Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Montag, 25. November 2002

(1) GEHEIMES DOKUMENT BEWEIST BAU EINER SPRENGSTOFFFABRIK
(2) SELBSTMORDATTENTAT DES ISLAMISCHEN JIHAD AUF KÜSTENWACHE
(3) SPURENSUCHER DER IDF VON HAMAS GETÖTET
(4) UNTERSUCHUNGSERGEBNIS ZUM TOD EINES UNRWA MITARBEITERS
(5) ENTDECKUNG: FRÜHE VERSION VON MAHLERS 1. SINFONIE
(6) ÖKO-TOURISMUS IM NIEDRIGSTEN NATURPARK DER WELT
(7) FUSSBALL: ISRAEL BESIEGT MAZEDONIEN MIT 3:2
(8) HEUTE IM JAHRE X
(9) DAS WETTER IN ISRAEL
(10) WECHSELKURSE

 

(1) GEHEIMES DOKUMENT BEWEIST BAU EINER SPRENGSTOFFFABRIK
Gemäss einem geheimen Dokument der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), das die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) am 17. November während einer Razzia beschlagnahmten, versucht die Präventive Sicherheitsorganisation der PA im Gazastreifen eine Fabrik zu bauen, in der grosse Mengen von Salpetersäure hergestellt werden sollten. Salpetersäure ist die wichtigste Chemikalie für die Sprengstoffproduktion.

In den letzten Wochen wurden in den Palästinensergebieten Sprengstoffe hergestellt, die nahezu die Effektivität und Qualität militärischen Sprengstoffes besitzen. Israelische Fachleute der Verteidigung hoben hervor, dass die Präventive Sicherheitsorganisation beabsichtigt, alle palästinensischen Terrororganisationen mit Sprengstoff zu versorgen.

Gemäss den Oslovereinbarungen ist der Erwerb oder die Produktion von solchem Sprengstoff verboten. Gelegentlich gelang es den Gruppen, kleine Mengen an TNT aus den Minen, die von Beduinen im Sinai gefunden worden waren, zu gewinnen. Weitere Chemikalien wurden aus Düngemitteln erzeugt, die teilweise aus Israel, teilweise aus Drittländern importiert werden.

Die IDF haben wiederholt verschiedene Ministerien aufgefordert, strikte Regeln für den Verkauf solcher Chemikalien in die Palästinensergebiete zu erlassen. Diese Regeln beinhalten die Identifizierung des Käufers, eine Absichtserklärung für die Benutzung der Materialien und den Grund für den Erwerb von großen Mengen dieser Chemikalien.

In dem Dokument, das letzte Woche sicher gestellt wurde, schrieb der Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums der PA, Mohammed Anwar Bardawil (Abu Hashem): "Angesichts der Wichtigkeit der Säure (Salpetersäure) für die Produktion von strategischem Material und angesichts der Schwierigkeit, dieses unter den gegenwärtigen Bedingungen zu erwerben, und in Einklang mit Ihrer Bitte, dass dies verfügbar sein soll, empfehle ich die Fabrik zur Herstellung desselben." Bardawil ist dafür bekannt, dass er dem Chefpionier der Präventiven Sicherheitsorganisation, Talal Mahisan, assistiert hat, der wiederum Verbindungen zum Islamischen Jihad unterhält. (Ha′aretz)

(2) SELBSTMORDATTENTAT DES ISLAMISCHEN JIHAD AUF KÜSTENWACHE
Vier israelische Marinesoldaten wurden am späten Freitag abend verletzt, als ein mit Sprengstoff beladenes Fischerboot neben einem Patrouillenschiff der israelischen Küstenwache an der Nordküste des Gazastreifens explodierte. Der Islamische Jihad übernahm die Verantwortung für den Anschlag. Nach Angaben der Terrororganisation starben die Attentäter im Alter von 19 und 21 Jahren bei der Detonation. Die IDF verhängten eine Sperre über den Küstenstreifen vor Gaza.

Nach Angaben der IDF war das Fischerboot auf israelische Gewässer vorgedrungen. Um mit den beiden Verdächtigen an Bord des Bootes Kontakt aufzunehmen, näherte sich das Patrouillenschiff der israelischen Marine dem verdächtigen Fischerboot. Nachdem die Küstenwache keine Antwort erhalten hatte, feuerte sie Warnschüsse ab, um das Boot aus dem Bereich der israelischen Küste zu vertreiben. Daraufhin wurden die Sprengsätze an Bord des Bootes gezündet, die die vier Soldaten der IDF verletzten.

Die Jerusalemer Flügel des Islamischen Jihad veröffentlichte in einem Bekennerschreiben die Namen der "gefallenen Helden" und kündigte an, weiter den "Weg des Istishad" (Selbstopfer) zu wählen.
Original: http://www.abrarway.com/ba184.htm, http://www.idf.il

(3) SPURENSUCHER DER IDF VON HAMAS GETÖTET
OStFw. Shiqdaf (Shai) Garmai, 30 Jahre, Spurensucher der IDF, aus Lod, wurde am Freitag morgen kurz vor 7 Uhr bei Tel Qateifa im nördlichen Gazastreifen durch einen Nackenschuss getötet, als eine Givati Brigade Patrouille der IDF durch Palästinenser angegriffen wurde. Auf den Anschlag folgten anhaltende Feuerwechsel. Der Heckenschütze konnte durch das Gebiet, das unter der Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde steht, in Richtung Dir El Balah im nördlichen Gazastreifen entkommen. Azzadine Al Qassam, ein militanter Flügel der Hamas, bekannte sich zu dem Angriff.

Garmai war Mitglied einer Gruppe von Soldaten äthiopischer Abstammung, die seit Jahren für die Spurensuche der IDF verantwortlich ist. Ähnliche Aufgaben übernahmen bereits beduinische Soldaten des israelischen Militärs. Garmai war das zweite von acht Kindern. Seine Familie immigrierte 1989 aus Äthiopien nach Israel.

Einheiten der Givati gelang es später, den Drahtzieher der Aktion zu verhaften. Der Mann ist Hamas-Aktivist und gehörte zu den vom Inlandsgeheimdienst Shin Beth gesuchten Terroristen.

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Dem Anschlag ging ein weiterer Vorfall am frühen Freitag voraus, bei dem mehrere bewaffneter Palästinenser versucht hatten, in die Netzarim-Siedlung einzudringen. Soldaten fingen die Gruppe der Männer ab und eröffneten das Feuer. Bei dem Schusswechsel kam einer der Terroristen ums Leben. Er trug eine Uniform eines palästinensischen Polizisten und führte ein Gewehr und mehrere Handgranaten mit sich.
(Ha′aretz)

(4) UNTERSUCHUNGSERGEBNIS ZUM TOD EINES UNRWA MITARBEITERS
Bei einer Militäraktion der IDF zur Bekämpfung der terroristischen Infrastruktur in Jenin wurde am Freitag versehentlich ein Mitarbeiter der Vereinten Nationen durch einen Soldaten der israelischen Armee erschossen.

Die Massnahme war von heftigen Gefechten begleitet. Nach Angaben der israelischen Armee wurde das Hauptbüro des UNRWA im Flüchtlingslager von Jenin durch bewaffnete Terroristen missbraucht, die aus dem Gebäude auf Soldaten der IDF feuerten. Sieben mal wurde das Feuer von einem Weg neben dem Gebäude auf die Soldaten eröffnet. In zwei weiteren Fällen nutzten Terroristen Zivilisten als Schutzschilde. Ein Terrorist schoss auf Soldaten, während er sich hinter einer Frau versteckt hielt, die eine UNRWA-Fahne in der Hand hielt. Während der Vorkommnisse unterlagen die Soldaten strengen Anweisungen, wonach zivile Opfer verhindert werden sollten.

Der tragische Tod des UNRWA Mitarbeiters ereignete sich nach Angaben des Untersuchungsberichtes dadurch, dass sich der UNRWA Mitarbeiter in demselben Gebäude aufgehalten hatte, aus dem auf die Soldaten geschossen wurden. Ein Gegenstand, den der Mann in seinen Händen hielt, wurde von Soldaten irrtümlich für eine Waffe gehalten.

Der Verletzte wurde sofort nach dem Vorfall aus dem Gebäude evakuiert. Auf dem Weg zur Behandlung in einem israelischen Krankenhaus erlag der Mann seinen Verletzungen. Die IDF drückten ihr Bedauern über den Tod des UNRWA Mitarbeiters aus und versicherten, ihre Untersuchungen zu dem Vorfall fortzusetzen. Gleichzeitig verurteilten die IDF den Missbrauch dicht besiedelter Gebiete durch palästinensische Terroristen. (Mitteilung des Sprechers der IDF)

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Bei einem weiteren Vorfall kam am Montag ein achtjähriger palästinensischer Junge, Jihad Faqeh, in der Altstadt von Nablus ums Leben. Nach vorläufigen Angaben der IDF soll der Junge zwei Sprengsätze auf die Truppen geworfen haben. (Ha′aretz)

(5) ENTDECKUNG: FRÜHE VERSION VON MAHLERS 1. SINFONIE
Ein einzigartiges Manuskript von Gustav Mahlers 1. Sinfonie entdeckte der Dirigent Charles Zacharie Bornstein vor gut zwei Wochen bei seiner Arbeit in Jerusalem. Die ungefähr 20 cm hohe Partitur verbarg sich unter einem Stoss Kopien von Gustav Mahlers Erster Sinfonie, die in der Bibliothek der Rubin Akademie für Musik und Tanz in Jerusalem aufbewahrt werden.

Erst zwei Wochen zuvor, am 20. Oktober, war Charles Bornstein als Neueinwanderer aus New York nach Israel gekommen, wo er an der Jerusalemer Akademie unter der Leitung von Avner Biron einen Lehrauftrag als Dirigent erhielt.

Bornstein graduierte in den 70er Jahren in New York und Salzburg (Mozarteum) und gehörte neben Claudio Abbado und Zubin Mehta zu den Schülern Leopold Stokowskys und Hans Swarowskys. Vor allem letzerer zeigte ihm während seiner Studienjahre in Wien, Notenmanuskripte angemessen zu verstehen und auszuwerten. Die Leihgebühren für Faksimiles der 9. und 10. Sinfonie sparte sich Bornstein von seinem spärlichen Essensgeld ab, so berichtete der Musiker in einem Interview der vergangenen Woche. So fiel es dem Wissenschaftler nicht schwer, die Handschrift Mahlers auf dem Original sofort zu erkennen.

Die Partitur, die eine frühere Version der Sinfonie enthält, wurde im späten 19. Jh. in Wien von Josef Weinberger gedruckt und veröffentlicht. Später wurde die Sinfonie von Mahler revidiert. Die Anmerkungen, die auf dem Papier mit roter Tinte erhalten sind, wurden nun durch das gefundene Original wieder zugänglich.

Die Echtheit des Fundstücks wurde bereits durch den Mahler-Spezialisten Henry-Louis de La Grange, Direktor der Gustav-Mahler-Bibliothek in Paris, bestätigt. Allerdings steht noch die Frage offen, wie genau das Manuskript seinen Weg in die Jerusalemer Bibliothek gefunden hat.

Bornstein, der unter anderem die Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks und des Südwest-Rundfunks dirigierte, plant jetzt, die ursprüngliche Fassung Mahlers 1. Sinfonie erstmals vorzustellen. (Ha′aretz)

(6) ÖKO-TOURISMUS IM NIEDRIGSTEN NATURPARK DER WELT
Das israelische Tourismusministerium arbeitet zur Zeit Pläne zum Aufbau des "tiefsten Naturparks der Welt" im Gebiet des Toten Meeres aus. Vorgesehen sind ökologisch ausgerichtete Hotels, die umweltverträglich in ihre natürliche Umwelt eingebettet sein sollen.

Die Gegend um das Tote Meer bietet mit seiner therapeutischen Heilkraft seit vielen Jahren Menschen aus aller Welt Ruhe und Erholung. Der nahegelegene Kibbutz En Gedi bietet bereits spezielle Yoga Schulen und eine Heilpflanzentherapie mit einzigartigen einheimischen Wirkstoffen an. Erst kürzlich wurde der Botanische Garten des Kibbutzes vom Naturmagazin National Geographic zu einem der zehn besten Gärten der Welt gezählt.

Neben dem atemberaubenden Naturerlebnis bietet die Gegend den Besuchern Ausflugsziele wie Massada, Qumran und Jerusalem. Das Gebiet ist mit 405 Metern unter dem Meeresspiegel der tiefste Landpunkt der Erdoberfläche. (Ha′aretz)

(7) FUSSBALL: ISRAEL BESIEGT MAZEDONIEN MIT 3:2
Israels vierter Sieg in Folge unter seinem neuen Trainer Avraham Grant bescherte Israel einen 3:2 Sieg über Mazedonien, nach einem 2:2 Unentschieden gegen England im letzten Monat.

Israels Nationalteam verdiente sich durch ein spätes Tor von Einwechselspieler Eli Biton den Sieg, nachdem es in der ersten Halbzeit sicher mit 2:0 führte und den Vorsprung durch eine überzeugende zweite Halbzeit der Mazedonier noch fast verspielte.

Die Tore für Israel in der ersten Halbzeit schossen Michael Zandberg (19. Minute) und Avi Nimni in der 28 Minute.

Avraham Grant begann das Spiel am letzten Mittwoch in Mazedoniens Hauptstadt Skopje mit sieben Veränderungen gegenüber dem Qualifikationsspiel zur EM gegen Malta letzten Monat und stellte das 19jährige Supertalent Gal Albermann von Maccabi Petach Tikva in die Anfangsformation. Albermann, der diese Saison in die Profimannschaft von Petach Tikva wechselte, schaffte nach nur sechzehn Ligaspielen den Sprung in die Nationalmannschaft und entwickelt sich immer mehr zu Israels grosser Fußballhoffnung. (Ha′aretz)

(8) HEUTE IM JAHRE X
25. November 1940: Das Flüchtlingsschiff "Patria" sinkt im Hafen von Haifa. Die "Patria" war ein französisches Schiff mit 1.771 "illegalen" Immigranten an Bord. Nach der Entscheidung der Briten, das Schiff mit weiteren "Illegalen" aus dem Mandatsgebiet auf die Insel Mauritius zu deportieren, versuchte die zionistische Untergrundorganisation Haganah (hebr. "Verteidigung"), deren Ziel es war, Juden vor gewaltsamen Übergriffen zu schützen, das Schiff leicht zu beschädigen und so vor dem Start zu hindern. Da der Sprengsatz zu gross, bzw. der Schiffsrumpf zu schwach war, sank das Schiff. 257 Passagiere starben.
(http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)

(9) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, vereinzelt leichter Morgenregen

Jerusalem: 9-15°C
Tel-Aviv: 16-23°C
Haifa: 16-23°C
Am Toten Meer: 18-26°C
Eilat: 15-25°C

(10) Wechselkurse
1 € - 4,692 NIS (-0,09%)
1 £ - 7,409 NIS (+0,28%)
1 $ - 4,679 NIS (-0,02%)
(Israel Bank, 22.11.02)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002