Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Montag, 13. Januar 2003

(1) ZWEI TOTE BEI PALÄSTINENSISCHEN ÜBERFÄLLEN - MISSBRAUCH VON KINDERN DURCH TERRORORGANISATIONEN
(2) SHARON UND MITZNA VERURTEILEN ARAFATS TEILWEISEN TERRORSTOPP
(3) MITZNA: SIEDLUNGEN TRAGEN NICHT ZUR SICHERHEIT ISRAELS BEI
(4) BLAIR UNTERSTÜTZT LIEFERUNG VON SICHERHEITSAUSRÜSTUNG NACH ISRAEL
(5) FUSSBALL: ISAREL BEI EM-QUALIFIZIERUNGSSPIEL IN FLORENZ
(6) MEHR ALS 1 MIO ISRAELIS LEBEN UNTER DER ARMUTSGRENZE
(7) KEREN HAYESSOD: GIULIANO ZU GAST IN HAMBURG UND BERLIN
(8) DAS WETTER IN ISRAEL
(9) WECHSELKURSE


(1) ZWEI TOTE BEI PALÄSTINENSISCHEN ÜBERFÄLLEN - MISSBRAUCH VON KINDERN DURCH TERRORORGANISATIONEN
Bei zwei Überfällen wurden am Sonntag zwei Israelis getötet. Ein Zivilist starb, als bewaffnete palästinensische Terroristen gegen 19:00 Uhr in das Moshav Gadish bei Afula, 5 km nördlich der Grünen Linie, eindrangen und um sich schossen. Bei dem Opfer handelt es sich um den 48-jährigen Einwohner Eli Biton. Die "Jerusalem Brigaden", ein militärischer Flügel der radikalislamischen Terrororganisation Islamischer Jihad übernahmen die Verantwortung für den Anschlag. Namen der Angreifer wurden nicht genannt. Nach Angaben des qatarischen Nachrichtensenders Al Jazeera sollen die Terroristen aus Qabatiyah, einem Ort südlich von Jenin, stammen. Als israelische Grenzpolizisten und IDF-Soldaten der Golani-Einheiten zu Hilfe eilten, verschanzten sich die Terroristen in einem Lager. Die Bewohner des Ortes wurden evakuiert. Während des mehrstündigen Feuerwechsels wurde einer der Männer getötet, einem weiteren gelang die Flucht. Drei israelische Sicherheitsbeamte und ein weiterer Zivilist erlitten Verletzungen.

Die Bewohner des Moshavs kritisierten scharf den zögerlichen Bau des Sicherheitszaunes in der Region. Der Anschlag käme nicht überraschend, so Yossi Peretz, es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, wann der nächste Anschlag in der Gegend passiere.

Etwa zur gleichen Zeit sind bewaffnete Männer auf israelisches Staatsgebiet nördlich des Ortes Nitzana am westlichen Rand der Negev-Wüste vorgedrungen. Sicherheitsbeamte, die die Eindringlinge, entdeckt hatten, versuchten, die Männer aufzuhalten. Dabei wurde ein Soldat und zwei der Terroristen getötet. Die Männer trugen zwei Kalashnikovs, Kugelpatronen und Handgranaten mit sich. Nach Angaben der IDF von Sonntag nacht soll es sich bei den Männern um Palästinenser handeln, die von Rafah/Gaza aus nach Ägypten eingedrungen waren und von dort aus über die Grenze nach Israel kamen.

In der Nacht zum Sonntag gelang es zwei palästinensischen Kindern im Alter von 8 und 13 Jahren, in die Siedlung Netzarim einzudringen. Die beiden sollen versucht haben, ein israelisches Kind mit einem Messer umzubringen. Als die beiden entdeckt wurden, gelang dem älteren Jungen die Flucht, der jüngere fand in einem Bunker der Siedlung Zuflucht, wo ihm die Frau des Rabbiners Schutz gewährte. Zuvor hatte sich der 8-jährige als thailändisches Kind von Gastarbeitern ausgegeben.

Den Vorfall kommentierte die Jerusalem Post: "Diejenigen, die die Kinder dazu überredeten, am Samstag nacht nach Netzarim einzudringen, haben vielleicht geglaubt, der Anschlag sei ein Anschlag wie jeder andere. Aber nein: Die Angreifer waren Kinder (...). Es handelt sich um die Erfolgsgeschichte der systematischen Indoktrination einer gesamten Generation von Kindern, den Tod mehr als ihr eigenes Leben zu lieben. Kindesmissbrauch wird gewöhnlich als das schlimmste Vergehen angesehen. Es gab in der Geschichte kaum eine andere Gesellschaft, in der so systematisch versucht wurde, eine gesamte Generation von Kindern einer Gehirnwäsche zu unterziehen."

Unterdessen starben fünf Palästinenser, darunter zwei Kinder, bei Militärmassnahmen im Westjordanland und im Gazastreifen. Die beiden Jungen, Mohammad Qawara und Abed a-Najar, wurden beim Angriff eines israelischen Militärhubschraubers des Typs Apache auf zwei militante Hamas-Mitglieder, Mohammad Abu Shmala und Ra'ed Alatar, in Gaza getötet. Die beiden von der israelischen Armee gesuchten Männer befanden sich auf der Fahrt in ihrem Wagen, als drei Schüsse auf das Auto abgefeuert wurden. Entgegen IDF-Berichten soll palästinensischen Angaben zufolge beiden Insassen zuvor die Flucht gelungen sein. Die beiden Kinder hielten sich zum Zeitpunkt am Strassenrand auf, ein dritter Jugendlicher wurde schwer verletzt. Der Angriff geschah in der Nähe eines Krankenhauses südöstlich von Khan Yunis.

Bei weiteren Massnahmen im Gazastreifen starben am Sonntag drei weitere Palästinenser, Dutzende wurden verletzt. Die Armee zerstörte sechs mutmassliche Waffenwerkstätten und richtete erhebliche Sachschäden in der Energieversorgung der Stadt an. Zu den Toten gehört der 28-jährige Abed a-Latif Wadi, Mitglied des Komitees der Bürgerwehr. (Ha'aretz/The Jerusalem Post)
 
(2) SHARON UND MITZNA VERURTEILEN ARAFATS TEILWEISEN TERRORSTOPP
In der wöchentlichen Sitzung des Regierungskabinetts am Sonntag kritisierte Ministerpräsident Ariel Sharon den befristeten Terrorstopp Yasser Arafats: "Jetzt haben wir den Beweis von Arafat selber, dass er Terror als politisches Kampfmittel einsetzt." Zuvor hatte Arafat einen Aufruf an alle palästinensischen Gruppierungen veröffenlticht, bis zu den Parlamentswahlen am 28. Januar keine Anschläge mehr zu verüben, um die "nationalen Interessen der Palästinenser zu wahren".

Auch Oppostitionschef Amram Mitzna (Arbeitspartei) verurteilte die palästinensische Ankündigung. Die palästinensische Führung sollte mit aller Kraft und zu jeder Zeit gegen den Terror ankämpfen. "Der Terror ist das grösste Hindernis auf dem Weg zu einem Frieden. Arafat kann sich nicht an inner-israelische Ereignisse anhängen und seinen Widerstad gegen den Terror mit Daten begrenzen. Israel wird den Terror an jedem Ort und zu jeder Zeit bekämpfen. Falls die palästinensische Führung Frieden wünscht, sollte sie ebenso handeln."
 
(3) MITZNA: SIEDLUNGEN TRAGEN NICHT ZUR SICHERHEIT ISRAELS BEI
Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen hat sich der Spitzenkandidat der oppositionellen Arbeitspartei Amram Mitzna am Sonntag bei seinem Besuch in der Bar Ilan-Univeristät den Fragen der Studierenden gestellt. Während seiner Rede wurde Mitzna heftig wegen seiner Bereitschaft zur Aufgabe verstreuter Siedlungen kritisiert. Dieser verteidigte seine politischen Ziele und sagte, die Vision eines Gross-Israel würde Israel in einen undemokratischen und nicht-jüdischen Staat verwandeln. Keine der Siedlungen trage zur Sicherheit Israels bei, es sei nicht möglich, sich gegen 3,5 Mio Palästinenser zur Wehr zu setzen, so der Oppostionsführer. Es gehe nicht an, mehr und mehr Sicherheitskräfte in die Siedlungen zu verlegen, während Israel alleine gelassen werde.
Die Hochschule in einem Vorort Tel Avivs gilt als universitäre Hochburg des politischen rechten Flügels. (Ha'aretz)
 
(4) BLAIR UNTERSTÜTZT LIEFERUNG VON SICHERHEITSAUSRÜSTUNG NACH ISRAEL
Tony Blair will sich für die Aufhebung des britischen Exportstopps von Sicherheitsausrüstung an Israel einsetzen. Dies kündigte der britische Premierminister in einem Gespräch am Donnerstag mit dem Spitzenkandidat der oppositionellen Arbeitspartei Amram Mitzna in London an. Die betreffenden Hilfsgüter seien nicht für Verteidigungsmassnahmen gegen Palästinenser bestimmt und fallen deshalb nicht unter das gegen Israel eingesetzte britische Waffenembargo. Gegenstand des Gesprächs waren die Entwicklungen im Nahen Osten, mögliche Chancen für die Wiederaufnahme des Friedensprozesses zwischen Israel und den Palästinensern unter gleichzeitig stärkerem Druck auf terroristische Organisationen. (Ha'aretz)
 
(5) FUSSBALL: ISRAEL BEI EM-QUALIFIZIERUNGSSPIEL IN FLORENZ
Das für April diesen Jahres angesetzte Qualifizierungsspiel für die Euro Games 2004 zwischen der israelischen Nationalelf und den Mannschaften von Frankreich und Zypern kann wie geplant in Florenz stattfinden. Das gab der italienische Fussballbund am Mittwoch bekannt. Jetzt warten die Israelis auf die Zustimmung des Europäischen Fussballbundes UEFA. Dieser hatte aus Sicherheitsgründen im vergangenen März die Austragung internationaler Spiele auf israelischem Boden abgelehnt. (Ha'aretz)
 
(6) MEHR ALS 1 MIO ISRAELIS LEBEN UNTER DER ARMUTSGRENZE
Mehr als 1.133.000 Menschen in Israel haben im vergangenen Jahr Unterstützung durch soziale Einrichtungen erhalten. Darunter befinden sich rund 420.000 Familien. Das bestätigte am Donnerstag die ULA (Vereinigung der Bezirksbehörden in Israel). Im Vergleich zu den Zahlen von 2001 stieg die Zahl um 2%. Rund 300.000 Menschen befinden sich in schweren finanziellen Problemen. Nach Angaben des Ministeriums für Arbeit und Soziales vom November stieg die Zahl der Israelis, die unter der Armutsgrenze leben um rund 81.000, darunter etwa 50.000 Kinder. Insgesamt stieg die Zahl damit auf 1,17 Mio. In Israel leben zur Zeit tund 6,5 Mio Menschen. (Ha'aretz)
 
(7) KEREN HAYESSOD: GIULIANO ZU GAST IN HAMBURG UND BERLIN
Rudolph W. Giuliani, Bürgermeister a.D. von New York, wird am 20. Januar 2003 Ehrengast und Gastredner bei zwei Veranstaltungen des Keren Hayessod (Vereinigte Israel Aktion e.V.) in Hamburg und Berlin sein.

Hamburg: 12:00 Uhr, Empfang im Rathaus mit anschliessendem Grossspenderlunch, Anglo German Club.

Berlin: 20:00 Uhr, Rotes Rathaus, anschliessend Grossspenderessen im Kuppelbau des Reichstagsgebäudes.
 
(8) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig; warm.

Jerusalem: 8-18°C
Tel-Aviv: 11-23°C
Haifa: 12-22°C
Am Toten Meer: 12-23°C
Eilat: 10-24°C
 
(9) WECHSELKURSE
1 € - 5,055 NIS (-0,30%)
1 £ - 7,734 NIS (-0,34%)
1 $ - 4,810 NIS (-0,25%)
(Israel Bank, 12.01.03)
 
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Für unsere neue Reihe "Feature 00972", die wir ab Februar auf den Seiten des täglichen Newsletters unterbringen werden, können bis zum 31. Januar Fragen zum Thema Israel unter der angegebenen Email-Adresse eingereicht werden. Die Mailings müssen in der Betreffzeile mit dem Kennwort "Feature 00972" gekennzeichnet sein.

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002


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