Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Mittwoch, 23. Oktober 2002

*FM SHIMON PERES VOR DEM EUROPÄISCHEN PARLAMENT
*IDENTIFIKATION DER OPFER GEHT NUR LANGSAM VORAN
*48 KINDER FEIERN GEMEINSAM BAR MITZVAH
*DIE QAIDA SOLL ANSCHLAG AUF ISRAEL VORGESEHEN HABEN
*WEIZMANN INSTITUT: NEUER BEWEIS FÜR SCHWARZES LOCH IN DER MILCHSTRASSE
*MILTON FRIEDMAN STIFTUNG ZUR FÖRDERUNG VON STUDENTEN EINGERICHTET
*CHAMPIONS LEAGUE: MACCABI HAIFA TRIFFT HEUTE ABEND AUF LEVERKUSEN
*HEUTE IM JAHRE X
*DAS WETTER IN ISRAEL
*WECHSELKURSE


*FM SHIMON PERES VOR DEM EUROPÄISCHEN PARLAMENT
Aussenminister Shimon Peres traf am Dienstag mit Mitgliedern des Komitees für Auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments zusammen. Peres kritisierte die jüngste Erklärung des EP, die zu Sanktionen gegen Israel aufrief. "All die Gebiete, die wir an Ägypten und Jordanien und auch an den Libanon abgetreten haben - haben wir dafür Frieden bekommen? Anstelle sich darüber zu empören, fahren sie damit fort, die Formel "Land für Frieden" zu wiederholen. Sie sollten darauf aufmerksam machen, dass das nicht nur ein leerer Slogan ist und ihren eigenen Stellungnahmen folgen und einen vollständigen Frieden einfordern." (Pressestelle des Aussenministeriums)

Unterdessen ist der US Beauftragte William Burns zu Gesprächen mit Israelis und Palästinensern im Nahen Osten eingetroffen. Burns wird voraussichtlich am Mittwoch Abend mit Aussenminister Shimon Peres und Vertretern des Verteidigungsbereichs zusammentreten. Für Donnerstag ist ein Treffen mit PM Sharon und Verteidigungsminister Ben Eli′ezer vorgesehen. Eine Begegnung mit Yasser Arafat ist nicht geplant. PM Sharon und FM Peres haben bereits erste Bedenken gegenüber dem Drei Stufen Plan der US Regierung geäussert. "Es gibt nur eine geringe Chance, dass die Palästinenser unsere Vorschläge annehmen werden, genauso wie es nur eine kleine Chance dafür gibt, dass wir ihre Vorschläge annehmen werden. Doch beide Seiten könnten sich auf einen Kompromiss einigen", so Peres im Armeerundfunk. (Ha′aretz)

*IDENTIFIKATION DER OPFER GEHT NUR LANGSAM VORAN
Nach Angaben des israelischen Rundfunks befinden sich noch sechs der am Montag Verletzten im Krankenhaus. Aufgrund der starken Verbrennungen der 14 Todesopfer konnten bis gestern erst sieben Leichen identifiziert werden:

Oberfeldwebel Aiman Sharuf, 20, aus Ussfiyah, war seit zwei Jahren in Hebron stationiert. Nachdem er bei einem Verkehrsunfall kürzlich verletzt wurde, nahm der Zwanzigjährige seinen Dienst am Ehrenmal der Grenzpolizei im Wadi Ara auf. Nur zwei Tage vor seinem Tod besuchte ihn ein Freund an seinem Dienstplatz: "Wir hörten "Hineni muchan umezuman, lekayem mitzvat bori".′ Das Lied ist eine Ballade, das in Andenken an den (2000 in Nablus getöteten) Grenzpolizisten Madhat Yusef geschrieben wurde. Wir hörten dieses Lied sehr oft; wir fanden, das Lied erzählt auch ein wenig über uns." Aiman wurde am Dienstag auf dem Friedhof seines Heimatortes Ussfiyah, wo auch seine Eltern und seine vier Brüder leben, beerdigt.

Obefeldwebel Nir Nahum, 20, aus Carmi′el, war Unteroffizier eines Artilleriebataillons im Westjordanland. Nir Nahum fuhr mit seinem PKW in unmittelbarer Nähe neben dem verminten Wagen der Attentäter an der Karkur Kreuzung. "Zum letzten Mal sprachen wir gestern morgen miteinander", sagte sein Vater Rami am Dienstag. "Er war gut drauf und sagte uns, er werde demnächst irgend etwas besonderes für seine Soldaten organisieren. Seine Aufgabe war, für die Stimmung der Truppe zu sorgen, und er starb dafür." Nahum wurde gestern nachmittag in Carmi′el begraben. Nir war der fünfte Absolvent der "Ort Karmim" Schule in Carmi′el, der in den letzten 18 Monaten getötet wurde. Nir hatte drei Brüder und eine fünfjährige Schwester.

Oberfeldwebel der Res. Elie′zer Moskovitch, 40, aus Petach Tikwa, leistete gerade Reservedienst. Zum Zeitpunkt des Anschlags war er gerade auf dem Heimweg zu seinen Eltern im Norden Israels. Eli′ezer Moskovitch wird heute auf dem Militärfriedhof in Petach Tikwa beigesetzt.

Eilona Hanukayev, 20, war Gefreite der israelischen Armee und aus Hadera. Ihr Vater Sergej sagte: "Die Nachricht von Eilonas Tod hat uns schockiert. Es tut so weh. Sie war ein wunderbares Mädchen. Was würden Sie denn sagen, wenn Ihre Tochter sterben würde?"

Ofra Burger, 55, aus Neveh Ne′eman in Hod Hasharon war Freiwillige in einer Umwelt-Organistion. Seit vier jahren ist Ofra Burger in Rente, nachdem sie viele Jahre in der Lapid Grundschule in Hod Hasharon als Lehrerin gearbeitet hatte. "Ich werde sie immer als eine sehr fürsorgliche Frau in Erinnerung behalten", sagte der stellvertretende Bürgermeister von Hod Hasharon, Moshe Erez. "Sie war sehr in der Gemeinde engagiert. Immer, wenn jemand die Umwelt verschmutzte, rief sie bei uns an, um uns sofort zu informieren... Sie war zu ihrer kranken Mutter in Tiberias gefahren... auf ihrem Heimweg geschah die Katastrophe. Wir sind schockiert. Jeder hier kannte und liebte sie, - Eltern, Lehrer, Schüler. Sie war voll Leben und hatte eine aussergewöhnlilche Persönlichkeit. Sie war Aktivistin und hatte einen jugendlichen Geist." Ofra hinterlässt ihren Ehemann, Ze′ev, zwei Söhne und eine Tochter.

Über Sharon Tubal liegen noch keine genaueren Angaben vor. Sharon war 19 Jahre alt und kam aus Arad. (Mitteilung des Aussenministeriums)

Als weitere Todesopfer wurden heute die Grenzpolizistin Liat Ben Ami aus Haifa, Unteroffizierin Esther Pisahov, 19, aus Givat Olga und Iris Lavi, 68 Jahre, aus Netanya identifiziert. (Ha′aretz)

*48 KINDER FEIERN GEMEINSAM BAR MITZVAH
48 Kinder, die während der vergangenen zwei Jahre alle unmittelbar Opfer des palästinensischen Terrors geworden sind, nahmen an einer besonderen Bar- und Bath Mitzvah Feier (Feier für Jungen und Mädchen im Alter von 13 bzw. 12 Jahren, vergleichbar mit der christlichen Erstkommunion bzw. Konfirmation) teil, die am Montag an der Klagemauer in Jerusalem stattfand.

"Ich weiss, dass Gott mich jetzt sieht", sagte ein Junge, der kürzlich seinen Bruder und seinen Vater bei einem Anschlag in Ofra verloren hatte. Ein junges Mädchen, das den Terroranschlag in der Jugenddisco "Dolphinarium" in Tel Aviv im Juni 2001 überlebt hat, sprach ein Gebet für den Frieden in Israel.

Die Veranstaltung wurde vom Hilfsfonds für Terroropfer der Jewish Agency organisiert. Gerade startet die Jewish Agency eine weitere Initiative, die eine Waisenrente in Höhe von 5000 US $ für Kinder vorsieht, die ihre Eltern durch Terroranschläge verloren haben. (The Jerusalem Post)

*DIE QAIDA SOLL ANSCHLAG AUF ISRAEL VORGESEHEN HABEN
Nach einer Aussage eines hochrangigen Mitglieds der Qaida-Terrororganisation, Omar Farouk, soll Osama Bin Laden offenbar auch eine Anschlagsserie auf Israelis im In- und Ausland geplant haben. Das bestätigten auch vom amerikanischen Geheimdienst beschlagnahmte Dokumente.

Farouk wurde im Juni in Indonesien verhaftet und an Mitarbeiter der CIA in Afghanistan ausgeliefert. Den Ermittlern teilte er mit, Bin Laden habe gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Qaida-Organisation verschiedene Pläne zur Ermordung Indonesier, Israelis und anderer westlicher Staaten ausgearbeitet. Ausserdem soll es einen Plan zur Erschiessung einzelner US Bürger und Israelis in indonesischen Hotels gegeben haben. Der Plan soll wegen seiner geringen Wirkung aufgegeben worden sein.

Nach einem weiteren Plan sollte ein Passagierflugzeug entführt und auf ein israelisches Ziel gesteuert werden. (Ha′aretz)

*WEIZMANN INSTITUT: NEUER BEWEIS FÜR SCHWARZES LOCH IN DER MILCHSTRASSE
Dem israleischen Weizmann Institut für Astrophysik in Rehovoth gelang es, einen Stern mit dem Namen S2 aufzuspüren, der um eine dunkle Masse im Zentrum der Milchstrasse kreist. Die erstmalige Beobachtung ist neuer Beweis für die weit verbreitete Sicht, bei der dunklen Masse handele es sich um ein riesiges "schwarzes Loch".

Nach Ansicht Dr. Tal Alexanders, Rehovoth, der die Entdeckung gemeinsam mit seinen Kollegen in am Weizmann Institut, Forschern des Max Planck Instituts in München und verschiedenen Institutionen in Frankreich machte, leitet die neue Erkenntnis eine neue Ära in der Erforschung schwarzer Löcher ein und könnte Wissenschaftlern helfen, die Entstehung und Entwicklung von Galaxien besser zu verstehen.

"Die Kraft dieser schwarzen Masse ist so stark, dass sich ihr sogar Licht nicht entziehen kann, sondern es unsichtbar, aber nicht energielos macht", so Dr. Alexander. Die Entstehung schwarzer Löcher denkt sich der Wissenschaflter so, dass viele kleine schwarze Löcher zu einem grossen vereinen und alles verschlingen, was sich ihnen nähert. Solch ein schwarzes Loch ist das, was übrig bleibt, wenn eine Sonne, die viel grösser ist als die unsere, explodiert. Diese Explosion nennt man Supernova.

Bisher gingen die Forscher davon aus, die dunkle Masse der Milchstrasse sei kein schwarzes Loch, sondern eine dichte Ansammlung von Sternen oder ein dicker Kloß mysteriöser, subatomer Partikel. Diese Theorien scheinen jetzt verworfen werden zu müssen.

Die Beobachtungen wurden mit Hilfe eines neuen europäischen Telescops in Chile gewonnen, dessen Detektoren von internationalen Wissenschaftlern aus Europa, Israel und den Vereinigten Staaten entwickelt wurden.

"Diese Bilder könnten Informationen über etwas liefern, über das wir noch sehr wenig wissen: Unser eigener Platz im Universum," so Alexander. "Wir wissen ja zur Zeit noch nicht einmal die genaue Entfernung der Erde zum Zentrum unserer eigenen Galaxie und das Verständnis der Umlaufbahnen von Sternen wie dieser Art könnte uns mehr darüber sagen, wo wir uns eigentlich befinden."
(The Jerusalem Post)

*MILTON FRIEDMAN STIFTUNG ZUR FÖRDERUNG VON STUDENTEN EINGERICHTET
Die "Kirya Akademit" Hochschule in Kiryat Ono richtete am Montag ein Stipendium in Höhe von 10000 NIS ($2,200) ein, das finanzschwachen Studenten der Wirtschaftswissenschaften zugute kommen wird.

Das Stipendium trägt den Namen des renommierten Wirtschaftswissenschaflters und Nobelpreisträgers (1976) Milton Friedman, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag feiert.

Milton Friedman, der lange im Dienst der israelischen Regierung arbeitete, bedankte sich in einem Brief mit den Worten: "Ich hätte mir kein schöneres Geburtstagsgeschenk vorstellen können als die Schaffung eines Stipendiums in meinem Namen durch eine ganz private Institution für Hochschulstudien in Israel." (The Jerusalem Post)

*CHAMPIONS LEAGUE: MACCABI HAIFA TRIFFT HEUTE ABEND AUF LEVERKUSEN
Am vierten Spieltag der ersten Runde trifft Maccabi Haifa heute abend um 8:45 Uhr auf Bayer Leverkusen im Stadion in Leverkusen. Das Spiel wird vom TV Sender RTL um 22:50 aus der BayArena ausgestrahlt.

*HEUTE IM JAHRE X
23. Okt. 1625: Papst Urban VIII (1623-1644) verbietet römischen Juden das Aufstellen von Grabsteinen. (http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi)

*DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heute klar, steigende Temperaturen und abnehmende Luftfeuchtigkeit; stürmische Böen aus nördlichen Richtungen; weiterhin für die Jahreszeit ungewöhnlich hohe Temperaturen.

Jerusalem: 18-27°C
Tel-Aviv: 18-28°C
Haifa: 18-28°C
Eilat: 21-33°C
(Quelle: Ha′aretz)

*WECHSELKURSE
1 € - 4,660 NIS
1 £ - 7,374 NIS
1 $ - 4,769 NIS
(Quelle: Ha′aretz)


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002