Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Donnerstag, 10. April 2003

(1) ZWEI ISRAELIS BEI ÜBERFALL GETÖTET
(2) EINIGUNG IM STREIT UM DEN HAUSHALTSPLAN IN SICHT
(3) REGIERUNGSBILDUNG IN DER PA - EINE EINSCHÄTZUNG AUS ISRAELISCHER SICHT
(4) WIE DER FRIEDENSSCHLUSS ZWISCHEN ISRAELIS UND PALÄSTINENSERN AUSSEHEN KÖNNTE: EIN PLÄDOYER FÜR GEGENSEITIGE EMPATHIE IN SCHWIERIGEN ZEITEN
(5) PRÄSIDENT KATSAV SCHLÄGT ANTISEMITISMUSKONFERENZ VOR
(6) JERUSALEM BRINGT UNBEKANNTE KÜNSTLER AUF DIE BÜHNE
(7) ASRIELI PLANT BAU DER GRÖSSTEN SHOPPING MALL IN ISRAEL
(8) KONZERT UND MULTIMEDIA: ICSQ IN BERLIN
(9) DAS WETTER IN ISRAEL
(10) WECHSELKURSE

(1) ZWEI ISRAELIS BEI ÜBERFALL GETÖTET
Zwei Israelis wurden getötet und neun verletzt, als palästinensische Terroristen am Donnerstagmorgen das Feuer auf einen Armeeposten bei Beka'ot im nördlichen Jordantal eröffneten. Zwei der bewaffneten Angreifer wurden getötet, dem Dritten gelang die Flucht. Die Einwohner der Region wurden angewiesen, bis auf Weiteres ihre Häuser nicht zu verlassen.

Einem anonymen Anruf zufolge sollen Attentäter der Volksfront zur Befreiung Palästinas PFLP und die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden von Yasser Arafats Fatah-Bewegung in Nablus hinter dem Überfall stehen. (Ma'ariv)

(2) EINIGUNG IM STREIT UM DEN HAUSHALTSPLAN IN SICHT
Der für Donnerstag angekündigte Generalstreik im öffentlichen Dienst ist nach einer Einigung zwischen dem israelischen Gewerkschaftsbund Histadrut und der Regierung in Jerusalem abgesagt worden. Allerdings wurden die für Donnerstagmorgen anberaumten Verhandlungen zwischen Gewerkschafts-Chef Amir Peretz und Finanzminister Benjamin Netanjahu erneut vertagt. Der Sparplan der Regierung sieht Gehaltskürzungen und Entlassungen im öffentlichen Dienst vor. Das Finanzministerium will den Sparplan während der Gespräche auf Eis legen. Im Gegenzug soll die Gewerkschaft ihre Streikmaßnahmen beenden. (Ha'aretz)

(3) REGIERUNGSBILDUNG IN DER PA - EINE EINSCHÄTZUNG AUS ISRAELISCHER SICHT
Während der Prozess der Regierungsbildung in den Palästinensischen Autonomiegebieten weiter andauert, wächst in israelischen Armeekreisen die Hoffnung auf eine Führung, die entschlossen gegen die Terrornetzwerke in den palästinensischen Gebieten vorgeht. Nach Einschätzungen des israelischen Generals Aharon Se'evi plant der designierte palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas, die Fatah-Organisation wieder als Verbindungsglied zwischen der palästinensischen Öffentlichkeit und der palästinensischen Autonomiebehörde herzustellen und die Sicherheitsorgane der PA soweit zu reformieren und von Korruption zu befreien, dass radikalislamische und terroristische Aktivitäten dort nicht mehr Fuß fassen könnten. Das erklärte der General am Dienstag bei einer Sitzung des Knessetausschusses für Außen- und Sicherheitspolitik. Se'evi nimmt außerdem an, dass Abbas beschwichtigend auf die ausländischen Zweige der Terrororganisationen, vor allem in Syrien, einwirken könnte.

Sollte es Abbas gelingen, die beiden gemäßigten palästinensischen Politiker Mohammed Dahlan (früherer Sicherheitschef in Gaza) und Salam Fayyad (Finanzminister der PA) in seine künftige Regierung aufzunehmen, besteht trotzdem die Gefahr, dass Yasser Arafat die Autorität Abbas' einzugrenzen versuche. Se'evi sagte auch, dass sich die politischen Ziele Abbas' und Arafats in dem Punkt ähnelten, dass beide einen palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 errichten wollten, mit Ostjerusalem als Hauptstadt, dass aber beide Politiker auch auf das sogenannte Recht auf Rückkehr der Palästinenser bestünden. (Ha'aretz)

(4) WIE DER FRIEDENSSCHLUSS ZWISCHEN ISRAELIS UND PALÄSTINENSERN AUSSEHEN KÖNNTE: EIN PLÄDOYER FÜR GEGENSEITIGE EMPATHIE IN SCHWIERIGEN ZEITEN
Wie wird der Friedensschluss zwischen Palästinensern und Israelis am Ende aussehen? Im Sinne eines Tschechow-Dramas: Die Protagonisten liegen erschöpft und frustriert am Boden, keiner ist happy, aber alle sind am Leben geblieben? Oder: Ein Schluss im Sinne von Shakespeare: Alle Protagonisten des Dramas haben sich tugendhaft geschlagen und rechtschaffend gehandelt. Doch keiner hat die Tragödie überlebt?

In seinem Grußwort anlässlich der Verleihung des Friedenspreises der Deutsch-Israelischen Gesellschaft an das jüdisch-arabische Gemeinschaftsdorf "Neve Shalom/ Wahat al Salam" hält Mordechay Lewy, Gesandter der Botschaft des Staates Israel, fest: "Noch nie war der Dialog am ,grass root level' so notwendig wie jetzt." Die tägliche Einübung der gegenseitigen Empathie ist der Schlüssel zum friedlichen Miteinander. Deshalb gilt es, den Lehren und Werten von "Neve Shalom/ Wahat al Salam" eine größere Breitenwirkung zu verschaffen.

Ganzer Text: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=23304&MissionID=88

(5) PRÄSIDENT KATSAV SCHLÄGT ANTISEMITISMUSKONFERENZ VOR
Staatspräsident Moshe Katsav hat im Rahmen der Gespräche mit Bundesaußenminister Joschka Fischer eine Antisemitismuskonferenz vorgeschlagen. Sie könnte unter seiner und der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Johannes Rau stehen. Fischer begrüßte die Idee und will mit Rau darüber sprechen. (Israelisches Fernsehen)

(6) JERUSALEM BRINGT UNBEKANNTE KÜNSTLER AUF DIE BÜHNE
In Israel hat am Mittwoch das zweite Jerusalemer Kulturfestival begonnen. Das Festival präsentiert ausschließlich junge israelische Künstler, die noch gänzlich unbekannt sind. Das weitaus bekanntere "Israel-Festival" wird in diesem Jahr am 24. Mai und 14. Juni in Jerusalem stattfinden. (The Jerusalem Post)

(7) ASRIELI PLANT BAU DER GRÖSSTEN SHOPPING MALL IN ISRAEL
Der israelische Unternehmer David Asrieli will die größte Shopping Mall Israels bauen ("Israel Mall"). Nachdem Vorbild des größten amerikanischen Einkaufszentrums in Minneapolis soll der Komplex mehrere Großraumkinos, eine Eisbahn, ein Kinderparadies, sowie zahlreiche Restaurants beinhalten und an der Autobahn zwischen Jerusalem und Tel Aviv gelegen sein. Die derzeit 30 Shopping Malls in Israel verbuchen einen jährlichen Gewinn von $ 3,1 Mrd., davon hat der Asrieli-Konzern einen Anteil von 23%. (Globes)

(8) KONZERT UND MULTIMEDIA: ICSQ IN BERLIN
Am Sonntag, dem 20. April bringt das Israel Contemporary String Quartett unter der Leitung von Dikla Baniel in Kooperation mit dem Berliner Videokünstler Assaf Etiel das Stück Different Trains des zeitgenössischen amerikanischen Komponisten Steve Reich zur Aufführung. Der Eintritt ist frei.

In der Verbindung aus klassischem Musikkonzert und Multimedia beschreiten die vier jungen Musikerinnen aus Tel Aviv - Hadas Fabrikant, Tali Goldberg, Galia Hai, Hilla Epstein - neue Wege. Videoclips fahrender Züge des Künstlers Assaf Etiel begleiten die Aufführung.

Different Trains (1988) ist eine zeitgenössische Komposition für Streichquartett und Tonband. Sprachaufnahmen von Holocaust-Überlebenden bilden die musikalische Grundlage. Die Streichinstrumente imitieren die Sprechmelodie, während Sprachpartikel und Zuggeräusche elektronisch eingespielt werden. Steve Reich reflektiert dabei seine eigenen Erfahrungen des Zugfahrens als Kind in Amerika zwischen 1939 und 1942, während zeitgleich Juden in Europa in andere Züge - different trains - einsteigen mussten.

Das Konzert des Israel Contemporary wird organisiert vom Anne Frank Zentrum Berlin und wird unterstützt von der Botschaft des Staates Israel, Marola Lebeck und der Harold Bob Stiftung. Die Harold Bob Stiftung fördert mit diesem Konzert die Begegnung von jungen Künstlern aus Israel und Deutschland.

Sonntag, 20. April 2003, 21.00 Uhr, Haus Schwarzenberg, Rosenthaler Str. 39, Berlin-Mitte, Open air, Eintritt frei

(9) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, leichter Temperaturanstieg;

Jerusalem: 10-20°C
Tel-Aviv: 16-21°C
Haifa: 16-22°C
Am Toten Meer: 20-30°C
Eilat: 19-30°C

(10) WECHSELKURSE
1 € - 4,976 NIS (+0,31%)
1 £ - 7,203 NIS (-0,10%)
1 $ - 4,630 NIS (-0,37%)
(Israel Bank, 09.04.03)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003



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