Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 1. April 2003

(1) SHARON STELLT BALDIGE VERÖFFENTLICHUNG DES US-FAHRPLANS IN AUSSICHT
(2) ISRAEL BIETET HUMANITÄRE HILFE FÜR DEN IRAK AN
(3) INTERVIEW MIT DEM SYRISCHEN PRÄSIDENTEN BASHAR ASSAD
(4) FRIEDENSSCHULE ERHÄLT FRIEDENSPREIS DER DEUTSCH-ISRAELISCHEN GESELLSCHAFT
(5) IM APRIL JÄHRT SICH ZUM 60. MAL DER JAHRESTAG DES AUFSTANDES IM WARSCHAUER GHETTO - SUCHE NACH DEM RINGELBLUM-ARCHIV
(6) WER DEN PFENNIG NICHT EHRT, IST DES GOLDES NICHT WERT
(7) DAS WETTER IN ISRAEL
(8) WECHSELKURSE

(1) SHARON STELLT BALDIGE VERÖFFENTLICHUNG DES US-FAHRPLANS IN AUSSICHT
Israel will mit der Veröffentlichung des US-Fahrplans nicht auf sich warten lassen. Das sagte Ministerpräsident Ariel Sharon am Montag vor Mitgliedern der Parlamentskommission für Auswärtige Angelegenheiten und Sicherheit bekannt. Schon jetzt gäbe es diesbezüglich indirekte Kontakte mit den Palästinensern, so der Regierungschef.

Israel unterstütze die Rede Bushs (25. Juni 2002) und dessen Vision für einen Frieden zwischen Israel und den Palästinensern und werde auch den entsprechenden Plan zu dessen Umsetzung vorantreiben. Trotzdem behält sich Israel einige Anmerkungen bezüglich des Fahrplans vor. Sharon betonte, dass Fortschritte wesentlich vom Ende des palästinensischen Terrors, dem kompromisslosen Kampf der palästinensischen Führung gegen Terrororganisationen, der Einleitung grundlegender Reformen in der Autonomiebehörde, sowie der Ernennung einer neuen Regierung abhingen. Abu Masen werde jedoch nur Erfolg haben, wenn er Arafat auf Distanz halte. Zudem wies Sharon darauf hin, dass Israel zu schmerzhaften Verzichten bereit sei, nicht aber zu Kompromissen im Bereich seiner eigenen Sicherheit und der Sicherheit seiner Bürger.

Oppositionsführer Amram Mitzna (Arbeitspartei) betonte, es sei wichtig, nicht bis zum Ende des Krieges gegen den Irak zu warten, um mit dem politischen Prozess fortzufahren. Die Verhandlungen müssten auch dann wiederaufgenommen werden, solange der Terror nicht vollständig zu seinem Ende gekommen sei. Beide Politiker betrachten Abu Masens Wahl zum neuen palästinensischen Ministerpräsidenten als einen entscheidenden Schritt. Jetzt müsse von der neuen palästinensischen Regierung ein Maximum an Anstrengungen zur Verhinderung des Terrors gefordert werden. (Ma'ariv)

(2) ISRAEL BIETET HUMANITÄRE HILFE FÜR DEN IRAK AN
Israel hat humanitäre Hilfe für die irakische Bevölkerung angeboten. Sollte die internationale Gemeinschaft Israel dazu auffordern, werde Israel im Rahmen von Hilfsmaßnahmen medizinisches Gerät und Rettungsausrüstungen für die irakische Zivilbevölkerung zur Verfügung stellen: "Israel ist nicht Teil dieses Krieges und wir wollen da heraus gehalten werden. Doch sollten humanitäre Schritte von den Vereinten Nationen in Angriff genommen werden, werden wir bereit sein, uns daran zu beteiligen", so der israelische Außenminister Silvan Shalom bei Gesprächen mit UN-Generalsekretär Kofi Annan am Freitag in New York. (The Jerusalem Post)

(3) INTERVIEW MIT DEM SYRISCHEN PRÄSIDENTEN BASHAR ASSAD
Die libanesische Tageszeitung al-Safir veröffentlichte in ihrer Ausgabe vom 27. März 2003 ein Interview mit dem syrischen Präsidenten Bashar Assad. Assad äußerte sich darin ausführlich über die gegenwärtigen Entwicklungen im Irak:

"Eine historische Betrachtung der gegenwärtigen Situation, des Krieges und dessen, was ihm voranging, muss verschiedene Faktoren berücksichtigen, die mit den Großmächten Großbritannien, Frankreich und den USA in Beziehung stehen. Dies ist ein Kampf zwischen jenen Großmächten und wir befinden uns mittendrin. [.]

Wir müssen zwischen einem Sturm [als Naturereignis] und einem geplanten Ereignis unterscheiden, denn es besteht ein Unterschied zwischen ihnen. Das, was gerade geschieht, geschieht planmäßig und ist kein Sturm. Ein Sturm kommt und zieht vorüber. [.] Sie haben die Masken fallen lassen, indem sie erklärten, dass sie das Erdöl und eine Neuordnung der Region wollen, die sich mit den Interessen Israels deckt.

Israel hat ein Interesse an der Spaltung des Irak in konfessionelle, nationale und ethnische Kleinstaaten, womit Israel zu einer Quelle gesellschaftlicher Legitimation werden kann. Es gibt im Nahen Osten Staaten, die mehrere Volksgruppen umfassen, aber gleichzeitig gibt es gesellschaftliche Schnittpunkte und eine gemeinsame Geschichte. Trotz der verschiedenen ethnischen Gruppen innerhalb eines einzigen Volkes ähneln sich die gesellschaftlichen Zusammensetzungen in der Region im Allgemeinen.

[Allein] Israels Beschaffenheit ist anormal, es ist ein Staat, der auf einem einzigen Moment basiert, nämlich dem religiösen Moment. Seine Demokratie besteht innerhalb dieser religiösen Zugehörigkeit, und nicht innerhalb der Grenzen des Staates.

Also wäre Israel kein legitimer Staat mehr, wenn der Friedensprozess erfolgreich wäre, denn seine Anormalität in der Region und vielleicht auch in der ganzen Welt würde sichtbar. Wenn es jedoch Kleinstaaten wie Israel gäbe, die auf einem ethnischen, rechtlichen, religiösen bzw. konfessionellen Moment beruhen, dann würde auch Israel legitim." (Übersetzung durch http://www.memri.de/)

(4) FRIEDENSSCHULE ERHÄLT FRIEDENSPREIS DER DEUTSCH-ISRAELISCHEN GESELLSCHAFT
Die israelische Friedensschule Neve Shalom/Wahat al Salam erhält den diesjährigen Friedenspreis der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Die Preisverleihung durch den Präsidenten der DIG, Professor Manfred Lahnstein, findet am Mittwoch, dem 2. April 2003, 18:00 Uhr, im Reichstagsgebäude (Fraktionsebene) statt. Die Laudatio hält Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Der Gesandte der Botschaft des Staates Israel, Mordechay Lewy, wird ein Grußwort sprechen. Der Preis wird von der Leiterin der Friedensschule, Nava Sonnenshein, und der Leiterin der dortigen Jugendabteilung, Wafa'a Zriek Srour, entgegen genommen. Preisträger des Friedenspreises 2001 war das Arab Jewish Cultural Center Beit Hagefen in Haifa für das Projekt Young Leadership.

Mit dem diesjährigen Friedenspreis wird die Friedensschule Neve Shalom/Wahat al Salam für ihren Einsatz zur Gleichberechtigung und für die jüdisch-arabische Verständigung verliehen. In zweisprachigen Programmen wurden von jüdisch-arabischen Teams an der Friedensschule beispielhafte Modelle zur Konfliktlösung erarbeitet und erprobt, die mittlerweile auch in anderen Konfliktregionen, wie zum Beispiel in Irland und im ehemaligen Jugoslawien eingesetzt werden. Weitere Informationen: (http://www.nswas.com/deutsch/)

(5) IM APRIL JÄHRT SICH ZUM 60. MAL DER JAHRESTAG DES AUFSTANDES IM WARSCHAUER GHETTO - SUCHE NACH DEM RINGELBLUM-ARCHIV
In Warschau haben sich Forscher auf die Suche nach dem dritten Teil des Warschauer Ghetto-Archivs gemacht. Die Spur führt in den heutigen Garten der Chinesischen Botschaft in Polen, wo der dritte Teil der Sammlung in der Nacht vom 18. April 1943, ein Tag vor dem Aufstand der Ghettobewohner, vergraben worden sein soll. Die zwei ersten Teile des zahlreiche Zeitungen, Tagebücher und weitere historische Dokumente umfassenden Materials wurden bereits 1946 und 1950 in alten Milchkannen und Metallkisten entdeckt.

Leiter des Projektes sind der junge Israeli Uri Mintzker und der Geologe Ya'akov Karch. Karch hatte den Holocaust in Warschau überlebt. Den ungefähren Ort des verborgenen Schatzes haben die zwei Wissenschaftler mit Hilfe der Erinnerungen Marek Edelmans, einer der noch lebenden Kommandeure des Warschauer Ghetto-Aufstandes, ausmachen können. Die Forschungen stehen unter er Aufsicht des Jüdischen Historischen Instituts in Polen.

Die historisch sehr wertvollen Dokumente des Warschauer Ghetto-Archives hatte der Historiker Dr. Emanuel Ringelblum 1943 zusammengetragen. Ringelblum überlebte den Aufstand und floh gemeinsam mit Frau und Sohn, die noch 1944 durch die Nationalsozialisten ermordet wurden.

Am 19. April 2003 ist der 60. Jahrestag des Beginns des Aufstandes im Warschauer Ghetto. In dem Bezirk waren zeitweise bis zu 430.000 Jüdinnen und Juden eingesperrt. Bis zum Sommer 1942 waren 75.000 der Bewohner gestorben. Weitere 50.000 starben bei dem Aufstand im Jahr 1943, bis das Gelände im Mai vollständig zerstört wurde.

Am Sonntag, dem 6. April 2003, findet im Rathaus Schöneberg/Berlin ab 13:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag des Aufstandes statt. An der Feierstunde werden auch Überlebende des Warschauer Ghettos teilnehmen.

(6) WER DEN PFENNIG NICHT EHRT, IST DES GOLDES NICHT WERT
Die israelische News-Website "Walla!" hat am heutigen 1. April berichtet, die israelische Nationalbank werde zum 1. Januar 2004 erstmals Münzen im Wert von 99 Aguroth prägen. Die Entscheidung gehe auf die Tatsache zurück, dass die Mehrheit der israelischen Konsumenten auf die Überprüfung des Wechselgeldes verzichtete, teilte Walla! mit. Zusätzlich werde über den Neudruck von Banknoten im Wert von NIS 99,99 nachgedacht. Mit dem neuen Geld werden ab dem kommenden Jahr die vielen Pfennigsbeträge in israelischen Geschäften kundenfreundlicher zu bewältigen sein. (http://news.walla.co.il/)

Nach einer Untersuchung des TNS/Telesket Internet Monitor (TIM) ist Walla! Israels bekannteste Website. Allein 47,1% aller israelischen Surfer besuchen mindestens einmal wöchentlich Walla!. 58,3% dieser Surfer sind Jugendliche. (Globes)

(7) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, es wird trockener und wärmer;

Jerusalem: 15-20°C
Tel-Aviv: 15-21°C
Haifa: 15-21°C
Eilat: 18-29°C

(8) WECHSELKURSE
1 € - 5,066 NIS (-0,83%)
1 £ - 7,340 NIS (-0,89%)
1 $ - 4,658 NIS (-0,62%)
(Israel Bank, 01.04.03)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003



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