Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Donnerstag, 30. Januar 2003

(1) NACHRUF AUF AMNON NOY
(2) ISRAEL NACH DER WAHL - GESPRÄCHE ZWISCHEN MITZNA UND LAPID, TREFFEN ZWISCHEN SHARON UND MUBARAK
(3) IDF IN HEBRON - ZWEI TERRORISTEN FESTGENOMMEN
(4) HISBULLAH SOLL ÜBER C-WAFFEN VERFÜGEN
(5) WIRTSCHAFTSLAGE IN ISRAEL BESSERT SICH
(6) HEUTE IM JAHRE X
(7) DAS WETTER IN ISRAEL
(8) WECHSELKURSE


(1) NACHRUF AUF AMNON NOY
Amnon Noy, langjähriger Mitarbeiter der Botschaft des Staates Israel in Bonn, ist am Mittwoch im Alter von 52 Jahren im Kreise seiner Familie in Kanada verstorben. Dr. Amnon Noy wurde 1950 in Kfar Saba, Israel, geboren. Nach dem Studium der Politikwissenschaften in Bonn, arbeitete er an den Universitäten Tel Aviv und Haifa als Dozent, ab 1987 als Leiter der Internationalen Abteilung im Dachverband der israelischen Gewerkschaften (Histadrut). 1992 bis 1997 war er Botschaftsrat für Soziales und Leiter der Presse- und Informationsabteilung in Bonn. Von 1998 bis 2001 wohnte der als Regionaldirektor der Ben Gurion-Universität in Berlin. Seit 2001 lebte der leidenschaftliche Marathon-Läufer mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Kanada und London, wo er wegen einer schweren Krebserkrankung behandelt wurde. Neben zahlreichen Aufsätzen veröffentlichte Amnon Noy drei Bücher zum deutsch-israelischen Verhältnis und zur israelischen Nahost-Politik: Die deutsch-israelischen Beziehung!
en!
im Schatten der EG-Nahost-Politik (Frankfurt am Main, 1983), Israels Zweite Generation - Auschwitz als Vermächtnis (Bonn, 1987) und Oh Mein Israel! Die härteste Bewährungsprobe (Stuttgart/Leipzig, 2002). Letzteres hatte der Autor noch am 20. November 2002 bei Veranstaltungen in Berlin und Wittenberg persönlich vorgestellt. Amnon Noy wird seinen Kollegen und Freunden in Berlin als hervorragender Denker und geschätzter Freund in bester Erinnerung bleiben.
 

(2) ISRAEL NACH DER WAHL - GESPRÄCHE ZWISCHEN MITZNA UND LAPID, TREFFEN ZWISCHEN SHARON UND MUBARAK
Die Parteivorsitzenden der zweit- und drittstärksten Parteien, Amram Mitzna (Avoda) und Tommy Lapid (Shinui) treffen sich am Donnerstag nachmittag zu Gesprächen über etwaige Regierungskoalitionen des Wahlsiegers Ariel Sharon. Im Falle einer kleinen nationalreligiösen Koalition bildeten die beiden Parteien die Opposition, mit Mitzna als Oppositionsführer. Lapid hatte bereits vor den Wahlen angekündigt, nicht einer Koalition mit der utra-orthodoxen Shas-Partei zu folgen. Mögliche Koalitionsbildungen im graphischen Überblick: (Ha'aretz)
(http://www.haaretz.com/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemNo=257489&contrassID=2&subContrassID=1&sbSubContrassID=0&listSrc=Y)

Der ägyptische Staatspräsident Hosni Mubarak soll schon bald zu Gesprächen mit Ministerpräsident Ariel Sharon zusammentreffen. In einem Interview vor den Wahlen sagte Mubarak, die Gespräche mit dem kommenden Ministerpräsidenten müssten verstärkt werden, das Schweigen helfe nicht weiter. Ein Tag nach den Wahlen lehnte Sharon am Mittwoch eine Aufforderung Yasser Arafats ab, zu Friedensgesprächen zusammenzukommen. Israel wirft dem Palästinenser-Führer vor, den blutigen Terror gegen Israel zu fördern. Nach einem neuen Bericht der IDF soll Arafat am Transfer von Geldern aus dem Wohlfahrtsbereich an Terrororganisationen weitergeleitet zu haben.
(Ha'aretz/ http://www.idf.il/newsite/english/0123-2.stm)
 

(3) IDF IN HEBRON - ZWEI TERRORISTEN FESTGENOMMEN
Auf der Suche nach militanten Terroristen haben die IDF am Donnerstag eine grossangelegte Militärmassnahme im palästinensischen Teil der Stadt Hebron im Westjordanland gestartet. Über der Stadt wurde eine Ausgangssperre verhängt. Zwei Mitglieder des bewaffneten Flügels von Palästinenser-Chef Yasser Arafats Fatah wurden verhaftet.

Während der vergangenen drei Monate kam es zu fünf schweren Terroranschlägen in Hebron, denen 22 Israelis zum Opfer fielen. Am 15. November erschossen palästinensische Terroristen 12 israelische Sicherheitsmänner, die jüdische Gottesdienstbesucher bewachten, aus einem Hinterhalt. Zwei Soldaten starben bei einem Attentat durch Terroristen aus Hebron am 12. Dezember. Vier Studenten starben, als Terroristen in die Yeshiva-Schule in Othni'el südlich von Hebron eindrangen und ein Blutbad anrichteten. Am 17. Januar starb ein Israeli, drei weitere wurden verletzt, als Terroristen in ein Haus bei Kiryat Arba eindrangen und das Feuer eröffneten. Drei junge Soldaten wurden am 23. Januar auf ihrem Posten an einer Kreuzung bei Hebron erschossen.

Hebron zählt ca. 120 000 muslimische, rund 500 jüdische und drei russisch-orthodoxe Einwohner. Weitere 6000 Juden leben in der nahegelegenen Stadt Kiryat Arba. (Ha'aretz)
 

(4) HISBULLAH SOLL ÜBER C-WAFFEN VERFÜGEN
Die radikalislamische Terrororganiation Hisbullah soll über 122-mm-Raketen mit chemischen Sprengköpfen verfügen. Das teilte Foreign Report in London mit. Raketen des gleichen Typs hatten UN-Inspektoren bereits im Irak gefunden. Dort waren die Raketen leer gewesen. Nach Berichten, die noch nicht bestätigt sind, sollen die Reketen aus dem Irak in den Libanon gelangt sein. (Ma'ariv)

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Der israelische Oberrabbiner Israel Meir Lau hat Papst Johannes Paul II am Mittwoch aufgerufen, sich für die im Libanon durch die Hisbullah gefangenen Israelis einzusetzen. Der Papst wird in den kommenden Tagen mit dem libanesischen Ministerpräsidenten zusammentreffen. In einem Brief bat Lau das katholische Oberhaupt, sich bei dem Gespräch für die humanitäre Hilfe für den seit Oktober 2000 auf einer Europa-Reise von der Hisbullah verschleppten Elhanan Tennenbaum einzusetzen. Am 5. Januar 2003 bestätigte Hisbullahführer Sheich Hassan Nasrallah erstmals, dass Tennenboim noch am Leben ist. (The Jerusalem Post)
 

(5) WIRTSCHAFTSLAGE IN ISRAEL BESSERT SICH
Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes in Israel soll sich die wirtschaftliche Situation in Israel in den Wintermonaten verbessert haben. Während der Monate November und Dezember stieg der Warenexport um 11%. Im Oktober lag der Wert noch bei 8%, im September bei nur 4%. Von den Zahlen ausgenommen ist der Diamant-Export. Aufgrund der Abwertung des Schekels (NIS) gegenüber dem US Dollar und dem Euro stieg die Warenausfuhr vor allem im High-Tech-Bereich. Der Import stieg um 4%, der Import im Maschinen- und Landmaschinenbereich kann eine Steigerung um 10% aufweisen. Ausgenommen sind Diamant- und Ölimporte. Die höheren Importzahlen werden auf den erstarkenden Euro auf ausländischen Märkten zurückgeführt. (Globes)

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Itamar Medical, ein israelisches Unternehmen zur Herstellung medizinisch-technischer Geräte, hat sein neues ETT-PAT 2000 System zur Identifizierung von Herzrhytmusstörungen in Stresssituationen auf den amerikanischen Markt gebracht. Das neue System kann unterstützend zu gewöhnlichen EKGs angewandt werden. Herkömmliche EKGs wiesen bisher 40-50% Fehldiagnosen auf. (Globes)
 

(6) HEUTE IM JAHRE X
30. Januar 1933: In Berlin gründet Recha Freier, Frau eines Rabbiners, die Organisation Jüdische Jugendhilfe. Die Organisation unterstützte die Reise jüdischer Jugendlicher aus Deutschland in israelische Kibbutzim. Noch im selben Jahr wird die Organisation unter Henrietta Szold Teil der World Zionist Organization. (http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)
 

(7) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Auflockernde Bewölkung, steigende Temperaturen;

Jerusalem: 9-12°C
Tel-Aviv: 11-18°C
Haifa: 11-18°C
Am Toten Meer: 12-24°C
Eilat: 10-22°C
 

(8) WECHSELKURSE
1 € - 5,309 NIS (-0,12%)
1 £ - 8,040 NIS (+0,47%)
1 $ - 4,881 NIS (-0,12%)
(Israel Bank, 29.01.03)
 

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Für unsere neue Reihe "Feature 00972", die wir ab Februar auf den Seiten des täglichen Newsletters unterbringen werden, können bis zum 31. Januar Fragen zum Thema Israel unter der angegebenen Email-Adresse eingereicht werden. Die Mailings müssen in der Betreffzeile mit dem Kennwort "Feature 00972" gekennzeichnet sein.

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2003


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