Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Donnerstag, 20. März 2003

(1) MUSLIME SAMMELN SPENDEN FÜR SYNAGOGENBAU IN ASERBAIDSCHAN
(2) ISRAELI BEI JENIN GETÖTET; ABBAS IM AMT DES PALÄSTINENSISCHEN PREMIERS BESTÄTIGT
(3) RUBINSTEIN UND ARBEL ZU OBERSTEN RICHTERN GEWÄHLT
(4) WIRTSCHAFT: UNTERNEHMEN INVESTIEREN IN HERSTELLUNG VON ABC-SCHUTZMASKEN
(5) HEBRÄISCHE HANDSCHRIFTEN IN SPANIEN ENTDECKT
(6) "MADE IN ISRAEL": EIN FILM VON ARI FOLMAN (ISRAEL 2001)
(7) "DENN DIE SEELE IST IN DEINER HAND": LESEREISE BATYA GUR
(8) DAS WETTER IN ISRAEL
(9) WECHSELKURSE

(1) MUSLIME SAMMELN SPENDEN FÜR SYNAGOGENBAU IN ASERBAIDSCHAN
Zuweilen gibt es Dinge, die als äußerst ungewöhnlich gelten. Das betrifft nicht selten den Bereich der interreligiösen Beziehungen. Doch was in der übrigen Welt als ungewöhnlich gilt, kann in Aserbaidschan als völlig normal betrachtet werden - und umgekehrt:

Während sein Freund und Nachbar im Süden, der geistige Führer des Iran, Ali Khaminai, die Anweisung gab, das Gebäude der jüdischen Gemeinde in Argentinien im Juli 1994 in die Luft zu sprengen (NL180303), zahlte der geistige Führer der Muslime des Kaukasus, Allashukur Pashasada, 500 Dollar aus eigener Tasche als Spende der muslimischen Gemeinde für den Bau einer neuen Synagoge in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans. Dies geschah zwar erst vor einigen Wochen - rund ein Jahrzehnt nach der Anweisung Khaminais -, doch kommt damit der Unterschied zwischen den beiden religiösen schiitischen Führern und den beiden benachbarten religiösen Volksgruppen klar zum Ausdruck.

Scheich Al Islam (höchster religiöser Titel) Pashasada, der zugleich der Vorsitzende der islamischen Leitung des Kaukasus ist, war Ehrengast bei der Einweihung der neuen Synagoge der jüdischen Gemeinde, die am vergangenen Sonntag in Baku stattfand. An der Feier nahm auch der Oberrabbiner Russlands, Berl Laser, teil.

Der israelische Botschafter in Aserbaidschan, Eitan Na'eh, teilte mit, der Leiter der jüdischen Gemeinde, Gandi Salmanowitsch, habe sich sehr über jede Spende gefreut, sogar über 100 Dollar. Darauf soll der Scheich geantwortet haben, dass es für ihn eine Schande gewesen wäre, eine solch geringe Summe zu spenden. Die Worte des Scheichs wurden in der jüdischen Gemeinde zum Tagesthema. Am Ende fand man auch in dem Millionär Lev Levajev einen bedeutenden Spender, der erheblich zum Bau des Gemeindehauses beitrug.

Botschafter Na'eh erklärte, der kaukasische Staat Aserbaidschan verfüge über eine Jahrtausende alte pluralistische Tradition. (Ha'aretz)

(2) ISRAELI BEI JENIN GETÖTET; ABBAS IM AMT DES PALÄSTINENSISCHEN PREMIERS BESTÄTIGT
Ein Israeli, der 51jährige Zion Boshirian, ist am Mittwochnachmittag von palästinensischen Terroristen in seinem Auto auf dem Weg von Mevo Dotan nach Shaked in der Nähe der Stadt Jenin im Westjordanland getötet worden. Das Opfer erlitt einen Kopfschutz. Die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden bekannten sich zu der Tat. Die Organisation ist ein Teil von Yasser Arafats Fatah-Bewegung. Sicherheitseinheiten durchsuchten daraufhin das Gebiet weiträumig nach den Attentätern.

Am Mittwoch hatte Palästinenserchef Yasser Arafat seinen langjährigen Vertreter Mahmud Abbas (Abu Masen) zum ersten Ministerpräsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde ernannt. Zuvor hatte der Palästinensische Legislativrat entsprechende Änderungen im Grundgesetz vorgenommen. Palästinensische Terrorgruppen lehnen die Ernennung Abbas' ab. Nach 30 Monaten der Gewalt und des Terrors und nach monatelangem Druck der USA und der EU hatte sich Arafat im Februar bereit erklärt, einen Regierungschef zu ernennen und weitreichende Vollmachten an diesen abzugeben.

Die israelische Regierung begrüßte die Einrichtung des Amtes. Nach israelischer Ansicht hängt jetzt alles davon ab, wie viel Spielraum Abbas tatsächlich eingeräumt wird. Arafat wird weiterhin die Kontrolle über den Sicherheitsapparat und die palästinensische Führung inklusive ihres Kabinetts, der PLO-Führer und der Sicherheitsbeauftragten inne haben. Außerdem wurde Arafat das letzte Wort bei Friedensverhandlungen mit Israel zugesichert. (Yedioth Aharonoth)

(3) RUBINSTEIN UND ARBEL ZU OBERSTEN RICHTERN GEWÄHLT
Der Oberste Gerichtshof in Jerusalem hat vier neue Richter. Generalstaatsanwalt Elijakim Rubinstein, die Jerusalemer Staatsanwältin Edna Arbel, sowie die Jerusalemer Richterin Mirijam Na'or und Asher Gronis, Richter in Tel Aviv, wurden am Mittwoch von den Richtern des Obersten Gerichtshof in das hohe Gremium gewählt. Das teilte Aharon Barak, Präsident des Obersten Gerichtshofs, gestern dem Justizminister Yossi Lapid in Jerusalem mit. (Yedioth Aharonoth)

(4) WIRTSCHAFT: UNTERNEHMEN INVESTIEREN IN HERSTELLUNG VON ABC-SCHUTZMASKEN
Eine Gruppe ausländischer Unternehmer will US $ 30 Mio zur Herstellung von ABC-Schutzmasken in Israel investieren. Ein weiteres Unternehmen soll sich auf die Herstellung schusssicherer Westen aus Leichtkeramik spezialisieren. Die Betriebe sollen im Sagi2000-Industriegebiet in Migdal Ha'emek angesiedelt werden. Die Niederlassungen sollen im Jahr 2004 fertiggestellt sein und rund 400 Mitarbeiter beschäftigen. (Globes)

(5) HEBRÄISCHE HANDSCHRIFTEN IN SPANIEN ENTDECKT
Wissenschaftler haben mittelalterliche jüdische Texte in einem Archiv der nordost-spanischen Stadt Girona gefunden. Die Texte waren als Füllmaterial für Buchdeckel benutzt worden, so teilte Josep Matas, der Direktor des Archivs, mit. Unter den Manuskripten befinden sich nach ersten Auswertungen Auszüge aus dem ersten Buch der Hebräischen Bibel, sowie notarielle Texte wie Heirats- und Geschäftsurkunden, die jüdische Familien bei ihrer Vertreibung im 15. Jahrhundert offensichtlich zurückgelassen hatten. Girona war einst ein Zentrum des spanischen Judentums, bis 1492 alle Nicht-Katholiken auf Geheiß der Könige Isabel und Ferdinand das Land verlassen mussten. In der Stadt sollen einmal rund 700 Juden gelebt haben. (The Jerusalem Post)

(6) "MADE IN ISRAEL": EIN FILM VON ARI FOLMAN (ISRAEL 2001)
"Made in Israel ist eine Art private Geschichte von uns Israelis. Der Film geht der Frage nach, was passieren würde, wenn man uns zwei Millionen Dollar steuerfrei anbieten würde, um den letzten Nazi auf Erden zu schnappen." Ari Folman

"Made in Israel" ist ein skurriles Road Movie über fünf Israelis: Einen Saxophonspieler, zwei Geldeintreiber und zwei russische Kopfgeldjäger, die wider Willen zu Nazijägern werden. "Made in Israel" ist aber auch eine rabenschwarze Satire, die respektlos mit den bekannten Klischees spielt: 113 Min., Hebräisch/Russisch mit deutschen Untertiteln; Buch und Regie: Ari Folman; Musik: Berry Saharov; Kamera: Ithik Portal;

Zur Handlung: Egon Schultz (Jürgen Holtz), der letzte lebende Nazi, wird im Rahmen der Friedensverhandlungen zwischen Israel und Syrien an Israel ausgeliefert. Schultz soll in Israel sofort hingerichtet werden. Er wird beschuldigt, im Rahmen der "Endlösung" die Transporte von Juden in die Vernichtungslager geleitet zu haben. Doch das bleibt nicht ohne Folgen. Mehr zum Film unter (http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?SubjectID=6324&MissionID=88&LanguageID=190&StatusID=0&DocumentID=-1)

Termine:

20.3. Münster: Cinema

27.3. Berlin: Eiszeit Kino
25.3. Berlin: Diskussion mit den Hauptdarstellern Jürgen Holtz und Ronny Loewy (Fritz Bauer Institut)

10.4. Frankfurt: Orfeo´s Erben
02.4. Frankfurt: Diskussion mit den Hauptdarstellern Jürgen Holtz, Prof. Michael Brumlik (Fritz Bauer Institut) und Karsten Visarius (GeP)

(7) "DENN DIE SEELE IST IN DEINER HAND": LESEREISE BATYA GUR
Die israelische Krimiautorin Batya Gur beginnt heute mit ihrer Lesereise in Deutschland und in der Schweiz. Bei sechs Terminen wird die Jerusalemer Autorin ihren neuen Roman "Denn die Seele ist in deiner Hand" vorstellen: Der neue Krimi mit Polizeiinspektor Michael Ochajon.

Termine:

20.3.2003, 19.00 Uhr, Lesung im Rahmen der lit.COLOGNE, Königin-Luise-Schule, Albertusstr. 10, Köln.

6.4.2003, 11.00 Uhr, Lesung - den deutschen Part liest Michaela May, Berliner Ensemble, Berlin.

7.4.2003, 20.00 Uhr, Lesung - den deutschen Part liest Michaela May
Jüdische Gemeinde Frankfurt, Tel.: 069/76803622.

8.4. 2003, 20.00 Uhr, Lesung - den deutschen Part liest Michaela May
Thalia-Buchhandlung Könnecke, Spitalerstr. 8, 20095 Hamburg, Tel.: 040/485010.

9.4. 2003, 20.00 Uhr, Literaturhaus, Limmatquai 62, 8001 Zürich, Tel.: 0041/1/2163130.

10.4. 2003, 20.00 Uhr, Lesung - den deutschen Part liest Michaela May
Literaturhaus, Am Salvatorplatz 1, 80333 München, Tel.: 089/29193412.
(http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?SubjectID=6320&MissionID=88&LanguageID=190&StatusID=0&DocumentID=-1)

(8) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Regen vom Norden bis in den Negev, Schneefall auf dem Hermon; am Freitag auflockernde Bewölkung;

Jerusalem: 4-10°C
Tel-Aviv: 10-17°C
Haifa: 11-17°C
Eilat: 13-22°C

(9) WECHSELKURSE
1 € - 5,196 NIS (+0,60%)
1 £ - 7,614 NIS (-0,56%)
1 $ - 4,815 NIS (+0,24%)
(Israel Bank, 17.03.03)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -


Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003



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