gaza über eine Waffenpause und ein Ende der "bewaffneten Intifada", inklusive Selbstmordattentate gegenüber Israelis innerhalb Israels, verschoben. Außerdem warnte er vor inneren palästinensischen Streitigkeiten und schloss einen palästinensischen Bürgerkrieg aus.

Ägyptens Außenminister teilte mit, Israel müsse zuerst seinen guten Willen unter Beweis stellen, bevor er wieder Botschafter nach Tel Aviv entsende.

Die libanesische Presse kritisiert wiederholt die Gespräche in Aqaba und macht eine Annäherung mit Israel von der Streitfrage der Wasserressourcen an der israelisch-libanesischen Grenze, Gebietsfragen und palästinensischen Flüchtlingen im Libanon abhängig. Die im Libanon operierende Terrororganisation Hisbollah griff das Treffen in Aqaba scharf an.

Der Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate sagte, sein Land sei das letzte, das die Beziehungen zu Israel normalisiere. Auch Kuwait werde dies nicht tun, solange sich Israel nicht aus den Palästinensergebieten zurückziehe. Beide, die V.A.E. und Kuwait unterstützen aber die "Road Map". (Mitteilung aus Jerusalem)

(4) BERLUSCONI ZU BESUCH IN ISRAEL
Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist am Montag zu einem Staatsbesuch in Israel eingetroffen, um der israelischen Regierung einen Plan zur wirtschaftlichen Sanierung des Nahen Ostens vorzustellen. An den Details des Programms feilen seit vergangener Woche bereits die Finanzminister der G-8-Staaten. Der Plan sieht Investitionen im Bereich der palästinensischen Infrastruktur vor. Außerdem sollen mit dem Plan die demokratischen Reformen in der restlichen arabischen Welt vorangetrieben werden.

Zur Rolle der italienischen Regierung im Nahost-Konflikt sagte Ministerpräsident Ariel Sharon: "Anfang Juli wird Italien die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union übernehmen. Ich hoffe, dass die Freundschaft zwischen Italien und Israel unsere Beziehungen zu Europa positiv beeinflussen wird. Eine ausbalancierte europäische Position, Verständnis für die Gefahr des Terrorismus für Israel und die gesamte Welt und die kompromisslose Forderung Europas an die Palästinensische Autonomiebehörde, Gewalt, Terror und Hetze offensiv zu bekämpfen, werden dazu beitragen, den diplomatischen Prozess voranzubringen und Ruhe und Frieden in der Region stärken."

Berlusconi wird bei seinem Besuch auch mit Staatspräsident Moshe Katsav zusammentreffen. Einen Besuch bei Yasser Arafat hat er nicht geplant. (Ha'aretz)

(5) 29.000 PALÄSTINENSER IM WESTJORDANLAND TRETEN IN DIESEN WOCHEN ZUM ABITUR AN - DIE IDF HELFEN DABEI
29.000 palästinensische Studentinnen und Studenten im Westjordanland legen seit Montag ihre Abiturprüfungen ab. Die Prüfungen dauern noch bis Donnerstag, dem 26. Juni, an. Für die ordnungsgemäße Durchführung sorgt die israelische Zivilverwaltung in Zusammenarbeit mit der israelischen Armee (IDF). In Hebron ermöglichten die IDF den Schulbesuch trotz der örtlichen Ausgangssperre nach dem Überfall auf israelische Soldaten am Sonntag. Auch in israelischen Gefängnissen und Gefängnissen der IDF werden Prüfungen abgelegt. Allein in Ost-Jerusalem nehmen 4.000 Studenten an den Abschlussprüfungen teil.

8.600 durch die Zivilverwaltung eingesetzte Aufsichtsführende und Lehrer begleiten den Prüfungsmarathon. An den verschiedenen Checkpoints der israelischen Armee wurde arabisch sprechendes Personal aufgestellt, das die reibungslose Durchfahrt der Studenten unterstützen soll. Die Prüfungen umfassen unter anderem die Fächer Mathematik, Arabisch, English, Islamische Kulturwissenschaften, Naturwissenschaften, Landwirtschaft und Lebensmittelchemie. (Pressesprecherin der israelischen Zivilverwaltung)

(6) FUSSBALL: 2. PLATZ FÜR TEAM DER ISRAELISCHEN BOTSCHAFT
Bei dem vom Berliner Sportclub (BSC) ausgerichteten 4. Botschaftsturnier hat die Botschaft des Staates Israel in Berlin im zweiten Jahr infolge den 2. Platz belegt. Das Turnier fand am vergangenen Wochenende im Berliner Grunewald statt. Das Teilnehmerfeld bestand aus 14 Mannschaften, darunter die Botschaften aus der Türkei, Mazedonien, Kirgisien, Italien, Ecuador, Marokko, Südafrika, Bosnien Herzegowina sowie die Mannschaft des deutschen Auswärtigen Amtes. Daneben nahmen weitere 4 lokale Mannschaften an dem Turnier teil.

Nachdem die israelische Botschaft im vergangenen Jahr das Finale knapp im Elfmeterschiessen gegen Mazedonien verloren hatte, musste sich das Team in diesem Jahr der Botschaft des Staates Bosnien-Herzegowina mit 3:0 geschlagen geben. Bosnien ging als verdienter Sieger vom Feld, da es das Turnier bereits in der Vorrunde und in der Endrunde dominierte.

Die Botschaft Israels qualifizierte sich für das Halbfinale durch Siege gegen Ecuador, Türkei, das Schiedsrichterteam sowie durch ein Unentschieden gegen Südafrika und die Trainer des Berliner Sportclubs. Im Halbfinale traf das Team auf die Spieler der Botschaft des Königreichs Marokko, die in der Vorrunde einen starken Eindruck in ihrer Gruppe hinterließen. Bis wenige Sekunden vor dem Abpfiff führte die das israelische Team mit 1:0 und kassierte erst im letzten Augenblick den Gegentreffer durch einen Foul Neunmeter. In einem spannenden Halbfinale setzten sich die Spieler der israelischen Vertretung im Neunmeterschiessen knapp durch. Dabei hervorzuheben war die sensationelle Leistung des Schlußmanns der israelischen Mannschaft, der den entscheidenden Neunmeter hielt und somit die Mannschaft ins Finale brachte. (Mitarbeiter der israelischen Botschaft)

(7) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter und warm;

Jerusalem: 17-26°C
Tel-Aviv: 21-26°C
Haifa: 21-27°C
Am Toten Meer: 28-35°C
Eilat: 24-38°C

(8) WECHSELKURSE
1 € - 5,148 NIS (-0,61%)
1 £ - 7,268 NIS (+0,09%)
1 $ - 4,399 NIS (-0,79%)
(Bank of Israel, 09.06.03)


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


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