Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Donnerstag, 21. November 2002

(1) WIEDER TOTE UND VERLETZTE BEI PALÄSTINENSISCHEM ATTENTAT
(2) MAGEN DAVID ADOM UND AMERIKANISCHES ROTES KREUZ WOLLEN KÜNFTIG ENGER ZUSAMMENARBEITEN
(3) SHIMON STEIN: "WAS WOLLEN DIE PALÄSTINENSER WIRKLICH?"
(4) LIKUD-UMFRAGEN: SHARON FÜHRT VOR NETANJAHU
(5) ÄGYPTEN BEENDET KOOPERATION MIT ISARAELS LANDWIRTSCHAFT
(6) DER 28. JANUAR, ILAN RAMON UND DIE "STIMME AUS DEM ALL"
(7) DANIEL UND NOA SIND FAVORITEN
(8) HEUTE IM JAHRE X
(9) DAS WETTER IN ISRAEL
(10) WECHSELKURSE

 


(1) WIEDER TOTE UND VERLETZTE BEI PALÄSTINENSISCHEM ATTENTAT
Elf Menschen starben und über 40 wurden verletzt, acht von ihnen schwer, als sich am Morgen um 7:15 Uhr ein Selbstmordattentäter im Bus der Linie 20 auf der Mexiko-Strasse in Jerusalem (Kiryat Menachem) in die Luft sprengte. Der Bus war vollbesetzt. Die meisten der Fahrgäste waren Schulkinder, die sich auf ihrem Weg zur Schule im Zentrum der Stadt befanden. Auf dem Asphalt lagen Pausenbrote und Schulbücher verteilt, die durch die Wucht der Explosion aus dem Fahrzeug geschleudert wurden. Die Hamas bezichtigte sich der Tat.

Der Attentäter, Na′el Azmi Abu Hilail, war 23 Jahre alt und kam aus Bethlehem. Abu Hilail war als Unterstützer der Terrorgruppe Islamischer Jihad bereits bekannt. Nach Angaben der Familie Abu Hilails wurde der junge Mann am Mittwoch zum letzten mal gesehen. Unterdessen soll der Vater des Attentäters am Abend in einem Interview gesagt haben: "Allah hat ihn zu einem Shahiden auserwählt, das ist unsere einzige Hoffnung.

Unterdessen gab die Regierung bekannt, sie werde solange nicht zu Friedensgesprächen zurückkehren, bis die Palästinenser der Gewalt ein Ende setzen, die sie seit September 2000 an die Stelle diplomatischer Bemühungen treten liessen. Seit Monaten verhindern Sicherheitskräfte in Israel nahezu täglich Terroranschläge. (Ha′aretz)

(2) MAGEN DAVID ADOM UND AMERIKANISCHES ROTES KREUZ WOLLEN KÜNFTIG ENGER ZUSAMMENARBEITEN
Das Amerikanische Rote Kreuz wird in Zukunft enger mit der israelischen Hilfsorganisation Magen David Adom ("Roter Davidstern") zusammenarbeiten. Das sieht ein Abkommen vor, das die beiden Hilfswerke erstmals schlossen.

Die Vereinbarung enthält Paragraphen zur gegenseitigen Hilfe im Falle eines Unglücks mit zahlreichen Verletzten oder einem Anschlag auf die Zivilbevölkerung mit Massenvernichtungswaffen, die Zusammenarbeit im Bereich von Knochenmarkstransplantationen, einer Nabelschnurblutbank und der Schulung von Ausbildern. Jährlich sind zwei Arbeitstreffen geplant. Ausserdem sind gemeinsame Aktionen im Bereich der Schulung und des regelmässigen Austauschs von Informationen geplant. (Ma′ariv)

(3) SHIMON STEIN: "WAS WOLLEN DIE PALÄSTINENSER WIRKLICH?"
In einem Interview mit dem Rheinischen Merkur äusserte sich Botschafter Shimon Stein am Donnerstag zu Grundfragen des arabisch-israelischen Konflikts, zum deutsch-israelischen Verhältnis und einem möglichen Angriff auf den Irak. Dabei zweifelte Stein, das Ziel der Palästinenser sei wirklich nur ein palästinensischer Staat: "Ich glaube nicht, dass die Siedlungen der Dreh- und Angelpunkt des arabsich-israelischen Konfliktes sind. Schon zu Zeiten, als es noch überhaupt keine Siedlungen gab, fanden die arabsichen Staaten nicht die Bereitschaft, Israel als jüdischen Staat und als Staat mit Existenzrecht anzuerkennen." Das ganze Gespräch finden Sie unter http://www.rheinischer-merkur.de/aktuell/po/ap_024702.html. Das Gespräch führten Matthias Gierth und Michael Mertes.

(4) LIKUD-UMFRAGEN: SHARON FÜHRT VOR NETANJAHU
Eine Woche vor der Wahl zur Parteispitze des Likud ergab eine Umfrage unter Likud-Mitgliedern, dass der amtierende Ministerpräsident Ariel Sharon deutlich vor seinem Parteirivalen und derzeitigen Aussenminister Benjamin Netanjahu führt.

56% der "Likudniks" ziehen eine Regierungskoalition mit der oppositionellen Arbeiterpartei einer "engen" Rechts-Aussen-Koalition vor. Auf die Frage, ob die Wähler der nationalkonservativen Partei zu einem palästinensischen Staat und "schmerzvollen Konzessionen" für einen Frieden bereit seien, teilte sich die Meinung der Befragten nahezu gleich auf: 45% sagten "ja", sie wären bereit, 43% sagten "nein".

Die Umfrage wurde am Dienstag durch eine Kommission der Tageszeitung Ha′aretz gestartet. 506 Parteimitglieder wurden exemplarisch befragt, der Fehlerquotient liegt bei 4,4%. (Ha′aretz)

(5) ÄGYPTEN BEENDET KOOPERATION MIT ISARAELS LANDWIRTSCHAFT
Zum zwölften Jahrestag des historischen Besuchs des ehemaligen ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat in Jerusalem, der damit 1977 den Weg zum israelisch-ägyptischen Friedensvertrag von 1979 einleitete, kündigt Kairo die Verträge mit Israel über die landwirtschaftliche Zusammenarbeit. Dies ging aus einer Erklärung des ägyptischen Landwirtschaftsministers hervor.

Nach Berichten der ägyptischen Zeitung "An-Nahar" werden als Gründe die Haltung der israelischen Regierung genannt, die "nicht auf einer Linie mit den Prinzipien für einen Frieden in der Region" stünden. Ein israelischer Vertreter reagierte überrascht auf den Bericht. Die meisten Projekte in diesem Bereich seien bereits im Frühjahr, nach der israelischen Militärmassnahme "Schutzschild" zum Stillstand gekommen: "Uns tut das sehr leid, aber für uns ist das nichts Neues." Der Entschluss der ägyptischen Regierung sei um so bedauerlicher, als die Beziehungen der beiden Staaten in den vergangenen Jahren auf dem Weg der "Normalisierung" waren, schliesslich hielte auch der Friedensprozess während eines Vierteljahrhunderts einer Reihe von Krisen stand.

Glücklicherweise hielten die beiden Staaten jedoch noch den Kontakt aufrecht, so der israelische Beamte. So traf sich zum Beispiel der ägyptische Nachrichtenchef Omar Suleiman am vergangenen Donnerstag mit Ministerpräsident Ariel Sharon und Staatspräsident Moshe Katsav. (The Jerusalem Post)

(6) DER 28. JANUAR, ILAN RAMON UND DIE "STIMME AUS DEM ALL"
Der israelische Raumfahrer Ilan Ramon erhielt ein Angebot, nach dem er eventuell seine Stimme für die Wahlen am 28. Januar 2003 aus dem Weltall abgeben könnte. Ramon wird sich zum Zeitpunkt der Wahl voraussichtlich an Bord eines Space Shuttles im Weltraum aufhalten.

Unterdessen bestätigten der Generaldirektor des Minsiteriums für Kultur, Wissenschaft und Sport, David Leffler, und Efi Oshaya, MdK, die rechtlichen Möglichkeiten eines Urnengangs aus dem Weltall. Technisch könnte die Wahl durch eine codierte Email auf eine eigens dafür eingerichtete Website aus dem All abgegeben werden. Nun wartet man noch auf die Entscheidung der NASA.

Sollte sich der Start der Raumfähre verzögern, hätte es der junge Astronaut jedoch erheblich leichter und könnte sich der konventionelleren Art eines doppelten Briefumschlags bedienen. Wie auch immer, für welche Partei sich Ramon entscheiden wird, wird man nicht erfahren: Ramon stimmte dem Angebot nämlich nur unter der Bedingung zu, dass der geheime Charakter der Wahl gewahrt bleibt. Weitere Informationen über Ilan Ramon gibt es unter http://www.jsc.nasa.gov/Bios/PS/ramon.html (The Jerusalem Post)

(7) DANIEL UND NOA SIND FAVORITEN
Das Central Bureau of Statistics (CBS) veröffentlichte zum Internationalen Tag des Kindes einen Bericht, demzufolge im vergangenen Jahr 137.000 Kinder in Israel geboren wurden. 91.000 der Kleinkinder wachsen in jüdischen und 36.000 in arabischen Familien auf. 51,4% der Babies sind Jungens. "Nur" 48,6% sind Mädchen. Die Untersuchung zeigt auch, dass Kinder ein Drittel der Bevölkerung in Israel stellen. Die Gesamtzahl der Minderjährigen beläuft sich auf 2,25 Millionen. Ausserdem stellte das CBS fest, dass der beliebteste Jungenname im vergangenen Jahr in Israel "Daniel" war, während unter den Mädchen "Noa" das Rennen machte. Weitere Ergebnisse sind auf der Website des CBS http://www.cbs.gov.il verzeichnet. (Ma′ariv)

(8) HEUTE IM JAHRE X
21. November 1985: Der Amerikaner Jonathan Pollard wird zusammen mit seiner Frau in den USA durch den amerikanischen Geheimdienst FBI verhaftet und wegen Spionage für Israel zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt. Pollard, Mitarbeiter beim Nachrichtendienst der amerikanischen Marine, lieferte an Israel Geheiminformationen zu arabischen Militärpotentialen.
(http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)

(9) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter und trocken, Temperaturen über dem Durchschnitt

Jerusalem: 14-22°C
Tel-Aviv: 12-29°C
Haifa: 16-29°C
Am Toten Meer: 19-30°C
Eilat: 18-30°C

(10) Wechselkurse
1 € - 4,693 NIS (-0,99%)
1 £ - 7,370 NIS (-0,95%)
1 $ - 4,683 NIS (+0,06%)
(Israel Bank, 20.11.02)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002