Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Donnerstag, 14. November 2002

(1) SHAUL MOFAS: ERFOLG BEI SIEDLUNGSRÄUMUNGEN
(2) IDF NIMMT WEITERE VERDÄCHTIGE FEST
(3) US BEAUFTRAGTER SATTERFIELD ZU GESPRÄCHEN IN NAHOST
(4) PALÄSTINENSER BEKLAGEN SICH ÜBER MÖRSERGRANATEN
(5) HINTERGRUND WAHLEN 2003 (TEIL 5): DIE MERETZ PARTEI
(6) INTERNETPROJEKT DER JEWISH AGENCY: BUILDING A JEWISH WORLD
(7) FUND PHILISTÄISCHER KULTGEFÄSSE BEI TEL AVIV
(8) HEUTE IM JAHRE X
(9) DAS WETTER IN ISRAEL
(10) WECHSELKURSE


(1) SHAUL MOFAS: ERFOLG BEI SIEDLUNGSRÄUMUNGEN
Verteidigungsminister Shaul Mofas gab am Mittwoch bei einer Rede in der Knesset bekannt, dass die IDF (Israelische Verteidigungskräfte) während der letzten vier Wochen insgesamt 23 illegale Siedlungen geräumt haben. Vor diesem Zeitraum wurden 60 weitere Siedlungen aufgegeben, so berichtete der israelische Radiosender Kol Israel. Zusätzlich würden drei weitere Orte zur Zeit verlassen, während das Oberste Gericht über sechs weitere Siedlungen berät. Ausserdem stellen die IDF in diesen Tagen Ermittlungen über den Status 35 weiterer Siedlungen an, so berichtete der neue Verteidigungsminister der Übergangsregierung.

(2) IDF NIMMT WEITERE VERDÄCHTIGE FEST
Unterdessen halten die Militärmassnahmen in der Altstadt (Kasbah) von Nablus und dem nahegelegenen Flüchtlingslager Balata, wo sich die Terrornetzwerke der terroristischen Gruppierungen Hamas und Tanzim erneut etablieren konnten, an. Die Militäroffensive ist die grösste in der Stadt seit der Operation "Schutzschild" im April diesen Jahres. Berichten aus Sicherheitskreisen zufolge ist Nablus das Zentrum der meisten jüngsten Terroraktivitäten gegen Israelis. Mindestens zehn Palästinenser, die der Mithilfe bei Terroraktivitäten beschuldigt werden, wurden verhaftet. Rund dreissig weitere Verdächtige wurden in der Nacht in Bir Zeit nördlich von Ramallah festgenommen. Dabei wurde ein achtzehnjähriger Jugendlicher getötet. Wie bei der Grossoffensive im Frühjahr diesen Jahres in der Terrorhochburg des Flüchtlingslagers in Jenin, rechnen die IDF und der Inlandsgeheimdienst Shin Beth durch die Verhaftungen Verdächtiger mit weiteren Hinweisen auf Waffenlager, Sprengstoffwerkstätten und führende Terroristen, die das Netzwerk in der Gegend von Nablus stützen.

In Gaza verhafteten Truppen am Morgen drei Palästinenser, darunter ein Beamter der palästinensischen Sicherheitsbehörden, Yosef Meqdid.
Nach palästinensischen Angaben trafen Soldaten im Flüchtlingslager Khan Yunis, Gazastreifen, gestern einen zweijährigen palästinensischen Jungen und verletzten seine Mutter. Nach vorläufigen Angaben der israelischen Armee reagierten die Truppen auf eine Antipanzerrakete.

Unterdessen gelang den IDF die Festnahme des führenden Mitglieds der Al Aqsa Brigaden in der Gegend von Tulkrem, Mohammed Naife. Naife wird verdächtigt, den Mörder des Attentats vom Montag im Kibbutz Metzer beauftragt zu haben. Naife hatte sich am Morgen der IDF gestellt, nachdem Truppen das Haus, in dem er sich aufhielt, umstellt hatten.
(Ma′ariv/Ha′aretz)

(3) US BEAUFTRAGTER SATTERFIELD ZU GESPRÄCHEN IN NAHOST
Am Dienstag traf die amerikanische Nahost Delegation unter der Leitung von David Satterfield in Jordanien ein. Gesprächsthemen waren palästinensische Reformen und eine Wiederaufnahme der israelisch-palästinensischen Friedensgespräche. Zuvor hatte Satterfield Israel und die palästinensischen Gebiete besucht, wo er für den von der USA unterstützten Plan zur Wiederaufnahme der Verhandlungen und den Aufbau eines provisorischen palästinensischen Staates im kommenden Jahr warb. Nach den Gesprächen mit dem jordanischen König Abdullah II und seinem Ministerpräsidenten Ali Abu Ragheb stehen weitere Gespräche zusammen mit Vertretern der Europäischen Union, der Vereinten Nationen (UN), Russlands, Norwegens, Japans, des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank am Donnerstag und Freitag auf dem Programm. Aus Washington hiess es, zunächst werde man versuchen, die palästinensischen Reformen im zivilen und institutionellen Bereich zu einem Erfolg zu bringen, an deren Ende freie, gerechte und überzeugende palästinensische Wahlen im Frühjahr 2003 stehen könnten.

(4) PALÄSTINENSER BEKLAGEN SICH ÜBER MÖRSERGRANATEN
Palästinensische Bewohner von Deir el-Balah im südlichen Gazastreifen beklagen sich über Mörsergranaten, die von palästinensischen Gruppierungen auf Kfar Darom abgeschossen werden, aber auch die Häuser von Deir el-Balah selbst treffen und beschädigen.

Die palästinensische Tageszeitung "Al Hayat al-Jadida" veröffentlichte in der vergangenen Woche einen Bericht, in dem die palästinensischen Bewohner des Gazastreifens die nationalen und islamischen Behörden aufrufen, den Beschuss aus den Zentren dicht bevölkerter Wohnorte heraus zu beenden, einschliesslich dem Abschuss von Mörsergranaten.

Nach Angabe von Hatsofeh ist der Aufruf nicht der erste dieser Art. Trotzdem hat der Beschuss aus den palästinensischen Bevölkerungszentren heraus nicht aufgehört. (Hatsofeh)

(5) HINTERGRUND WAHLEN 2003 (TEIL 5): DIE MERETZ PARTEI
Meretz (hebr. "Energie") ist die Partei der Friedensbewegung. Ihr besoneres Anliegen ist die Zusammenarbeit von Arabern und Juden. Die Grundlinien der Partei orientieren sich an den Menschenrechten, dem Prinzip der Gleichheit, sozialen Gerechtigkeit, Sicherheit für Israel und den Werten des gemässigten Zionismus.

Meretz ist unaufhörlich um Wege bemüht, um aus der anhaltenden Gewalt und dem feindlichen Verhältnis zu der arabischen Welt, sowie aus der andauernden wirtschaftlichen und sozialen Situation, die durch die politische bedingt ist, herauszuführen. Meretz ist überzeugt, dass der Friedensprozess trotz mörderischer Sebstmordanschläge nicht nur zu einer nachhaltigen Lösung führen kann, vielmehr wird auf diese Weise die israelische Gesellschaft neue kreative, weltoffene und demokratische Impulse gewinnen.

Hinsichtlich der Diskussion über die nationale Sicherheit und des arabisch-israelischen Diskurses tritt Meretz vor allem für öffentliche Diskussionen zu gesellschaftspolitischen Themen ein, wie etwa Umweltschutz, Erziehung, Arbeitslosigkeit oder soziale Gerechtigkeit, die durch die täglichen Nachrichten häufig drohen, vernachlässigt zu werden.

Der Vorsitzende der Meretz-Partei ist Yossi Sarid. Zuvor leitete Shulamith Aloni die Partei. Meretz entstand aus den drei Parteien Mapam (seit 1920), einer politischen Bewegung auf der Basis von "Hashomer Hatza′ir" (aus dieser Bewegung ist auch der Kibbutz Metzer entstanden, der am Montag zum Ziel eines Attentats wurde). 1948 gründete die Bewegung eine eigene Partei. Die zweite Gruppe ist Ratz, die sich im zivilrechtlichen Bereich engagierte. Die dritte Partei war Shinui, eine Zentrumspartei. Die drei Parteien traten erstmals 1992 gemeinsam bei israelischen Parlamentswahlen auf.
Weitere Infos unter http://www.meretz.org.il/English/HomePage.htm

(6) INTERNETPROJEKT DER JEWISH AGENCY: BUILDING A JEWISH WORLD
"Wir bauen eine jüdische Welt" ist ein Lernprogramm der Jewish Agency in Israel, das via Internet jüdische Gemeinden weltweit mit Israel verbindet, um eine "Online-Gemeinde" zu bilden. Das Programm wird von einer Vielfalt von leicht erlernbaren Tools begleitet.

"Wir bauen eine jüdische Welt" veranstaltet im Dezember eine Konferenz, die die Teilnehmer mit den verschiedenen Tools auf dem Gebiet des Distance Learning vertraut machen möchte. Dadurch soll es möglich werden, dass Erzieher und Lehrer in Israel und in der Diaspora miteinander vernetzt werden. Lehrer in der Diaspora können dann Themen und Inhalte aus Israel leichter in ihr eigenes Programm aufnehmen. (www.jewish-world.org.il)

(7) FUND PHILISTÄISCHER KULTGEFÄSSE BEI TEL AVIV
Hunderte philistäische Kultgefässe von vor rund 3000 Jahren haben Bauarbeiter am Montag bei ihren Grabungen in der Küstenebene in der Nähe von Tel Aviv entdeckt. Die Archäologen der Staatlichen Israelischen Antikenbehörde, die die Fundstücke sicher stellten, vermuten, die Gefässe könnten wegen ihrer religiösen Thematik als Grabbeigaben gedient haben. Zu den Objekten gehören Weihrauchgefässe, Tonkrüge, männliche und weibliche Figuretten und andere Darstellungen von Ochsen, Löwen, Gazellen und phantastischen Tieren. Einige sind mit Inschriften oder roten, schwarzen und weissen Mustern versehen. Einige der Figuren sind auf der einen Seite mit männlichen, auf der anderen mit weiblichen Darstellungen versehen. Nach der Beurteilung von Dr. Raz Kalter, der die Ausgrabungen jetzt betreut, handelt es sich um einen besonders seltenen Fund. Wo sich die Fundstelle genau befindet, wollte die Pressesprecherin der Antikenbehörde, Osnat Guez, aus Angst vor Grabräubern allerdings noch nicht verraten. Die Philister waren ein ägäisches Volk, das im 12. Jh. vor der christlichen Zeitrechnung auf dem Gebiet des heutigen Israels und des Gaza-Streifens gesiedelt hatte. (Ma′ariv)

(8) HEUTE IM JAHRE X
14. November 109 v.u.Z.:Johannes Hyrkanus besiegt am 25.Cheshvan die Samaritaner in Samaria (Sebaste) und zerstört ihren Tempel. Die Samaritaner sind nach eigener Anschauung Nachkommen der israelitischen Stämme Ephraim und Manasse. Die Abspaltung nach friedlicher Koexistenz sei durch die Abspaltung Elis von Sichem nach Shilo entstanden. Die Samaritaner betrachteten den Berg Garitzim als "ihr eigenes" Jerusalem. Einige Samaritaner leben auch heute noch in den Dörfern um den Garitzim bei Nablus und Holon. Sie sprechen arabisch, ihre heiligen Bücher (dazu gehören die ersten fünf Bücher der hebräischen Torah) sind aber in Aramäisch erhalten.
(http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)

(9) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, steigende Temperaturen.

Jerusalem: 10-20°C
Tel-Aviv: 15-25°C
Haifa: 15-25°C
Am Toten Meer: 22-29°C
Eilat: 18-28°C

(10) Wechselkurse
1 € - 4,723 NIS (-0,50%)
1 £ - 7,452 NIS (-0,23%)
1 $ - 4,696 NIS (-0,28%)
(Israel Bank, 13.11.02)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002