Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 17. Dezember 2002

(1) FEUERWEHR LÖSCHT GROSSBRAND IN CHEMIEFABRIK IN HAIFA
(2) SHAUL MOFAS ZU GESPRÄCHEN IN WASHINGTON
(3) UNTERSUCHUNGEN ZUR SCHMIERGELDAFFAIRE DES LIKUD
(4) IDF STELLEN MOBILES SPRENGSTOFFLABOR IN NABLUS SICHER
(5) ARABER UND JUDEN WOLLEN AUCH IN ZUKUNFT GEMEINSAM IN ISRAEL LEBEN
(6) TEL AVIVER WIRTSCHAFTSSCHULE AUF PLATZ 1
(7) TADIRAN ENTWICKELT NEUE BIOMETRISCHE ERKENNUNGSSYSTEME
(8) "SAFESHOE" ZUR UNTERSUCHUNG VON SCHUHEN ENTWICKELT
(9) ISRAELIS "MUTTER TERESA" IN METULLA GESTORBEN
(10) HEUTE IM JAHRE X
(11) DAS WETTER IN ISRAEL
(12) WECHSELKURSE

 

(1) FEUERWEHR LÖSCHT GROSSBRAND IN CHEMIEFABRIK IN HAIFA
Im Hafengebiet ("Mifratz Haifa") der nordisraelischen Hafenstadt Haifa brach am Morgen ein Grossbrand aus. Das Feuer, das in einer petrochemischen Fabrik entstand, drohte auf die nahegelegene Ölrafinerie überzugreifen. Zwei Menschen erlitten Rauchvergiftungen. Die Feuerwehr der gesamten Region versucht, den Brand zu löschen. Das Ausmass der Zerstörung ist noch unbekannt. Ausserdem ist noch nicht klar, ob der Brand von einem Treibstofftank oder einem Gebäude der Fabrikanlage ausging. Nach Aussagen gibt es keine Hinweise, dass es sich um einen Terroranschlag handeln könnte. Im Mai hatten palästinensische Terroristen einen Anschlag auf das grösste Treibstofflager des Landes im Norden des Ballungszentrums von Tel Aviv geplant.

(2) SHAUL MOFAS ZU GESPRÄCHEN IN WASHINGTON
Verteidigungsminister Shaul Mofas rief am Montag bei einem zweitägigen Treffen mit Vertretern der amerikanischen Regierung zu einer neuen Palästinensischen Führung und zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Nur ein Wechsel in der Führung werde den Palästinensern ein Vorgehen gegen die Terroristen ermöglichen und den Weg zur Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen ebnen: "Das Hauptziel ist, die Palästinenser zurück an den Verhandlungstisch zu bringen", so Mofas. Voraussetzung dafür sei der Führungswechsel in der Palästinensischen Autonomiebehörde.

In einem Interview mit einer arabischen Zeitung in London hatte Powell am Donnerstag gesagt, Arafat sei zwar weiterhin der Führer der PA, "aber wir glauben, dass seine Führung misslang, sie war voller Fehler, deshalb haben wir uns für eine neue Führung ausgesprochen, um weiter voranzukommen." Powell sagte, es sei jetzt an der Reihe des palästinensischen Volkes, zu entscheiden, wer diese neuen Führer sein könnten. Ausserdem sicherte Powell den Palästinensern die Zusammenarbeit mit einer neuen und umgestalteten Palästinenserführung zu. (Ha′aretz)

(3) UNTERSUCHUNGEN ZUR SCHMIERGELDAFFAIRE DES LIKUD
Zwei Schlüsselfiguren des Zentralkomitees der Likud-Partei wurden am Montag abend wegen Verdachts auf versuchte Bestechung bei den partei-internen Wahlen zur Kandidatenliste für die kommenden Parlamentswahlen verhaftet. Zur Wahl stehende Kandidaten sollen den Komitee-Mitgliedern Schmiergelder für ihre Stimmabgabe angeboten haben. Die Untersuchungen halten noch an. In einigen Fällen entscheiden weniger als 10 Stimmen darüber, ob der Kandidat eine realistische Chance hat, auf einen Listenplatz zu kommen, der einen Einzug in die 16. Knesset ermöglicht. Der Likud rechnet bereits damit, durch die Schmiergeldaffaire mindestens drei bis vier Sitze einbüssen zu müssen. (Ha′aretz)

(4) IDF STELLEN MOBILES SPRENGSTOFFLABOR IN NABLUS SICHER
Ein "mobiles Sprengstofflabor" fanden Soldaten der IDF bei der Durchsuchung des Wagens eines verdächtigen Palästinensers in Nablus im Westjordanland. Die Untersuchung des Wagens wurde nach der Festnahme des Fahrzeughalters und Tanzim-Aktivisten Abed Mansour eingeleitet. Die sichergestellten Sprengmaterialien, Waffen und Düngemittel, die zur Bombenherstellung dienten, wurden unter Aufsicht zur Detonation gebracht.

In Bethlehem verhafteten Truppen der IDF am Morgen zwei Mitglieder der Palästinensischen Autonomiebehörde und Tanzim-Mitglieder, gegen die der Verdacht der Aussendung von Selbstmordattentätern nach Israel erhoben wurde.

Für die Weihnachtsfeierlichkeiten in Bethlehem haben die IDF angekündigt, so sicher wie möglich und so sichtbar wie nötig zu sein. So beabsichtigen die Truppen, sich für die Gebete der Christen in der Geburtskirche aus dem Zentrum der Stadt und auf Stellungen in den naheliegenden Flüchtlingslagern von Al-Aida und Deheisheh zurückzuziehen. Von dort gingen mehrere Warnungen über geplante Terroranschläge aus. Eine endgültige Entscheidung wird für die Rückkunft des Verteidigungsministers Shaul Mofas aus Washington erwartet. (Ha′aretz)

(5) ARABER UND JUDEN WOLLEN AUCH IN ZUKUNFT GEMEINSAM IN ISRAEL LEBEN
Der arabisch-jüdische Rat "Abraham Fund" in Israel rief in der vergangenen Woche alle Parteien, die an den Wahlen im Januar teilnehmen werden, zu mehr Initiativen zugunsten besserer Beziehungen zwischen israelischen Arabern und Juden innerhalb der Parteiprogramme auf: "Koexistenz in Verbindung mit Toleranz, Verständnis und gegenseitiges Vertrauen sind entscheidend für das Zusammenleben im Staat".

Der Rat begüsste die jüngsten Umfragen, nach der die Mehrheit der jüdischen und arabischen Staatsbürger sich für das friedliche Zusammenleben Seite an Seite aussprachen. Die Mehrheit der Israelis glaubt auch, dass es keine andere Alternative als die Förderung der Koexistenz gibt.

GenMj. (Res.) Uzi Dayan, früherer Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrates, unterstützte die Haltung des Rates. In seiner Gastrede sagte er, die Integration von Juden und Arabern sei entscheidend für die Zukunft Israels. Während die arabische Bevölkerung in diesem Jahr noch 19% der Gesamtbevölkerung in Israel stellen, wird der Bevölkerungsanteil im Jahr 2020 bei 24% liegen.

Der Arabisch-Jüdische Rat unterstützte seit seiner Gründung 1989 hunderte von Projekten zur Förderung der jüdisch-arabsichen Koexistenz in Israel mit mehr als $ 8 Mio. (Yedioth Aharonoth)

(6) TEL AVIVER WIRTSCHAFTSSCHULE AUF PLATZ 1
Die Eitan Berglas Wirtschafts-Schule der Universität Tel Aviv belegte im internationalen Vergleich der European Economic Review auf einer Liste von 200 Wirtschaftsfakultäten europäischer Universitäten den ersten Platz. Die Untersuchung führte ein Team europäischer Wissenschaftler durch. Zugrunde lagen die Veröffentlichungen der verschiedenen Wirtschaftszeitungen und Wirtschaftsmagazine zwischen 1990 und 1999. Die London School of Economics erreichte den zweiten Platz, gefolgt von Oxford. Der Fachbereich für Wirtschaftswissenschaften der Hebräischen Universität in Jerusalem steht auf Platz 14. (Ha′aretz)

(7) TADIRAN ENTWICKELT NEUE BIOMETRISCHE ERKENNUNGSSYSTEME
Das israelische Unternehmen Tadiran Electronic Systems und VeriTouch mbH New York kündigten noch stärkere Zusammenarbeit in der Entwicklung von Drehkreuzanlagen für den Sicherheits-Check an. VeriTouch integriert erstmals biometrische Erkennungssysteme in computergesteuerte Drehkreuzanlagen. Diese neue Vorrichtung mit dem Namen "SHARVIT" kann automatisch und unmittelbar biometrische und physische Daten zur betreffenden Person, die das Drehkreuz passiert, feststellen und speichern. (Globes)

(8) "SAFESHOE" ZUR UNTERSUCHUNG VON SCHUHEN ENTWICKELT
Ein Step-Up-Scanner "Safeshoe" kann die Schuhe von Flugreisenden künftig auf Sprengsätze untersuchen. Das Gerät wurde von einer israelischen Firma entwickelt. Es ermöglicht jetzt die bequemere Kontrolle der Passagiere, ohne beim Check In die Schuhe ausziehen zu müssen. Nach Angaben von Avi Kostalitz, früherer Leiter der israelischen Flughafenbehörde, wird "Safeshoe" in Zukunft zusätzlich zu den gewöhnlichen Sicherheitsvorrichten verwendet werden. (Globes)

(9) ISRAELIS "MUTTER TERESA" IN METULLA GESTORBEN
Dr. Nancy Caroline ist tot. Sie erlag in der vergangenen Woche im Alter von 58 Jahren einem Krebsleiden im nordisraelischen Ort Metulla. Bekannt als "Israels Mutter Teresa" war Nancy Caroline Wegbereiterin neuer medizinischer Entwicklungen für die Notfallbehandlung wie der Herz-Lungen-Reanimation und verantwortlich für den Aufbau neuer medizinischer Hilfsprojekte für Krisensituationen in Israel. Einer der Schwerpunkte bildete die Behandlung bei Traumata.

In Metulla gründete Nancy Caroline 1979 die erste Klinik an der israelisch-libanesischen Grenze ("Good Fence"), in der Libanesen während des Bürgerkrieges auf israelischem Boden behandelt wurden. Zu Anfang bestand der Grenzübergang nur aus einem Loch im Grenzzaun. Nach einigen Wochen entstand ein halb-offizieller Übergang in der Nähe eines IDF Postens. Dann errichteten Einwohner von Metulla eine Hütte in einem privaten Obstgarten, die bald zu einer Klinik umfunktioniert wurde. In den ersten vier Jahren behandelten die Ärzte 200 000 Patienten. 1981 verstärkte die PLO ihren Einfluss im Süden Libanons, und der Grenzübergang musste schliessen.

Später engagierte sich die Ärztin während der Katjusha Angriffe auf Kiryat Shmona beim Aufbau des medizinischen Notfallzentrums. Ausserdem errichtete sie ein medizinisches Netzwerk zur häuslichen Krankenpflege von Krebspatienten. (The Jerusalem Post)

(10) HEUTE IM JAHRE X
17. Dezember 1862: Während des amerikanischen Bürgerkrieges erlässt General Ulysses S. Grant einen Befehl, der die Vertreibung der aus Kentucky, Tennessee und Mississippi vorsieht. Grant bezeichnete die "Juden als Klasse, die gegen die bestehenden Handelsabkommen verstösst". Auslöser waren Schwierigkeiten im Baumwollhandel. Nach heftigen Protesten in New York machte Grant drei Tage später seine "Order No. 11" rückgängig. (http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)

(11) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Anhaltender Regen im Norden und im Zentrum des Landes;

Jerusalem: 9-12°C
Tel-Aviv: 13-17°C
Haifa: 12-17°C
Am Toten Meer: 13-20°C
Eilat: 10-22°C

(12) Wechselkurse
1 € - 4,735 NIS (-0,37%)
1 £ - 7,362 NIS (-0,16%)
1 $ - 4,635 NIS (-0,37%)
(Israel Bank, 16.12.02)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002