Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 7. Januar 2003

(1) ISRAEL WILL TEILNAHME VON PA-VERTRETERN AN DER LONDONER KONFERENZ VERHINDERN
(2) ANHÖRUNG DES OBERSTEN GERICHTSHOFES ZUM BESCHLUSS DES ZENTRALEN WAHLKOMITEES - DEMONTSRATIONEN IN JERUSALEM
(3) ISRAELISCHE STUDENTEN AN RAUMFAHRT-EXPERIMENTEN BETEILIGT
(4) NEUE ERFOLGE FÜR ISRAELISCHE WEINE - STUDIE: BIER SCHÜTZT VOR HERZINFARKT
(5) DAS WETTER IN ISRAEL
(6) WECHSELKURSE


(1) ISRAEL WILL TEILNAHME VON PA-VERTRETERN AN DER LONDONER KONFERENZ VERHINDERN
Israel will ranghohe Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) an der Teilnahme an dem für nächste Woche geplanten Gespräch des Nahost-Quartetts in London hindern, so ein Berater des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon. Neben verschärften militärischen Massnahmen sollen auch drei palästinensische Universitäten, die Islamische Hochschule und die Polytechnische Hochschule in Hebron, sowie die Al Quds Universität in Jerusalem geschlossen werden. Die Einrichtungen gelten als Brutstätten des Terrors gegen Israel. Zudem behält sich Israel das Recht vor, für die PA vorgesehene Steuergelder vorübergehend wieder einzubehalten. Erst in dieser Woche hatten israelische und palästinensische Vertreter eine Vereinbarung zur Wiederaufnahme des Steuertransfers getroffen. Die Beweglichkeit palästinensischer VIPs soll wieder eingeschränkt und das für Donnerstag in Ramallah geplante Treffen des Zentralrats der PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) blockiert werden. Erst am Sonntag waren bei dem blutigsten Selbstmordanschlag seit sechs Monaten 23 Menschen getötet und über hundert verletzt worden. Die Al-Aqsa-Brigaden von PA-Chef Yasser Arafats Fatah-Organisation bekannten sich zu dem Doppelanschlag in Tel Aviv.

In einem Gespräch bat der britische Aussenminister Jack Straw den israelischen Aussenminister Benyamin Netanyahu, die Entscheidung des Sicherheitskabinetts über die verweigerte Teilnahme der palästinensischen Delegation in London noch einmal zu überdenken. Es sei wesentlich, so Straw, dass die Palästinenser nach London kämen und den Reformprozess in der PA vorantrieben. Gleichzeitig verurteilte Straw den Anschlag vom Sonntag.

Aussenminister Netanyahu sagte, er unterstütze die Haltung des amerikanischen Präsidenten Bush, wonach jene, die in den Terror involviert sind, keine Partner für Friedensgespräche seien. Da die palästinensische Führung den Terrorismus unterstütze und fördere, so der Aussenminister, handele die britische Regierung entgegengesetzt.

Auf den Einwand Straws, Israel hindere mit seiner Entscheidung gerade jene Kräfte der palästinensischen Führung, die den Terror zu bezwingen versuchten, erwiderte Netanyahu, Arafat lehre seiner Anhängerschaft und den palästinensischen Jugendlichen, "Shahide" (Selbstmordattentäter) zu werden und tue nichts zur Minderung des Terrors. Vielmehr sende er "Marionetten" nach London, unter dem Anschein, über Reformen verhandeln zu wollen: "Reformen müssen von Arafat hier umgesetzt werden, nicht dort, - angefangen bei einem Ende mit der Hetze bis zum Stopp der Aussendung von Selbstmordattentätern", so der Aussenminister. Die Legitimierung der heuchlerischen Reformenversuche von Arafats Regime würde am Ende der Legitimierung einer palästinensischen Führung gleichkommen, die den Terror dulde. Weiter betonte Netanyahu, dass sich die Entscheidung der israelischen Regierung nicht gegen Grossbritannien richte.

Ein Regierungsvertreter Israels sagte, nach den Anschlägen vom Sonntag habe sich die Regierung für einen Mittelweg entschieden. Die beiden anderen Optionen wären gewesen, entweder Arafat in Exil zu schicken und damit eine weitere Eskalation im Nahen Osten zu riskieren oder nichts zu tun.

Das Nahost-Quartett besteht aus Vertretern der USA, EU, der UN und Russlands und setzt sich für eine Lösung des israelisch-palästinensischen Konfliktes ein. Zu dem Treffen in London werden neben den Quartett-Mitgliedern und Vertretern aus Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabien auch der Finanzminister der PA-Behörde, Salam Fayyad und der PA-Minister für Kultur und Öffentlichkeitsarbeit, Yasser Abed Rabbo, erwartet. (The Jerusalem Post/ Ha'aretz)
 
(2) ANHÖRUNG DES OBERSTEN GERICHTSHOFES ZUM BESCHLUSS DES ZENTRALEN WAHLKOMITEES - DEMONTSRATIONEN IN JERUSALEM
Am Dienstag Mittag haben sich hunderte israelische Demonstranten vor dem Gebäude des Obersten Gerichtshofs versammelt, um gegen den Ausschluss verschiedener Kandidaten zur Wahl für die 16. Knesset zu demonstrieren. Unter den Demonstranten sind Mitglieder von rund 40 jüdischen und arabischen Organisationen, die sich gegen den Ausschluss der arabischen Abgeordneten aus dem israelischen Parlament erheben.

Bereits am Morgen begann die Anhörung zu der umstrittenen Entscheidung des Zentralen Wahlkomitees. Entscheidungsgegner hatten Einspruch gegen den Beschluss des Komittees erhoben.

Gegenstand einer ersten Anhörung war der Ausschluss des derzeitigen Verteidigungsministers Shaul Mofas von der Kandidatenliste des Likud. Das Zentrale Wahlkomitee befand den vorherigen Generalstabschef Mofas für wahluntauglich, da nach dem israelischen Wahlgesetz zwischen dem Ausscheiden aus dem militärischen Amt und dem Antritt zur Parlamentswahl (28. Januar) mindestens sechs Monate liegen müssen.

Zu den weiteren Anhörungen gehörten die Einwände des rechtsextremen Moshe Feiglin. Das Wahlkomitee hatte Feilglin einen Platz auf der Kandidatenliste des national-konservativen Likud verwehrt. Feiglin war zuvor wegen Volksverhetzung in Zusammenhang mit der Zu Artzeinu-Bewegung verurteilt worden. Ein weiterer Einspruch beschäftigt sich erneut mit dem früheren Führer der verbotenen Kach-Partei, Baruch Marzel, der sich als Kandidat für die Heruth-Partei beworben hatte.

Den beiden arabischen Knessetabgeordneten Ahmed Tibi und Azmi Bishara hatte das Zentrale Wahlkomitee Verleumdung des Staates Israel und Zusammenarbeit mit Staatsfeinden zur Last gelegt (Newsletter vom 19. Dezember 2002). Ein Beschluss des Gremiums aus elf Obersten Richtern ist für Donnerstag zu erwarten. (Ha'aretz)
 
(3) ISRAELISCHE STUDENTEN AN RAUMFAHRT-EXPERIMENTEN BETEILIGT
Ein Team aus fünf israelischen Studenten der Technischen Universität in Kiryath Motzkin arbeiteten ein wissenschaftliches Experiment aus, das ab dem 16. Januar vom israelischen Raumfahrer Ilan Ramon im All durchgeführt werden soll. Das Experiment untersucht den Einfluss der Schwerelosigkeit auf Kristalle. Als Versuchsobjekte wurden Kalzium- und Magnesiumkristalle gewählt. Die beiden Stoffe bilden bei der chemischen Auflösung die Farben Blau und Weiss, die Farben der israelischen Flagge. Der Versuch ist teil eines Forschungsprojektes, das um die möglichst frühe Einbindung junger israelischer Studenten in die Arbeit von Wissenschaftlern bemüht ist. (Globes)
 
(4) NEUE ERFOLGE FÜR ISRAELISCHE WEINE - STUDIE: BIER SCHÜTZT VOR HERZINFARKT
Achtunddreissig israelische Weine wurden im vergangenen Jahr mit dem Gütesiegel 90 oder mit höheren Preisen ausgezeichnet. Die Ergebnisse der vergangenen Jahre zeugen von einer deutlichen Qualitätsverbesserung des israelischen Tropfens. Zehn der ausgezeichneten Weine erhielten ein Gütesiegel über 92, das entspricht der Kategorie "exzellent bis ausgezeichnet". Bis auf eine Ausnahme kommen alle betreffenden Weine aus kleineren Winzereien. Der Preis bewegt sich zwischen 100 und 160 NIS pro Liter, das entspricht nach dem heutigen Wechselkurs etwa 25 Euro. (Ha'aretz)

Unterdessen bestätigte eine Studie in Israel, dass nicht nur Rotwein die Wahrscheinlichkeit, einem Herzinfarkt zu erliegen, mindert: Auch ein Glas Bier kann sich, solange es bei nur einem Glas pro Tag bleibt, gesundheitsfördernd sein. Bei der Untersuchung an 48 herzkranken Männern im Alter von 46 bis 72 Jahren stellten die Wissenschaftler fest, dass ein Bier am Tag für die Dauer eines Monats die Blutwerte positiv verändert und das Herzinfarkt-Risiko vermindern kann. So führte der Biergenuss in 21 von 24 Fällen zur Verbesserung der Colesterol-Werte und einem Anstieg antitoxischer Werte. Die anderen 24 herzkranken Männer mussten sich zum Vergleich mit Mineralwasser abfinden. (
http://www.israel21c.org)
 
(5) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, Temperaturen über dem Durchschnitt

Jerusalem: 12-21°C
Tel-Aviv: 12-25°C
Haifa: 14-26°C
Am Toten Meer: 15-27°C
Eilat: 15-27°C
 
(6) WECHSELKURSE
1 € - 5,021 NIS (+1,00%)
1 £ - 7,726 NIS (+1,13%)
1 $ - 4,787 NIS (-0,27%)
(Israel Bank, 06.01.03)
 
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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an:
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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv:
http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.):
http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.):
http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002


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