Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Mittwoch, 15. Januar 2003
(1) UNEINIGKEIT ÜBER MÖGLICHE GROSSE KOALITION
(2) KONFERENZ IN LONDON RUFT ZUM STOP DER GEWALT AUF
(3) ISRAELS PARLAMENTSWAHLEN BEGINNEN HEUTE IN CANBERRA
(4) TERRORISTEN MIT EL-KAIDA VERBINDUNG
(5) MOHAMMED DEF WENDET SICH WIEDER DEM TERRORISMUS ZU
(6) PALÄSTINENSERVERTRETER ARBEITEN MIT MAFIA-METHODEN
(7) ROMAN KRASNOVSKI-ORGELKONZERT IN BERLIN
(8) IM JAHRE X
(9) DAS WETTER IN ISRAEL
(10) WECHSELKURSE


(1) UNEINIGKEIT ÜBER MÖGLICHE GROSSE KOALITION
In der Arbeiterpartei, um ihren Vorsitzenden und Spitzenkandidaten Amram Mitzna, ist die Diskussion über eine Beteiligung der "Avoda" an einer grossen Koalition, nach den am 28. Januar 2003 stattfindenden Parlamentswahlen, ausgebrochen.
Amram Mitzna gab auf einer am Dienstag stattgefundenen Pressekonferenz bekannt, dass die Arbeiterpartei unter seiner Führung auf keinen Fall einer Koalition der "nationalen Einheit" unter Führung des amtierenden israelischen Miniterpräsidenten Ariel Scharon beitreten werde. Führende Politiker der Arbeiterpartei bestätigten diesen Aufruf.
Nichtsdestotrotz sind führende Mitglieder des Likuds sicher, dass die Arbeiterpartei im Fall eines Wahlergebnisses von nur 20-22 Knessetsitzen, wie die bisherigen Umfragen vorhersagen, Mitzna die Gefolgschaft verweigern werden und eine grosse Koalition anstreben. Kommunikationsminister Reuven Rivlin sagte gegenüber der Haaretz, dass "...14 von 20 führenden Kandidaten der Arbeiterpartei für einen Sitz in der Knesset positiv gegenüber einer grossen Koalition eingestellt sind".
Eine nicht weiter genannte Quelle aus der Arbeiterpartei fügte hinzu, dass "führende Geschäftsleute Druck auf ihn und weitere Kollegen der Arbeiterpartei ausüben, nicht die alleinige wirtschaftliche Verantwortung dem Likud zu überlassen".
Neue Umfrageergebnisse zeigen, dass 65% der befragten Israelis eine Regierung der "nationalen Einheit" bevorzugen und deshalb viele Mitglieder der Avoda fürchten, dass die Wähler die Partei für die Abwehrhaltung am Wahltag abstrafen werden.
Der ehemalige Verteidigungsminister und ehemailige Vorsitzende der Arbeiterpartei Benjamin Ben-Eliezer, sagte dann auch, dass eine grosse Koalition nicht ausgeschlossen werden könnte, wenn der Likud bestimmte Vorbedingungen aktzeptiert, wie den Bau des 700 km langen Trennungszaun, die umgehende Aufnahme von Verhandlungen mit den Palästinensern und die Neubetonung von sozioökonomischen Fragen.
 
(2) KONFERENZ IN LONDON RUFT ZUM STOP DER GEWALT AUF
Gastgeber Jack Straw, amtierender britischer Aussenminister, rief Yasser Arafat auf, die demokratischen Reformen in der Palästinensischen Autonomiebehörde zu verstärken und führte fort, dass die israelischen Bürger das Recht auf ein friedliches Leben haben.
Die Konferenz versammelte das Nahost Quartett, die USA, die EU, Russland und die UNO sowie Vertreter aus Ägypten, Jordanien und Saudi Arabien. Die palästinensischen Delegierten waren via Videokonferenz zugeschaltet, nachdem ihnen die Ausreise nach London im Zuge des Terroranschlages in Tel Aviv, bei welchem 23 Zivilisten ums Leben kamen, verweigert wurde, da sich die der Arafats Fatah Bewegung nahe stehenden Al-Aksa Märtyrer Brigaden zu diesem Anschlag bekannten.
Arafat äusserte sich in seinem Schlusswort an die Delegierten, dass er den Waffenstillstand, ausgehandelt von ägyptischen Offiziellen aktzeptiere (gemeint ist der Versuch der ägyptischen Regierung, einen Waffenstillstand aller extremistischen palästinensischen Gruppen zu erreichen), welcher von Hamas, Islamischer Dschihad und anderen extremistischen Gruppen abgelehnt wird.
Aussenminister Netanjahu sagte dazu gegenüber der israelischen Tageszeitung Haaretz, dass Arafat den Terror gegen unschuldige Zivilisten sofort mit einem Wort beenden kann und dass er dieses, auch ohne nach London zu fahren realisieren kann.
 
(3) ISRAELS PARLAMENTSWAHLEN BEGINNEN HEUTE IN CANBERRA
Die ersten Stimmen zur Wahl der 16. Knesset werden heute Nacht in Canberra, Australien abgegeben. Weitere Stimmen werden am Donnerstag, den 16.01.2003 in 91 Orten weltweit von 4550 Israelis in Positionen als offizielle Abgesandte des Staates Israel eingesammelt.
Das grösste Kontingente an wahlberechtigten israelischen Staatsbürgern werden in New York (400) gefolgt von Moskau (250) und Berlin (150) erwartet. Die letzten internationalen Stimmen werden im israelischen Generalkonsulat in Los Angeles (80) abgegeben.
Die Stimmen werden zusammen mit ca. 200000 Stimmen von Soldaten, Gefängnisinsassen und Krankenhauspatienten am 28. Januar 2003 nach Schliessung der Wahllokale ausgezählt.
(Quelle Haaretz)
 
(4) TERRORISTEN MIT EL-KAIDA VERBINDUNG
Die zwei Terroristen, die am vergangenen Sonntag bei ihrem Versuch, einen israelischen Soldaten zu kidnappen, durch einen Schusswechsel mit israelischen Soldaten getötet wurden, gehörten der Organisation El-Kaida an - wie aus höheren israelischen Militärkreisen zu erfahren war.
Bei den Untersuchungen des Vorfalls stellte sich heraus, dass beide weder Palästinenser noch Beduinen aus dem Sinai sind und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht aus dem Gazastreifen stammen. Es handele sich dabei um "Fremde", die einer der fundamentalistischen Terrororganisationen angehören, die in Ägypten operieren und mit El-Kaida in Verbindung gebracht werden.
Während der Recherchen kam die Vermutung auf, dass es sich um eine Terrororganisation handele, die bisher nicht in den besetzten Gebieten in Aktion getreten ist.
 
(5) MOHAMMED DEF WENDET SICH WIEDER DEM TERRORISMUS ZU
Nachdem der von Israel gesuchte Nr. 1 Terrorist, Mohammed Def, Kopf des militärischen Arms der Hamas, knapp einem Zwischenfall mit der israelischen Armee entkommen ist, wendet er sich wieder dem Terrorismus zu. Def beschäftigt sich intensiv mit dem Wiederaufbau der Terrorinfrastruktur im Westjordanland.
Def, der für die tödliche Terrorwelle 1996 von israelischen Behörden verantwortlich gemacht wird, hat sich von dem o.g. Zwischenfall, bei dem er ein Auge verlor, gut erholt. Berichten zufolge, ist sein Gehirn unverletzt geblieben.
Def ist neben dem Wiederaufbau des Terrorfundaments der Hamas stark in die Herstellung von Raketen des Typs "Kassam" involviert.
 
(6) PALÄSTINENSERVERTRETER ARBEITEN MIT MAFIA-METHODEN
Die Leiter des palästinensischen Inlandsgeheimdienstes in den (Autonomie-) Gebieten haben sich als Leiter von korrupten Wirtschaftskonzernen, die mit mafiösen Methoden arbeiten, eine Vielzahl von Einnahmequellen eröffnet - so lautet das Ergebnis des Sonderberichtes der Nachrichtendienstabteilung, der sich auf Unterlagen stützt, die vor kurzem durch israelische Sicherkeitskräfte im Hauptquartier des palästinensischen Abschirmdienstes im Gazastreifen beschlagnahmt wurden.
Aus dem Bericht geht hervor, dass Vertreter der Palästinenserbehörde ein korruptes Regime führen, das die in ihre Hände gegebene Macht zum eigenen Vorteil und zum Vorteil der ihen unterstellten Verwaltungsapparate ausnutzt und so der Bevölkerung großen Schaden zufügt, die unter schwerer Armut leidet.
Die Leiter der Sicherheitsbehörde haben in verschiedene Bereiche eingegriffen und eine Monopolstellung gebildet, unter anderem für Benzin, Tabak, Zement, das Kasino in Jericho sowie für die Grenzübergänge durch illegales Einkassieren von Steuern und Provisionen, was im Widerspruch zu den mit Israel getroffenen Abkommen steht.
 
(7) ROMAN KRASNOVSKI-ORGELKONZERT IN BERLIN
Roman Krasnovski wurde 1955 in der Ukraine geboren und lebt seit 1990 in Israel. Der Komponist, Organist und Pianist gehört zu den bemerkenwertesten Musikerpersönlichkeiten Israels.
Er unternimmt regelmässige Konzertreisen durch verschiedene Länder Europas und veranstaltet Auftritte u.a. mit dem Israel Symphonic Orchestra unter Zubin Metha.
Samstag, 25. Januar 2003, 18.00 Uhr Orgelvesper
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Breitscheidplatz, Berlin-Charlottenburg
J.S. Bach, Präludium und Fuge D-Dur
Krasnovski, Trauer um Itzhak Rabin
Reubke, Sonate für Orgel
 
(8) IM JAHRE X
1866 werden den Juden in der Schweiz gleiche Rechte gewährt.
http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi

(9) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Stark bewölkt mit Regen sowie Gewittern.
Jerusalem: 10°C
Tel-Aviv: 16°C
Haifa: 16°C
Am Toten Meer: 20°C
Eilat: 21°C

(10) WECHSELKURSE
1 € - 4.83 NIS (+0.31%)
1 £ - 7.753 NIS (+0.11%)
1 $ - 4.83 NIS (+0.06%)
(Israel Bank, ohne Gewähr)
 
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Für unsere neue Reihe "Feature 00972", die wir ab Februar auf den Seiten des täglichen Newsletters unterbringen werden, können bis zum 31. Januar Fragen zum Thema Israel unter der angegebenen Email-Adresse eingereicht werden. Die Mailings müssen in der Betreffzeile mit dem Kennwort "Feature 00972" gekennzeichnet sein.

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002


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