Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Montag, 18. November 2002

(1) ABBA EBAN Z′L, AUSSENMINISTER A.D., IN ISRAEL GESTORBEN
(2) FLUGZEUGENTFÜHRER WOLLTE TEL AVIV TREFFEN
(3) 13 TOTE UND 15 VERLETZTE BEI ATTENTAT IN HEBRON
(4) UMFRAGEN IN ISRAEL: WER IST FAVORIT DER ARBEITERPARTEI?
(5) WELTWIRTSCHAFTSFORUM: ATTRAKTIVITÄT ISRAELS AUF PLATZ 19
(6) VOM ENDE DER MÜLLBERGE UND DER STAUS
(7) NEUER ARCHÄOLOGISCHER GARTEN IM KIBBUTZ RAMAT RAHEL
(8) HEUTE IM JAHRE X
(9) DAS WETTER IN ISRAEL
(10) WECHSELKURSE

 


(1) ABBA EBAN Z′L, AUSSENMINISTER A.D., IN ISRAEL GESTORBEN
Abba Eban Z′L (1915-2002) ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 87 Jahren in Israel. Abba Eban war Diplomat, Regierungsminister, Abgeordneter der Knesset und vor allem bekannt als brillanter Redner. Als Minister für Auswärtige Angelegenheiten (1966-74) trug er zur Festigung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Staaten von Amerika und zur Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft bei. Vor und nach dem Sechs-Tage-Krieg vertrat er Israel in den politischen Auseinandersetzungen mit den Vereinten Nationen.

1946-47 Political Information Officer bei der Jewish Agency in London
1947 Liaison Officer bei der Jewish Agency beim UN Special Committee
on Palestine; Mitglied der Delegation der Jewish Agency bei der
VN-Vollversammlung
1948 Vertreter bei den Vereinten Nationen
1949 Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen
1950-1959 Botschafter in Washington und Ständiger Vertreter bei den VN
1952 Vize-Präsident der VN-Vollversammlung
1958-66 Präsident des Weizmann Institute of Science
1959 Abgeordneter der Knesset
1959-60 Minister ohne Geschäftsbereich
1960-63 Minister für Erziehung und Kultur
1963-66 Stellvertretender Ministerpräsident
1966-74 Minister für Auswärtige Angelegenheiten
1974 Gastprofessur an der Columbia University
1974-91 Vorsitzender des Board of Governors der Hochschule Beit Berl
1974-84 Mitglied des Knessetkomitees für Auswärtige Angelegenheiten und
Sicherheitsfragen
1984-88 Vorsitzender des Knessetkomitees für Auswärtige Angelegenheiten
und Sicherheitsfragen

Abba Eban war Mitglied der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften. Zu seinen Veröffentlichungen gehören: Voice of Israel, The Tide of Nationalism, My People, My Country, An Autobiography, The New Diplomacy, Maze of Justice, Personel Witness und Doplomacy for the Next Century (1998). Eban war Chef-Consultant und Sprecher der neunteiligen TV Serie "Personal Witness: A Nation is Born". Vor kurzem erst erschien der Film über den Nahost-Friedensprozess "The Brink of Peace" für PBS Television Network in den USA.

Ein Kondolenzbuch liegt heute, am 18. November, von 15.00 bis 18.00 Uhr, sowie am 19. und 20. November 2002 von 13.00 bis 17.00 Uhr im Foyer der Botschaft des Staates Israel in der Auguste-Viktoria-Strasse 74-76, 14193 Berlin aus.

(2) FLUGZEUGENTFÜHRER WOLLTE TEL AVIV TREFFEN
Der Versuch des israelischen Arabers Tawfiq Fuqara, die Crew einer El-Al-Maschine auf ihrem Weg von Tel Aviv nach Istanbul am späten Sonntag abend zu überwältigen, schlug fehl. Nach vorläufigen Angaben türkischer Berichterstatter wollte der junge Mann offensichtlich die Maschine auf Gebäude in Tel Aviv stürzen. Sicherheitsmänner hatten ihn überwältigt. Nach der Landung in Istanbul wurde er von der türkischen Polizei vernommen. In der Hoffnung, mehr über den Vorfall zu erfahren, beschlagnahmten israelische Polizisten in der Nacht den Computer des israelischen Staatsbürgers. Verwandte, die zu Verhören vorübergehend festgenommen wurden, wurden kurz darauf wieder freigelassen. El Al ist eine der best bewachten Fluggesellschaften weltweit. Alle Passagiere unterliegen beim Boarding strengen Sicherheitsvorkehrungen.
(The Jerusalem Post)

(3) 13 TOTE UND 15 VERLETZTE BEI ATTENTAT IN HEBRON
Neun Soldaten der IDF und drei israelische Zivilsten wurden getötet, 15 weitere verletzt, als palästinensische Terroristen am Freitag abend aus einem Hinterhalt das Feuer auf jüdische Gottesdienstbesucher und deren Wächter auf dem Heimweg vom Patriarchengrab eröffneten. Drei der Terroristen wurden dabei getötet. Der Islamische Jihad übernahm die Verantwortung für das Attentat.

Die Opfer: Dror Weinberg, 38, aus Jerusalem; Samih Sweidan, 31, aus Arab el-Aramsha; Tomer Nov, 19, aus Ashdod; Gad Rahamim, 19, aus Kiryat Malachi; Netanel Machluf, 19, aus Hadera; Yeshayahu Davidov, 20, aus Netanya; Igor Drobitzky, 20, aus Nahariya; David Marcus, 20, aus Ma'aleh Adumim; Dan Cohen, 22, aus Jerusalem. Die drei Zivilisten Yitzhak Buanish, 46, Alexander Zwitman, 26, und Alexander Dohan, 33, waren Mitglieder des medizinischen Notfall-Teams "Kiryat Arba".

Aussenminister Benjamin Netanjahu sagte am Sonntag: "Das Massaker vom Freitag abend an den Gottesdienstteilnehmern und den Soldaten, die sie bewachten, ist ein verächtliches Verbrechen. Israel hat das Recht und die Pflicht, wirksame Massnahmen gegen den Terror und das Regime, das ihn schützt, zu unternehmen. Dazu erwarten wir die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft: Wir erwarten nicht nur mündliche Verurteilungen des Terrorismus, sondern die Unterstützung schlagkräftiger Massnahmen, die Israel zur Verteidigung des Lebens seiner Staatsbürger anwenden muss. Dies ist das Recht auf Selbstverteidigung, auf das kein zivilisiertes Land verzichten wird."

Am 25. Oktober 2002, vor weniger als einem Monat, hatte Israel gemäss dem "West-Bank-First Plan" seine Truppen aus Hebron abgezogen.

Der Anschlag vom Freitag abend fand am jüdischen Sabbath und während des heiligen muslimischen Monats Ramdan statt. Während dieser Zeit, besonders aber an Freitagen, waren die IDF darum bemüht, dass Muslime zu ihren Gebeten am Grab der Patriarchen Zugang fanden. Bereits mehrmals waren heilige jüdische Stätten Schauplatz palästinensischer Attentate geworden.

Das Rückzugs-Protokoll aus Hebron vom 17. Januar 1997, das Teil des israelisch-palästinensischen Interimabkommens über das Westjordanland und den Gaza-Streifen (September 1995) ist, sieht in Artikel VII (Guidelines for Hebron, Anhang) Rückzugs- und Sicherheitsvereinbarungen mit den Palästinensern unter der Präsenz des israelischen Militärs in Hebron vor.

Unterdessen informierte der US-Botschafter in Tel Aviv, Dan Kurtzer, den israelischen Aussenminister Benjamin Netanjahu, die Vereinigten Staaten hätten Syrien dazu aufgerufen, die Hauptbüros der Terrororganisation Islamischer Jihad, die sich für das Attentat in Hebron verantwortlich zeigte, in Damaskus zu schliessen. Syrien, das zur Zeit ausserordentliches Mitglied des VN-Sicherheitsrates ist, unterstützt den Terror der muslimischen Organisation seit Jahren.

(4) UMFRAGEN IN ISRAEL: WER IST FAVORIT DER ARBEITERPARTEI?
Eine Umfrage in Israel zeigte, dass von 504 befragten Mitgliedern der sozialdemokratischen Arbeiterpartei 74% bei einer Wahl am Dienstag ihre Stimme abgeben würden. Von den Stimmabgaben erhielte Amram Mitznah, der Bürgermeister der Hafenstadt Haifa, 43% der Stimmen, gefolgt vom derzeitigen Parteivorsitzenden und ehemaligen Verteidigungsminister Benjamin Ben Elieser mit 26% der Stimmen. Der Knessetabgeordnete Haim Ramon käme auf 10%.

12% zeigen sich zwar noch unentschieden, doch neigen sie eher dazu, den Favoriten Amram Mitznah zu wählen. 22% der Befragten sagten, sie würden die Wahlen boykottieren. Ein Viertel der Wähler kündigten an, dass wenn ihr Kanidat gar nicht zur Wahl antreten werde, sie auch eine andere Partei wählen würden.

Die Untersuchung, die von Dialog Company durchgeführt wurde, hat einen Fehlerquotienten von 4,4%. (The Jerusalem Post)

(5) WELTWIRTSCHAFTSFORUM: ATTRAKTIVITÄT ISRAELS AUF PLATZ 19
Nach einem Bericht des Weltwirtschaftsforums ist die Attraktivität des Staates Israel für ausländische Investitionen erneut gestiegen. Der Bericht von 2002 zeigt eine List der Kompetenzen und Attraktivität der Staaten in der Welt für ausländische Investitionen. Danach liegt Israel auf dem 19. Platz. Im vergangenen Jahr 2001 lag Israel auf dem 24. Platz. Im Vergleich dazu belegte Frankreich den 30. Platz, Irland den 24., gefolgt von Belgien (Platz 25) und Italien auf dem 39. Platz.
(Le Figaro)

(6) VOM ENDE DER MÜLLBERGE UND DER STAUS
Fünf Wochen nach Beginn des grossen Streiks, nahmen in der vergangenen Woche 100.000 Mitarbeiter der örtlichen Behörden wieder ihre Arbeit auf: Die Helferinnen kehren in die Kindergärten zurück, die Ordnungshüter schreiben wieder Strafzettel und die Müllberge werden endlich von den Strassen geräumt.

Am Mittwoch abend haben Vertreter der örtlichen Regierungszentrale und der Gewerkschaft ein Abkommen unterschrieben, das die Frage nach der Finanzierung der Streiktage löste. Über diesem Punkt waren die Verhandlungen am Dienstag gescheitert.

Einer der neun Streiktage wird den Streikenden vom Gehalt abgezogen, vier weitere Tage werden als Urlaubstage betrachtet. Die letzten vier Tage werden durch Samstagsarbeit (in Israel freitags) und Überstunden ausgeglichen. Der Vorsitzende der örtlichen Regierungszentrale, Adi Eldar, teilte gestern nacht mit, dass er mit dem Abkommen zufrieden sei. Auch die Arbeitervertreter begrüssten die Beendigung des Streiks. (Yedioth Aharonoth, 14.11.)

(7) NEUER ARCHÄOLOGISCHER GARTEN IM KIBBUTZ RAMAT RAHEL
Ein archäologischer Garten mit Fundstücken zur Geschichte Jerusalems wurde am vergangenen Donnerstag im Kibbutz Ramat Rahel eingeweiht. Die Exponate sind zum Teil bis zu 3000 Jahre alt. Zu ihnen zählen die Überreste eines Herrschaftspalastes und einer Zitadelle des 18. Jahrhunderts v.u.Z., Baureste aus der persischen Zeit, Ritualbäder aus der Zeit des Zweiten Tempels, eine Villa und ein Badehaus der Römischen 10. Legion, eine Byzantinische Kirche, ein Kloster und Reste aus der Frühislamischen Periode.

Die Einweihung fand unter Anwesenheit des Staatspräsidenten Moshe Katsav und Shuka Dorfman, der Direktorin der Staatlichen Israelischen Antikenbehörde, statt. Bereits 1956 war der Ort Treffpunkt einer Archäologen-Konferenz der Israelischen Archäologischen Gesellschaft gewesen. Damals hatte ein jordanischer Soldat vom gegenüber gelegenen Hügel des Mar Elias Klosters auf die Menge geschossen und vier Menschen getötet. Der Park ist ab heute für die Öffentlichkeit zugänglich. (The Jerusalem Post)

(8) HEUTE IM JAHRE X
18. November 1648: Bogdan Chemielnicki startet Kosaken-Angriffe, unter anderem auf Polen. Daraufhin werden bei einem zehnjährigen Pogrom in Polen mehr als siebenhundert Jüdische Gemeinden zerstört und zwischen 100 000 und 500 000 Juden ermordet. (http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)

(9) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter, Temperaturen über dem Durchschnitt

Jerusalem: 13-21°C
Tel-Aviv: 17-28°C
Haifa: 15-27°C
Am Toten Meer: 14-27°C
Eilat: 21-30°C

(10) Wechselkurse
1 € - 4,683 NIS (-0,46%)
1 £ - 7,364 NIS (-0,70%)
1 $ - 4,664 NIS (-0,09%)
(Israel Bank, 15.11.02)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002