Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 3. Dezember 2002

(1) BILL GATES: ISRAEL AN DER SPITZE IM BEREICH NEW TECHNOLOGY
(2) OPPOSITION SUCHT DEN DIALOG MIT ÄGYPTEN
(3) HINTERGRUND: WAHLEN 2003 (TEIL 9) - DIE PARTEI MEIMAD
(4) ERSTMALIG: FASTENBRECHEN ID AL FIDR IM HAUS DES PRÄSIENTEN
(5) ISRAEL ÜBERWEIST WIEDER STEUERN AN AUTONOMIEBEHÖRDE
(6) PALÄSTINENSISCHE POLIZISTEN ARBEITEN AM BAU IM NEGEV
(7) GOLD FÜR ISRAELS CHEF-KÖCHE
(8) HEUTE IM JAHRE X
(9) DAS WETTER IN ISRAEL
(10) WECHSELKURSE

 

(1) BILL GATES: ISRAEL AN DER SPITZE IM BEREICH NEW TECHNOLOGY
Nach Bill Gates liegt Microsoft Israel bei der Entwickung digitaler Sicherheit weltweit auf dem ersten Platz. Der Vorsitzende des Spitzenunternehmens drückte gestern sein Vertrauen in die Zukunft israelischer Technologien aus. So werde sein Unternehmen künftig noch mehr in Israel investieren. Nach den Worten Gates′ ist Israel trotz der politischen Situation und der gefährdeten Sicherheitslage des kleinen Landes Spitzenreiter im Bereich neuester Innovationen, und Microsoft wird weiterhin davon profitieren. "Es gibt überhaupt keinen Zusammenhang zwischen dem Kampfes, den Israel gegen den Terror führt und der zukunftsträchtigen Entwicklung hoher Technologien in Israel, so die Einschätzung Bill Gates′. Das Tochterunternehmen Microsoft Israel wurde 1989 gegründet. Sein Forschungszentrum ist in der Küstenstadt Haifa im Norden Israels angesiedelt. (Yedioth Aharonoth)

(2) OPPOSITION SUCHT DEN DIALOG MIT ÄGYPTEN
Ministerpräsident Ariel Sharon warf Palästinensern und arabischen Staaten am Montag abend vor, absichtlich den israelischen Wahlkampf zu stören, weil sie wüssten, dass sich eine Likud-geführte Regierung strenger in den diplomatischen Verhandlungen verhalte als eine Regierung der Arbeiterpartei. "Wir wollen zu einem politischen Übereinkommen gelangen, das uns Sicherheit und Frieden bringt, doch zugleich wissen wir, wie wir diesen politischen Kampf meistern müssen, ohne dabei Israels Zukunft zu gefährden."

Nach der erneuten Wahl zum Spitzendkandidaten seiner Partei traf sich Likud-Chef Ariel Sharon am vergangenen Sonntag zu Gesprächen mit dem neuen Vorsitzenden der Arbeiterpartei, Amram Mitzna, um mit ihm Fragen des politischen und sicherheitstechnischen Bereichs nach den jüngsten Anschlägen auf israelische Ziele zu diskutieren. Nach israelischem Recht ist der Ministerpräsident dazu verpflichtet, den Oppositionsführer über die Absichten der Regierung zu unterrichten.

Zuvor war Yossi Katz, Arbeiterpartei, mit einer Delegation zu Gesprächen mit dem ägyptischen Aussenminister Osama al Baz nach Kairo gereist. Nach Ansicht Katz′ ist gerade angesichts der derzeitigen Abkühlung der israelisch-ägyptischen Beziehungen der Dialog zwischen dem Chef der Arbeiterpartei und Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten und ägyptischen Vertretern äusserst wichtig und sollte von der Regierung in Israel in jedem Fall begrüsst werden. (Ha′aretz)

(3) HINTERGRUND: WAHLEN 2003 (TEIL 9) - DIE PARTEI MEIMAD
Die beiden Parteien Avoda und Meimad einigten sich erneut auf die Fortsetzung einer gemeinsamen Kanidatenliste zur Wahl der 16. Knesset, bei der zwei Plätze der Liste der Arbeiterpartei für Meimad reserviert bleiben, einer zwischen dem 10. und 15., der zweite zwischen dem 25. und 28. Platz. Nach der Vereinbarung bleibt auch im Koalitionsfall ein Portfeuille für den Meimad-Vorsitzenden Rabbi Michael Melchior gesichert.

Meimad (Bewegung der religiösen Mitte) wurde 1988 als orthodoxe Alternative zur nationalreligiösen Partei NRP gegründet, nachdem es zu Unstimmigkeiten bezüglich des Friedensprozesses und Sicherheitsfragen gekommen war. Ziel des Meimad ist die Integration orthodox-religiöser Praxis in das öffentliche Leben in Israel, doch nicht auf dem Weg der Gesetzgebung. Meimad hält fest an der Vision eines Friedens zwischen Israelis und Arabern und unterstützt die Friedensformel "Land für Frieden" auf der Basis des ethischen Grundsatzes "Pikuach Nefesh". Nach diesem Prinzip ist die Rettung und der Erhalt von Leben das höchste Gut. Bereits 1999 schloss sich Meimad der sozialdemokratischen Regierung "Ein Israel" unter dem damaligen Ministerpräsidenten Ehud Barak an.

(4) ERSTMALIG: FASTENBRECHEN ID AL FIDR IM HAUS DES PRÄSIENTEN
Anlässlich des traditionellen Fastenbrechens Id al Fidr am Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan lud Staatspräsident Moshe Katsav am Sonntag erstmals zu einem offiziellen Festmahl in seine Residenz. An dem feierlichen Empfang nahmen 70 arabische Israelis teil, unter ihnen Knesset-Abgeordnete, Bürgermeister arabischer Gemeinden und weitere Vertreter des öffentlichen Lebens.

Bei der gemeinsamen Feier sprach der Staatspräsident die im Haushaltplan vorgesehene Unterstützung arabischer Kommunen und die Bemüngen zur Verringerung der Kluft in der israelischen Gesellschaft an. Ausserdem hob er das Problem der aktiven Unterstützung des palästinensischen Terrors durch einzelne Mitglieder der arabischen Minderheit in Israel hervor und appellierte an ein gemeinsames Vorgehen gegen diesen Trend. Katsav erwähnte auch die finanzielle Unterstützung des palästinensischen Terrors gegen Israel durch arabische Staaten: "Wer den palästinensischen Terror unterstützt, arbeitet gerade gegen einen palästinensischen Staat", so der Staatspräsident.

Shauki Hateeb, Vorsitzender des arabischen Koordinierungsrats, bekräftigte die Worte des Staatspräsidenten: "Täglich begraben wir unsere Leute auf beiden Seiten. Wir müssen unsere Stimmen gegen diesen Wahnsinn erheben." Knessetmitglied Abdel Maleek Dehamshe lobte die Initiative des Staatspräsidenten in dieser schweren Zeit.

In der kommenden Woche wird der israelische Staatspräsident Moshe Katsav nach Italien und Deutschland reisen. Bei seinem Staatsbesuch in Deutschand vom 8. bis 10. Dezember sind mehrere Gespräche mit politischen Vertretern vorgesehen. In Rom erhält das israelische Staatsoberhaupt eine Audienz bei Papst Johannes Paul II. (Ma′ariv)

(5) ISRAEL ÜBERWEIST WIEDER STEUERN AN AUTONOMIEBEHÖRDE
Israel, die Palästinensische Autonomiebehörde und die USA werden in den kommenden Tagen eine Übereinstimmung bekannt geben, die die Überweisung von Steuergeldern der Autonomiebehörde durch Israel an den palästinensischen Finanzminister, Salam Fiyyad, ermöglichen soll. Nach der Vereinbarung zwischen Israel und den USA werden die Palästinenser im kommenden Monat zunächst die Zollgelder und Steuern für den laufenden Monat erhalten, die Israel gemäss dem Osloer Abkommen eingezogen hatte. Als nächste Stufe, deren Details noch nicht im einzelnen feststehen, ist die stufenweise Auszahlung einer Summe von mehr als 2 Milliarden Shekel durch Israel vorgesehen. Dabei handelt es sich um Steuergelder, die Israel seit Ausbruch der Gewaltwelle im Herbst 2000 eingezog und einfror.

Unterdessen traf sich der Leiter der Abteilung für Zoll und Mehrwertsteuer, Eitan Rov, mit seinem palästinensischen Kollegen, um die technischen Details des Einzugs und der Übergabe abzusprechen. Im Laufe der Woche ist weiteres Treffen zwischen dem Leiter des Büros des Ministerpräsidenten, Dov Weissglas, dem palästinensischen Finfanzminister, Salama Fiyyad und dem amerikanischen Botschafter in Israel, Dan Kerzer, geplant. (Ha′aretz)

(6) PALÄSTINENSISCHE POLIZISTEN ARBEITEN AM BAU IM NEGEV
Dutzende palästinensische Polizisten aus Hebron und Dahrain arbeiten als Bauarbeiter in Ortschaften der Negev-Wüste, nachdem die israelische Armee ihnen die Polizeigebäude zerstört hatte.

Die Polizisten wurden seit dem Osloer Abkommen gemäss besonderer Verträge durch die Palästinensische Autonomiebehörde beschäftigt und verdienten zwischen 150 und 300 $ im Monat. Da die Autonomiebehörde ihre Gehälter nicht gezahlt hatte, verschlechterte sich ihre Situation während des letzten halben Jahres erheblich. Die wirtschaftliche Probleme wurden noch grösser, als die israelische Armee mit der Zerstörung der Polizeigebäude begann. So lernten die Polizisten kurzerhand einige elementare hebräische Worte, stellten sich als Beduinen aus dem Negev vor und schafften es, Arbeit bei einer Baufirma zu finden.

Allerdings warnte jetzt ein leitender Polizeibeamter des Negev davor, die illegalen Arbeiter aus Hebron könnten Informationen über israelische Armeestellungen und Polizeistationen im Negev sammeln und diese an die Terroristen in der Autonomiebehörde weiterleiten. (Ma′ariv)

(7) GOLD FÜR ISRAELS CHEF-KÖCHE
Ein Team israelischer Chef-Köche errang die Gold-Medaille in der Kategorie Cuisine Ethnique beim Internationalen Kulinarischen Wettkampf in Shanghai. Bei dem Wett-Kochen präsentierten Vertreter aus Europa, Amerika, Asien und Australien die unterschiedlichsten Menüs ihrer Herkunftsländer.

Das Team aus Israel präsentierte Rezepte zu den landestypischen Früchten wie Datteln, Sabra (Kaktusfrucht), Granatapfel und verschiedenen Gewürzen, ausserdem gab es leckeren Humus und Falafel. (Ha′aretz)

(8) HEUTE IM JAHRE X
3. Dezember 499 (13. Kislev 4427): Aus Furcht, die mündlich überlieferten Thora-Auslegungen (Talmud) könnten aufgrund der Verfolgungen in Vergessenheit geraten, beginnt Ravinna II Bar Shmu′el trotz starker Proteste mit der Verschriftung der Mündlichen Thora und vollendet das von Rav Rashi bereits 100 Jahre zuvor begonnene Werk. Damit endet in der jüdischen Geistesgeschichte die Zeit der Amoräer (200 bis 500 u.Z.), die Zeit der Tanna′im und des Babylonischen Talmuds beginnt.
(http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)

(9) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, leichter Temperaturrückgang

Jerusalem: 10-14°C
Tel-Aviv: 15-23°C
Haifa: 15-21°C
Am Toten Meer: 17-22°C
Eilat: 15-24°C

(10) Wechselkurse
1 € - 4,574 NIS (-0,71%)
1 £ - 7,160 NIS (-0,43%)
1 $ - 4,632 NIS (-0,24%)
(Israel Bank, 02.12.02)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002