Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Mittwoch, 26. Februar 2003

(1) SILVAN SHALOM AUSSENMINISTER - "BIBI" FINANZMINISTER?
(2) 13-JÄHRIGER IN GAZA GETÖTET; NEUE TERRORWARNUNGEN
(3) KFAR SABA WILL ÖLQUELLEN IN ISRAEL GEFUNDEN HABEN
(4) AUCH EIN WEG, SICH AUF EINEN KRIEG VORZUBEREITEN
(5) FEATURE 00972: SIE FRAGEN, WIR ANTWORTEN
(6) DAS WETTER IN ISRAEL
(7) WECHSELKURSE



(1) SILVAN SHALOM AUSSENMINISTER - "BIBI" FINANZMINISTER?
Finanzminister Silvan Shalom (Likud) hat am Mittwoch zugesagt, Außenminister der neuen Regierung unter Ministerpräsident Ariel Sharon zu werden. Dagegen ist am Abend noch weiter unklar, ob der amtierende Außenminister der Übergangsregierung Benjamin Netanjahu dem überraschenden Angebot zustimmen wird, das Finanzministerium zu übernehmen.

Zuvor schlossen die vier Parteien Likud, Shinui, NRP und Nationale Union am Nachmittag einen gemeinsamen Koalitionsvertrag. Damit steigt die Zahl der Regierungsmandate auf 68 der insgesamt 120 Sitze des israelischen Parlaments. Am Dienstag unterzeichnete die rechtsgerichtete Nationalen Union (Ichud HaLe'umi) als dritte Partei einen Vertrag mit der mit 40 Mandaten stärksten Partei der Knesset, dem Likud. Die Vereidigung der neuen Regierung soll am kommenden Montag stattfinden. Die Partei der Nationale Union soll zwei Ministerien übernehmen: Das Ministerium für Verkehr und das Ministerium für Touristik oder (alternativ) für Immigration.

Die Verhandlungen mit der Nationalen Union sollen sich für alle Beteiligten als "lang und schwer" erwiesen haben. Die meisten Differenzen gab es bezüglich der nationalen Frage. Während der Likud auf den Richtlinien von Sharons Rede anlässlich der Herzeliya-Konferenz bestand, sprachen sich die Verhandlungspartner der Nationalen Union gegen einen palästinensischen Staat aus. In der Herzeliya-Rede vom 4. Dezember 2002 hatte sich Ariel Sharon für eine politische Annäherung zwischen Israel und den Palästinensern auf der Grundlage der Nahost-Rede von US-Präsident Bush (24. Juni 2001) ausgesprochen. Sie sieht das Ende der Besetzung der palästinensischen Gebiete und eine Zwei-Staaten-Lösung für die Region vor. Schließlich einigten sich die beiden Fraktionen auf die Übernahme der Rede in die Regierungsrichtlinien mit dem Vermerk, die Frage werde erneut diskutiert, sobald das Thema der Errichtung eines palästinensischen Staates aktuell werde. (Ma'ariv)
 

(2) 13-JÄHRIGER IN GAZA GETÖTET; NEUE TERRORWARNUNGEN
Sicherheitskräfte der IDF haben in der Nacht acht Palästinenser im Westjordanland verhaftet. Ein 13-jähriger palästinensischer Junge wurde am Dienstag im Kreuzfeuer zwischen israelischen Soldaten und bewaffneten Palästinensern im südlichen Gazastreifen getötet. Iz-a-Din-al-Kassam, der militante Flügel der Terrororganisation Hamas, feuerte erneut drei Kassam-Raketen aus Beth Hanoun im nördlichen Gazastreifen auf die israelische Stadt Sderot ab. Nach Armeeangaben bedienen sich palästinensische Terroristen bei den Kämpfen zunehmend "menschlicher Schutzschilder", um sich gegen das israelische Militär besser verteidigen zu können. Unterdessen haben die israelischen Sicherheitsbehörden erneut vor Terroranschlägen in Israel gewarnt. (Ha'aretz)
 

(3) KFAR SABA WILL ÖLQUELLEN IN ISRAEL GEFUNDEN HABEN
Das israelische Unternehmen Givot Olam ist nahe der Stadt Kfar Saba nördlich Tel Avivs auf Öl gestoßen. Das ergaben die Untersuchungen eines 16 Meter langen Bohrkerns, der in 4,39 Metern Tiefe auf den kostbaren Rohstoff stieß. "Wenn wir in Kfar Saba Öl haben sollten, bin ich dafür, dass unsere Stadt wenigstens einen der Brunnen erhält, den Rest kann gerne in Besitz des Staates übergehen", scherzte Yitzhak Wald, Bürgermeister der kleinen Stadt. Ob es sich bei dem Öl um wirtschaftlich nutzbares Material handelt, soll die Untersuchung einiger Proben in den USA ergeben. Israel ist eines der wenigen Länder des Nahen Ostens, das über so gut wie keine Ölressourcen verfügt. (israelinsider)
 

(4) AUCH EIN WEG, SICH AUF EINEN KRIEG VORZUBEREITEN
Einen neuen Weg, sich auf einen drohenden Angriff aus dem Irak vorzubereiten, haben zwei 16-jährige Jugendliche gefunden: Die zwei hatten zwei Päckchen mit je 10 mg und 12 mg Marihuana in der Heizung und im Sofa des Luftschutzkellers ihres Hauses versteckt. Die Polizei war auf den Fall durch Geheimdienstinformationen aufmerksam geworden und beschlagnahmte die Drogen. Insgesamt befanden sich 800 mg Marihuana im Besitz der Jugendlichen. (Ma'ariv)
 

(5) FEATURE 00972: SIE FRAGEN, WIR ANTWORTEN
Frage: Können Sie etwas über die Situation der Kibbuzim berichten?
Antwort: Ursprünglich waren Kibbuzim planmäßige ländliche Kollektive, die das land urbar gemacht haben und zugleich neue, fortschrittliche Ideen des menschlichen Zusammenlebens auf der Basis sozialistischen Gedankengutes verwirklichten. Mittlerweile sind die Kibbuzim zu multifunktionalen Wirtschaftsunternehmen geworden, die aber immer noch einen wesentlichen Aspekt der israelischen Gesellschaft repräsentieren.

Seit rund 10 Jahren steht die Kibbuz-Bewegung in einem weitreichenden Veränderungs- und Anpassungsprozess, der sich im wesentlichen durch die Individualisierung der Mitglieder beschreiben lässt. So mancher "Kibbuznik" fährt heute sein eigenes Auto, verfügt über eine Kreditkarte oder zahlt für die Mahlzeiten in seiner Gemeinschaftskantine. Hand in Hand geht diese soziale Veränderung mit wirtschaftlichen Problemen der Kibbuzim: In den 70er Jahren förderten die israelische Regierung und die Banken die Industrialisierung der Kibbuzim. Dies förderte den Wohlstand der Gemeinschaften. Im Jahr 1985 erhöhte die Regierung die Zinssätze drastisch, um die galoppierende Inflation einzudämmen. Die Maßnahme legte die unzureichende wirtschaftliche Basis vieler Kibbuzim offen, was zur Verschuldung vieler Kibbuzim beitrug. Diese Veränderung versuchen viele Klibbuzim mit der Privatisierung oder der Auslagerung unternehmerischer Aktivitäten entgegenzukommen.

Viele Kibbuzim verfügen über Gästehäuser, manche über Hotels. Viele Menschen haben Israel als Volontäre bei einem Arbeitseinsatz in Kibbuzim kennen und lieben gelernt. Im Mai 2003 wird die Israel Kibbuz Hotels Association ein erstes Treffen ehemaliger Volontäre in Israel organisieren. Informationen gibt es beim Staatlichen Israelischen Verkehrsbüro in Berlin (http://www.goisrael.de).
 

(6) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Die starken Winterstürme werden zum Wochenende hin abnehmen; der Regen hält jedoch in weiten Teilen des Landes an.

Jerusalem: 0-4°C
Tel-Aviv: 5-12°C
Haifa: 5-12°C
Eilat: 7-16°C
 

(7) WECHSELKURSE
1 € - 5,224 NIS (-0,66%)
1 £ - 7,685 NIS (-0,24%)
1 $ - 4,858 NIS (-035%)
(Globes, 26.02.03)
 

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003


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