Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Donnerstag, 13.3.2003

(1) EIN GETÖTETER UND EIN VERLETZTER SOLDAT WÄHREND DER FESTNAHME VON TERRORISTEN
(2) POWEL, STRAW UND SHALOM BEGRÜSSEN DIE ERNENNUNG EINES PALÄSTINENSISCHEN PREMIERS
(3) DER MISSBRAUCH DER HEILIGEN STÄTTEN DURCH DIE TERRORORGANISATIONEN
(4) IRAN: KERNKRAFTWERK SOLL INNERHALB EINES JAHRES IN BETRIEB GENOMMEN WERDEN
(5) 66. BOARD OF GOVENORS DER HEBRÄISCHEN UNIVERSITÄT VON JERUSALEM
(6) YORAM KANIUK "DER LETZTE BERLINER"
(7) DAS WETTER IN ISRAEL
(8) WECHSELKURSE

(1) EIN GETÖTETER UND EIN VERLETZTER SOLDAT WÄHREND DER FESTNAHME VON TERRORISTEN
Bei einem Schusswechsel in dem Dorf Saida, nahe Tulkarem im Westjordanland, wurden am heutigen Morgen zwei Soldaten verletzt, davon erlag einer im Verlauf des Tages seinen Verletzungen.
Nach Zeugenaussagen ist ein bewaffneter Palästinenser erschossen und sind zwei weitere verletzt worden.
Bei dem Vormarsch der IDF Truppen konnten in Saida 5 gesuchte Terroristen gefangen genommen werden und weitere 12 wurden bei der ausgedehnten Operation am frühen Morgen in der Westbank verhaftet.
In Ramallah konnte das Tanzim Mitglied Mahmoud Hasib ergriffen werden, der nach IDF Angaben bei den Angriffen in der Gegend von Ramallah beteiligt war, bei denen Israelis zu Tode kamen.
In der Nacht zum Mittwoch ist auch in Hebron eine grosse Anzahl von Soldaten eingesetzt worden, die 6 gesuchte Männer, davon einige Hamas Aktivisten, festnehmen konnten. Es wird noch deren Beteiligung am letzten Angriff auf IDF Soldaten in Hebron geprüft, bei dem St.-Serg. Tomer Ron erschossen und drei weitere verletzt wurden.
Sowohl die Populäre Front für die Befreiung von Palästina (PFLP) als auch die Hamas haben sich am Dienstag für den Angriff in Hebron verantwortlich erklärt. Die Hamas identifizierte den Schützen Hafez Rajbi, Bewohner der Nachbarschaft von Hebron, dessen Leiche in einer Gebäuderuine gefunden wurde, von der aus militante Kämpfer auf die Soldaten schossen, so berichtete Radio Israel.

(2) POWEL, STRAW UND SHALOM BEGRÜSSEN DIE ERNENNUNG EINES PALÄSTINENSISCHEN PREMIERS
Der amerikanische Aussenminister Colin L. Powell und der britische Aussenminister Jack Straw haben gestern Nachmittag telefonisch mit dem israelischen Aussenminister Silvan Shalom über die Ernennung von Mahmoud Abbas als palästinensischen Premierminister gesprochen. Powell und Straw begrüssen diese Entwicklung, die dabei hilft, die Reformen der Palästinensischen Behörde zu entfalten. Silvan Shalom äusserte sich ebenfalls positiv zu dieser Ernennung, jedoch sei die begrüssenswerte Entwicklung auch davon abhängig, inwiefern die Ernennung auch Substanz habe.

(3) DER MISSBRAUCH DER HEILIGEN STÄTTEN DURCH DIE TERRORORGANISATIONEN
Zur Haltung der IDF bei der Terrorbekämpfung gegenüber Heiligen Stätten in den palästinensischen Gebieten:
Seit über zwei Jahren führt der Staat Israel einen erbitterten Kampf gegen den Terror, der ihm von der palästinensischen Seite aufgezwungen wurde.
Bis heute forderte der Terror das Leben von 752 Israelis und verwundete über 5000. Es ist fast überflüssig zu erwähnen,
dass eine Vielzahl von Menschen mit ihrem Leben bezahlt hätte, wäre es den Sicherheitskräften nicht gelungen, auf dem Gebiet der Palästinensischen Autonomiebehörde und im Hinterland Israels Terroraktionen im Vorfeld zu vereiteln.
Die Politik der Armee hinsichtlich der Heiligen Stätten
Die Politik der israelischen Streitkräfte zeichnet sich durch ein differenziertes, klares und konsequentes Vorgehen aus, wobei der Schwerpunkt auf den Aktionen gegen den palästinensischen Terror liegt und gleichzeitig große Anstrengungen unternommen werden, der palästinensischen Bevölkerung, die nicht am Terror beteiligt ist, ein weitgehend normales Leben zu ermöglichen.
Es ist die gängige Politik der israelischen Armee, alles in ihrer Möglichkeit Stehende zu tun, damit öffentliche Gebäude im Allgemeinen und Heilige Stätten im Einzelnen bei ihren Aktionen keinen Schaden erleiden.
Die Armee versucht zu verhindern, dass die Heiligen Stätten, gleich welcher Religionsgemeinschaft, bei ihren Aktionen getroffen werden. Religiöse Orte gelten als besonders sensible Objekte und die ihnen gegenüber angewandte Politik nimmt auf diese Tatsache Rücksicht.
Vor dem Hintergrund dieser Haltung werden die in den Autonomiegebieten eingesetzten Einheiten auf klare und eindeutige Weise angewiesen, keine Heiligen Stätten zu treffen.
Der Missbrauch der Heiligen Stätten durch die Terrororganisationen
Im Gegensatz zur Politik der israelischen Armee machen die palästinensischen Terroraktionen zynischen Gebrauch von Zivilisten mit dem Ziel, diese in Terroraktivitäten zu verwickeln.
Palästinensische Terrororganisationen führen ihre Aktionen mit Absicht von Orten mit einer hohen Bevölkerungskonzentration aus durch, da sie wissen, dass die israelischen Armee sich bemüht, keine unschuldigen palästinensischen Zivilisten zu treffen.
Auch Heilige Stätten dienen den Terroristen als geschützte Orte, von wo aus Terroraktionen gegen israelische Bürger und Soldaten durchgeführt werden.
Seit Beginn der Konfrontation sind wir Zeugen eines schwerwiegenden Phänomens, das die Missachtung der palästinensischen Terroristen für die Heiligen Stätten des Islam und des Christentums beweist: So missbrauchen die Terroristen zum Beispiel Kirchen und Moscheen zur Durchführung feindseliger Aktionen (jüngstes Beispiel: Verstecken eines Sprengstoffgürtels in einer Mosche in Taibe), wohl wissend, dass die israelische Armee diese Stätten nicht unter Beschuss nehmen wird. Aus demselben Grund verschanzten sich Terroristen, an deren Händen Blut klebt, während der "Operation Schutzwall" in Gebäuden von religiöser Bedeutung. Sie wurden von der Annahme geleitet, dass die Armee nicht mit Gewalt in diese Gebäude eindringen und keinen Kampf führen würde, der zu einer schweren Beschädigung dieser Stätten führen könnte.
Die Armee hat also davon abgesehen, in diese Gebäude einzudringen, obwohl sich Mörder darin verschanzten (Geburtskirche in Bethlehem), um zu verhindern, dass diese Heiligen Stätten in Mitleidenschaft gezogen werden.
Manchmal entscheiden sich Terroristen, Ziele gerade von religiösen Stätten aus zu beschießen, in der Hoffnung, die israelischen Streitkräfte dazu zu verleiten, das Feuer zu erwidern und das Gebäude zu zerstören.
Mit andern Worten, diese Terroristen gefährden bewusst die Heiligen Stätten ihrer Brüder, da sie ein Interesse haben, dass diese von der israelischen Armee beschossen werden. Hier äußert sich die Gleichgültigkeit der Terroristen gegenüber dem Schaden, der an den Stätten entstehen kann. Es handelt sich um einen zynischen und niederträchtigen Versuch, den Zorn von Millionen Gläubigern gegen die israelische Armee zu erregen und die internationale öffentliche Meinung gegen Israel aufzubringen.
Die Situation im Gazastreifen
Im Rahmen ihrer Auseinandersetzung mit dem palästinensischen Terror ist die Armee gezwungen, in einem Teil der Städte und Flüchtlingslager tätig zu werden. In diesen besteht eine ausgedehnte terroristische Infrastruktur, Waffen werden gehortet und produziert, Terroranschläge geplant und Terroristen auf den Weg geschickt.
Es ist wichtig, die Bedingungen zu verstehen, unter denen die israelischen Streitkräfte in den Autonomiegebieten im Allgemeinen und im Gazastreifen im Einzelnen vorgehen müssen: Hier handelt es sich nicht um ein Schlachtfeld im konventionellen Sinne, auf dem zwei Armeen kämpfen. Nein, wir haben es mit einem Kampf gegen bewaffnete, nicht uniformierte Terrororganisationen zu tun, die ihren Kampf aus der Mitte einer Zivilbevölkerung heraus führen und in dieser aufgehen, einer Zivilbevölkerung, welche die Terroristen zum größten Teil direkt oder indirekt unterstützt.
Einige Daten zu Terroraktionen im Monat Januar sollen die komplizierte Realität veranschaulichen, mit der sich die Armee im Gazastreifen auseinandersetzen muss:
1 erfolgreicher Versuch, in eine Siedlung einzudringen, fünf vereitelte Versuche, 10 Sprengkörperangriffe, sieben Angriffe mit Anti-Panzer-Waffen, 24 Mörsergranatenangriffe auf israelische Siedlungen, sieben Angriffe mit Kassem-Raketen, 157 Angriffe mit Schusswaffen, 60 Raketenangriffe.
Beschädigung der anglikanischen Kirche
Die israelische Armee führt im Gazastreifen einen ausgedehnten Kampf gegen den Terror.
Im Viertel A'skula im Süden von Gaza Stadt griffen am 24.2.2003 Kampfhubschrauber der israelischen Luftwaffe eine Werkstätte zur Herstellung von Waffen an. Dies erfolgte im Rahmen einer ausgedehnten Aktion gegen den Terror, bei der gesuchte Terroristen verhaftet und das Haus eines hochrangigen Terroristen zerstört wurde. Außerdem wurden Waffen beschlagnahmt und ein Tunnel zum Schmuggeln von Waffen zerstört, der den Terrororganisationen zur Durchführung von feindlichen Aktionen im gesamten Gazastreifen diente.
Eine Untersuchung ergab, dass die anglikanische St. Philipskirche, die sich in der Nähe der Werkstatt befindet, durch eine in Richtung der Werkstatt abgefeuerte Rakete beschädigt wurde.
Die israelische Armee bedauert die unbeabsichtigte Beschießung der Kirche, die unter gar keinen Umständen Ziel des Angriffs war.
Schlussbetrachtung
Die israelische Armee wird weiterhin mit einer Haltung, die Moral und Recht achtet, die Sicherheit der Bürger und Bewohner Israels verteidigen. Sie ist bestrebt, ausschließlich die am Terror Beteiligten zu treffen, was bisweilen zu einer Gefährdung der eigenen Soldaten führt.
Wir betonen noch einmal, dass der bedauerliche Beschuss der anglikanischen Kirche nicht beabsichtigt war und die israelische Armee darauf bedacht ist, den Heiligen Stätten, gleich welcher Religionsgemeinschaft, keinen Schaden zuzufügen. (IDF)

(4) IRAN: KERNKRAFTWERK SOLL INNERHALB EINES JAHRES IN BETRIEB GENOMMEN WERDEN
Gestern (11.3.) teilte der Iran offiziell mit, dass das Kernkraftwerk in der Stadt Bushar im Laufe der zweiten Hälfte des Jahres 2004 voll in Betrieb genommen werden soll. Man wird die Arbeit aufnehmen, nachdem Iran in ca. zwei Monaten die 80 Tonnen angereichertes Uranium erhalten wird, welches Russland versprochen hat.
Diese Angaben zeigen, dass der Bau des Kraftwerks schneller vorangeht, als zunächst angenommen wurde.
Die USA und Israel behaupten, dass das Kraftwerk, das mit russischer Hilfe entsteht, dem Iran die Möglichkeit gibt, atomares Material auch für militärische Zwecke zu nutzen.
Der Iran hingegen beteuert, dass das Kraftwerk allein friedlichen Zwecken dient. (Maariv)

(5) 66. BOARD OF GOVENORS DER HEBRÄISCHEN UNIVERSITÄT VON JERUSALEM
Die in diesem Frühjahr stattfindende Zusammenkunft des Direktoriums der Hebräischen Universität Jerusalem steht unter dem Zeichen der Solidarität mit der Hebräischen Universität, der Stadt Jerusalem und dem Staat Israel.
Es wird dazu eingeladen, an einer Solidaritätsreise mit Freunden und Familie zur Begegnung mit Menschen aus aller Welt und einem aussergewöhnlichen Programm teilzunehmen. Einer der Programmpunkte der Versammlung wird die Verleihung der Ehrendoktorwürde an den Philosophen und Linguisten Jacques Derrida sein.
Zur Teilnahme an der diesjährigen Zusammenkunft wenden Sie sich bitte an die Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem in Deutschland e.V., zu erreichen unter der Telefonnummer 069 722821

(6) YORAM KANIUK "DER LETZTE BERLINER"
Lesereise
Moderation: Friedrich Schreiber
Yoram Kaniuk, geboren 1930 in Tel Aviv, gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller Israels und erhielt für seine Prosa bereits etliche Auszeichnungen. In "Der letzte Berliner" erzählt er von den Menschen, denen er auf seinen zahlreichen Besuchen in Deutschland begegnete.

Montag, 10.3. 2003, 19.30 Uhr
Hamm, Zentralbibliothek, Ostenallee 1-5

Dienstag, 11.3. 2003, 20.00 Uhr
Ahlen, Buchhandlung Sommer, Oststrasse

Mittwoch, 12.3. 2003, 19.30 Uhr
Dorsten VHS

Donnerstag, 13.3. 2003, 19.30 Uhr
Münster, VHS-Überwasser, Katthagen 7

Sonntag, 16.3. 2003, 18.00 Uhr
Dortmund, Reinoldinum, Schwanenwall 34
Josef Reding im Gespräch mit Yoram Kaniuk

(7) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: wolkig, im Norden und in der Mitte des Landes regnerisch
Jerusalem: 5-9°C
Tel-Aviv: 10-16°C
Haifa: 10-15°C
Am Toten Meer: 13-21°C
Eilat: 11-21°C

(8) WECHSELKURSE
1 € - 5.367 NIS (+0.24%)
1 £ - 7.766 NIS (+0.26%)
1 $ - 4.842 NIS (-0.14%)
(Israel Bank, 11.3.2003)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -


Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003



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