Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Montag, 2. Juni 2003

(1) ISRAEL FRIERT SIEDLUNGSBAU EIN
(2) IDF WEHREN WEITERE ÜBERGRIFFE VON TERRORISTEN AB
(3) WISSENSCHAFTLER DES WEIZMANN INSTITUTS BESTIMMEN DIE RÄUMLICHE STRUKTUR DES ENZYMS DER GAUCHER-KRANKHEIT
(4) RICHARD GERE IN ISRAEL; WHITNEY HOUSTON: "ISRAEL IS MY HOME"
(5) MACCABI TEL AVIV IST NEUER FUSSBALLMEISTER
(6) NACHWUCHSSPIELER VON MACCABI TEL AVIV IN BERLIN
(7) PREISGEKRÖNTE FILME AUS ISRAEL IN DEUTSCHLAND
(8) DAS WETTER IN ISRAEL
(9) WECHSELKURSE
 

(1) ISRAEL FRIERT SIEDLUNGSBAU EIN
Die israelische Regierung hat mit der Einfrierung des Siedlungsbaus in den Palästinensergebieten begonnen. Zur Zeit stehen in Jerusalem 3.500 Siedlungsaußenposten zur Diskussion, 180 Antragsverfahren wurden bereits gestoppt. Das lässt den Zorn bei den Rechten wachsen: "Man lässt uns vertrocknen", wirft man den Regierenden dort vor. Amos Gilad, General der israelischen Verteidigungskräfte und Militärkoordinator im Westjordanland, der Siedlungsprogramme jenseits der Waffenstillstandslinie von 1967 ("Grüne Linie") persönlich genehmigte, hat die jüngsten Bauanträge nicht mehr unterzeichnet. Dabei ist allerdings nur von zukünftigen Bauvorhaben die Rede. Der Siedlerrat im Westjordanland und Gazastreifen verfügt jedoch noch über so viele Siedlungsprogramme aus den vergangenen Jahren, dass er im Laufe der kommenden zwei Jahre noch Tausende neuer kleiner Siedlungsaußenposten errichten könnte. Doch auch bei diesen bereits genehmigten Projekten tauchen einige Probleme auf: denn sie müssten jetzt erneut von der Regierung abgesegnet werden, und diese wird ihre Zustimmung nach Einschätzungen verweigern.

Während die Frage in der vergangenen Woche noch heftige Diskussionen in der Regierung auslöste, erklärte Ministerpräsident Ariel Sharon in der wöchentlichen Kabinettssitzung am Sonntag, dass er bei dem Gipfeltreffen mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas in Aqaba am Mittwoch die Räumung illegaler Außenposten jüdischer Siedlungsgemeinschaften im Westjordanland anbieten wird. Die Ankündigung erfolgte auf ausdrücklichen Wunsch der amerikanischen Regierung, obwohl Israel zum Abbau der ersten Stützpunkte nach der "Road Map" erst nach Abschluss der sicherheitsrelevanten Phase verpflichtet ist. Die amerikanische Regierung bezeichnete diesen Schritt als "Vorzeichen für das Kommende" und als Beweis, dass der israelische Regierungschef ernsthaft an einer Übereinkunft mit den Palästinensern interessiert ist. Dieser Übereinkunft könnte sich dann ein dauerhafter Abzug aus dem Westjordanland anschließen.

Mit dem Gipfeltreffen von US-Präsident Georg W. Bush, dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon sowie seinem palästinensischen Kollegen Mahmud Abbas soll am Mittwoch der Fahrplan zum Frieden in der Region offiziell beginnen. (Ma'ariv)

(2) IDF WEHREN WEITERE ÜBERGRIFFE VON TERRORISTEN AB
Trotz der jüngsten diplomatischen Bemühungen haben palästinensische Terrorgruppen am Wochenende versucht, den Annäherungsprozess zwischen Israel und der neuen palästinensischen Regierung durch Terroranschläge zu torpedieren. Israels Sicherheitskräfte befinden sich in erhöhter Alarmbereitschaft. Wie der israelische Rundfunk am Montagmorgen meldete, liegen dem Inlandsgeheimdienst Shin Beit sieben konkrete Hinweise auf geplante Terroranschläge vor. In den vergangenen Tagen seien insgesamt 57 Warnungen vor Attentaten eingegangen, hieß es. Bei den meisten handelt es sich um Hinweise auf geplante Selbstmordanschläge oder Attentate mit Autobomben. Außerdem kamen am Montag erstmals wieder 10.000 palästinensische Arbeiter nach Israel. Die Einreisegenehmigungen sind Teil der Erleichterungen, die Israel für die palästinensische Bevölkerung der PA am Freitag angekündigt hat.

Am Sonntag traf erneut eine Granate die israelische Siedlung Gush Katif im nördlichen Gazastreifen. In Jenin töteten israelische Soldaten am Samstag einen von zwei palästinensischen Terroristen, die einen 70kg-schweren Sprengsatz im Süden der Stadt legten. Der zweite Mann wurde festgenommen, der Sprengsatz kontrolliert detoniert. Am Freitag entdeckten Soldaten in Rafah an der israelisch-ägyptischen Grenze einen weiteren Tunnel, durch den Waffen unterirdisch nach Gaza geschmuggelt wurden. Alle terroristischen Übergriffe wurden durch die israelische Armee abgewehrt, nicht durch palästinensische Sicherheitskräfte. (http://www.idf.il/newsite/english/main.stm)

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Zuhair Manasra ist am Donnerstag von seinem Amt als Leiter der Palästinensischen Präventiven Sicherheitsbehörde im Westjordanland zurückgetreten. Nach palästinensischen Angaben waren weder Ministerpräsident Mahmud Abbas noch Sicherheitschef Mohammed Dahlan für die Verlängerung der Amtsperiode. Manasra war durch Yasser Arafat zum regionalen Sicherheitschef ernannt worden. Abbas und Dahlan wollen die unübersichtlichen Sicherheitsapparate im Westjordanland und im Gazastreifen unter einem Dach zusammenschließen. (Ha'aretz)

(3) WISSENSCHAFTLER DES WEIZMANN INSTITUTS BESTIMMEN DIE RÄUMLICHE STRUKTUR DES ENZYMS DER GAUCHER-KRANKHEIT
Ein interdisziplinäres Wissenschaftlerteam am Weizmann Institut hat die räumliche Struktur des Enzyms Glucocerebrosidase bestimmt. Mutationen in diesem Enzym sind die Ursache für Morbus Gaucher, einer Erbkrankheit, die vor allem aschkenasische Juden (Juden europäischer Herkunft) betrifft. Die Studie des Instituts, die kürzlich in EMBO Reports veröffentlicht wurde, könnte zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden der Krankheit führen.

Morbus Gaucher wurde erstmals 1882 durch den französischen Arzt Philippe Gaucher beschrieben. Typisch sind Schwellung und Vergrößerung von Milz und Leber sowie Funktionsstörungen dieser Organe. In seltenen Fällen ist auch das Gehirn betroffen.

Zu Beginn der neunziger Jahre begann die amerikanische Firma Genzyme mit der Produktion des Enzyms - zunächst aus menschlicher Plazenta, dann durch Genmanipulation. Heute erhalten Tausende von Gaucher-Patienten eine so genannte Enzymsubstitionstherapie, also regelmäßige Injektionen mit dem Enzym. Die jährlichen Kosten für eine solche Therapie liegen pro Patient zwischen $ 100.000 und $ 300.000. Es liegt auf der Hand, dass erschwinglichere Alternativen, wie die, die auf der Grundlage der Weizmann-Studie entwickelt werden könnten, dringend benötigt werden.

Zum Team des Instituts gehörten Prof. Tony Futerman der Abteilung für Biologische Chemie, Prof. Joel Sussman der Abteilung für Strukturelle Biologie und Prof. Israel Silman der Abteilung Neurobiologie, sowie Dr. Michal Harel, Lilly Toker und der Student Hay Dvir.

Die Entschlüsselung der Enzymstruktur könnte zur Entwicklung neuer Therapien für Morbus Gaucher führen. Mit der strukturellen Information könnte man ein wirksameres Enzym entwickeln, das die heutige Enzymersatztherapie verbessern könnte. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser Ansatz, bis die Entwicklung der Gentherapie für diese Krankheit ausgereift ist, zu weiteren effektiven Behandlungsformen für Morbus Gaucher führen wird.

Das Weizmann Institut in Rehovot, Israel, gehört weltweit zu den führenden multidisziplinären Forschungseinrichtungen. Seine 2.500 Mitarbeiter sind in einem breiten Spektrum naturwissenschaftlicher Forschung tätig. Zu den Forschungszielen des Instituts gehören neue Möglichkeiten im Kampf gegen Krankheiten und Hunger, die Untersuchung wichtiger Fragestellungen in Mathematik, Informatik, Physik und Astrophysik und die Forschung im Bereich New Material, sowie neue Strategien für den Umweltschutz.

Die Nachrichten des Weizmann-Instituts sind im World Wide Web unter http://www.weizmann.ac.il hinterlegt und ebenfalls unter http://www.eurekalert.org abrufbar.

(4) RICHARD GERE IN ISRAEL; WHITNEY HOUSTON: "ISRAEL IS MY HOME"
Unmittelbar nach dem Besuch des amerikanischen Popstars Whitney Houston am vergangenen Wochenende ist am Sonntagabend der amerikanische Filmstar Richard Gere zu einem dreitägigen Privatbesuch in Israel eingetroffen, wo er auch Friedensnobelpreisträger Shimon Peres treffen wird. Gere folgte mit seinem Besuch einer Einladung der Friedensbewegung "Ru'ach Shalom" und wird auch die Palästinensischen Autonomiegebiete bereisen. Dort ist ein Treffen mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas geplant. Der Schauspieler hatte sich in den vergangenen Jahren wiederholt für Frieden und Versöhnung in vielen verschiedenen Ländern eingesetzt.

In Israel hoffen die Fans, dass sich Gere genauso zu Hause fühlen wird wie seine Vorgängerin: Whitney Houston kündigte am Ende ihres Besuches nämlich an, dass sie ein Haus in Dimona, Negev, kaufen wird. Israel nannte sie ihre "Heimat": "Uns verbindet eine Freundschaft, die ich zu keinem andere Land bisher empfunden habe", sagte Houston. (Ma'ariv)

(5) MACCABI TEL AVIV IST NEUER FUSSBALLMEISTER
In einem atemberaubenden Finale hat sich Maccabi Tel Aviv am Wochenende seinen 18. israelischen Fußballtitel gesichert. Serienmeister der letzten Jahre war Maccabi Haifa. In einem dramatischen Finalspiel gewann Tel Aviv 3:0 gegen Hapo'el Petach Tikva und sicherte sich den Titel mit 2 Toren vor Maccabi Haifa. Haifa besiegte zwar Ashdod mit 5:1, belegte aber nur Platz 2 hinter Tel Aviv bei gleicher Punktzahl (69 Punkte), doch zwei Toren weniger in der Gesamtabrechnung. Weitere Ergebnisse vom Wochenende: Maccabi Petah Tikva - Ironi Rishon Letzion 2:1; Betar Jerusalem - Maccabi Netanya 0:2; Bnei Yehuda - Hapo'el Be'er Sheva 2:2; Hapo'el Kfar Saba - Hapo'el Tel Aviv 1:6; (Ha'aretz)

(6) NACHWUCHSSPIELER VON MACCABI TEL AVIV IN BERLIN
Die C- und D-Jugend (Alter 10-14 Jahre) des frischgebackenen israelischen Fußballmeisters Maccabi Tel Aviv werden an diesem Wochenende, vom 6. bis 10. Juni 2003, am Young-Talents-Cup in Berlin teilnehmen. Das Turnier wird vom Berliner Fußballclub Hertha 03 Zehlendorf ausgerichtet. Der Berliner Fußballclub feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag und widmet einen Höhepunkt der Feierlichkeiten seinen Nachwuchsspielern, - gemäß dem Vereinsmotto "1903 - die Jugend ist unsere Zukunft - 2003".

Das Turnier, "Young-Talents-Cup 2003", bringt Kinder und Jugendliche aus 6 verschiedene Staaten zusammen, darunter Deutschland, Schweden, Türkei, Großbritannien, Österreich und Israel. Das Turnier findet auf dem vereinseigenen Gelände von Hertha 03 Zehlendorf im Siebenendenweg, Berlin-Zehlendorf statt. Der Wettkampf wird durch ein umfangreiches Kulturprogramm (Prominentenspiel) begleitet. Am Rande des Turniers wird es vielfältige Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche geben.

Die Spieler von Maccabi Tel Aviv werden in der ersten Runde am Samstag unter anderem auf die Jugend von Borussia Dortmund, VfB Stuttgart, VfL Bochum und Hertha 03 Zehlendorf treffen. (Weitere Informationen im Internet unter: http://www.young-talents-cup.com)

(7) PREISGEKRÖNTE FILME AUS ISRAEL IN DEUTSCHLAND
Aufgrund der äußerst positiven Resonanz auf die Tourneen israelischer Filme der letzten beiden Jahre hat das Außenministerium des Staates Israel ein drittes Paket mit sechs preisgekrönten, international erfolgreichen Spielfilmen zusammen gestellt.

Diese Filme werden in Originalfassung mit Untertiteln von Juni bis Dezember 2003 vom "Bundesverband kommunale Filmarbeit" in Zusammenarbeit mit der Botschaft des Staates Israel bundesweit in zwanzig kommunalen Kinos präsentiert. (www.kommunale-kinos.de)

Die sechs in diesem Jahr gezeigten Filme beziehen sich auf persönliche Geschichten und die Psychologie des Einzelnen und vermitteln eher indirekt gesellschaftliche Bezüge. Die Filme stammen durchweg von jungen, ambitionierten Regisseuren, die mit ihren Werken frischen Wind in die israelische Filmlandschaft brachten.

Benny Toratis DESPERADO SQUARE wurde mit fünf israelischen Oskars ausgezeichnet (u.a. für die beste Regie) und gewann den ersten Preis beim Festival von Montpellier (2001). Joseph Cedars ZEIT DER GNADE (TIME OF FAVOUR) erhielt sechs israelische Oskars (u.a. für den besten Film) und BESAME MUCHO von Joseph Pitchhadze gewann auf dem Internationalen Filmfestival in Jerusalem eine Auszeichnung als bester Film des Jahres 2000. Marek Rozenbaums DIE UNTERSUCHUNG GEHT WEITER wurde auf dem Internationalen Filmfestival 2002 in Jerusalem für sein Drehbuch ausgezeichnet und wurde in Houston 2001 als bester ausländischer Film prämiert.

Die Tournee beginnt am 1. Juni 2003 im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt/ Main (www.deutsches-filmmuseum.de) und wird in Mainz, Mannheim, Berlin, Leonberg, Neustrelitz, Wiesbaden, Fulda, Lübeck, Leipzig, Heidelberg, Esslingen, Brühl, Aachen und Ulm fortgesetzt. Weitere Infos und Bilder unter: (http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?SubjectID=6324&MissionID=88&LanguageID=190&StatusID=0&DocumentID=-1)

(8) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter und warm;

Jerusalem: 15-24°C
Tel-Aviv: 20-26°C
Haifa: 20-27°C
Am Toten Meer: 26-36°C
Eilat: 24-36°C

(9) WECHSELKURSE
1 € - 5,176 NIS (-0,06%)
1 £ - 7,209 NIS (-0,40%)
1 $ - 4,373 NIS (-0,79%)
(Israel Bank, 30.05.03)


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


© Botschaft des Staates Israel, 2003