Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
---------------------------------------
Freitag, 15. November 2002

(1) SHARON: PALÄSTINENSISCHER STAAT IST BESCHLOSSENE SACHE
(2) MUTMASSLICHER ATTENTÄTER STELLT SICH DER POLIZEI
(3) HINTERGRUND: WAHLEN IN ISRAEL 2003 (TEIL 6): DAS WAHLBUDGET
(4) JUGENDBEGEGNUNG MIT ZUKUNFT AM "INSTITUT NEUE IMPULSE"
(5) "TIME OUT" IN ISRAEL
(6) JOINT PROJECT FÜR ISRAELISCHE UND DEUTSCHE FILME
(7) HEUTE IM JAHRE X
(8) DAS WETTER IN ISRAEL
(9) WECHSELKURSE


(1) SHARON: PALÄSTINENSISCHER STAAT IST BESCHLOSSENE SACHE
Ministerpräsident Ariel Sharon erklärte am Donnerstag, der palästinensische Staat sei bereits eine beschlossene Sache. In einem Interview im Zweiten Israelischen Fernsehen sagte Sharon, allen Institutionen des palästinensischen Staates: Präsident, Regierung, Minister und Parlament seien bereits die Wege geebnet. (Ha′aretz)

Bezüglich der Aussage Sharons zeigte sich die palästinensische Seite zufrieden. Saeb Erekat sagte darauf, es sei nun an Sharon, tätig zu werden, um einen palästinensischen Staat errichten zu können. Dafür müssten sich die Truppen des israelischen Militärs aus den palästinensischen Gebieten zurückziehen.
(Hatsofeh)

***
Nach Angaben von Ma′ariv übersandte Ariel Sharon gestern dem Parteichef der muslimischen religiös-konservativen Partei in Ankara, Recep Tayep Erdogan, seine Glückwünsche. Erdogan ging bei den Parlamentswahlen in der Türkei als Wahlsieger hervor. "Wir hoffen, die gute Zusammenarbeit und die Freundschaft zwischen beiden Staaten, weiter zu festigen und auszubauen", so Sharon. (Ma′ariv)

(2) MUTMASSLICHER ATTENTÄTER STELLT SICH DER POLIZEI
Ein minderjähriger Araber und israelischer Staatsbürger aus Taibeh hat sich den Sicherheitsbehörden gestellt. Der junge Mann steht unter Verdacht, einen Selbstmordanschlag innerhalb Israels geplant zu haben und befindet sich zur Zeit in Untersuchungshaft der Israelischen Sicherheitsbehörde (ISA) und der Israelischen Polizei.

Nach ersten Angaben fuhr der junge Mann im August 2002 nach Kalkiliyah und wandte sich mit seinem Wunsch an Muhammad Masad. Masad stellte daraufhin den Kontakt zu dem leitenden Fatah Mitglied Ahmed Alavda her. Der Junge äusserte seien Wunsch, den Tod des Terroristen zu rächen, der am 16. Februar 2002 das Selbstmordattentat in Karnei Shomron verübte. Bei dem Anschlag kamen der 15jährige Nehemia Amar und die ebenfalls 15jährige Keren Shatsky ums Leben. Die zwei Terroristen Masad und Alavda versicherten ihm darauf, bei der Ausführung eines Selbstmordanschlags im Namen der Al Aqsa Brigaden behilflich zu sein.

Trotz mehrerer Versuche von Freunden, den Jungen aus Taibeh von dem Plan abzubringen, kehrte er später nach Kalkiliyah zurück, wo es zu einem Treffen mit Masad und Aladva im Büro der Spezialeinheiten der Palästinensischen Autonomiebehörde kam. Dort erhielt er Anweisungen eines dritten Fatahaktivisten: Das Märtyrium durch einen Selbstmordanschlag sei schmerzfrei, sein Körper werde nicht begraben werden, vielmehr würde er im Himmel mit anderen Märtyrern und Jungfrauen zusammentreffen.

Der Jugendliche soll Angebote für einen Anschlag in der Westbank abgelehnt und auf eine Gelegenheit innerhalb Israels bestanden haben. Aufgrund der jüngsten IDF Massnahme in Kalkiliyah brachte die Pläne der örtlichen Terrorzelle ins Stocken. Muhammad Masad benachrichtigte den Jugendlichen aus Taibeh, das Vorhaben müsse auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Daraufhin stellte er sich vor einigen Tagen den Sicherheitsbehörden in Israel und gestand später, er habe befürchtet, dass seine Absichten bereits so bekannt waren, dass er früher oder später sowieso verhaftet worden wäre.

***
Ein Tel Aviver Strafgericht verurteilte gestern Angelika Yusupov zu 18 Jahren Freiheitsstrafe. Die Frau war an dem Versuch beteiligt, einen Offizier der IDF durch einen Sprengsatz zu töten. Die 23jährige Frau aus Holon wurde ausserdem wegen Anstiftung ihres Partners, Zeid Kiliani, schuldig gesprochen. Für den Bau des Sprengsatzes, zweifachen Mordes, mehrfacher Körperverletzung durch eine Autobombe an der Mei Ami Kreuzung wurde Kiliani zu einer lebenslänglichen Haftstrafe und 40 Jahren verurteilt. (Ha′aretz)

(3) HINTERGRUND: WAHLEN IN ISRAEL 2003 (TEIL 6): DAS WAHLBUDGET
Das Parlament und das Zentrale Wahlkomitee für die Wahl zur 16. Knesset am 28. Januar 2003 verabschiedete gestern abend unter dem Vorsitz des Obersten Richters Mishal Rashin das Wahlbudget in Höhe von 174.327.000 NIS.

Das Budget beinhaltet u.a. die Ausgaben für Gehälter der Mitarbeiter der regionalen und des Zentralen Wahlkomitees, für Anzeigen und Veröffentlichungen und für den Wach- und Sicherheitsdienst. Das Zentrale Wahlkomitee bestätigte auch, dass die Sekretäre der Wahlbüros, der Vorsitzende des Komitees, der stellvertretende Vorsitzende und dessen Mitglieder am Wahltag ein einmaliges Honorar in Höhe von 1.575 NIS erhalten. (Ma′ariv)

***
Das Oberste Gericht in Israel entschied am Mittwoch gemäss eines Antrags auf Gesetzesänderung, dass sich das Gesetz zur Förderung der Rechte der Frau auch auf die Ernennung der Generaldirektoren in den Regierungsministerien und anderen öffentlichen Einrichtungen erstreckt. Nach dem Gesetz müssen die Ministerien und Behörden jetzt verstärkt qualifizierte weibliche Mitarbeiter für Führungspositionen anwerben. (Ha′aretz)

(4) JUGENDBEGEGNUNG MIT ZUKUNFT AM "INSTITUT NEUE IMPULSE"
Unter dem Titel "Jugendbegegnung mit Zukunft Israel-Deutschland" veranstaltet das Berliner "Institut Neue Impulse" bereits zum zweiten mal einen fünftägigen Qualifizierungskurs für zukünftige Begegnungsgruppenleiter für den Jugendaustausch zwischen Deutschland und Israel.

Der Kurs besteht aus fünf Kursteilen in Deutschland und einem Kursteil in Israel, bzw. den palästinensischen Autonomiegebieten. Die Teilnehmer gewinnen durch den Kurs Erfahrungen und Kenntnisse, um Begegnungen mit Gruppen in oder aus Isarel angemessen und qualifiziert zu gestalten. Zu den Workshops gehören Themen wie die Geschichte des modernen Israel, Antisemitismus und die gewöhnlichen Stereotypen auf beiden Seiten, neueste Entwicklungen im heutigen Israel, sowie methodische und pädagogische Einheiten u.v.m.

"Qualifizierte Gruppenbegegnungsleiter mit einem klarem Bewusstsein für die Hintergründe, Zusammenhänge und Probleme und mit der Absicht, Brücken zu bauen, zur Verständigung und zu einem friedlichen Zusammenleben beizutragen, werden in naher Zukunft dringender benötigt als jemals zuvor", so der Leiter des Instituts und Israel-Kenner Karl-Rudi Pahnke. Dass bei den gegenwärtigen Ereignissen diese wichtige Begegnung weitergehen kann und muss, zeigen die 25 jungen Menschen aus der gesamten Bundesrepublik, der Tschechei, Dänemark und Israel bei ihren gemeinsamen Vorbereitungen.

Informationen und Unterstützung für die Begegnung von Jugendlichen zwischen Deutschland und Israel bietet die umfangreiche Publikation des Institutes "Über Abgründen gemeinsam in die Zukunft", die im Institut in Berlin erhältlich ist.
(Tel./Fax.: 030 42018198)

(5) "TIME OUT" IN ISRAEL
Die erste hebräischsprachige Ausgabe des weltweit erfolgreichen Kultur- und Unterhaltungsmagazins Time Out erschien am Donnerstag zum ersten mal in Tel Aviv. Damit ist Tel Aviv der dritte Ort weltweit, an dem Time Out in seinem vollen Umfang erscheint, gefolgt von London (erstmals erschienen 1968) und New York (1995). Das Magazin hat dasselbe Layout wie die englischsprachigen Ausgaben und wird landesweit zu kaufen sein. Herausgeber Yuval Sigler, Chefeditor Ronit Haber, 40 Mitarbeiter und 10 Freelancer bilden das Team. Informationen unter http://www.timeout.co.il

(6) JOINT PROJECT FÜR ISRAELISCHE UND DEUTSCHE FILME
Israel und Deutschland wollen sich beim Film einander näher kommen. Dazu soll ein neues Abkommen zwischen dem Israel Film Fund und der Filmstiftung Nordrhein Westfalen beitragen. Ab jetzt können komplette Drehbücher nicht nur als Koproduktion zwischen Israel und Nordrhein Westfalen verwirklicht, sondern sogar an Rhein und Ruhr gedreht werden. Dass Israel in Sachen Film einiges zu bieten hat, haben erst kürzlich die israelischen Beiträge beim Kurzfilmfestival REEL IL in Berlin, Bonn und Dresden unter Beweis gestellt.

(7) HEUTE IM JAHRE X
15. November 1380: Karl VI wird König von Frankreich. Nachdem er dem Volk bekannt gibt, die Steuern zwar zu senken, aber nicht gedenkt, die Juden des Landes zu verweisen, zieht der Mob vier Tage lang plündernd und mordend durch die Strassen des jüdischen Viertels. Nicht so Propst Hughes Abriot: (http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)

(8) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Wolkenlos, Temperaturanstieg. Böen aus nördlichen Richtungen. Am Meer starker Wellengang.

Jerusalem: 14-23°C
Tel-Aviv: 13-23°C
Haifa: 12-19°C
Eilat: 15-27°C

(9) Wechselkurse
1 € - 4.705 NIS
1 £ - 7.415 NIS
1 $ - 4.668 NIS
(Ha′aretz)

***

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002