Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Freitag, 14. Februar 2003

Aufgrund von Serverproblemen kam es in den vergangenen Tagen zu Unregelmäßigkeiten in der Zustellung unseres Newsletters. Der Fehler konnte am Donnerstag behoben werden. Wir bitten Sie um Verständnis und hoffen, Sie ab heute wieder wie gewohnt mit unseren Updates aus Israel informieren zu können.

(1) MOFAS NIMMT WARNUNGEN FÜR DAS WOCHENENDE ZURÜCK
(2) IDF: DEUTSCHE PATRIOT IN HERVORRAGENDEM ZUSTAND
(3) ARAFAT WILL FAYYAD ZUM MINISTERPRÄSIDENTEN ERNENNEN
(4) DOKUMENTE DEUTEN AUF WAFFENPRODUKTION DURCH PPSS HIN
(5) ISRAELISCHER BAUUNTERNHEMER WEGEN BETRUGS VOR GERICHT
(6) POP-SÄNGER IVRI LIDER ZU GAST IN BERLIN
(7) FEATURE 00972: SIE FRAGEN, WIR ANTWORTEN
(8) DAS WETTER IN ISRAEL
(9) WECHSELKURSE
 


(1) MOFAS NIMMT WARNUNGEN FÜR DAS WOCHENENDE ZURÜCK
Die israelische Armee hat am Freitag die Warnungen für das Wochenende hinsichtlich eines Angriffs in Israel aus dem Irak zurückgenommen. Am Donnerstag hatte der Generaldirektor des Verteidigungsministeriums die israelische Bevölkerung angewiesen, bis Samstag Abend alle Sicherheitsvorkehrungen für einen möglichen Angriff mit B- und C- Waffen getroffen zu haben. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, neben versiegelten Fenstern und Türen genügend Vorräte, vor allem Trinkwasser, bereit zu halten. Allen Menschen in Israel stehen Gasmasken zur Verfügung. In den vergangenen Tagen machten pro Tag rund 40.000 Menschen von dem Angebot Gebrauch, ihre Sicherheits-Kits zu erneuern. Nach Schätzungen der Behörden sind heute rund 90% mit funktionstüchtigen Kits ausgestattet, in besonders bedrohten Regionen wie der Dan-Region (Großraum Tel Aviv) und Haifa zu 94-95%. Nach Umfragen sank die Zahl derjenigen Israelis, die die Gasmasken bisher ablehnten, während der vergangenen Monate um 75%. Unterdessen bereitet man sich in Jerusalem auf eine mögliche Evakuierung der Tel Aviver Bevölkerung in die leerstehenden Hotels der israelischen Hauptstadt vor. Dennoch warnten die Behörden am Freitag vor Panik unter der Bevölkerung und riefen zur Ruhe auf. (Ma'ariv)
 

(2) IDF: DEUTSCHE PATRIOT IN HERVORRAGENDEM ZUSTAND
Die von der deutschen Regierung zur Verfügung gestellten Patriot-Batterien sind am Dienstag in Israel eingetroffen. Nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums sind die Geräte in einem hervorragenden Zustand. Sie wurden von Fachleuten vor der Verschiffung nach Israel geprüft und stehen für den Einsatz bereit. Deutschland entspricht damit den für von Israel geäußerten Wünschen.
 

(3) ARAFAT WILL FAYYAD ZUM MINISTERPRÄSIDENTEN ERNENNEN
Palästinenserchef Yasser Arafat hat sich am Freitag vor Journalisten in Ramallah offiziell dazu bereit erklärt, in Kürze einen Ministerpräsidenten an seiner Seite zu ernennen. Zuvor hatte sich Arafat mit Andrej Wdowin, Nahost-Sonderbeauftragter des russischen Präsidenten, und Terje Larsen, UN-Gesandter für den Nahen Osten, getroffen. Nach Angaben des israelischen Rundfunks soll Arafat den Finanzverwalter der Palästinensischen Autonomiebehörde Salam Fayyad für das Amt des Ministerpräsidenten vorgesehen haben. (Reshet Beth/Kol Israel)

Zuvor hatte sich Ministerpräsident Ariel Sharon am Donnerstag nach Angaben eines Regierungssprechers erneut für Gespräche mit palästinensischen Vertretern ausgesprochen. Bereits am Dienstag Abend war es zu Treffen zwischen Dov Weisglas, Generaldirektor des Büros des Ministerpräsidenten, und Hani Al Hassan, Innenminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, sowie Salam Fayyad, Finanzverwalter der PA gekommen. Das Treffen folgt geheimen Gesprächen Sharons mit hochrangigen palästinensischen Vertretern vor und nach der Parlamentswahl in Israel am 28. Januar 2003 und einem Treffen Sharons mit Ahmed Qurei (Abu Ala), dem Sprecher des Palästinensischen Legislativrats, auf Sharons Farm im israelischen Negev. (Ha'aretz)
 

(4) DOKUMENTE DEUTEN AUF WAFFENPRODUKTION DURCH PPSS HIN
Dokumente des Palästinensischen Präventiven Sicherheitsdienstes (PPSS), die am Mittwoch von israelischen Militär in Gaza gefunden wurden, sollen nach Angaben der IDF den Betrieb von Waffenfabriken im Gazastreifen durch die Behörden der PA bezeugen. Die Angaben stimmen mit Aussagen des PPSS-Führers Yusuf Mukdoud überein. Am Dienstag entdeckten Truppen der IDF einen Geheimtunnel auf der sog. Philadelphi-Linie zwischen Rafah/Gazastreifen und dem ägyptischen Staatsgebiet. Der Geheimgang diente dem Waffen-, Drogen- und Menschenschmuggel zwischen den beiden Gebieten. Der Preis für eine Person betrug US $ 1.000, für ein Sturmgewehr des Typs AK-47 2.000 ägyptische Lira.

Während der vergangenen Woche waren die palästinensischen Gebiete von Israel vollständig abgeriegelt worden. Grund dafür waren mehr als 48 akute Terrorwarnungen, darunter Ankündigungen terroristischer "Mega-Anschläge" in Israel. Erst am Sonntag hatte Verteidigungsminister Shaul Mofas angekündigt, die Bedingungen für die Palästinenser aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen zum muslimischen Opferfest Id Al Adha, das am Freitag zu Ende geht, zu erleichtern. Am vergangenen Freitag hatte die israelische Regierung den Palästinensern einen schrittweisen Rückzug aus jenen Gebieten angeboten, in denen die Sicherheitseinheiten der Autonomiebehörde erfolgreich Anschläge gegen Israel verhindern oder zeigen, dass sie sich ernsthaft darum bemühen.

In der Prinzipienerklärung von 1993 hatte die PLO unter Yasser Arafat das Recht des Staates Israel auf Existenz, Frieden und Sicherheit anerkannt: "Die PLO verzichtet auf den Einsatz von Terrorismus und anderen Gewaltakten und wird die Verantwortung für alle PLO-Einheiten und -Angehörige übernehmen, um ihren Gehorsam zu sichern, Gewalt zu verhindern und Gewalttäter zur Rechenschaft zu ziehen." (http://www.idf.il/newsite/english/main.stm)
 

(5) ISRAELISCHER BAUUNTERNHEMER WEGEN BETRUGS VOR GERICHT
Die israelische Polizei hat am Donnerstag einen 52jährigen Bauunternehmer aus Haifa in Untersuchungshaft genommen. Der Mann wird verdächtigt, Ölbäume palästinensischer Bauern gestohlen und in Israel an Dritte verkauft zu haben. Das Bauunternehmen "Ben Rachamim" war vom Verteidigungsministerium im Zuge des Baus des Sicherheitszauns zwischen Israel und den Palästinensergebieten beauftragt worden, die Bäume auszuheben und an einer benachbarten Stelle im Westjordanland wieder einzupflanzen. Stattdessen hatte der Auftragnehmer die Bäume zu einem höheren Preis an israelische Händler und Gewächshäuser verkauft. (Yedioth Aharonoth)
 

(6) POP-SÄNGER IVRI LIDER ZU GAST IN BERLIN
Im Rahmen der Verleihung des "Teddy Award" der 53. Filmfestspiele in Berlin (Berlinale2003) wird am Freitag Abend der israelische Sänger und Popstar Ivri Lider in Berlin auftreten. In einem Interview mit Shelly Kupferberg bei dem Berliner Radiosender Multikulti, sagte der 29jährige am Freitag, als Künstler fühle er sich herausgefordert, auch mit schwierigeren politischen Themen umzugehen. Gerade hier biete die Kunst besondere Ausdrucksformen. Lider hatte mit Kompositionen zu Tanzstücken für die israelische Tanzcompany Bath Sheva begonnen. 1997 erschien seine erste Platte "Melashef uMeshaker", gefolgt von "Yoter tov klum mikimat" (1999) und "HaAnashim HaHadaschim" (2001). Mit einer Mischung aus zeitgenössischem Rock und israelischen Sounds sind seine Songs nicht nur Dauerbrenner der israelischen Charts, sondern fanden bereits Zugang zum europäischen und nordamerikanischen Musikmarkt.
 

(7) FEATURE 00972: SIE FRAGEN, WIR ANTWORTEN
Frage: Wissen Sie etwas über die Geschichte der Paschtunen in Afghanistan und Pakistan und deren Beziehungen zu Israel früher und aktuell?

Antwort: In Afghanistan gab es einst eine wohlhabende und blühende jüdische Gemeinschaft. Sie ist seit 1985 praktisch verschwunden, als der letzte Rest von nahezu 6000 afghanischen Juden in Israel eintraf. Heute leben in der Hauptstadt Kabul nur noch zwei Juden, und in der Stadt Herat, die einst mit ihren vier antiken, prächtige Synagogen das Zentrum des afghanischen Judentums gewesen war findet man niemanden mehr. Mitarbeiter des Instituts für die Erforschung des afghanischen Judentums versuchen heute, die Gebäude zu konservieren, bevor sie vollständig der Zerstörung anheim fallen.

Nach den Quellen kamen Israeliten erstmals nach der Niederlage des Königreichs Israel und der Eroberung der israelischen Hauptstadt Samaria durch die Assyrer im Jahre 720 v.d.Z. nach Afghanistan. Die Assyrer hatten die zehn Nordstämme verschleppt und über das gesamte Gebiet ihres Reiches, darunter die Region von Persien, Medien und Afghanistan zerstreut. Die ältesten archäologischen Funde, hebräische Felsinschriften im Bergland von Afghanistan, gehen bis in das Jahr 750 zurück. Unter den muslimischen Stämmen beanspruchen heute einige, von den Zehn Verlorenen Stämmen Israels abzustammen. Grund dieses Anspruchs ist die Tatsache, dass ihre Stammesnamen an diejenigen der antiken israelitischen Stämme erinnern - Rabani (Ruben), Jadschi (Gad), Schinvari (Schimon), Afridi (Efraim), Dschamschidi (Menasche) und der Pathanenstamm, der eine Abstammung von König Saul behauptet. Mitglieder dieser Stämme beachten im Verborgenen einige der Grundgebote des mosaischen Gesetzes: Sie zünden Kerzen am Shabbatabend an, rasieren ihre Bärte nicht, tragen ein Kleidungsstück in Form eines Tallit (Gebetsschal) und legen großen Wert auf die Familien- und Stammesidentität.

Afghanische Juden begannen mit der Emigration nach Eretz Israel als geschlossene Familien im Jahre 1890. Der erste Emigrant aus Herat war Mula Josef Gol im Jahre 1841, dessen Fußwanderung von Afghanistan nach Palästina nahezu ein Jahr gedauert hatte. Der größte Teil emigrierte mit Oberrabbiner Mulka Yaacov Siman-Tov aus Afghanistan in den zwanziger Jahren in das britische Mandatsgebiet und gründete 1926 das erste Gemeindekomitee in Jerusalem.

Ein ausführlicher Bericht mit Bildern über Juden in Afghanistan von Reuben Kashani ist jetzt in der Kulturzeitschrift "Ariel" (Ausgabe 112/2002) des Außenministeriums in Jerusalem erschienen und kann in der Kulturabteilung der Botschaft des Staates Israel in Berlin auch in Deutsch bezogen werden.
 

(8) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Verbreitet Regen, im Norden Schneefall;

Jerusalem: 6-10°C
Tel-Aviv: 10-17°C
Haifa: 10-16°C
Eilat: 12-20°C
 

(9) WECHSELKURSE
1 € - 5,326 NIS (+1,08%)
1 £ - 7,968 NIS (+0,54%)
1 $ - 4,924 NIS (+0,61%)
(Ha'aretz, 14.02.03)
 

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003



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