Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Freitag, 22. November 2002

(1) TERROROPFER HABEN EINEN NAMEN
(2) US-BOTSCHAFTER: PA TUT NOCH NICHT GENUG GEGEN DEN TERROR
(3) IDF RÜCKT ERNEUT IN BETHLEHEM EIN
(4) ARABISCHE MITGLIEDER DER AVODA GRATULIEREN MITZNA
(5) YEHUDA BAUER ÜBER HITLERS ISLAMISTISCHE ERBEN
(6) ÜBER SEHNSUCHT NACH NÄHE UND DIE HEILENDE KRAFT DES FAMILIENZUSAMMENHALTS: NIR BERGMANS "BROKEN WINGS"
(7) YORAM GAON ZU GAST BEIM KEREN HAYESSOD
(8) EINMAL KATMANDU HIN UND ZURÜCK
(9) HEUTE IM JAHRE X
(10) DAS WETTER IN ISRAEL
(11) WECHSELKURSE


Kurzmeldung: Mehrere Gasexplosionen am Freitag nachmittag im Atarot-Industriegebiet im Norden Jerusalems. Die Feuerwehr ist vor Ort, die Polizei sucht nach der Ursache der Explosionen, die nacheinander ausgelöst wurden.
(Ha′aretz)
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(1) TERROROPFER HABEN EINEN NAMEN
Nach dem barbarischen Anschlag eines palästinensischen Selbstmordattentäters vom Donnerstag besuchte Aussenminister Benjamin Netanjahu die Verletzten im Hadassah Ein Kerem Krankenhaus in Jerusalem. Begleitet wurde Netanjahu durch eine Gruppe von Botschaftern aus aller Welt, darunter der Dienstälteste des Diplomatischen Corps in Jerusalem, dem Botschafter Uruguays, den Botschaftern Deutschlands, Italiens, Spaniens, Südafrikas, Australiens, Polens, Österreichs und Miguel Moratinos, Sondergesandten der EU. Netanjahu appellierte erneut an die internationale Gemeinschaft, Worte über die Verurteilung des Terrorismus könnten nicht ausreichen, um gemeinsam gegen den Terrorismus vorzugehen. Der internationale Terrorismus ziele auf das Mark der Zivilisation, und die internationale Gemeinschaft müsse jetzt eng zusammenstehen.

Während des Besuches gaben Vertreter des Hadassah Ein Kerem Krankenhauses bekannt, dass seit Beginn der Gewaltwelle vor zwei Jahren 2010 Opfer des Terrorismus in der Klinik behandelt wurden. Insgesamt wurden seit September 2000 genau 104 Kleinkinder und Kinder im Alter zwischen 4 Monaten und 19 Jahren bei Terroranschlägen getötet. Israel zählt heute etwa 6 Millionen Einwohner. Die Grösse des Landes entspricht ungefähr der des Bundeslandes Hessen. Von der Gesamtfläche Israels ist etwa nur ein Viertel dicht besiedelt.

Die Opfer des Anschlags vom 21. Dezember:

Hodaya Asaraf, 13 Jahre, aus Jerusalem
Marina Bazarski, 46 Jahre, aus Jerusalem
Yelena-Hadassah Ben-David, 32 Jahre, aus Jerusalem
Kira Perlman, 67 Jahre, und deren Enkel Ilan Perlman, 8, beide aus Jerusalem
Varga Mirsa, 25 Jahre, Tourist aus Rumänien
Sima Novak, 56 Jahre, aus Jerusalem
Yafit Ravivo, 13 Jahre, aus Jerusalem
Ella Sharshevsky, 44 Jahre und ihr Sohn Michael Sharshevsky, aus Jerusalem
Dikla Zino, 20 Jahre, aus Jerusalem
Die Geschichte der Opfer von palästinensischer Gewalt und Terror dokumentiert die Seite http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0iky0

(2) US-BOTSCHAFTER: PA TUT NOCH NICHT GENUG GEGEN DEN TERROR
Der amerikanische Botschafter Daniel Kurtzer sagte am Donnerstag vor einer New Yorker Delegation, die palästinensische Führung habe noch nicht genügend Fortschritte in der Durchsetzung von Reformen oder zur Beendigung von palästinensischer Gewalt und Terrorismus getan. Beides sind die Voraussetzungen für einen palästinensischen Staat, von dem der amerikanische Präsident George W. Bush in seiner Rede vom 24. Juni gesprochen hatte.

Nach Kurtzer wurden während der letzten Monate die Anschläge und Selbstmordattentate in Israel intensiviert, ebenso Versuche, die einen sog. "Mega-Anschlag" verursachen sollten: "Weiterhin hat Arafat zu viel Macht in seinen Händen. Andere Mitglieder seines Kabinetts oder des palästinensischen Legislativrats haben noch zu wenig Kontrolle über die Vorgänge in den Autonomiegebieten." (The Jerusalem Post)

(3) IDF RÜCKT ERNEUT IN BETHLEHEM EIN
Vor Morgengrauen stiessen Truppen der IDF erneut in das Gebiet des Westjordanlandes ein und umringten die autonome Stadt Bethlehem. Während der Militäraktion suchen Soldaten der israelischen Armee nach Verdächtigen. Mehrere Palästinenser wurden bereits in Gewahrsam genommen. Der Attentäter des Anschlags auf einen Bus am Donnerstag in Jerusalem kam aus Bethlehem. Zu dem Anschlag bekannte sich der Flügel der Hamas, der Iz Adin Al Qassam unterstellt ist. Das Bekenntnis wurde auf der Website der Terrororganisation veröffentlicht. Um eine erneute Besetzung der Geburtskirche im Herzen Bethlehems durch bewaffnete Terroristen zu verhindern, umstellten die IDF die gefährdeten Gebäude. Nach Angaben eines Sprechers der IDF ist Bethlehem seit längerem zum Zufluchtsort von Terroristen aus Hebron geworden. Wie aus einer Liste der IDF hervorgeht, gingen allein in dem Zeitraum von sechs Monaten (zwischen dem 5.12.2001 und 18.06.2002) 12 Terroranschläge von Bethlehem aus. Dabei wurden insgesamt 30 Menschen getötet und etwa 200 verletzt.
(Israel Defense Forces, www.idf.il)

(4) ARABISCHE MITGLIEDER DER AVODA GRATULIEREN MITZNA
Führende arabische Politiker in Israel gratulierten dem Bürgermeister von Haifa Amram Mitzna zu seiner Wahl zum Vorsitzenden der Arbeiterpartei am 19. November. "Mitzna bewies als Bürgermeister der grössten jüdisch-arabischen Stadt, dass er der Bürgermeister aller Bürger der Stadt ist, Juden wie Araber. Einige von ihnen brachte er sogar in führende Positionen der Stadt", so Muhammed Zeidan, Direktor des Bezirksamtes von Kafr Manda bei Nazareth, am Mittwoch. "Er hat es auch geschafft (...), gerade in diesen schweren Zeiten, die guten Beziehungen zwischen Juden und Arabern der Stadt zu bewahren. Sollte es ihm gelingen, dies auch auf nationaler Ebene durchzusetzen, wäre das eine gute Sache."

Ähnlich äusserte sich Sameach Abu Mukh, der den Wahlkampf Mitznas im arabischen Baka al-Gharbiya leitete. Allerdings erwartete dieser eine grössere Unterstützung Mitznas durch die arabischen Mitglieder der Arbeiterpartei. Mehr als 14.500 Mitglieder der Avoda sind arabisch, wovon 40% am Dienstag für den Kandidaten stimmten. (The Jerusalem Post)

(5) YEHUDA BAUER ÜBER HITLERS ISLAMISTISCHE ERBEN
In seinem Vortrag anlässlich des Symposiums der Claims Conference "50 Jahre Luxemburger Abkommen" am 13. und 14. November 2002 in Berlin sprach Prof. Yehuda Bauer, Gedenkstätte Yad VaShem in Jerusalem, zum Thema Arabischer Antisemitismus: "Spätestens seit dem 11. September 2001 wissen wir: Die Schoa ist nicht Geschichte, sondern Gegenwart: Ich muß zugeben, daß es mir gegen den Strich geht, einen Vortrag zu halten, der nur Klischees wiederholt. Daß die Schoa ein Schlüsselereignis der menschlichen Geschichte war, ist zu einer ziemlich weitverbreiteten Weisheit geworden. Was sie dem jüdischen Volk angetan hat, ist auch nicht unbekannt. So möchte ich einige Elemente des Kontextes besprechen, in dem die Schoa stattgefunden hat und die vielleicht auch aktuelle Probleme beleuchten könnten. Schoa ist nämlich nicht Vergangenheit, sondern Gegenwart, und auch wer sich mit den Aussichten auf eine Zukunft beschäftigt, kann sie nicht ignorieren (...)" In seinen Ausführungen kommt Bauer zu dem Schluss, dass der "Islamismus gegenüber den Juden die Sprache des Genozids spricht". Eine gekürzte Fassung der Rede finden Sie unter www.juedische-allgemeine.de (Kultur).

(6) ÜBER SEHNSUCHT NACH NÄHE UND DIE HEILENDE KRAFT DES FAMILIENZUSAMMENHALTS: NIR BERGMANS "BROKEN WINGS"
Nir Bergmans erster Spielfilm ist ein realistisches Drama. Fünf Mitglieder der Famile Ullman versuchen, die durch den Tod des Ehemanns bzw. Vaters hervorgerufene Leere zu füllen. Skizziert werden die kleinen, dramatischen Schlachten, die den Alltag der Figuren ausmachen, ihre Sehnsüchte nach gegenseitiger Nähe und nach einem neuen Leben. Ihre Geschichten überschneiden sich und nach und nach entsteht ein optimistisches Stück über die heilende Kraft des Familienzusammenhalts.

Der Film erhielt mehrere Auszeichnungen u.a.:
Bester Film und Bestes Drehbuch beim Internationalen Filmfestival Jerusalem
Erster Preis beim Internationalen Filmfestival Tokio

Weitere Informationen:
www.brokenwings.co.il


(7) YORAM GAON ZU GAST BEIM KEREN HAYESSOD
Yoram Gaon ist am 1. und 3. Dezember zu Gast bei zwei Benefiz-Veranstaltungen in Deutschland. Gaons Konzerte fanden auf der ganzen Welt statt. Er trat in der New Yorker Carnegie Hall auf, im Pariser Olympia und im Weissen Haus während der Unterzeichnung der Friedensabkommen zwischen Israel und Jordanien, wo er für Präsident Clinton, König Hussein von Jordanien und Ministerpräsident Yitzhak Rabin sein Lied "Der letzte Krieg" sang. Als Rabin den Friedensnobelpreis verliehen bekam, bat er Gaon, nach Oslo zu kommen und dieses Lied nochmals zu singen. Neben den fast fünfzig Alben, die Gaon produzierte, spielte er auch in Film- und Fernsehproduktionen mit.

Termine:
1. Dezember: Magbit-Eröffnung des Keren Hayessod Köln und der Synagogen-Gemeinde Köln, 19:00 Uhr im Belvedere-Saal des Dorint Kongress Hotels, Helenenstrasse 4, 50667 Köln. Ehrengäste: Joel Lion, Botschaft des Staates Israel, und Fritz Schramm, Oberbürgermeister der Stadt Köln.

3. Dezember: Benefiz-Veranstaltung zu Gunsten des Notfall-Trauma-Zentrums des Assaf-Harofeh Krankenhauses, 19:30 Uhr im Schloss Horst, Turfstrasse 21, 45899 Gelsenkirchen. Veranstalter: Keren Hayessod NRW und Verein Assaf Harofeh unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland Paul Spiegel. (Tel.: 0211 487574).

Nähere Informationen zu Yoram Gaon unter: http://www.teev.com/ygaon/about.htm

(8) EINMAL KATMANDU HIN UND ZURÜCK
Israel und Nepal unterzeichneten am Mittwoch ihren Vertrag zur Errichtung einer direkten Flugverbindung zwischen Tel Aviv und Katmandu. Das Abkommen wurde zwischen dem Ministerium für Transport und Flugverkehr und einer Tourismusdelegation aus Nepal geschlossen. Zuvor konnte der auf dem Dach der Welt gelegene Staat von Israel aus nur durch Umwege über Indien oder Thailand erreicht werden. Für Israelis wird sich der Vertrag lohnen. Die südostasiatischen Länder gehören nämlich zu den beliebtesten Reisezielen der Israelis. (Yedioth Aharonoth)

(9) HEUTE IM JAHRE X
22. November 1547: Bei einem Pogrom im italienischen Asolo werden zehn der dreissig Juden ermordet und ihre Häuser geplündert.
(http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)

(10) DAS WETTER IN ISRAEL
Warm und trocken, vereinzelt Wolken; Die Vorhersage: Shabbath kühler, zum Sonntag hin vereinzelt Regen.

Jerusalem: 13-24°C
Tel-Aviv: 19-30°C
Haifa: 19-30°C
Eilat: 19-32°C

(11) Wechselkurse
1 € - 4,691 NIS
1 £ - 7,408 NIS
1 $ - 4,679 NIS
(Ha′aretz, 22.11.02)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002