Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Mittwoch, 5. Februar 2003

(1) LEICHE ILAN RAMONS Z"L IDENTIFIZIERT - BESTATTUNG IN ISRAEL
(2) TAL-GESETZ FÜR YESHIVA-SCHÜLER IN KRAFT GETRETEN
(3) LIBANON SCHIESST AUF IAF JETS - AYMOUNI IN HEBRON FESTGENOMMEN
(4) K4K - KIDS FOR KIDS - HILFE FÜR TRAUMATISIERTE KINDER
(5) DEUTSCH-ISRAELISCHE ENTWICKLUNGSHILFE IN GUATEMALA
(6) FEATURE 00972 - MEDIEN IN ISRAEL
(7) DAS WETTER IN ISRAEL
(8) WECHSELKURSE

(1) LEICHE ILAN RAMONS Z"L IDENTIFIZIERT - BESTATTUNG IN ISRAEL
Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa hat am Mittwoch mitgeteilt, dass Suchmannschaften im Absturzgebiet der Raumfähre Columbia die Leiche des israelische Raumfahrers Ilan Ramon Z"L gefunden haben. Die Leiche soll in den kommenden Tagen nach Israel überführt und dort begraben werden. Nach jüdischem Recht ist eine Bestattung ohne endgültige Identifizierung nicht möglich. Zuvor soll eine Trauerfeier mit militärischen Ehren in Houston/USA stattfinden. Für die Identifizierung waren eigens Spezialisten der israelischen Hilfsorganisation in Katastrophenfällen (ZAKA) und ein Mitglied des IDF Rabbinats eingeflogen.

12 Stunden vor dem Fund fand am Dienstag eine Trauerfeier für alle sieben Crewmitglieder statt, die bei dem Unglück ihr Leben verloren. Bei der Zeremonie, die mit einem hebräischen Gebet begann, erinnerte der amerikanische Präsident Bush an die Worte Ilan Ramons, als er auch über seine eigene Heimat flog: "Die Ruhe, die den Weltraum erfüllt, machte die Schönheit nur noch wunderbarer und ich hoffe nur, diese Ruhe wird eines Tages auch mein Land erreichen." Bei der Veranstaltung waren tausende von Menschen anwesend. Israel wurde offiziell durch Finanzminister Silvan Shalom vertreten. Nach der Zeremonie sagte Bush zu Shalom, die Zusammenarbeit zwischen im Forschungsbereich zwischen Israel und den USA werde fortgesetzt. Ausserdem kündigte NASA Sprecher O'Keefe an, keine Anstrengungen zur Beschreibung der genauen Unfallursache zu scheuen. Am Mittwoch fanden Suchmannschaften die Reste der Flagge der Israeli Air Force, die Ramon mit an Bord der Raumfähre genommen hatte. (Ha'aretz)
 

(2) TAL-GESETZ FÜR YESHIVA-SCHÜLER IN KRAFT GETRETEN
Am 2. Februar ist das Tal-Gesetz in Israel in Kraft getreten. Das Gesetz ermöglicht jüdischen Religionsschülern eine einjährige Befreiung vom Unterricht und den Einstieg ins Arbeitsleben. Nach dem Jahr können sich die Männer für die Teilnahme in der israelischen Armee, einen zivilen National Service oder für die Rückkehr in die Yeshiva-Schule entscheiden. Das Mindestalter liegt bei 22 Jahren. Die Befreiung vom Wehrdienst konnte bisher den Weg der Yeshiva-Schüler ins Arbeitsleben erschweren. Das Gesetz ist eine vorübergehende Regelung und zunächst auf die kommenden viereinhalb Jahre beschränkt. Allerdings hat die streng säkulare Shinui-Partei bereits angekündigt, das Gesetz zu kippen, sollte sie eine Regierungskoalition mit dem Likud eingehen. (Ha'aretz)
 

(3) LIBANON SCHIESST AUF IAF JETS - AYMOUNI IN HEBRON FESTGENOMMEN
Erstmals hat am Sonntag die libanesische Armee gemeinsam mit der Hisbullah israelische Kampfjets beschossen. Die Jets befanden sich auf einem Routineflug. Es gab keine Verletzten. Nach Armeeangaben soll es sich um einen einmaligen Zwischenfall handeln und keine Veränderungen der libanesischen Politik gegenüber Israel bedeuten. Die israelische Luftwaffe stoppte ihre Flüge über Libanon mit dem Abzug aus dem Südlibanon im Mai 2000. Nach der Entführung dreier israelischer Soldaten durch die Hisbullah im Oktober 2000 wurden die Routineflüge wieder aufgenommen.

IDF Truppen haben am Dienstag Bader Aymouni, einen führenden Terroristen der Terrororganisation Islamischer Jihad, in Hebron verhaftet. Aymouni ist für zwei Terroranschläge in Hebron verantwortlich: Am 15. November 2002 kamen bei einem Anschlag Aymounis zwölf Israelis ums Leben, bei dem Blutbad in Othni'el am 27. Dezember starben vier Yeshiva-Schüler. Aymouni stellte sich selbst den IDF. Mit ihm konnten weitere 17 Mitglieder der Terrorzelle festgenommen werden, drei weitere befinden sich noch auf freiem Fuss. Unterdessen erlitt ein 27jähriger Mann in Kfar Darom, im südlichen Gazastreifen, leichte bis mittlere Verletztungen, als aus einem Hinterhalt auf ihn geschossen wurde. Der Attentäter entkam. (Ha'aretz)
 

(4) K4K - KIDS FOR KIDS - HILFE FÜR TRAUMATISIERTE KINDER
Eine Freiwilligenorganisation K4K (Kids for Kids) unterstützt Freiwillige bei der Betreuung von Kindern, die direkt oder indirekt Opfer terroristischer Gewalt geworden sind. K4K will in erster Linie der Haltung vieler junger Menschen in Israel entgegenwirken, wonach "alles okay" sein muss und die Sensibilität für posttraumatische Störungen (PTSD) fördern. Die Oranisation wird von einem Jerusalemer Psychotherapeuten-Team geleitet, das vorwiedgend mit gesprächstherapeutischen Ansätzen, Spiel- und Kunsttherapien arbeiten.

K4K wurde von der Journalistin Yeshara Gold gegründet. "Nach meiner Erfahrung hilft das Geschichtenerzählen Traumata zu lindern. Ich habe ein Kind erlebt, das an Verbrennungen litt. Je mehr sie über ihre Geschichte zu erzählen lernte, desto mehr konnte sie neue Kraft schöpfen. Schliesslich konnte sie wieder zur Schule gehen und sich neuen Herausforderungen stellen", so berichtet Rebecca Weinberger, Mitarbeiterin bei "Kids For Kids".

Neben einem Buch mit dem Titel "Wo die Mohnblumen wachsen" gab die Gruppe ein Musikalbum mit Liedern von Mordechai Ben David, Abraham Freed und Yehuda Katz heraus. Als nächstes Projekt hat sich K4K die Eröffnung eines Jugendzentrums für Kultur- und Sportveranstaltungen in Gush Katif vorgenommen. Die Region mit über 400 Jugendlichen war in den vergangenen Jahren zur Zielscheibe palästinensischer Raketen und Attentate geworden. (Israelinsider)
 

(5) DEUTSCH-ISRAELISCHE ENTWICKLUNGSHILFE IN GUATEMALA
Deutschland und Israel führen seit einer Woche ein gemeinsames Entwicklungsprogramm in Guatemala durch. Das Umweltprojekt sieht die Verbesserung des Wasser- und Abwassersystems, sowie die Reinigung des Sees Peten-Itza an der Grenze zu Mexiko vor. Am Ufer des Sees liegen die drei Städte Flores, Santa Helena und San Benito. Die israelische Gesellschaft "Solel Bone" übernimmt unter der Leitung von Azriya Levy für die nächsten zwei Jahre die Arbeiten im Wert von ca. US $ 10 Mio. Das Projekt wird zum grössten Teil von der deutschen Regierung finanziert, einen weiteren Teil übernimmt die Regierung Guatemalas. "Solel Bone" war bereits bei anderen Entwicklungsprojekten in Guatemala tätig, wie zum Beispiel dem Bau des Wasserkraftwerks, das von einer italienischen Firma für mehrere Millionen Dollar finanziert wurde. (Ma'ariv)
 

(6) FEATURE 00972 - MEDIEN IN ISRAEL
Am Dienstag haben wir unser neues Feature 00972 (Ländercode für Israel) gestartet. Bereits im Januar hatten wir unter dem Stichwort "Sie fragen, wir antworten" alle Leserinnen und Leser aufgefordert, Fragen zum Thema Israel einzureichen. Wir haben für Sie recherchiert und stellen Ihnen hier unsere Antworten vor: Heute: Berichten Sie über die Medielandschaft in Israel?

Die israelische Medienlandschaft unterliegt denselben strukturellen Veränderungen des digitalen Zeitalters, die sich in den letzten zehn Jahren auch in Deutschland bemerkbar gemacht haben. Die Politik der vergangenen Jahre zielte deshalb auf die Öffnung des Telekommunikationsmarktes hin zu einem kommerziellen Wettbewerb. Andereseits können die Medien eines kleinen Staates wie Israel, dessen Existenz gefährdet ist, nicht einfach den Gesetzen des Marktes überlassen werden. Israels kulturelle Identität ist noch am wachsen, die Medienlandschaft muss deshalb so viele Stimmen wie möglich wiedergeben:

Fernsehen: In Israel gibt es einen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender (Kanal 1), zwei kommerzielle Fernsehkanäle (2 und 3) und zahlreiche erfolgreiche Kabelfernsehsender, darunter sog. Spartenkanäle, die dem multikulturellen Charakter der israelischen Gesellschaft Ausdruck verleihen sollen (Arabischer, Fremdsprachiger Kanal, Kanal für Neueinwanderer u.v.m.).

Hörfunk: Der öffentlich-rechtliche Hörfunk betreibt insgesamt neun verschiedene Kanäle: Nachrichten und Information, Klassik, Arabisch, Israelische und Orientalische Musik etc. Daneben gibt es über 100 illegale Sender, der erfolgreichste ist "Arutz 7", der von einer Station im Mittlemeer aus betrieben wird.

Tageszeitungen: Zu den drei grössten Tageszeitungen in Israel gehört zunächst die älteste Tageszeitung "Ha'aretz" (gegr. 1919). Ha'aretz ist die international bekannteste (englische Online-Ausgabe) und zeichnet sich durch solide und anspruchsvolle Berichterstattung aus. Ha'aretz wird gehört zum Shocken-Medienkonzern. "Yedioth Aharonoth" (gegr. 1939) ist die Tageszeitung mit der höchsten Auflage in Israel. Sie erreicht rund zwei Drittel aller Hebräisch lesenden Israelis. Yedioth Aharonoth gehört zum Medienkonzern der Moses-Familie. "Ma'ariv" (gegr. 1948) gehört der Familie Nimrodi und war über viele Jahre die israelische Zeitung mit der höchsten Auflage, bis sie von Yedioth Aharonoth überholt wurde. Alle drei Medienkonzerne sind im Besitz eigener Verlagshäuser. Globes ist die Wirtschaftszeitung und mit dem Gründungsjahr 1983 die jüngste Tageszeitung in Israel. Eine Tageszeitung, Al Ittihad, erscheint in arabischer Sprache. Daneben gibt es zahlreiche arabische Zeitschriften, hebräische und arabische Wochenzeitungen, sowie mehrere hundert Lokalzeitungen.

Fremdsprachige Zeitungen: Als klassisches Einwanderungsland gibt es bereits seit den 50er Jahren eine Menge kleiner Zeitungen auf Jiddisch, Deutsch, Ungarisch, Polnisch, Rumänisch und v.a. Russisch. Die älteste israelische Tageszeitung, die nur auf Englisch erscheint, ist "The Jerusalem Post", gegründet 1932.

Parteipolitische Presse: Die Flut der parteipolitischen Presse hat in den vergangenen zehn Jahren stark abgenommen. Zu den bekanntesten gehörte "Davar", die Zeitung der Gewerkschaft Histadrut. Heute gibt es hauptsächlich noch drei kleine Zeitungen, überwiegend für religöse Leser: "Hatsofeh", "Hamodia" und "Yated Ne'eman".

Unter den zahlreichen Magazinen und Fachzeitschriften zu Themen wie Computer, Umwelt, Tourismus und Sport können nur wenige erwähnt werden: Die höchste Auflage verbucht die Frauenzeitschrift "La'isha". Sie gehört der oben erwähnten Moses-Familie. Der Nimrodi-Konzern veröffentlicht vierzehntägig Kinder- und Jugendzeitschriften und die Frauenzeitschrift "At". Grosse Resondnanz erfährt auch die Zeitschrift "Bamahane" (gegr. 1948) der Israelischen Verteidigungskräfte.
 

(7) DAS WETTER IN ISRAEL
Aufgrund starker Regenfälle stieg der Wasserspiegel des Genezaret-Sees am Dienstag um allein 20 cm. Trotzdem fehlen dem grössten natürlichen Wasserreservoir Israels noch 4,5 m der kostbaren Ressource. Seit Beginn der Regenzeit stieg das Wasser um 1,15 Meter. Der Jordan trat über die Ufer. Auf dem Golan fiel ein Meter Neuschnee. Auf dem Hermon wurde mit 2 Meter Schnee die Skisaison eröffnet.

Die Vorhersage: Am Mittwoch Auflockerung von Süden her, am Freitag erneut Regen;

Jerusalem: 5-8°C
Tel-Aviv: 10-15°C
Haifa: 9-14°C
Eilat: 10-18°C
 

(8) WECHSELKURSE
Ein israelischer Shekel (NIS) kostet heute US $ 4,9 (+0,33). Damit fiel der Wert des Shekels um 6%. Zugleich stieg der € mit 5,3565 auf einen neuen Höchststand. (Gobes)
 

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -


Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003


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