Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Mittwoch, 4. Dezember 2002

(1) YA′ALON: AL QAIDA WEITET TERRORNETZWERK AUS
(2) IDF LEITET DISZIPLINARVERFAHREN EIN
(3) SCHADENSERSATZ FÜR ISRAELISCHEN ARABER
(4) MIKROELEKTRODEN VERKÜRZEN HIRNUNTERSUCHUNGEN
(5) IM DEZEMBER 1500 NEUEINWANDERER AUS ARGENTINIEN
(6) IN KÜRZE ERSTER SÄKULARER FRIEDHOF IN ISRAEL
(7) RAFAEL: LICHTSTRAHL SOLL VOR STRELLA SCHÜTZEN
(8) RAMON AB JANUAR IM ALL
(9) HEUTE IM JAHRE X
(10) DAS WETTER IN ISRAEL
(11) WECHSELKURSE

 

(1) YA′ALON: AL QAIDA WEITET TERRORNETZWERK AUS
Wie der Generalstabschef der israelischen Verteidigungskräfte (IDF), Moshe Ya′alon, bei einem Besuch der Rekrutierungsstelle der israelischen Armee in Tel HaShomer am Sonntag bekannt gab, hat die Terrororganisation Al Qaida ihr Netzwerk auf die Palästinensergebiete ausgeweitet. Ya′alon sagte auch, dass die IDF bereits mehrere Versuche der Terroristen, die mit der Al Qaida in Verbindung stehen, nach Israel und in das Westjordanland einzudringen, verhinderte.

Bereits im Juni 2000 wurde Navil Uchal, der in Trainigslagern der Al Qaida in Afghanistan ausgebildet wurde, durch die Organisation in die palästinensischen Gebiete geschickt, um dort einen paramilitärischen Zweig der Organisation aufzubauen. Bei dem Versuch konnte Uchal vom israelischen Inlandsgeheimdienst festgenommen werden.

Verteidigungsminister Shaul Mofas sprach vor dem Ausschuss für auswärtige Sicherheitsfragen eine entsprechende Warnung über die steigende Tendenz gewaltsamer Übergriffe auf Israelis im Ausland aus.

Ministerpräsident Ariel Sharon erteilte den Verantwortlichen zum Schutz israelischer Staatsbürger und Juden im Ausland entsprechende Anweisungen, alle Massnahmen zur Verhinderung weiterer Übergriffe zu ergreifen. (Ha′aretz)

(2) IDF LEITET DISZIPLINARVERFAHREN EIN
Gegen den israelischen Soldaten, der eine 95jährige Frau am Dienstag an einer Kreuzung nördlich von Ramallah tödlich verletzte, ist ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Die Palästinenserin befand sich in einem palästinensischen Taxi, als der Soldat nach Angaben versuchte, den Fahrer durch Warnschüsse auf einer für Fahrzeuge gesperrten Strasse zum Anhalten zu bringen.

Nach vorläufigen Ermittlungen der IDF handelte der Soldat entgegen den für diese Situation vorgegebenen Regeln. So schoss der Soldat offenbar auf den Wagen, obwohl keine klare Gefahrensituation gegeben war. Der Fall ereignete sich auf der Strasse zwischen den Surda- und Ayosh-Kreuzungen, die in der Umgangssprache der Soldaten auch als "Chaos-Strasse" bezeichnet wird. Wegen des starken Gedränges von passierenden Fussgängern wurde der Autoverkehr auf der staubigen Strasse bereits erheblich eingeschränkt.

Als der Soldat den Wagen auf der gesperrten Strasse bemerkte, feuerte er die Warnschüsse ab. Nachdem der Wagen nicht anhielt, schoss er auf die Reifen. Nach israelischen Fernsehberichten soll der Soldat bei der Schiesserei zudem gerannt sein. Dabei wurde die 95jährige Fatma Obeid aus Ramalla in den Nacken getroffen. Zuvor war es bereits zu mehreren Zwischenfällen an der überfüllten Kreuzung gekommen. Dabei wurde der Fahrer und ein weiterer Fahrgast festgenommen.

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Bei weiteren Zwischenfällen wurden am Morgen zwei Palästinenser bei Hebron getötet. Die Männer, Mitglieder der radikal-islamischen Terrororganisation Islamischer Jihad, hatten zuvor das Feuer auf die Soldaten aus einem Keller in Tufah eröffnet. Im Gazastreifen wurde am späten Dienstag abend ein Terrorist bei dem Versuch, bei Nahal Oz durch den Sicherheitszaun nach Israel einzudringen, verhaftet. Der Mann trug ein Maschinengewehr und eine Handgranate bei sich. Der Terrorist erlitt leichte Verletzungen, die später in Israel behandelt wurden. Bei weiteren Massnahmen gegen verdächtige Terroristen verhafteten die IDF in der Nacht zwölf Mitglieder der Hamas, des Islamischen Jihad und einer militanten Untergruppe von Arafats Fatah-Organisation. (Ha′aretz)

(3) SCHADENSERSATZ FÜR ISRAELISCHEN ARABER
Die israelische Polizei stimmte am Sonntag einer Schadensersatzleistung in Höhe von 600.000 NIS für Mahmid Ahmed Khaled aus Umm Al Fahm durch den israelischen Staat zu. Khalid hatte bei einem Aufstand in der arabischen Stadt im September 1998 durch ein Gummigeschoss ein Auge verloren. Die Polizei hat keine Verantwortung für die Verletzung des Mannes übernommen. Bei der Auseinandersetzung vor vier Jahren war es zu Zusammenstössen gekommen, als Polizisten und Soldaten ein Demonstrationszelt aus einer militärischen Gefahrenzone im Wadi Ara evakuieren mussten. (Ha′aretz)

(4) MIKROELEKTRODEN VERKÜRZEN HIRNUNTERSUCHUNGEN
Implementierte Mikroelektroden verkürzen die Diagnose bei Gehirnerkrankungen bald von durchschnittlich acht Stunden auf dreissig Minuten. An den technischen Verbesserungen zur Behandlung neurologischer Krankheiten arbeiten dreissig Wissenschaftler des israelischen Unternehmens Alpha Omega, das sich auf die Entwicklung medizinischer Technik für Labors und Krankenhäuser spezialisiert hat. Anhand in das Gehirn eingesetzter Mikroelektroden können zum Beispiel Online-Aufnahmen bei Parkinsonpatienten zur Bestimmung der Symptome vor und nach der Behandlung verbessert werden. Bereits die Hälfte der 200 von Alpha Omega entwickelten und weltweit vertriebenen Geräte sind in den USA bereits im Einsatz, wo sie einen besonderen Beitrag zur Gehirnforschung leisten. In Israel arbeitet Alpha Omega eng mit den Wissenschaftszentren der Hebräischen Universität, dem Hadassah Krankenhaus in Jerusalem und dem Weizmann Insitut in Rehovoth zusammen.

(5) IM DEZEMBER 1500 NEUEINWANDERER AUS ARGENTINIEN
Die staatliche Behörde für die Integration von Neueinwanderern in Israel gab am Dienstag bekannt, dass sie mehr als 1500 Immigranten aus Argentinien in diesem Monat in Israel erwarte. Das bestätigte der Knessetabgeordnete und Vize-Präsident des Integrationsbüros, Yuli Edelstein, beim feierlichen Lichterzünden gestern abend.

Arieh Asulai, Vorsitzender der Kommission für Einwanderung und Integration der Jewish Agency sagte, die Integration der bisher um die 450 argentinischen Einwanderer pro Monat verlief bisher bestens, und die Vorbereitungen auf die Ankunft der dreifachen Menge südamerikanischer Juden sei in vollem Gang. (Hatsofeh)

(6) IN KÜRZE ERSTER SÄKULARER FRIEDHOF IN ISRAEL
Auf dem Friedhof der Stadt Petach Tikwa "Yarkon" im Einzugsbereich Tel Avivs soll der erste "säkulare" Friedhof Israels entstehen. Bisher unterstanden alle Friedhöfe des Staates den jeweiligen religiösen Einrichtungen. Die geplante Alternative soll jetzt Juden ermöglichen, sich auf dem ersten "gemischten" Friedhof und ohne Aufsicht der religiösen Behörden bestatten zu lassen. Der städtische Bauausschuss erstellte am Sonntag eine entsprechende Genehmigung. (Ma′ariv)

(7) RAFAEL: LICHTSTRAHL SOLL VOR STRELLA SCHÜTZEN
Das israelische Rüstungsunternehmen RAFAEL hat mit der Notfall-Produktion des Raketenabwehrsystems "Britening" für den zivilen Luftverkehr begonnen. Die Änderung im Rüstungsprogramm ist eine Folge des Anschlags mit einer Strella-Rakete auf eine Boing 757 der Fluggesellschaft Arkia in Mombasa am 28. November. Strella (russisch: "Pfeil") ist ein russisches Fabrikat, das von der Schulter aus abgefeuert werden kann und deshalb dem Angreifer einen relativ grossen mobilen Spielraum lässt.

Das neue Raketenabwehrsystem ist mit Elektrosensoren ausgestattet, die der Aufspürung und Abwehr wärmegesteuerter Geschütze dienen. Das ins Flugzeug selbst integrierte System lenkt das Objekt mithilfe eines heissen Lichtstrahls vom Flugzeug ab. Das Abwehrsystem ist zudem automatisch gesteuert, um Verzögerungen durch die manuelle Bedienung zu verhindern. Der Einbau des neuartigen Abwehrsystems wird pro Flugzeug bis zu $ 2 Millionen kosten. (Yedioth Aharonoth)

(8) RAMON AB JANUAR IM ALL
Nach Angaben der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA wird Israels erster Astronaut, Ilan Ramon, am 16. Januar seine Expedition ins Weltall starten. Nachdem winzige Brüche in den Tankleitungen des Hauptgetriebes des Raumschiffs entdeckt wurden, musste das Projekt um ein halbes Jahr verzögert werden.

(9) HEUTE IM JAHRE X
4. Dezember 1655: Nach der Vertreibung der Juden aus England beraten die Notabeln über deren Resozialisierung. Als sich abzeichnet, dass sich die Richter für eine Rückkehr der Juden entscheiden, löst Oliver Cromwell kurzerhand die Versammlung auf. (http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)

(10) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig; warm

Jerusalem: 12-18°C
Tel-Aviv: 14-23°C
Haifa: 15-23°C
Eilat: 14-26°C

(11) Wechselkurse
1 € - 4,657 NIS
1 £ - 7,312 NIS
1 $ - 4,649 NIS
(Ha′aretz, 04.12.02)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

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