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Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Montag, 2. Dezember 2002
(1) DEUTSCH-ISRAELISCHE KONTAKTE IM HIGH-TECH-SEKTOR
(2) SHIMON STEIN: "EINEN FEHLER DÜRFEN WIR NICHT MACHEN - "
(3) MOSHE YA′ALON: ARAFAT STOPPTE GESPRÄCHE MIT HAMAS
(4) ERNEUT ZUSAMMENSTÖSSE IN JENIN
(5) BERICHT DER HIZBULLAH ÜBER BEWAFFNETE KINDER IN JENIN
(6) BERICHT ZUM SEXUALVERHALTEN VON JUGENDICHEN IN ISRAEL
(7) NEUE MUSIKHOCHSCHULE FÜR HOCHBEGABTE IM HEBRST 2003
(8) WIRTSCHAFT
(9) EISENBAHNEN KÜNFTIG STAATLICHES UNTERNEHMEN
(10) ELDAD BECK ZUR ROLLE DER MEDIEN IM NAHOSTKONFLIKT
(11) HEUTE IM JAHRE X
(12) DAS WETTER IN ISRAEL
(13) WECHSELKURSE
(1) DEUTSCH-ISRAELISCHE KONTAKTE IM HIGH-TECH-SEKTOR
Ausgewählte israelische und deutsche Unternehmen stellten bei einem B2B-Treffen MOBILTECH während der vergangenen Woche einander ihre neuesten Projekte und Technologien vor. Veranstalter des in dieser Form erstmaligen Forums in Düsseldorf und München waren das Trade Center der Botschaft des Staates Israel, die IHK Düsseldorf, die IHK für München und Oberbayern, BITKOM und gotoBavaria.
Schwerpunkt der Veranstaltung bildeten Entwicklungen und Innovationen hochtechnologie-orientierter israelischer Unternehmen im Bereich mobiler Technologien. An den One-to-One-Gesprächen nahmen 30 israelische Firmen teil. Co-Organisatoren auf israelischer Seite waren das israelische Zentrum für Forschung und Entwicklung MATIMOP sowie das Israel Mobile Internet Forum IMF. (Israel Trade Center)
(2) SHIMON STEIN: "EINEN FEHLER DÜRFEN WIR NICHT MACHEN - "
"Wir dürfen einen Fehler nicht machen - den Terror nach seinen Zielen zu unterscheiden. Solche Anschläge richten sich gegen die ganze zivilisierte Welt und nicht nur gegen Israelis alleine. Die Terroristen wollen uns alle in Angst versetzen und uns das Gefühl gegen, dass wir nirgends mehr sicher sind. Meine Angst ist, dass man die Gründe für den Anschlag in Kenia nun ausschliesslich bei dem Konlikt in unserem Land sucht, denn das ist falsch." In einem Interview mit Matthias Gebauer (Spiegel-online) umreisst Shimon Stein, Botschafter des Staates Israel, die Bedeutung der Anschläge auf israelische Urlauber in Mombasa für alle westlichen Touristen und den Kampf gegen den Terrorismus:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,druck-224864,00.html
(3) MOSHE YA′ALON: ARAFAT STOPPTE GESPRÄCHE MIT HAMAS
Bei einem Gespräch mit amerikanischen Nahostexperten sagte Generalstabschef Moshe Ya′alon am Morgen, bereits vor einigen Monaten hätte die Hamas bei geheimen Gesprächen weitreichenden Konzessionen mit Israel unter der Leitung der Palästinenser Abu Mazen und Muhammed Dahlan zugestimmt. Ya′alon bezeichnete die Annäherung als einen stillen Seitenhieb auf den PLO-Chef Yasser Arafat. Die zwei Unterhändler hätten hinter dem Rücken Arafats fast einen Waffenstillstand ausgehandelt, wenn die Führung des Islmischen Jidhad mit Hauptsitz in Damaskus nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
Nach Angaben Ya′alons sei die Forderung der Hamas für einen Waffenstillstand nicht mehr der vollständige Rückzug der IDF auf die Linie von 1967, sondern einzig das Ende der gezielten Tötung verdächtiger Terroristen. Nach Ya′alon soll Arafat die Chancen für einen Durchbruch torpediert haben, um sicher zu gehen, dass nichts ohne seine Zustimmung geschehe.
In diesem Zusammenhang wiederholte der Generalstabschef, dass bereits vor zwei Jahren Israelis und Palästinenser vor dem Abbau der meisten Siedlungen standen und dass es trotzdem zu keiner Lösung kam, vielmehr wählten die Palästinenser erneut den Weg der Gewalt.
Ausserdem kritisierte der israelische Armeechef die amerikanische Regierung, unter deren Druck die Schwächung Arafats während der Umstellung durch die IDF im Herbst vorzeitig beendet wurde. So sei Arafat zu dem Eindruck gekommen, die US Regierung nehme die Umsetzung der Grundsätze der Bush-Rede vom Juni diesen Jahres nicht ernst genug. Ya′alon wiederholte seinen Standpunkt, wonach ein Vorankommen nur ohne Arafat möglich sei. Eine grosse Hoffnung stelle dagegen der neue palästinensische Finanzminister Salam Fayyad dar, der jetzt allerdings zu einem Rad des palästinensischen Systems geworden sei.
Schliesslich gab Ya′alon bekannt, Sicherheitseinheiten hätten mehrere Anschläge der Terrororganistation Al Qaida in Israel vereitelt. Mehrere Palästinenser arbeiten im den Palästinensergebieten für das Terrornetwerk Osama Bin Ladens. (Ha′aretz)
(4) ERNEUT ZUSAMMENSTÖSSE IN JENIN
Am Morgen hoben die IDF die Ausgangssperre in den Städten Nablus und Hebron auf. Dagegen mussten die Bewohner der Stadt Jenin im nördlichen Westjordanland erneut in ihren Häusern bleiben. Bei mehreren Zwischenfällen wurde nach palästinensischen Angaben zwei Mitglieder der militaten Organisation Islamischer Jihad verhaftet, ein 15jähriger Junge erschossen und 16 Menschen auf einem überfüllten Marktplatz in Jenin verletzt. Die Palästinenser sollen ihre Einkäufe für das viertägige Ende des Fastenmonats Ramadan, Id al Fidr, getätigt haben.
In Gaza wurde ein IDF Soldat leicht verletzt, als ein bewaffneter Palästinenser versuchte, in die Siedlung Netzarim einzudringen. Der Mann war durch eine IDF Uniform getarnt und führte eine Kalashnikov und drei Handgranaten mit sich. Bevor er den Wohnblock betreten konnte, wurde er durch Soldaten erschossen.
Bereits in der vergangenen Woche vereitelte die israelische Polizei einen Sprengstoffanschlag des Islamischen Jihad auf einen Militärstützpunkt bei Haifa. Der Anschlag war durch einen mit 10 kg Sprengsstoff gefüllten Koffer, der über Funktelefon gesteuert werden sollte, vorbereitet. Der Anführer der Terrorzelle, Alah Ahmed Mohammed Tawalbe, 17 Jahre, konnte bereits vor einigen Tagen verhaftet werden. Um die Spuren zu verwischen, brachten die anderen Mitglieder der Zelle nach seiner Festnahme den Koffer zur Detonation. Wie die Polizei heute bekannt gab, flog die Gruppe durch den Kauf eines gestohlenen Fahrzeugs aus Israel auf. Der Wagen sollte dem Sprengstofftransport von Jenin nach Haifa dienen. (Ha′aretz)
(5) BERICHT DER HIZBULLAH ÜBER BEWAFFNETE KINDER IN JENIN
Ein Bericht der Wochenzeitschrift der Hizbullah-Terrororganisation, der in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde, bestätigt erneut den Aufbau der palästinensischen Terrormaschinerie im Flüchtlingscamp in Jenin. Der Beitrag enthält das Interview des Hizbullah-Journalisten Sami Magnin mit Kindern aus Jenin. In dem Gespräch bestätigen die Kinder, zu Waffen- und Munitionsarbeitern ausgebildet worden zu sein. Ausserdem nehmen sie aktiv an der Seite der Terroristen an den Kämpfen teil.
Nach dem Bericht fordern die palästinensischen Terroristen die Kinder in Jenin zum Steinwerfen auf israelische Soldaten auf. "Wir tauschten die Steine und Steinbrocken gegen Handgranaten und Kleinwaffen aus, weil ihre Wirkung viel stärker ist", erklärt Rami, ein Junge aus Jenin.
Mit der Zeit entwickelte sich ein System, bei dem die eine Gruppe der Kinder bei der Anfertigung der Waffen und Sprengstoffe half, die zweite verteilte sie nach Anweisungen der Terroristen an den dafür vorgesehenen Orten im Lager.
Sami Magnin erklärt, er habe beobachtet, wie die Kinder an den Waffen ausgebildet wurden, um den "israelischen Feind" anzugreifen. Fadi, ein Junge aus Jenin, sagte, "der Sprengstoff soll ihnen die Köpfe wegblasen, beim nächsten mal werden sie nur über unsere Leichen unser Camp betreten". Von Mutasin, 16 Jahre, wird berichtet, er gebe jeder Granate einen Kuss, bevor er sie auf einen israelischen Soldaten wirft: "Allah lasse dich zu einem Feuerball werden, der die Herzen der Juden verbrennt." Nach Augenzeugen soll der 16jährige "mindestens 50 Granaten auf IDF Soldaten geworfen" haben. (IDF, 27.11.02,
http://www.idf.il/newsite/hebrew/main.stm)
(6) BERICHT ZUM SEXUALVERHALTEN VON JUGENDICHEN IN ISRAEL
Die Fakultäten für Medizin an der Ben Gurion Universität und der Hebräsichen Universität haben in einer gemeinsamen Studie das Thema "Sexualität und Sexualverhalten von Jugendlichen in Israel im 20. Jahrhundert" untersucht. Die Ergebnisse wurden gestern, am internationalen Welt-Aids-Tag, auf einer Konferenz der Hebräischen Universität veröffentlicht.
Nach der Studie haben religiöse jüdische junge Männer im Vergleich zu gleichaltrigen nicht-religiösen Juden häufiger Geschlechtsverkehr. Bei den Mädchen ist das Gegenteil der Fall. Weit mehr nicht-religiöse als religiöse Mädchen gaben an, bereits Geschlechtsverkehr gehabt zu haben.
Im Rahmen der Studie wurden 3460 Schüler aus 142 Klassen (9. - 12.) in staatlichen Schulen in ganz Israel befragt.
In der Studie wurde auch ein Zusammenhang zwischen gesundheitsgefährdendem Verhalten, wie Rauchen und Alkoholkonsum, aber auch sozial auffälligem Verhalten wie Ausreissen von Zuhause und dem Sexualverhalten entdeckt. Der engste Zusammenhang besteht offenbar zwischen Rauchen und Geschlechtsverkehr. So zeigte sich, dass 52% der rauchenden Jugendlichen bereits Sex hatten. Andererseits hatten von den Nichtrauchern erst 15% Sex.
Der grösste Zusammenhang zwischen dem Sexualverhalten und der Bereitschaft Risiken einzugehen, fand sich bei den israelischen Mädchen. Nach einer Erklärung der Studie ist dies die Folge des "doppelten Standards" zwischen Mädchen und Jungen. So sollen Jungen, die Sex haben, als weniger aussergewöhnlich betrachtet werden, und deshalb der Zusammenhang zwischen sexuellen Aktivitäten und der Bereitschaft zu Risiken weniger stark auffallen.
Weiterhin zeigt die Studie, dass mehr Mädchen als Jungen Angst vor der Ansteckung an sexuell übertragbaren Krankheiten wie Aids haben, obwohl sie weniger sexuell aktiv sind. Jungen in Israel befürchten eher eine ungewollte Schwangerschaft als Krankheiten. Trotz der Angst, ist der Glaube, dass ein Kondom das Vergnügen beinträchtigt, der Hauptgrund, sich nicht zu schützen, sowohl bei den Jungen als auch bei den Mädchen. Alle gaben an, mehr Anleitung zum Gebrauch von Kondomen zu benötigen. Gleichzeitig gaben die israelischen Jungen an, mehr über Kondome zu wissen, die Mädchen dagegen mehr über Empfängnisverhütung. (Yedioth Aharonoth)
(7) NEUE MUSIKHOCHSCHULE FÜR HOCHBEGABTE IM HEBRST 2003
In Israel soll eine Musikhochschule der Spitzenklasse für Dirigieren und Komposition gegründet werden. Initiator ist Noam Sheriff, Lehrer für Dirigieren und Komposition an der Rubin Musik-Akademie in Tel Aviv. Das neue Institut auf dem Campus der Tel Aviver Universität soll ab September 2003 nur eine ausgewählte Zahl von Studenten aufnehmen. Die Studien sollen durch Stipendien gefördert werden, so Sheriff. Jede Klasse soll nur aus etwa fünf Studenten bestehen. Der Lehrplan der Hochbegabten soll konzentriert und unter intensiver Betreuung der Lehrer Noam Sheriff, des Komponisten Yitzhak Sadai und des Dirigenten Gary Bertini stattfinden. Die Aufnahmeprüfungen sind für den kommenden Sommer anberaumt. Die Studiendauer beträgt drei Jahre. Am Ende ihrer Ausbildung wird ein Diplom stehen, das den Einstieg in jede musikalische Einrichtung der Welt garantieren wird. (Ha′aretz)
(8) WIRTSCHAFT
Nach Angaben der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung liegt Israels Bruttosozialprodukt bei 17.900 $. Israel steht damit an erster Stelle unter denjenigen 43 Ländern, die ausgiebige Handelbeziehungen mit den OECD-Mitgliedsstaaten pflegen. Damit beträgt das BSP Israels 88% des OECD-Durchschnitts von 20.300 $ und verbesserte sich während der letzten zehn Jahre um über 50%. 80% des Bruttosozialproduktes des untersuchten Zeitraums verdankt Israel dem Aussenhandel und dem schnell wachsenden israelischen Hight-Tech-Sektor. (Globes)
(9) EISENBAHNEN KÜNFTIG STAATLICHES UNTERNEHMEN
Die israelischen Eisenbahnen werden künftig zu einem Staatsunternehmen umgewandelt werden. Bislang gehörte das Schienennetz zur israelischen Hafen- und Eisenbahnbehörde. Die Vereinbarung trafen Vertreter des israelischen Finanzministeriums, des allgmeinen Gewerkschaftsverbands Histadrut und der israelischen Eisenbahn-Union am vergangenen Donnerstag. Bei dem Unternehmenssplitting werden keine Stellen gestrichen. Vielmehr wird erwartet, dass das staatliche Unternehmen künftig schwarze Zahlen schreiben wird, so berichtete Haim Scheib, Gewerkschaftsführer der Histadrut für Eisenbahnangestellte.
(Ha′aretz)
(10) ELDAD BECK ZUR ROLLE DER MEDIEN IM NAHOSTKONFLIKT
Eldad Beck, Auslandskorrespondent der israelischen Tageszeitung Yedioth Aharonoth in Berlin, wird am Donnerstag, dem 5. Dezember, über deutsche Berichterstattung zum Nahostkonflikt sprechen. Veranstalter ist die Media Watch-Gruppe
Honestly-Concerned. Die Gesprächsrunde findet um 20:00 Uhr im Gemeinderatssaal der Jüdischen Gemeinde zu Frankfurt am Main, Westendstrasse 43 (Eingang
Westendstr.), statt.
(11) HEUTE IM JAHRE X
2. Dezember 1264: In Sinzig bei Bonn wird ein zum Judentum konvertierter Mann gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Mehr Informationen unter
(http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)
(12) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig
Jerusalem: 12-17°C
Tel-Aviv: 17-23°C
Haifa: 17-22°C
Am Toten Meer: 19-23°C
Eilat: 15-24°C
(13) Wechselkurse
1 € - 4,607 NIS (-0,17%)
1 £ - 7,191 NIS (-0,34%)
1 $ - 4,643 NIS (-0,04%)
(Israel Bank, 29.11.02)
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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an:
botschaft@israel.de
- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -
Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0
© Botschaft des Staates Israel, 2002 |
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