Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
---------------------------------------
Dienstag, 4. Februar 2003

(1) ISRAEL ÜBERWEIST STEUERGELDER IN MIO-HÖHE AN PA
(2) ERSTE ANZEICHEN DES VORGEHENS DER PA GEGEN DEN TERROR
(3) MOSHE KATSAV SPRICHT MIT PARTEIEN IN ISRAEL
(4) WEIZMANN-INSTITUT: SPERMIEN FINDEN EIZELLE MIT WÄRMESENSOREN
(5) FEATURE 00972: WELTGEBETSTAG DER FRAUEN - FRAGE ZUR SITUATION IM SÜDLIBANON
(6) DAS WETTER IN ISRAEL
(7) WECHSELKURSE

Heute starten wir unsere neue Reihe "Feature 00972". 00972 ist der Ländercode für Israel. Bereits im Januar hatten wir unter dem Stichwort "Sie fragen, wir antworten" alle Leserinnen und Leser aufgefordert, Fragen zum Thema Israel einzureichen. Wir haben für Sie recherchiert und stellen Ihnen ab heute unsere Antworten vor (5). Für das Interesse und die zahlreichen Zuschriften bedanken wir uns an dieser Stelle herzlich.

(1) ISRAEL ÜBERWEIST STEUERGELDER IN MIO-HÖHE AN PA
Israel hat der Palästinensischen Autonomiebhörde am Montag Steuergelder in Höhe von NIS 280 Mio überwiesen. Bei der Zahlung handelt es sich um die grösste ihrer Art seit Beginn der palästinensischen Gewaltwelle im September 2000. Monatlich sollen weitere NIS 100 Mio das palästinensische Finanzministerium erreichen. Bei den Geldern handelt es sich um Einkommenssteuern und Handelszölle palästinensischer Gastarbeiter in Israel. Ministerpräsident Ariel Sharon stimmte der Überweisung unter der Bedingung zu, dass ein internationales Gremium gewährleiste, dass die Mittel nicht zu terroristischen Zwecken missbraucht würden.

Umfragen ergaben, dass auch die palästinensische Wirtschaft nach den 28 Monate währenden gewaltsamen Auseinandersetzungen erheblich geschwächt ist. Zugleich bestätigte eine Umfrage des unabhängigen Palästinensischen Meinungsforschungszentrums, dass 40,6% der im Westjordanland lebenden Palästinenser Gewalt gegen Israelis befürwortet. Vor drei Monaten lag die Zahl bei 38,6%. Befragt wurden 1.100 Palästinenser. (Ha'aretz)
 

(2) ERSTE ANZEICHEN DES VORGEHENS DER PA GEGEN DEN TERROR
Erstmals seit vielen Monaten soll die Palästinensische Autonomiebehörde Massnahmen gegen palästinensische Terrorgruppen eingeleitet haben. Das gaben israelische Sicherheitskreise bekannt. Während der vergangenen zwei Wochen wurde in Gaza eine Terrorzelle zerschlagen, die israelische Ziele mit Kassam-Raketen beschoss. Mitglieder mindestens einer weiteren Terrorzelle sollen palästinenische Sicherheitseinheiten verhaftet haben. Die Gruppe soll unter der Leitung von Rashid Abu Shbak gestanden haben. (Ha'aretz)

Ein Tel Aviver Gericht hat PA-Chef Yassir Arafat zur Zahlung von NIS 50 Mio an das israelische Busunternehmen Egged verurteilt. Das Unternehmen machte nicht nur direkte Schäden durch Terroranschläge geltend, sondern auch einen dadurch hervorgerufenen Rückgang der Beförderungszahlen von 15-20%. Laut Angaben von Egged wurden seit Beginn des Konflikts 53 Terroranschläge und Überfälle gegen Egged-Busse durchgeführt, inklusive 20 Selbstmordanschläge. Dabei wurden 113 Menschen getötet und 594 verletzt, unter ihnen 19 Busfahrer. (Yedioth Aharonoth)

Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak hat den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon zu Gesprächen im ägyptischen Badeort Sharm Al Sheikh eingeladen. Eine Zusage Sharons liegt zum Zeitpunkt noch nicht vor. Während der zweijährigen Regierungszeit Sharons hatte Hosni Mubarak seine Kontakte zu Israel weitestgehend eingedämmt. Jetzt sprach sich der Präsident für neue Schritte zur Wiederbelebung des Friedensprozesses aus. Ägypten war das erste arabische Land, das 1979 eine Friedensvertrag mit dem Staat Israel schloss. (Hatsofeh)
 

(3) MOSHE KATSAV SPRICHT MIT PARTEIEN IN ISRAEL
Staatspräsident Moshe Katsav hat am Dienstag Gespräche mit den dreizehn Parteien, die in der 16. Knesset vertreten sein werden, fortgesetzt. Bei einem Treffen mit der Nationalreligösen Partei NRP betonte ihr Vorsitzender Effi Eitam gegenüber dem Präsidenten, seine Partei werde keine Koalition eingehen, die sich "säkular" nenne. Für eine säkulare Regierungsbildung hatte sich zuvor Tommy Lapid von der laizistischen Shinui-Partei ausgesprochen. Amir Peretz von der Gewerkschaftspartei Am Echad sagte am Morgen, seine Partei sei zu jeder Koalition bereit, die tatkräftige Massnahmen im sozialen und wirtschaftlichen Bereich anstrebe. 71 Knessetabgeordnete sollen Katsav bereits am Montag aufgerufen haben, den Minsiterpräsidenten mit der Regierungsbildung zu beauftragen. (Ha'aretz)
 

(4) WEIZMANN-INSTITUT: SPERMIEN FINDEN EIZELLE MIT WÄRMESENSOREN
Manche mögens heiss: Ähnlich wie intelligente Raketen ein Flugzeug aufgrund der Hitze des Motors aufspüren, lassen sich Spermien von Temperaturunterschieden zum Ort der Befruchtung leiten. Das zeigt eine Studie des Weizmann Instituts, die in der aktuellen Ausgabe von Nature Medicine veröffentlicht wird.

Die Stelle, an der sich die Eizelle befindet, ist etwas wärmer als der Ort, an dem die Spermien auf ihrer Reise durch den weiblichen Genitaltrakt eine Pause machen. Männliche Samenzellen orientieren sich bei ihrer Navigation offensichtlich an diesem Temperaturunterschied. Solch ein temperaturgesteuerter Mechanismus war bereits bei Mikroorganismen und Würmern bekannt, doch die Weizmann-Studie weist ihn erstmals bei Säugetieren nach.

Teamleiter Prof. Michael Eisenbach von der Abteilung "Biologische Chemie" des Instituts ist davon überzeugt, dass die Studie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Befruchtungsvorganges beim Menschen und anderen Säugetieren liefert. In Zukunft könnte man die temperaturgesteuerte Navigation zur Verbesserung künstlicher Befruchtungstechnik nutzen. Ausgeführt wurde die Studie von der Doktorandin Anat Bahat in Zusammenarbeit mit der ebenfalls zu Prof. Eisenbachs Team gehörenden Studentin Anna Gakamsky, Dr. Ilan Tur-Kaspa vom Barzilai-Krankenhaus in Ashkelon und Dr. Laura C. Giojalas, einer Gastwissenschaftlerin aus Argentinien.

Wie genau die Eizelle die reife Spermazelle "ruft" und mehr zum Thema "Chemotaxis" und "Thermotaxis" sowie Bilder finden Interessierte auf den Seiten des Weizmann-Instituts. (http://wis-wander.weizmann.ac.il oder http://www.weizmann.ac.il)
 

(5) FEATURE 00972: WELTGEBETSTAG DER FRAUEN - FRAGE ZUR SITUATION IM SÜDLIBANON
Frage: "Die Gebetsordnung des diesjährigen Frauenweltgebetstages behauptet u.a.: ,Mehr als 139.000 Minen haben die israelischen Militärs hinterlassen, nachdem sie 22 Jahre lang unser Land besetzt hatten.' Stimmt das?"

Antwort: Israel hat lange versucht, den Frieden an seiner Nordgrenze zu bewahren, ein Bemühen, das zum Scheitern verurteilt war, als der Libanon immer stärker zum Sammelbecken terroristischer Gruppen wurde. Im März 1978 rückten palästinensische Terroristen vom Libanon aus nach Israel vor. Als die Gewalt vom Libanon aus eskalierte, nahmen israelische Streitkräfte Stellungen der Terroristen im Süden des Landes ein, um die Terroristen von der Grenze zurückzudrängen. Jerusalem hat wiederholt betont, dass Israel nicht einen einzigen Zoll libanesischen Bodens in seinen Besitz bringen wollte. Lediglich in einem zwölf Kilomenter weit in den Südlibanon hineinragenden Streifen wurde eine kleine, tausend Mann starke israelische Truppeneinheit stationiert, die Städte und Dörfer im Norden Israels vor Angriffen schützen sollte.

Am 24. Mai 2000 zog sich die israelische Armee vollständig aus dem Südlibanon zurück und erfüllte damit die Resolution 425 (1978) des Sicherheitsrates. Fünf Tage nach dem israelischen Truppenabzug kamen Verbindungsoffiziere der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) mit dem Oberkommando der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) zur Übergabe aller Informationen, die der IDF zur Verfügung standen, zusammen. Dazu zählten auch detaillierte Karten, die von der israelischen Armee im Südlibanon verwendet wurden, um Minenfelder und andere Areale zu lokalisieren, in denen Minen und andere Sprengkörper vermutet werden. Dies umfasste auch sämtliche uns bekannte Informationen zu Minen und sonstigen Sprengkörpern, die von anderen Elementen ausgelegt worden waren, die in dem Gebiet operieren. Die UNIFIL hat die Übergabe der israelischen Unterlagen und die Kooperation bestätigt.

Es ist weithin bekannt, dass der Südlibanon über viele Jahre hinweg als Brutstätte für terroristische Aktivitäten diente. Während dieser Zeit wurden grosse Mengen an Minen, Paketbomben und anderen Sprengkörpern von Terrorgruppen und einzeln operierenden Terroristen ausgelegt. Diese Minen und Sprengkörper sind nie markiert, karthographiert oder gemeldet geworden. Auch sind die betroffenen Gebiete nie abgezäunt worden, um so Schäden an Zivilisten zu verhindern. Bis heute stellen diese Sprengkörper eine ernsthafte Bedrohung für die Bevölkerung des Südlibanon dar. Die Hisbollah operiert weiter aus diesem Gebiet heraus - immer wieder werden von dort aus Ziele in Nordisrael angegriffen. Bis heute befinden sich vier israelische Soldaten, die von israelischem Territorium entführt wurden, in der Gewalt der Hisbollah.

Erst vor einigen Tagen machte Naim Kassam, der stellvertretende Generalsekretär der Terrororganisation im libanesischen Fernsehen (23.01.2003) und in der Zeitschrift Al-Safir (25.01.2003) klar, dass die Hisbollah selbst dann ihre Angriffe gegen Israel nicht einstellen wird, wenn sich die IDF von den sogenannten Sheba Farmen (28 qkm) zurückziehen werden. Der Krieg gegen Israel sei ein Teil der politischen Aktivitäten der Hisbollah, dem auch weiterhin oberste Priorität eingeräumt werde.

Gemäss der Resolution 425 des UN Sicherheitsrates ist es die Pflicht der libanesischen Regierung, eine effektive Kontrolle und die Authorität über das Gebiet zu etablieren und den internationalen Frieden und die Sicherheit im Südlibanon wieder herzustellen. Dies ist bis heute unterlassen worden.

Israel wird selbstverständlich auch weiterhin mit der UNIFIL kooperieren und ihr assistieren, sobald weitere Klärungen zu den Informationen nötig sein sollten, die von Israel übergeben wurden.
 

(6) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heftige Regenfälle im Norden und in der Mitte des Landes, sehr windig, es wird kühler;

Jerusalem: 5-9°C
Tel-Aviv: 10-15°C
Haifa: 10-15°C
Am Toten Meer: 11-19°C
Eilat: 10-19°C
 

(7) WECHSELKURSE
1 € - 5,192 NIS (-0,29%)
1 £ - 7,919 NIS (-0,51%)
1 $ - 4,837 NIS (+0,48%)
(Israel Bank, 03.02.03)
 

***

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -


Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003


------------------------------------------------------------
Wenn Sie diesen Newsletter nicht länger abonnieren möchten,
können Sie sich unter http://liste.israel.de/mailing austragen

If you wish to cancel your subscription to this newsletter,
you can unsubscribe at http://liste.israel.de/mailing