Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 3. Juni 2003

(1) GIPFELTREFFEN IN SHARM AL SHEIKH
(2) ERLEICHTERUNGEN FÜR DIE PALÄSTINENSISCHE BEVÖLKERUNG
(3) INTERVIEW MIT BOTSCHAFTER SHIMON STEIN ÜBER DIE CHANCEN DES NEUEN FRIEDENSPLANS
(4) ISRAEL SCHICKT KATASTROPHENHILFE NACH SRI LANKA
(5) NACHRICHTEN IN KÜRZE
(6) "DESIGN TROTZ ALLEM" - JUNGES DESIGN AUS ISRAEL IN BERLIN


(1) GIPFELTREFFEN IN SHARM AL SHEIKH
In Sharm al Sheikh, Ägypten, ist am Mittag das halbstündige Gipfeltreffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten George Bush und den vier gemäßigten Regierungschefs der arabischen Staaten Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien und Bahrain, sowie dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas zu Ende gegangen. Das Treffen eröffnete der ägyptische Präsident Hosni Mubarak mit einem Grußwort. In seiner Ansprache forderte Bush die israelische Regierung zur Lösungsfindung über die Siedlungsfrage auf. Die Terrorgruppen ermahnte er, den Annährungsprozess zwischen Israel und den Palästinensern nicht zu sabotieren.

Vier Punkte standen im Mittelpunkt des Gipfeltreffens: Der internationale Friedensplan ("Road map"), die Situation im Irak, der internationale Kampf gegen den Terrorismus und der amerikanische Wunsch nach der Intensivierung innerer Reformen in den arabischen Staaten. In einem Gespräch mit der Tageszeitung "Ayyam" (PA) kündigte der palästinensische Informationsminister Nabil Amar (Fatah) an, die palästinensische Regierung werde in Sharm al Sheikh vier Bitten vortragen: 1. Hilfe bei der Umsetzung der dargelegten "Road map", ohne Anmerkungen. 2. Fortführung der Verhandlungen zwischen den Palästinensern und Israel auf der Basis des Friedensplans des saudischen Thronfolgers, das Ende der Besetzung und die Errichtung eines palästinensischen Staates. 4. Aufruf an den amerikanischen Präsidenten George Bush, Druck auszuüben, zur Verwirklichung des Friedensplans ("Road map") und zur Errichtung des palästinensischen Staates. (Ma'ariv)

(2) ERLEICHTERUNGEN FÜR DIE PALÄSTINENSISCHE BEVÖLKERUNG
Seit Anfang der Woche haben die Israelischen Verteidigungskräfte IDF die Abriegelung der Palästinensergebiete im Westjordanland und Gazastreifen aufgehoben. Am Sonntag kamen erstmals wieder 5.000, am Dienstag 10.000 und am Mittwoch 11.000 palästinensische Arbeiter aus Gaza nach Israel. Die Fischereizone wurde auf 10 Meilen vor der Mittelmeerküste ausgedehnt. Im Westjordanland wurde der öffentliche Personennahverkehr erneuert. Acht öffentliche Verkehrslinien haben ihre Arbeit wieder aufgenommen. Außerdem wurde der Gütertransport zwischen Israel und den Palästinensergebieten intensiviert. Die Maßnahmen wurden auf Entscheidung der israelischen Regierung und in Einvernehmen mit dem Regierungsbeauftragten für die Palästinensergebiete durchgeführt. (Mitteilung eines Armeesprechers)

(3) INTERVIEW MIT BOTSCHAFTER SHIMON STEIN ÜBER DIE CHANCEN DES NEUEN FRIEDENSPLANS
Frage (Jörg Degenhardt): Morgen (Mittwoch) treffen sich in der jordanischen Hafenstadt Akaba Bush, Scharon und Abbas. Der Gipfel soll den Start für den Friedensplan markieren, der von den USA, Russland, der UN und der EU erarbeitet wurde... Sind die Voraussetzungen für einen Neuanfang im Nahen Osten günstig wie lange nicht, oder warnen Sie eher vor allzu viel Optimismus?

Antwort: Die Voraussetzungen sind günstig. Es sieht so aus, als ob wir jetzt eine neue Chance bekommen. Das Fenster der Möglichkeiten ist noch einmal offen. Ob wir in der Tat am Ende (ein) Abkommen feiern werden, bleibt abzusehen. Auf jeden Fall glaube ich, dass der Anfang eines neuen Kapitels, da möchte ich mich vorsichtig ausdrücken, vorhanden ist. Mit den Rahmenbedingungen nach dem Irak-Krieg, mit der Zustimmung des israelischen Kabinetts zur "roadmap", mit der Bereitschaft des neuen Ministerpräsidenten auch voranzugehen, glaube ich, kann man heute Morgen vorsichtig, aber etwas optimistisch sein (...)

Ganzer Text: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=30604&MissionID=88

(4) ISRAEL SCHICKT KATASTROPHENHILFE NACH SRI LANKA
Israel stellt den Opfern der schweren Unwetter in Sri Lanka medizinische Gerät und Medikamente zur Verfügung. Durch die Überschwemmungen waren Mitte Mai etwa 300 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 200 Familien wurden obdachlos.

Die Ausrüstung im Wert von mehreren Tausend Dollar erwarb Israel in Thailand. Von dort aus wurde sie Hauptstadt Sri Lankas, Colombo, gebracht. Die Projektleitung übernahm der israelische Botschafter in Thailand, der auch für die diplomatischen Beziehungen mit Sri Lanka zuständig ist. Israel hat keine Botschaft in Sri Lanka, Sri Lanka hat hingegen bereits vor längerer Zeit einen Vertreter nach Israel gesandt.

Ein Sprecher des Fernost-Referats des Außenministeriums in Jerusalem, sagte, der Beitrag sei Ausdruck der Freundschaft und der guten Beziehungen zwischen den Staaten. (Yedioth Aharonoth)

(5) NACHRICHTEN IN KÜRZE
Außenminister Silvan Shalom hat den Vereinigten Staaten einen Vorschlag unterbreitet, wonach Israel eine Rolle beim Wiederaufbau des Iraks spielen könnte. Die verantwortlichen Stellen in den USA sagten, die Anfrage werde überprüft. (The Jerusalem Post)

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Dr. Abed Al-Aziz Ahmad Al-Quntar ist mit dem Kaye-Preis der Hebräischen Universität in Jerusalem ausgezeichnet worden. Dr. Al-Quntar hat eine neue Methode zur industriellen Herstellung verschiedener Sorten Vinylphosphonate anhand einfacher, nicht-toxischer und kostengünstiger Reaktionen erfunden. Der Stoff wird im Pharma- und Landwirtschaftsbereich eingesetzt. Dr. Al-Quntar wurde in Bet Jala geboren. Seinen ersten Abschluss absolvierte der 36jährige Wissenschaftler an der Bethlehem University, Die Doktorwürde erlangte Al-Quntar an der Hebräischen Universität in Jerusalem, wo er heute lebt. (www.huji.ac.il)

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Die israelische Tourismus-Vereinigung erwartet im kommenden Jahr eine Wende im Incoming Tourismus. Während in diesem Jahr nur rund eine Million Touristen aus dem Ausland Israel besuchtem, rechnet die Branche mit 1,4 Mio. Reisenden im Jahr 2004. Den tiefsten Stand erreichte der Tourismus im vergangenen Jahr, in dem nur noch 40.000 Israelis im Tourismusbereich beschäftigt waren. Ein Fünf-Jahres-Plan soll die Zahlen auf 3,5 Mio. Reisende pro steigern. Nach Angaben der Tourismus-Vereinigung ist Israel für 4 Mio. Besucher ausgerüstet. (Globes)

(6) "DESIGN TROTZ ALLEM" - JUNGES DESIGN AUS ISRAEL IN BERLIN
Vom 2. bis zum 24. Juni 2003 zeigt das stilwerk Berlin www.stilwerk.de eine Ausstellung jungen israelischen Designs "Design - trotz allem". Es werden Absolventen der herausragenden Kunsthochschule Bezalel in Jerusalem präsentiert. Die Akademie, 1906 gegründet, erhielt durch zahlreiche Bauhaus-Immigranten in den 30er Jahren starke Impulse. Seither verfolgt sie den Anspruch, Realität und Fantasie, Tradition und Innovation miteinander zu verbinden und Design auf höchstem internationalen Niveau zu konzipieren. Dies bestätigt jedes einzelne der Ausstellungsstücke der jungen Designer. Die Ausstellung wurde in Deutschland bereits im Museumsberg Flensburg und im Museum für Kunst und Gewerbe (Hamburg) gezeigt. Mehr:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?SubjectID=6316&MissionID=88&LanguageID=190&StatusID=0&DocumentID=-1

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


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