Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Donnerstag, 22. Mai 2003

(1) "MAHMUD ABBAS IST NICHT DER MESSIAS" - INTERVIEW MIT AUSSENMINISTER SILVAN SHALOM
(2) MOHAMMED DAHLAN WILL TERRORISTEN "BEKEHREN"
(3) PALÄSTINENSER DEMONSTRIEREN GEGEN HAMAS
(4) ERSTMALS WERDEN FRAUEN AUCH VOM ISLAMISCHEN JIHAD ZU TERRORANSCHLÄGEN ANGEWORBEN
(5) KOCHWETTBEWERB AN SHAVUOTH
(6) DAS WETTER IN ISRAEL
(7) WECHSELKURSE


(1) "MAHMUD ABBAS IST NICHT DER MESSIAS" - INTERVIEW MIT AUSSENMINISTER SILVAN SHALOM
Mahmud Abbas ist nicht der Messias, aber er könnte innerhalb einer Stunde einige Schritte unternehmen, die keinen Kampf erfordern, sagt Außenminister Silvan Shalom in der heutigen Ausgabe der Zeitung DIE WELT. Mit dem Außenminister sprach Jacques Schuster: Link:
http://www.welt.de/data/2003/05/22/99878.html

(2) MOHAMMED DAHLAN WILL TERRORISTEN "BEKEHREN"
Der neue palästinensische Staatssekretär für Sicherheit, Mohammed Dahlan, will Mitglieder von Terrororganisationen in die Sicherheitsapparate der neuen palästinensischen Regierung integrieren. Weiter wird erwogen, illegale Waffen, die sich in den Händen der palästinensischen Bevölkerung befinden, durch die neue Regierung abzukaufen. Das sagte Dahlan bei inoffiziellen Gesprächen mit israelischen Regierungsvertretern. Den ausführlichen neuen palästinensischen Sicherheitsplan will er bei einem Treffen mit Ministerpräsident Ariel Sharon am kommenden Samstag vorstellen.

Wie Ministerpräsident Mahmud Abbas lehnte bisher auch Dahlan eine direkte Auseinandersetzung mit den radikal-islamischen Terrororganisationen Hamas und Islamischer Jihad ab. Im Moment sei er nicht in der Lage zu dem Thema weiter Stellung zu beziehen, sagte Dahlan in Gesprächen mit seinen israelischen Kollegen. Der israelische Inlandgeheimdienst Shabak sieht das jedoch anders: Dahlan habe ausreichend Möglichkeiten, dem Terror in Gaza ein Ende zu setzen, sagen Sicherheitsexperten.

Der zukünftige Sicherheitsplan soll nach vorläufigen Angaben außerdem folgende Punkte umfassen: Aufteilung des Palästinensischen Gebiete in Sicherheitssektoren und die Erneuerung der israelisch-palästinensischen Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen; dazu gehören gemeinsame Routinekontrollen, regelmäßige Konferenzen auf Offiziersebene und Bemühungen zur Beendigung der anti-israelischen Hetze in der palästinensischen Öffentlichkeit. Der vorläufige Plan spricht die Verhaftung von Terroristen an, nach israelischer Einschätzung handelt es sich dabei aber nur um präventive Maßnahmen. Weiter fordert der Plan eine Neuaufteilung der palästinensischen Sicherheitsbehörden, das Ende israelischer Verteidigungsmaßnahmen gegen militante Palästinenser und den Ausbau einer nachhaltigen Zusammenarbeit zwischen israelischen und palästinensischen Geheimdiensten.

Die israelische Seite begegnete zurückhaltend auf die Ankündigungen. Zur Zeit bemüht man sich in Jerusalem um ein weiteres Treffen zwischen Sharon und Abbas. Wenn es zu keinen Überraschungen kommt, werde man sich schon in den kommenden Tagen treffen, hieß es. Unterdessen verlautete aus Fatah-Kreisen, der Erfolg des neuen Ministerpräsidenten Abbas hänge mitunter davon ab, ob er den ehemaligen Sicherheitschef des Westjordanlandes Jibril Rajoub (Fatah) im Amt lasse. Nach palästinensischen Angaben läuft die Zusammenarbeit zwischen Rajoub und Abbas jedenfalls gut. (Ma'ariv)

(3) PALÄSTINENSER DEMONSTRIEREN GEGEN HAMAS
Etwa 600 Palästinenser haben am Dienstag im nördlichen Gazastreifen gegen die Hamas und den Abschuss palästinensischer Kassam-Raketen durch die Organisation aus dem Ort Beit Hanoun auf israelische Ziele demonstriert. Ähnliches wurde aus dem südlichen Gazastreifen berichtet, wo die Einwohner von Khan Yunis und Rafah die Palästinensische Autonomiebehörde in Sprechchören aufriefen, der Gewalt ein Ende zu setzen. In manchen Gebieten stellten die Einwohner Bürgerwehren auf, die die Mitglieder der Hamas vor dem Eindringen in die Wohngegenden hindern sollen. "Sie (die Terroristen) stellen sich als Helden dar. Sie haben uns nur den Zerfall gebracht und unsere Häuser zerstört. Sie benutzen unsere Höfe, unsere Häuser und unsere Kinder als Schutzschilder" beklagte sich der 30jährige Landwirt Muhammed Zaneen. (The Jerusalem Post)

In Nablus haben Einheiten der IDF am Mittwoch eine Sprengstofffabrik, sechs 25kg-schwere Sprengstoffgürtel und diverse Chemikalien zur Herstellung von Sprengsätzen entdeckt. (http://www.idf.il/newsite/english/0521-1.stm)

(4) ERSTMALS WERDEN FRAUEN AUCH VOM ISLAMISCHEN JIHAD ZU TERRORANSCHLÄGEN ANGEWORBEN
Hiba Da'arma ist die fünfte palästinensische Selbstmordattentäterin seit Beginn der Intifada vor 32 Monaten. Am Montag hat sie sich und drei weitere Menschen in Afula mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft gesprengt. Hiba Da'arma ist jedoch die erste Frau, die durch die Terrororganisation Islamischer Jihad angeheuert wurde. Das ist neu, denn wie die Hamas so erhob auch der radikal-islamische Islamische Jihad bisher religiöse und soziale Einwände gegen weibliche Selbstmordattentäter. Ihre Vorgängerinnen kamen alle aus den Reihen der säkularen Fatah-Miliz.

Da'arma war eine 20jährige unverheiratete Frau, eine Studentin, die hauptsächlich englische Literatur studierte, das sechste von acht Kindern einer Familie aus Tubas, in der Nähe von Nablus. Ihr Bruder Sa'id sagte, sie sei kein Mitglied irgendeiner Organisation gewesen und hätte nie politische Themen diskutiert: Ihr Anschlag schockierte die Familie. Doch dies hielt den Islamischen Jihad nicht davon ab, stolz zu verkünden, dass der Anschlag auf sein Konto gehe.

Gestern wurde ein Video von Da'arma veröffentlicht, auf dem zu sehen war, wie sie den geplanten Anschlag verkündete. Auf der Hülle des Videos waren die Symbole des Islamischen Jihad abgebildet.

Der Anschlag in Afula war ein Gemeinschaftsunternehmen: Die Fatah lieferte die Selbstmordattentäterin, der Islamische Jihad den Sprengstoff und sorgte für den Transport. Neu ist jedoch dies: Die islamischen Organisationen haben ihre religiösen und sozialen Einwände bezüglich des kämpferischen Einsatzes von Frauen überwunden.

Ganzer Text und Bild des Video-Covers: http://www.haaretz.com/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemNo=295201&contrassID=2&subContrassID=1&sbSubContrassID=0&listSrc=Y
Außerdem: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=29265&MissionID=88

(5) KOCHWETTBEWERB AN SHAVUOTH
Ein israelisches Catering Unternehmen und die Zeitung Ma'ariv haben gemeinsam einen Kochwettbewerb ausgelobt. Wer bis zum 4. Juni das beste Rezept eingesendet hat, wird zu Shavuoth (5. Juni) in seinen eigenen vier Wänden verwöhnt: Gleich zehn Köche sollen den Sieger bekochen und im Anschluss auch noch die Küche putzen. Die Teilnahme ist leider auf Israel beschränkt. (Ma'ariv)

(6) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, morgen sinkende Temperaturen und ansteigende Luftfeuchtigkeit, zum Wochenende hin wärmer;

Jerusalem: 15-23°C
Tel-Aviv: 16-25°C
Haifa: 17-25°C
Eilat: 21-36°C

(7) WECHSELKURSE
1 € - 5,333 NIS
1 £ - 7,445 NIS
1 $ - 4,551 NIS
(Ha'aretz, 22.05.03)


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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


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