Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Freitag, 11. April 2003

Wegen der Feiertage erscheint die nächste Ausgabe des Newsletters der Botschaft des Staates Israel erst wieder am Montag, dem 28. April 2003. Die Redaktion wünscht allen Leserinnen und Lesern friedliche Festtage.

(1) AM 17. APRIL BEGINNT DAS PASSAH-FEST
(2) PASSAH 2002: ERINNERUNGEN AN NETANYA
(3) ABRAHAM UND IBRAHIM: - WIE SICH JUDEN UND ARABER BEI EINEM PROJEKTTAG IN JERUSALEM NÄHER KOMMEN
(4) TECHNORIENTAL: MAYUMANA RHYTHM AND PERFORMANCE IN BERLIN
(5) KKL UND KHY LADEN ENDE MAI NACH ISRAEL EIN
(6) DAS WETTER IN ISRAEL
(7) WECHSELKURSE

(1) AM 17. APRIL BEGINNT DAS PASSAH-FEST
Von 17. bis 24. April 2003 (15. bis 22. Nissan 5763) findet das diesjährige Passah-Fest statt. Mit dem Fest erinnern Juden in aller Welt an den Auszug aus der Versklavung durch den ägyptischen Pharao (13. Jh. v.u.Z.). Freiheit ist deshalb das zentrale theologische Thema des Festes. Nach jüdischer Tradition wird in den Tagen vor Passah jeder Krümel gesäuertes Brot (Hametz) aus den Häusern beseitigt, denn an Passah werden nur ungesäuerte Brote (Matzot) gegessen. Der erste und siebte Tag sind Vollfeiertage, dazwischen liegen fünf Halbfeiertage (Chol HaMo'ed).

Am Passah-Abend (16. April) laden die Familien ihre Freunde und Nachbarn zum gemeinsamen Essen ein. Dabei verliest der Vater die Passah-Erzählung (Haggadah). Zuvor leitet der Jüngste der Familie die Erzählung mit der traditionellen Frage ein: "Vater, wie war das damals mit dem Auszug aus Ägypten?" Nach dem Versöhnungstag Yom Kippur ist das Passah-Fest für viele - religiöse wie auch säkulare - Juden das wichtigste. In einigen Kibbuzim in Israel wird Passah auch als Fest des Frühlings und der ersten Ernte gefeiert.

(2) PASSAH 2002: ERINNERUNGEN AN NETANYA
Seit vergangenem Jahr weckt das Passah-Fest in Israel nicht nur gute Erinnerungen. Am letzten Passah-Abend, dem 27. März 2002, wurden bei einem der schwersten Terroranschläge seit Beginn der palästinensischen Gewaltwelle 28 Juden getötet und 140 verletzt, 20 von ihnen schwer. Rund 250 Gästen des Park-Hotels in der Küstenstadt Netanya feierten gemeinsam eines der wichtigsten Feste des Judentums, als sich ein Selbstmordattentäter in ihrer Mitte in die Luft sprengte. Viele der Opfer leiden bis heute an den Folgen ihrer Verletzungen und sind bis an ihr Lebensende auf die Hilfe anderer angewiesen. Der Terrorist war ein Mitglied der Hamas in Tulkarem und gehörte zu den Terroristen der israelischen Fahndungsliste, die die Palästinensische Autonomiebehörde verhaften lassen sollte.

Ein Jahr später zeigt das israelische Fernsehen die Bilder des wiederaufpolierten Festsaales. Doch der Saal ist leer, genauso wie die anderen Hotels der begehrten Küstenstadt. Es ist erst zwei Wochen her, dass Netanya erneut Ziel eines Anschlags wurde. Diesmal sollte es das Café "London" im Zentrum der Stadt sein. Doch jetzt konnte ein Soldat den Attentäter hindern, in die Menge der Cafébesucher zu gelangen.

"Sicher, die Bilder haben mir alles wieder ins Gedächtnis gerufen", erinnert sich Naomi Ragen, die zu den Opfern des Anschlags in Netanya vor einem Jahr zählt, "der Augenblick, als ich mit meiner Familie kurz nach der Explosion die blutüberströmte Kellnerin sah, der von zerbrochenem Glas bedeckte Boden, der hoffnungslose Versuch, einen Weg aus dem zerstörten Gebäude zu finden, die Krankenwagen, die Leichensäcke, die fahlen Gesichter meiner Eltern, die Verzweiflung der Kinder... Doch heute geht mir noch ein weiteres Bild nicht aus dem Kopf: Nach dem jüngsten Anschlag in Netanya, für das der Islamische Jihad die Verantwortung übernommen hat, stand im Lauftext von CNN: ,as a gift to the people of Iraq.'

Während der Recherchen für mein neues Buch habe ich mich mit zahlreichen persönlichen Erinnerungen von Holocaustüberlebenden im Archiv von Yad Vashem beschäftigt. In einem beschreibt eine Frau, wie Tausende junger deutscher Juden, athletisch, schön, stark und gesund, zusammengetrieben und als "Geburtstagsgeschenk" für Hitler nach Auschwitz verfrachtet wurden.

Das sind unsere Feinde. Ob sie Kafeeyahs tragen oder SS-Helme, sie sind der gleiche Typ Mensch, haben die selben hasserfüllten Gedanken. Die uns segnen, sollen ein Segen sein. Doch ich glaube auch, die uns verfluchen, selbst ein Fluch sind." (Nach einem Text von Naomi Ragen, http://www.israelinsider.com)

(3) ABRAHAM UND IBRAHIM: - WIE SICH JUDEN UND ARABER BEI EINEM PROJEKTTAG IN JERUSALEM NÄHER KOMMEN
130 jüdische und arabische Kinder aus beiden Teilen Jerusalems nehmen in diesen Tagen am diesjährigen Schüler-Projekttag des Bible Lands Museums im Westen der Stadt teil. Unter dem Motto "The Image of Abraham" können die Kinder die Rolle Abrahams als gemeinsamen Vorfahren entdecken und die Spuren des gemeinsamen jüdischen und arabischen Erbes dieser Traditionen nachzeichnen. Während des Museumsbesuchs forschen die Kinder spielerisch in ihren eigenen Stammbäumen, suchen nach den Namen "Abraham" und "Ibrahim" und lernen gemeinsam über die Kulturen des antiken Nahen Ostens.

Die Schülerinnen und Schüler sind zwischen 9 und 10 Jahren alt und kommen aus der jüdischen Wohngegend Rehavia und der arabischen Wohngegend Jabel Mukaber. Neu in diesem Jahr ist die Einbindung der Eltern der Kinder in die Projekttage. In einem Begleitprogramm kommen sich auch die Erwachsenen im Rahmen verschiedener Workshops näher.

Amanda Weiss, die Direktorin des Programms, beschrieb das Projekt als enormen Fortschritt im Zusammenleben der Stadt, gerade in schwierigen Zeiten. Die Atmosphäre sei positiv, locker und auch festlich. Allerdings stelle das Projekt auch seine Herausforderungen an die Organisatoren. Das Sprachproblem ist nur schwer zu überwinden. Nesreen Basheer aus Ost-Jerusalem, deren 9-jährige Tochter Mona in dem Programm teilnimmt, sagte: "Sicher, es ist nicht selbstverständlich, daran teil zu nehmen, aber wir haben trotzdem daran festgehalten. Sie (die Juden) wollen hier in Frieden leben, und wir wollen hier in Frieden leben. Und dafür müssen wir uns gemeinsam stark machen. Das ist der Weg, auf dem wir weitergehen müssen, egal was kommt."

Der Projekttag wurde erstmals vor sechs Jahren durchgeführt und wird vom Abraham-Fund, privaten Stiftern und der Jerusalem Foundation unterstützt. (http://www.israelinsider.com)

(4) TECHNORIENTAL: MAYUMANA RHYTHM AND PERFORMANCE IN BERLIN
Vom 10.4. bis 11.5. 2003 ist das Mayumana im Theater des Westens (Berlin/Charlottenburg) zu sehen. Die Aufführungen finden täglich um 20.00 Uhr (außer montags) statt. Zusatzveranstaltung samstags um 17.00 Uhr.
Kartenbestellung unter 01805 - 601160

(5) KKL UND KHY LADEN ENDE MAI NACH ISRAEL EIN
Der Jüdische Nationalfonds KKL und der Keren Hayessod (Vereinigte Israel Aktion e.V.) bieten Ende Mai eine vier- bis achttägige Solidaritätsreise nach Israel an. Zu dem vielseitigen Programm gehören Besichtigungen der Naturschutzprojekte der beiden Organisationen. (Weitere Informationen: http://www.jnf-kkl.de/)

(6) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, weiter steigende Temperaturen;

Jerusalem: 10-17°C
Tel-Aviv: 13-20°C
Haifa: 13-20°C
Eilat: 18-30°C

(7) WECHSELKURSE
1 € - 5,002 NIS (+0,54%)
1 £ - 7,259 NIS (+0,78%)
1 $ - 4,638 NIS (+0,17%)
(Israel Bank, 10.04.03)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003



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