Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Donnerstag, 6. Februar 2003

(1) LIKUD UND SHARANSKYS EINWANDERERPARTEI FUSIONIERT
(2) ZWEI IDF-SOLDATEN IN NABLUS GETÖTET; 4320 MUSLIMS AUS GAZA PILGERN NACH MEKKA
(3) BEREITS ÜBER 100 000 AUTOS AUF NEUER MAUT-AUTOBAHN A6
(4) BERICHT DES CMIP ZU SAUDI-ARABISCHEN SCHULBÜCHERN
(5) 12. INTERNATIONALE SCITECH AM TECHNION IN HAIFA
(6) FEATURE 00972 - WARUM HAT ISRAEL SO VIELE KLEINE PARTEIEN?
(7) DAS WETTER IN ISRAEL
(8) WECHSELKURSE



(1) LIKUD UND SHARANSKYS EINWANDERERPARTEI FUSIONIERT
Ministerpräsident Ariel Sharon (Likud) und Natan Sharansky, Vorsitzender der Einwandererpartei Israel b'Aliya, haben am Donnerstag nachmittag einen Vertrag über die Fusion der beiden Parteien unterzeichnet. Sharanskys Partei hatte bei den Wahlen im Januar 2 Sitze erlangt, vier Sitze weniger als bei den Wahlen 1999. Sharansky soll in der kommenden Regierung zum Minister für Juden, Diaspora und Jerusalem ernannt und Mitglied des Sicherheitskabinetts sein. Mit der Fusion steigt die Anzahl der Mandate des Likud auf 40 von insgesamt 120 Sitzen. (Ma'ariv)
 

(2) ZWEI IDF-SOLDATEN IN NABLUS GETÖTET; 4320 MUSLIMS AUS GAZA PILGERN NACH MEKKA
Ein Offizier der IDF, Amir Ben Ariyeh, 21 Jahre aus Maccabim, und ein Soldat, Idan Suzin, 20 Jahre aus Kiryat Tivon, wurden am Donnerstag morgen bei einem Überfall durch palästinensische Terroristen bei Nablus getötet. Zwei weitere Soldaten wurden verletzt. Nach palästinensischen Angaben gehörten die Attentäter zur Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und Yasser Arafats Fatah-Tanzim-Bewegung. Anschliessend wurden beide Attentäter bei Schusswechseln mit israelischen Soldaten getötet. Ein dritter Palästinenser wurde bei einem Überfall auf eine Militärbasis der IDF getötet.

Im Gazastreifen starben zwei Palästinenser bei einem Hubschrauberangriff der IDF. Nach palästinensischen Angaben arbeiteten die beiden Männer in einer gereatrischen Klinik. Nach Angaben der IDF soll es sich um "Warnschüsse" gehandelt haben, die Soldaten bei der Verhaftung eines militanten Terroristen Deckung geben sollten. In einem weiteren Fall am Mitwoch starb eine 65jährige Stiefmutter eines palästinensischen Terroristen bei dessen Hauszerstörung. Nach Armeeangaben sollen die Soldaten das Haus zuvor durchkämmt haben. Die IDF haben mit den Ermittlungen in dem Fall begonnen.

4.320 Reisedokumente haben die Behörden der israelischen Armee für muslimische Einwohner des Gazastreifens ausgestellt, die sich in diesen Tagen auf den Weg in die heilige Stadt Mekka machen. In Bethlehem regelten die IDF die sichere Einfahrt von vier Reisebussen zum Mangar-Platz. Sie bringen die Pilger an die israelisch-jordanische Grenze, von wo aus sie nach Saudi-Arabien weiterreisen. Die Pilgerreise Hadj ist eine der fünf "Säulen" des Islam und sollte nach Möglichkeit einmal im Leben eines Muslims erfüllt werden. Am Montag begann der erste Tag des Dhu-Ihijja. (http://www.idf.il)
 

(3) BEREITS ÜBER 100 000 AUTOS AUF NEUER MAUT-AUTOBAHN A6
100 000 Fahrzeuge haben bereits im ersten Monat die neue trans-israelische Maut-Autobahn A6 passiert. 20 000 Fahrzeuge sind über ein Pass- oder Video-Zahlsystem abonniert, darunter sind allein 10 000 Fahrzeuge von 1200 selbständigen Unternehmen. Das private Unternehmen "Derech-Eretz-Highways" beginnt in dieser Woche mit der Versendung seiner ersten Rechnungen. Das israelische Gesetz erlaubt dem Unternhemen, Fahrzeuge, die die Rechung nicht begleichen, die Benutzung der A6 zu verwehren. Highway 6 ist die zentrale israelische Autobahn in Nord-Süd-Ausrichtung und trägt erheblich zur Entlastung des Autoverkehrs zwischen den Ballungszentren Haifa und Tel Aviv bei. Bei Vollendung der Autobahn im Jahr 2004 soll die Gesamtstrecke 86 km betragen.
(http://www.derech-eretz.com; http://www.kvish6.co.il)
 

(4) BERICHT DES CMIP ZU SAUDI-ARABISCHEN SCHULBÜCHERN
Eine neue Studie des Center For Monitoring The Impact Of Peace (CMIP) untersucht 93 Schulbücher aus Saudi-Arabien aus den Jahren 1999-2002. Besonderes Augenmerk richtet die Untersuchung auf die Haltung der Schulbücher gegenüber anderen Religionen, Nahostkonflikt, Politische Systeme, gesellschaftlicher Status der Frauen und Kindern in der Familie. Die Studie ist auf den Seiten des CMIP einzusehen. (http://www.edume.org)
 

(5) 12. INTERNATIONALE SCITECH AM TECHNION IN HAIFA
Das Center for Pre-University Education veranstaltet von Ende Juli bis 22. August 2003 die 12. SciTech, ein internationales live-in-research Sommer Camp für Hochschulstudenten mit besonderen Fähigkeiten in Naturwissenschaften und Mathematik. Die SciTech findet an der Technischen Universität Haifa (Technion) statt. Während des fünf-wöchigen Forschungscamps haben die Studentinnen und Studenten aus aller Welt die Möglichkeit, unter der Leitung von Hochschullehrern selbst an Forschungsprojekten teilzunehmen. Das Programm sieht Exukursionen in Israel vor. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Unter den Studenten sind jährlich Vertreter aller kulturellen und ethnischen Gruppen aus Israel, Europa und Nordamerika. Die Studenten werden in den Dormitories des Technion untergebracht. Für die Sicherheit der Studenten wird eigens gesorgt. Weitere Informationen zur Anmeldung unter den angegebenen Websites:

SciTech2003 Juli - 22 August: (http://www.technion.ac.il/~scitech)
(http://www.technion.ac.il/english/index.html)
 

(6) FEATURE 00972 - WARUM HAT ISRAEL SO VIELE KLEINE PARTEIEN?
Frage: Warum gibt es in Israel so viele kleine Parteien? Kann man nicht ein Zwei-Parteiensystem einführen? Warum können nicht alle Israelis, die im Ausland leben, an den Parlamentswahlen teilnehmen?

Antwort: Zu den Parlamentswahlen im Januar standen 27 Parteien zur Wahl. 13 haben den Sprung über die 1,5%-Hürde geschafft und mindestens einen Sitz im israelischen Parlament, der Knesset, erlangt. Schon mehrmals stand die niedrige Parteienhürde in Israel zur Diskussion. Vor Jahren lag sie sogar noch bei nur 1% und wurde dann um 0,5% angehoben. Ein Zwei-Parteien-System, wie wir es aus Grossbritannien oder den USA kennen, kann man zudem nicht einfach einführen. Politische Systeme wachsen, genauso die Parteienlandschaft eines demokratischen Staates.

Zudem ist der Staat Israel ein äusserst pluralistischer Staat. Die israelische Gesellschaft ist als Integrationsgesellschaft durch die unterschiedlichsten Interessen gekennzeichnet. Das macht sich in einem kleinen Land wie Israel mit nur 6 Mio Einwohnern um so mehr bemerkbar. So lässt sich die Parteienlandschaft in Israel nicht nur in "rechts" und "links", konservativ und liberal einteilen. Eine ganz entscheidende Rolle spielen die Interessen der weltlichen (säkularen) und religiösen Juden. Damit gibt es schon mindestens vier verschiedene politische Interessen, die in ganz verschiedene Richtungen ziehen können. Nicht zu vergessen sind die arabischen, nicht-zionistischen Parteien, die wiederum gegenseitig in Konkurrenz treten. Gegen eine Erhöhung der 1,5%-Klausel haben sich gerade diese kleinen Fraktionen stark gemacht.

Die Zahl der kleinen Parteien ist vor allem mit der Einführung des geänderten Wahlgesetzes 1993 angestiegen. Nach dem neuen Gesetz hatte jeder Wähler zwei Stimmen, eine für die Partei und eine für die Direktwahl des Premiers. Jetzt konnten sich die Wähler sicher sein, keine Stimmen zu verschenken, wenn sie sich auch für eine kleine Partei entschieden. Gerade in den 90er Jahren kam es zur Bildung vieler kleiner Parteien. Teilweise waren bis zu 18 Parteien in der Knesset vertreten. Nach der Wahlgesetzänderung setzt jetzt wieder ein Konsolidierungsprozess ein. Ein erstes Anzeichen ist die heutige Fusion der Einwandererpartei Natan Sharanskys und dem Likud-Block (siehe oben).

Zur letzten Frage: Ein Gesetz, das die Wahl israelischer Staatsbürger im Ausland vorsieht, gibt es noch nicht. Allerdings wurde kürzlich ein entsprechender Entwurf in den zuständigen Parlamentsausschuss weitergeleitet. Bisher ist die Briefwahl nur Regierungsvertretern im Ausland vorbehalten.

Die Leser-Frage wurde im Rahmen unserer Aktion "Feature 00972 - Sie fragen, wir antworten" gestellt. Bereits im Januar hatten wir Leserinnen und Leser aufgefordert, Fragen zum Thema Israel einzureichen.
 

(7) DAS WETTER IN ISRAEL
Am Donnerstag heiter bis wolkig, vereinzelt Schauer; am Freitag erneut Regen im Norden des Landes

Jerusalem: 8-15°C
Tel-Aviv: 10-19°C
Haifa: 10-18°C
Eilat: 11-13°C
 

(8) WECHSELKURSE
1 € - 5,262 NIS (-1,39%)
1 £ - 7,981 NIS (-1,17%)
1 $ - 4,870 NIS (-0,37%)
(Globes, 06.02.03)
 

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003


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