Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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8. November 2002

(1) 135000 MOSLEMS BETEN AUF DEM JERUSALEMER TEMPELBERG
(2) "CHEZ"-RAKETENABWEHRSYSTEM ERFOLGREICH GETESTET
(3) INFLATIONSAUSGLEICH BEENDET STREIKS IN ISRAEL
(4) HINTERGRUND: WAHLEN IN ISRAEL - JANUAR 2003
(5) ISRAELISCHER HUMUS UND CHAZELIM FÜR INTERNATIONALE KORRESPONDENTEN
(6) ISRAELISCHES WETTBÜRO INVESTIERT IN NEUE SPORTZENTREN
(7) ERSTE ILLUSTRIERTE SAMMLUNG JIDDISCHER GESCHICHTEN
(8) HEUTE IM JAHRE X
(9) DAS WETTER IN ISRAEL
(10) Wechselkurse

 

(1) 135000 MOSLEMS BETEN AUF DEM JERUSALEMER TEMPELBERG
Auf dem Jerusalemer Tempelberg begann am Morgen das erste muslimische Freitagsgebet des heiligen Monats Ramadan. An dem Gebet nahmen rund 135000 Palästinenser teil. Aus Angst vor terroristischen Gewaltübergriffen wird das Ereignis jährlicher von einem grossen Aufgebot israelischer Polizei begleitet. In diesem Jahr erlaubte die Polizei den Betenden erstenmals seit Monaten uneingeschränkten Zugang zu dem Berg, der allen drei monotheistischen Religionen heilig ist. Bei den Kontrollen kam es am Mittag zur Festnahme eines Juden, der mit einer Kaffiyah bekleidet versuchte, den Tempelberg zu betreten. Der Mann war nach Polizeiangaben nicht bewaffnet und offensichtlich durch frühere Versuche bereits bekannt. Der Ramadan erinnert an den vierzig Tage langen Aufenthalt des Propheten Muhammads in der Wüste und die Offenbarung des Quran. (Ha′aretz)

Unterdessen zerstörten IDF Truppen am Morgen das Haus von Isamel Ashur in Khan Yunis, der am Mittwoch zwei Israelis aus Rafiah Yam getötet hatte. Zwei Männer der illegalen Siedlung Havat Gilad wurden durch die IDF verhaftet. Sie stehen unter Verdacht, Hunde palästinensischer Olivenbauern erstochen zu haben. Bei einem versuchten Selbstmordanschlag an der Jit Kreuzung bei Nablus am Donnerstag abend wurden zwei Palästinenser getötet und ein dritter schwer verletzt. Die drei Männer wurden bei Kontrollen durch IDF Soldaten entdeckt, woraufhin einer der Verdächtigen seinen Sprengstoffgürtel zündete. Dabei wurde ein weiterer verletzt. Der zweite Terrorist wurde von Soldaten beschossen, dabei fiel er zu Boden und brachte auch seinen Sprengstoffgürtel zur Detonation. Bislang ist nicht klar, ob der Mann durch die Explosion oder durch die abgefeuerten Schüsse starb. Während des gesamten Tages gab es Hochalarm in verschiedenen Gebieten des Landes. (Ha′aretz)

(2) "CHEZ"-RAKETENABWEHRSYSTEM ERFOLGREICH GETESTET
Der IDF-Test des Raketenabwehrsystems "Chez" ("Pfeil") am Donnerstag ist erfolgreich verlaufen. Brigadegeneral Yair Dori, Vorsitzender des IDF-Luftabwehrabteilung teilte mit, die Wahrscheinlichkeit für ein Beschuss irakischer Raketen auf Israel sei gering. Israels Verteidigungssystem gegen Luftangriffe hat sich seit dem Golf-Krieg 1991 erheblich verbessert. Israel war 1991 das Ziel von vierzig irakischen Scud-Raketen gewesen. Neben dem Abwehrsystem "Chez" verfügt Israel zusätzlich über ein verbessertes "Patriot" Verteidigungssystem, das "Chez" bei einem Angriff aus weiteren Höhen unterstützen kann. (Ha′aretz)

(3) INFLATIONSAUSGLEICH BEENDET STREIKS IN ISRAEL
Die Gewerkschaft Histadrut und private Arbeitgeber unterzeichneten am Donnerstag ein gemeinsames Abkommen über einen Lohnausgleich für die gestiegenen Lebenshaltungskosten. Die Arbeitnehmer hatten aufgrund der Inflation des Jahres 2002 eine Lohnerhöhung gefordert. Der Übereinkunft soll die Streiks der vergangenen vier Wochen zu einem endgültigen Ende bringen.

Der Vertrag sieht vor, dass Arbeiter eine Lohnerhöhung um 3,5 % in drei Stufen erhalten. Im Dezember werden alle Arbeitnehmer einen ersten Anteil des Monatsmindesteinkommens von NIS 3260 (ca. US $ 725) erhalten. Die beiden weiteren Zahlungen erfolgen im Januar und März 2003 anteilig der Löhne bis NIS 7700 (ca. US $ 1711). Die Zahlen wurden unter der Voraussetzung ermittelt, dass die Inflation im Jahr 2002 unter 8% bleibt. (Bericht des IDF-Radiosenders)

(4) HINTERGRUND: WAHLEN IN ISRAEL - JANUAR 2003
Der Rahmen des israelischen Wahlsystems wird in Artikel 4 des Grundgesetzes "Die Knesset" definiert. Dort heisst es:

"Die Knesset wird gemäß dem Knessetwahlgesetz in allgemeinen, nationalen, direkten, gleichen und geheimen Verhältniswahlen gewählt."

Mit den Wahlen zur 14. Knesset (1996) trat die Gesetzesänderung "Die Regierung 5752 - 1992" in Kraft, die die Direktwahl des Ministerpräsidenten vorsah. Am 7. März 2001 beschloss die Knesset, die Direktwahl des Ministerpräsidenten abzuschaffen und das bis 1996 bestehende Wahlsystem, auf Grund dessen jeder Wähler eine einzige Stimme für die Partei seiner Wahl abgibt, wieder einzuführen, wobei eine revidierte Fassung des ursprünglichen Grundgesetzes "Die Regierung 1968" verabschiedet wurde. Dieses neugefasste Gesetz wird mit den kommenden Knessetwahlen im Januar 2003 in Kraft treten.

Die vielen Parteien, die um die Wählerstimmen ringen, spiegeln ein breites Spektrum von politischen Anschauungen und Überzeugungen wider. Laut Grundgesetz Art. 4 "Die Knesset" kann der zentrale Wahlausschuss, dem ein Richter des Obersten Gerichtshofs vorsteht, eine Kandidatenliste daran hindern, an der Wahl teilzunehmen, wenn deren Ziele oder Aktionen unmittelbar oder mittelbar a) die Existenz des Staates Israel als Staat des jüdischen Volkes leugnen und/oder b) den demokratischen Charakter des Staates Israel negieren und/oder c) rassistische Hetze betreiben. Die einzige Partei, die in diesem Rahmen verboten wurde, war die jüdische Kach-Partei 1988.

Vor der Wahl stellt jede Partei ihr Wahlprogramm und ihre hierarchisch geordnete Kandidatenliste für die Abgeordneten der Knesset auf. Die Parteien wählen ihre Kandidaten für die Knesset in parteiinternen Wahlen oder durch andere Verfahren. Parteien, die in einer auslaufenden Legislaturperiode in der Knesset vertreten waren, werden automatisch zur Wiederwahl aufgestellt; andere Parteien können ihre Kandidaten durch 2500 Unterschriften wahlberchtigter Bürger anmelden und hinterlegen eine Bürgschaft, die zurückerstattet wird, wenn die jeweilige Partei mindestens anderthalb Prozent der Gesamtwählerstimmen auf sich vereinigen kann und somit das Anrecht auf ein Mandat in der Knesset erhält.

In den kommenden Wochen werden wir jeweils eine der zur Wahl im Januar 2003 antretenden Parteien kurz vorstellen und ihre Ziele erläutern.

(5) ISRAELISCHER HUMUS UND CHAZELIM FÜR INTERNATIONALE KORRESPONDENTEN
Der Verein der ausländischen Presse (VAP) lud am gestrigen Donnerstag seine 425 Mitglieder und weitere 200 Gäste aus Politik, Medien, Wirtschaft und Gesellschaft zu seinem Jahrestreffen in die Filiale der Dresdner Bank am Brandenburger Tor. Die Gastgeber des Abends waren der Vorstandsvorsitzende der Dresdner Bank AG, Horst Fahrenholz, und der Vorstand des VAP. Die Moderation des Abends übernahm der israelische Journalist Daniel Dagan, der die Redner wie Cliff Freeman (Vorsitzender des VAP) und Bundeskanzler Schröder humorvoll ankündigte.

Bundeskanzler Schröder betonte in seiner Rede die besondere Bedeutung der ausländischen Korrespondenten, die jeden Tag Bilder aus Deutschland in ihre Heimatländer schicken und ging besonders auf die politischen Herausforderungen der neuen Bundesregierung für die junge Legislatur ein. Am Ende seiner Rede würdigte Schröder das Lebenswerk des Journalisten und Gründer des Wochenmagazins "Der Spiegel", Rudolf Augstein, welcher gestern im Alter von 79 Jahren gestorben ist.

Die israelische, südafrikanische und malayische Botschaft waren für die kulinarische Weltreise verantwortlich, welche sich in das Buffet des Hotel Intercontinental Berlin einreihte. So konnte man bei dem südafrikanischen Stand Fleisch von Antilopen geniessen und am israelischen traditionelle Speisen, wie Humus, Tahina, Chazelim (Auberginensalat), Wein, Datteln mit koscherem Marzipan, Baklawa und Borekas.

Mehr über den Verein der ausländischen Presse können Sie unter http://www.vap-berlin.de/ erfahren.

(6) ISRAELISCHES WETTBÜRO INVESTIERT IN NEUE SPORTZENTREN
Das israelische Sport-Wettbüro teilte in der vergagenen Woche mit, es werde 230 Millionen NIS (das entspricht ungefähr US $ 51 Million) investieren, um mehrere hoch entwickelte Sportzentren in Israel zu errichten. Die Mittel will das israelische Sporttoto, Israels Fussball-Lotterie, zur Verfügung stellen.

Zu den neuen Projekten gehört eine neue Sportarena mit Fussballstadion in Haifa, ein neues Fussballstadion für die drusischen Gebiete, Basketball-Plätze im Oberen Galiläa und Jerusalem und eine Olympia-Schwimmhalle. "Anstelle grosse Summen in viele kleine Projekte zu investieren, haben wir uns entschieden, für eine kleinere Zahl gut ausgestatteter Einrichtungen im nationalen Interesse unsere Mittel zusammenzulegen", so der Vorsitzende des Wettbüros, Yom-Tov Samia. (Ha′aretz)

(7) ERSTE ILLUSTRIERTE SAMMLUNG JIDDISCHER GESCHICHTEN
"An Opmakh mit Got" ist die wohl erste je veröffentlichte graphische Novelle. Will Eisner, geboren 1917 und auch als der Erfinder des "Spirit" bekannt , kehrt hier zurück zu seiner Kindheit als Sohn von Einwanderern in New York. Diese wunderbar illustriert Sammlung jiddischer Geschichten wurde als Jubiläumsausgabe des Amsterdamer Verlagshauses Lambiek im jiddischen "Original" (siehe die Erklärung für die Anführungszeichen im Vorwort des Autors) gleich zweimal herausgegeben: Einmal Jiddisch in hebräischer Schrift und außerdem Jiddisch transliteriert in Lateinischer Schrift.

(8) HEUTE IM JAHRE X
8. November 1949: Die "Operation ‚Fliegender Teppich‘" beginnt, in deren Verlauf 40000 Juden aus dem Jemen nach Israel gebracht werden.
(http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)

(9) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiss und trocken, im Norden eventuell vereinzelt Regen. Wind aus südlichen Richtungen. Am Montag kühler.

Jerusalem: 17-25°C
Tel-Aviv: 19-30°C
Haifa: 19-30°C
Eilat: 20-31°C
(Ha′aretz 08.11.02)

(10) Wechselkurse
1 € - 4,702 NIS
1 £ - 7,363 NIS
1 $ - 4,701 NIS
(Ha′aretz 08.11.02)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002