Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
---------------------------------------
Montag, 5. Mai 2003

(1) YOM HASIKHARON UND YOM HA'ATZMA'UT
(2) ISRAEL IN ZAHLEN: BEVÖLKERUNGSSTATISTIK
(3) ANTISEMITISMUS WELTWEIT STEIGEND
(4) AMRAM MITZNA ZURÜCKGETRETEN
(5) ISRAEL IN DEN ARABISCHEN MEDIEN
(6) VERTRETUNGEN IN ASIEN SAGEN FEIERLICHKEITEN AB
(7) ISRAEL UNTERSTÜTZT ASIEN IM KAMPF GEGEN SARS
(8) ZUM UNABHÄNGIGKEITSTAG: "SONGS WE LOVED TO HEAR"
(9) DAS WETTER IN ISRAEL
(10) WECHSELKURSE


(1) YOM HASIKHARON UND YOM HA'ATZMA'UT
Mit der Abenddämmerung beginnt am Montag der Gedenktag für die israelischen Gefallenen (Yom HaSikharon, 6. Mai), gefolgt vom Unabhängigkeitstag (Yom HaShoa, 7. Mai), dem 55. Jahrestag der Gründung des Staates Israel.

Yom HaSikharon ist der nationale Trauertag in Erinnerung an alle Frauen und Männer, die ihr Leben bei der Gründung des Staates Israel im Mai 1948 und der weiteren Sicherung seiner Existenz verloren haben. Seit dem 29. November 1947 starben dafür 19.914 Soldaten und Sicherheitsbeamte. Seit 1860 (erste Zionistischen Einwanderungswelle) starben bis heute 21.540 Jüdinnen und Juden im Kampf um ihre Existenzsicherung. Die Zahl beinhaltet auch verwundete Soldaten und Sicherheitsbeamte, die später ihren Verletzungen erlagen. Seit dem Yom HaSikharon des vergangenen Jahres starben allein 254 Soldaten.

Yom HaAtzma'ut ist der israelische Nationalfeiertag und Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung vom 5. Ijar 5708 (14. Mai 1948), dem Tag der Proklamation des Staates Israel durch David Ben Gurion in Tel Aviv. Die Proklamation unterzeichneten die Mitglieder des Nationalrates - Repräsentanten der jüdischen Gemeinschaft im Land und der zionistischen Weltbewegung im Ausland. In der Proklamation manifestiert sich das Credo der Nation: die historische Notwendigkeit der Wiedergeburt Israels als eines der Stimme der biblischen Propheten folgenden demokratischen jüdischen Staates, der auf Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden gegründet ist; die Erklärung beinhaltet den Aufruf zu friedlichen Beziehungen mit den benachbarten arabischen Staaten zum Wohle der gesamten Region. Das Verlangen nach der Heimkehr ins Land hat zwei Jahrtausende lang im Zentrum jüdischen Lebens gestanden.

Unabhängigkeitserklärung vom 14. Mai 1948:
(http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=12166&MissionID=88)
Nationalhymne "HaTikwa", - die Hoffnung: (http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAR00020)
 

(2) ISRAEL IN ZAHLEN: BEVÖLKERUNGSSTATISTIK
55 Jahre nach der Gründung des Staates Israel leben heute 6,7 Mio. Menschen in Israel. Der jüdische Bevölkerungsanteil beläuft sich auf annähernd 5,4 Mio. Das sind 38% der Juden weltweit. Der nicht-jüdische Bevölkerungsanteil liegt bei 1,3 Mio., davon sind 82% Moslems, 9% Christen und 9% Drusen. Am 15. Mai 1948 waren es noch 806.000 Einwohner. Damit hat sich die Zahl seit der Staatsgründung verachtfacht.

Seit dem Unabhängigkeitstag vor einem Jahr wuchs die Bevölkerungszahl um 131.000, das ergibt eine Wachstumsrate von 2%. Seit 1948 immigrierten 3 Mio. Menschen nach Israel, davon kamen allein mehr als 1 Mio. in der Zeit nach 1990. Im vergangenen Jahr wanderten 31.000 Menschen nach Israel ein, und 140.000 Babys wurden geboren.

Jerusalem zählt 680.000 Einwohner, die Bevölkerung stieg im vergangenen Jahr um 1,7%. 1948 lebten noch 36% der Gesamtbevölkerung des Landes im Großraum Tel Aviv. Heute sind es 18%. Im wüstenreichen Südteil des Landes lebten 1948 2,5% der Gesamtbevölkerung. Heute sind es 14%. (http://www.cbs.gov.il/engindex.htm)
 

(3) ANTISEMITISMUS WELTWEIT STEIGEND
Das Institut für die Erforschung des Antisemitismus und Rassismus der Tel Aviver Universität hat in der vergangenen Woche folgende Zahlen veröffentlicht:
Im Jahr 2002 lagen 311 Meldungen über Vorkommnisse mit antisemitischem Hintergrund vor, darunter 56 gewaltsame Übergriffe. Das bedeutet eine Zunahme um 36 % gegenüber dem Vorjahr 2001, in dessen Verlauf 228 antisemitische Vorkommnisse gemeldet wurden.

Eine Tendenz, die den Forschern des Instituts Sorgen bereitet, ist die Verlagerung von Fällen, in denen jüdisches Eigentum und Synagogen beschädigt werden, hin zu Vorkommnissen, bei denen Menschen zu Schaden kommen. Über 60 % der Gewalttaten, die sich in der Vergangenheit gegen Synagogen, Friedhöfe oder von Juden bewohnte Häuser gerichtet hatten, richten sich heute gegen die jüdischen Mitbürger selbst und sind von physischer Gewalt geprägt. Die stärksten antisemitischen Tendenzen zeigten im vergangenen Jahr die westeuropäischen Staaten Frankreich, Belgien und England.

"Es besteht wieder die Gefahr, dass ganze Gemeinden physisch angegriffen werden", sagt Dr. Rony Stauber in Tel Aviv. "Man braucht für diese Vorkommnisse nicht die Terminologie des Holocaust heranzuziehen, aber man muss sehr wachsam sein", so Stauber. (Ma'ariv)
 

(4) AMRAM MITZNA ZURÜCKGETRETEN
Amram Mitzna ist am Sonntag überraschend als Vorsitzender der oppositionellen Arbeiterpartei zurückgetreten. Mitzna begründete diesen Schritt mit parteiinternen Rivalitäten. Führende Parteikollegen sollen ununterbrochen daran gearbeitet haben, ihn zu unterminieren. "Ich wurde von einer großen Mehrheit gewählt, aber unglücklicherweise waren Leute in der derzeitigen (Partei-) Spitze, die dies nicht verinnerlicht oder respektiert... sondern ihre persönlichen Interessen vor die der Partei gestellt haben."

Die beiden Politiker Amram Mitzna und Benyamin Ben Elieser waren in der letzten Zeit wiederholt aneinander gestoßen. Die Arbeiterpartei hatte bei den Parlamentswahlen am 28. Januar 2003 eine gewaltige Niederlage hinnehmen müssen. Danach widersetzte sich Mitzna den Koalitionsbestrebungen seiner Partei mit dem konservativen Likud-Block von Ariel Scharon. (Ha'aretz)
 

(5) ISRAEL IN DEN ARABISCHEN MEDIEN
Der arabische Nachrichtensender Al Jazzeera hat am Samstag von der Bestätigung Abu Masens in seinem Amt als Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde durch den Autonomierat, sowie von dessen Unterstützung durch die Fatah-Bewegung berichtet.

Die Palästinensische Nachrichtenagentur PNA meldete, dass sich Abu Masen noch in dieser Woche mit Ariel Sharon treffen werde. Gleichzeitig gab es Berichte über Demonstrationen von Unterstützern der Hamas in Gaza gegen die neue palästinensischen Regierung und deren Absicht, einen Waffenstillstand mit Israel zu erreichen. Die Medien berichteten auch über anhaltende Gespräche der palästinensischen Fraktionen zu diesem Thema in Kairo. Über das neue Kabinett Abu Masens wurde mitgeteilt, dass es sich um Lösungen bemühe, wie den Terroranschlägen gegen Israelis ein Ende gesetzt werden könnte. Die Palästinensische Führung hatte den Selbstmordanschlag in Tel Aviv verurteilt.

Jordanische Zeitungen zeigen sich bezüglich eines Durchbruchs durch den "Fahrplan" unter amerikanischer Vermittlung optimistisch. Dagegen beschuldigten syrische Berichte Israel, dass es sich dem Frieden widersetze: So bekräftigte die syrische Regierung ihre Haltung, dass nur die Rückgabe des Golans an Syrien einen umfassenden Frieden erwirken könnte (Syrische Nachrichtenagenturen).
 

(6) VERTRETUNGEN IN ASIEN SAGEN FEIERLICHKEITEN AB
Israelische Vertretungen in Asien haben die traditionellen Empfänge anlässlich des israelischen Unabhängigkeitstages abgesagt. Grund ist die Angst vieler geladener Gäste vor der Ansteckung mit der Lungenkrankheit "SARS". Zu den betroffenen Vertretungen gehören die israelische Botschaft in Singapur und das Generalkonsulat in Hongkong. Dort waren Feierlichkeiten in großen Hotels geplant. Offensichtlich wird auch die israelische Botschaft in China, eine der größten israelischen Vertretungen in Asien, ihre Veranstaltung absagen müssen. Währenddessen riet das Außenministerium in Jerusalem allen israelischen Diplomaten, die in Asien auf Posten sind und ihren Dienst im kommenden Sommer beenden werden, bereits jetzt schon nach Israel zurückzukehren. (Yediot Aharonot)
 

(7) ISRAEL UNTERSTÜTZT ASIEN IM KAMPF GEGEN SARS
Das israelische Ministerium für Industrie und Handel hat am Donnerstag ein Hilfsprogramm zur Bekämpfung der Lungenkrankheit "SARS" in Asien gestartet. Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit dem Israel Export Institute statt und koordiniert die Bereitstellung und Lieferung medizinisch-technischen Geräts in Hong Kong, auf den Philippinen, Singapur, Taiwan und Thailand. Unter den Geräten befinden sich neue Entwicklungen von Oridion Sytems und ein digitaler Röntgen-Apparat der Marke Orex. Mit dem neuartigen Röntgen-Scanner können 41 bis 81 Bilder innerhalb einer Stunde erfasst und ausgewertet werden. (Globes)
 

(8) ZUM UNABHÄNGIGKEITSTAG: "SONGS WE LOVED TO HEAR"
Eine Sammlung alter israelischer Schlager, "Songs we loved to hear", ist seit wenigen Tagen online zugänglich. Die Tonaufnahmen befinden sich im Besitz des Staatlichen Tonarchivs der Jewish National & University Library der Hebräischen Universität in Jerusalem. Die Lieder können unter dem Link http://jnul.huji.ac.il/dl/music/yom/hsongs.htm angehört werden.

Die meisten der Schlager gehen auf die vorstaatliche Zeit zurück. Die Texte handeln von Immigration, Aufbau des jüdischen Staates - und natürlich von der Liebe. Eines der bis heute bekanntesten Lieder ist "Kalaniyot" von Shoshana Damari.

Die Aufnahmen wurden im Rahmen des David und Fela Shapell Digitalisierungsprojekt der Bibliothek veröffentlicht. Das Staatliche Tonarchiv verwahrt Tausende Tonaufnahmen, die das jüdische und israelische Erbe reflektieren und reichen zum Teil bis in die frühen Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. (http://jnul.huji.ac.il)
 

(9) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig; wärmer;

Jerusalem: 22-30°C
Tel-Aviv: 20-35°C
Haifa: 21-35°C
Am Toten Meer: 28-36°C
Eilat: 28-39°C
 

(10) WECHSELKURSE
1 € - 5,035 NIS (+1,61%)
1 £ - 7,215 NIS (+0,32%)
1 $ - 4,486 NIS (-0,77%)
(Israel Bank, 02.05.03)
 

***

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003


------------------------------------------------------------
Wenn Sie diesen Newsletter nicht länger abonnieren möchten,
können Sie sich unter http://liste.israel.de/mailing austragen

If you wish to cancel your subscription to this newsletter,
you can unsubscribe at http://liste.israel.de/mailing