Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 29. April 2003 (Yom HaShoa)

(1) YOM HASHOA 5763
(2) ISRAEL UND DEUTSCHLAND UNTERZEICHNEN KULTURABKOMMEN
(3) SHIMON STEIN BEANTWORTET FRAGEN IM INTERNET
(4) ABBAS KÜNDIGT KAMPF GEGEN TERRORISTEN AN
(5) IDF VERHAFTEN TERRORISTEN - VERBINDUNGEN ZUM IRAN
(6) KINDER GEGEN TERROR: AUSSTELLUNG IN BERLIN
(7) 5.DEUTSCH-ISRAELISCHES SOMMERLAGER 2003
(8) DAS WETTER IN ISRAEL
(9) WECHSELKURSE

(1) YOM HASHOA 5763
"Wenn wir neben den Feueröfen der Vernichtungslager stehen, werden wir Hass empfinden, und Tränen werden uns in die Augen steigen über die entsetzliche Vernichtung der europäischen Juden, und hier besonders der polnischen Juden. Doch noch während wir weinen und die Vernichtung schmerzlich beklagen, füllen sich unsere Herzen mit Stolz und Zufriedenheit, weil wir das große Privileg besitzen, Bürger eines unabhängigen Israel zu sein. Beim Anblick der israelischen Fahne, die hoch über den Gruben und Kaminen des Todes flattert, richten wir uns stolz auf und flüstern: "Es lebe das Volk Israels! Das ewige Volk Israels wird uns nie enttäuschen!" Wir schwören vor den Millionen unserer ermordeten Brüder: "Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, so möge mir die rechte Hand verdorren!" Und es ist, als riefen die Seelen der Ermordeten uns zu: "Im Tode haben wir Euch zu leben befohlen. Bewahrt und schützt den Staat Israel als euren wertvollsten Besitz." Und wir antworten aus vollem Herzen: "Möge der Staat Israel ewig bestehen!" (Avraham Oded Cohen, ehemaliger Direktor der Jugendabteilung des israelischen Erziehungsministeriums, zitiert nach: Tom Segev, Die Siebte Million)

Der Staat Israel und das jüdische Volk begehen heute den Gedenktag der Opfer und Helden der Shoa. Der Gedenktag steht in diesem Jahr im Zeichen des jüdischen Widerstands während der Shoa - 60 Jahre nach dem Aufstand im Warschauer Ghetto 1943.

(Focus: Yom HaShoa, Ha'aretz: http://www.haaretz.com/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemNo=287957&contrassID=2&subContrassID=1&sbSubContrassID=0&listSrc=Y&displayTypeCd=1&SideCd=1)

(2) ISRAEL UND DEUTSCHLAND UNTERZEICHNEN KULTURABKOMMEN
Das israelische Außenministerium in Jerusalem hat entschieden, ein Kulturabkommen mit der Bundesrepublik Deutschland zu schließen. Dazu haben die beiden Staaten ein entsprechendes Konzept erarbeitet. Damit setzt der Staat Israel 58 Jahre nach dem Ende Zweiten Weltkrieges dem offiziellen Kulturboykott gegenüber Deutschland ein Ende. Das Abkommen ist eine formale Vereinbarung, der bereits ein reger Kulturaustausch zwischen beiden Ländern vorangeht.

Im Rahmen des Abkommens, dessen letzte Entwürfe in diesen Tagen zwischen beiden Seiten verhandelt werden, werden deutsche Jugendliche dazu verpflichtet über die jüdische Tradition und Kultur, sowie über die jüdische Vergangenheit in Deutschland zu lernen. Das Abkommen ruft beide Seiten dazu auf, die kommenden Generationen über Rassismus, Antisemitismus und die Geschichte des Holocausts aufzuklären.

Das Abkommen sieht die Einladung deutscher Künstler und Gesangsgruppen nach Israel vor. Deutsche Künstler werden ihre Arbeiten auf Ausstellungen in Israel zeigen. Außerdem wird es eine technologische und wissenschaftliche Zusammenarbeit geben. Israelische Schüler sollen die Möglichkeit erhalten, Deutsch zu lernen und sich in dieser Sprache im Abitur prüfen zu lassen. Auch deutsche Schüler sollen die Möglichkeit haben, sich im Abitur in Ivrith prüfen lassen können.

Das Abkommen soll anlässlich des Besuches des deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau beim israelischen Staatspräsidenten Moshe Katsav und im Rahmen der Eröffnung des Museums für Entartete Kunst in Ashdod in einem Monat in Israel unterzeichnet werden. (Ma'ariv)

(3) SHIMON STEIN BEANTWORTET FRAGEN IM INTERNET
Am Montag hat Botschafter Shimon Stein im tacheles.02 Live-Chat Fragen zur aktuellen politischen Situation im Nahen Osten beantwortet. tacheles.02 ist ein Format von tagesschau.de und politik-digital.de und wird unterstützt von tagesspiegel.de. (Transkript: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID1766050_REF1_NAVSPM1,00.html)

(4) ABBAS KÜNDIGT KAMPF GEGEN TERRORISTEN AN
Der designierte palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas hat am Dienstag angekündigt, seine Regierung werde gegen militante Gruppen in den Palästinensergebieten vorgehen. "Waffen gehören ausschließlich in die Hände der Regierung", sagte Abbas vor dem palästinensischen Parlament, das sein neues Kabinett bestätigen soll. Er werde das "bewaffnete Chaos" in den Palästinensergebieten beenden, fügte er hinzu. Außerdem will Abbas hart gegen Korruption in der Palästinensischen Autonomiebehörde vorgehen. "Die Regierung wird nicht zulassen, dass irgendwer seine Position missbraucht". Vertreter der Hamas und des Islamischen Jihad wiesen den Vorstoß Abbas' zurück. (Ha'aretz)

(5) IDF VERHAFTEN TERRORISTEN - VERBINDUNGEN ZUM IRAN
Die israelischen Verteidigungskräfte haben am Montag ihren Kampf gegen den Terror in den Palästinensergebieten fortgesetzt. In Jenin nahmen sie am Montagnachmittag Abu Ali Kasey, den örtlichen Führer der islamistischen Terrorgruppe Islamischer Jihad und drei weitere verdächtige Personen fest. Militärangaben zufolge soll sich Kasey inmitten der Vorbereitungen eines Terroranschlags innerhalb Israels befunden haben.

Außerdem gelang Polizei und Armee, fünf Terrorzellen zu zerschlagen. Drei von ihnen hatten Verbindungen zur Tanzim-Organisation, einer Miliz, die enge Kontakte zu Yasser Arafats Fatah-Bewegung unterhält. Alle Terrorzellen operierten unabhängig voneinander. Bei den Anschlägen der Terrorgruppen waren neun Israels getötet worden.

Zu den von der Armee verhafteten Terroristen zählen auch Beamte der palästinensischen Polizeibehörden: Kameel Najib Abu Wa'ar war im Oktober 2000 am Überfall auf das Josefsgrab in Nablus beteiligt, dem der Grenzpolizist Madhaf Yusuf zum Opfer fiel. Abu Wa'ar hatte sich zu einem weiteren Attentat bekannt, bei dem im selben Monat Rabbi Binyamin Herling getötet wurde. Weiter ist Abu Wa'ars Terrorzelle verantwortlich für den Überfall auf den Sicherheitsbeamten Argenio Orlando bei Itamar am 8. Mai 2000 und für die Ermordung von Frau Alisa Malka in der Nähe des Kibbutz Merav im August 2001.

Die Mitglieder der zweiten Zelle werden für den Mord Masoud Alons im Januar 2000 verantwortlich gemacht. Der Mann wurde verbrannt in seinem Wagen aufgefunden.

Die dritte Terrorzelle war an dem Überfall auf das Josefsgrab im November 2000 beteiligt, die vierte an dem auf Lt. David Ran-Cohen und Uffz. Shlomo Adisans bei El Hader im November 2002. Die fünfte Splittergruppe wird für den Mord an Stanislav Sandomirski im April 2001 verantwortlich gemacht. (Ha'aretz)

Unterdessen haben israelische Einsatztruppen Amir Thoqan und Allam Kabi, beide Mitglieder der Tanzim-Gruppe verhaftet, die das Selbstmordattentat in Kfar Saba am vergangenen Donnerstag zu verantworten haben. Die beiden Terroristen erhielten finanzielle Unterstützung und Anweisungen aus dem Iran. Israelische Sicherheitsquellen gehen davon aus, dass der Iran Anstrengungen unternimmt, jetzt Öl in das Feuer des palästinensischen Terrors zu gießen, um die Regierungsbildung Mahmoud Abbas' in der Palästinensischen Autonomiebehörde zu erschweren. (Yedioth Aharonoth)

(6) KINDER GEGEN TERROR: AUSSTELLUNG IN BERLIN
Vom 10. April bis 30. Mai 2003 zeigt das russische Haus der Wissenschaft und Kultur die Ausstellung "Kinder gegen Terror". Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Terroranschlag in der Tel Aviver Diskothek "Dolphinarium", dem am 1. Juni 2001 mehr als 20 Kinder und Jugendliche zum Opfer fielen. Gezeigt werden Bilder von 200 Kindern aus Israel und den USA zum Thema Gewalt, sowie Fotos und die Lebensgeschichten von 20 Opfern des Anschlags. Die Wanderausstellung war bereits in Israel und den USA zu sehen und wird in Deutschland unter der Schirmherrschaft der Bundestagsvizepräsidentin Dr. Antje Vollmer gezeigt.

Organisator ist der Weltkongress russischsprachiger Juden e.V.. Der Verein setzt sich für die bessere Verständigung zwischen Deutschen und den in Deutschland lebenden russischsprachigen Juden ein mit dem Ziel der schnelleren Integration jüdischer Einwanderer in die deutsche Gesellschaft. (Galerie ART'EL, Russisches Haus der Wissenschaft und Kultur, Friedrichstraße 176-179, Berlin Mitte).

(7) 5.DEUTSCH-ISRAELISCHES SOMMERLAGER 2003
Vom 20. Juli bis 10. August 2003 findet das diesjährige deutsch-israelische Sommerlager der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. und des Jugendforums der Deutsch-israelischen Gesellschaft e.V. statt. Das Projekt steht unter dem Motto "Was soll das Theater?" - Kultur und Politik in Israel und Deutschland Begegnen & Gestalten. Schwerpunkt des Sommerlagers ist die Frage, welche gesellschaftspolitische Rolle Theater in Deutschland und Israel spielt. Zum Programm gehören Theaterworkshops und Exkursionen in den beiden Ländern. Weitere Informationen: balke@asf-ev.de

(8) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, steigende Temperaturen;

Jerusalem: 11-18°C
Tel-Aviv: 14-21°C
Haifa: 13-22°C
Eilat: 17-30°C

(9) WECHSELKURSE
1 € - 5,042 NIS
1 £ - 7,292 NIS
1 $ - 4,572 NIS
(Israel Bank, 28.04.03)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003



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