Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Mittwoch, 16. Oktober 2002

*NEUE DIPLOMATISCHE BEMÜHUNGEN
*EU WILL WAREN JENSEITS DER GRÜNEN LINIE KÜNFTIG BEZOLLEN
*IDF: ERFOLG GEMISCHTGESCHLECHTLICHER EINHEITEN - FRAUEN MOTIVIERTER
*SCHÄRFERE SICHERHEITSKONTROLLEN IM NEUEN SEMESTER
*OH WHEN THE SAINTS GO MARCHING IN...
*WETTBEWERB ZUR NEUGESTALTUNG DES TEL AVIVER STADTHAFENS
*GRABFUNDE DES 6. JH IM BEREICH DES FLOHMARKTES VON YAFFO
*HEUTE IM JAHRE X
*DAS WETTER IN ISRAEL
*WECHSELKURSE

 

*NEUE DIPLOMATISCHE BEMÜHUNGEN
PM Ariel Sharon traf sich heute mit US Präsident Bush zu Gesprächen über Grundsatzfragen des Nahostkonfliktes. Unter anderem soll es dabei auch um die zurückgehaltenen Fonds für die Palästinensische Autonomiebehörde gehen. FM Shimon Peres teilte bereits am Montag mit, Israel und die USA seien bereits zu Übereinstimmungen bezüglich der Überwachung der PA Gelder gekommen und bahnten den Weg für den Transfer einer Summe von 2 Milliarden NIS eingefrorener Steuern für die Palästineser. Der Plan soll gewährleisten, dass die Gelder nicht weiter zur Finanzierung terroristischer Aktivitäten verwendet werden. Peres erklärte auch, amerikanische und europäische Beobachter würden zur Überprüfung des palästinensischen Finanzministeriums eingesetzt werden. Die Vereinbarungen bedürften aber noch einer Kabinettszustimmung. Unterdessen wurde bekannt, dass die Verhandlungen mit palästinensischen Vertretern im Laufe dieser Woche wieder aufgenommen würden, in deren Verlauf FM Shimon Peres und Kommunikationsminister Reuven Rivlin mit einer vom palästinensischen Top-Unterhändler Saeb Erekat angeführten Delegation zusammentreffen sollen.

*EU WILL WAREN JENSEITS DER GRÜNEN LINIE KÜNFTIG BEZOLLEN
Die Europäische Union bereitet eine Entscheidung vor, nach der Zölle auf israelische Waren erhoben werden sollen, die im Westjordanland, Gaza, Ost Jerusalem und auf den Golan Höhen produziert wurden, so berichtete Ha′aretz. Der Vorschlag beruht auf der Ansicht, dass die genannten Gebiete von der EU nicht als Teile Israels angesehen werden und insofern nicht den Handelsbestimmungen zwischen der EU und dem der EU assoziierten Staat Israel unterliegen. Israel hingegen betrachtet die genannten Territorien (mit Ausnahme der Golan Höhen) als Teil der israelischen Handelsbehörden aufgrund des Handelsabkommens mit der Palästinensischen Autonomiebehörde (Paris Abkommen). Eine Durchsetzung der Bestimmung hängt allerdings noch von der Entscheidung eines jeden einzelnen EU Mitgliedes ab. Zu einer weiteren Verhandlung wird es am kommenden Montag in Brüssel kommen, wo Israel durch FM Shimon Peres vertreten sein wird.

*IDF: ERFOLG GEMISCHTGESCHLECHTLICHER EINHEITEN - FRAUEN MOTIVIERTER
Die israelischen Verteidigungskräfte, IDF, planen, die Zahl der gemischt-geschlechtlichen Infanterieeinheiten, in denen Soldatinnen an der Seite ihrer männlichen Kameraden kämpfen, auszuweiten. Die gemischten Kompanien wurden vor zwei Jahren eingesetzt. Die für die Einheiten verantwortlichen Offiziere berichteten, die Leistungen der jungen Frauen seien genauso hoch wie die der jungen Männer, jedoch bewiesen Frauen oft eine höhere Motivation. Nach einem intensiven Training werden die Einheiten in der Regel bei Massnahmen an der ägyptischen und jordanischen Grenze eingesetzt.

*SCHÄRFERE SICHERHEITSKONTROLLEN IM NEUEN SEMESTER
Schärfere Sicherheitskontrollen wurden zu Beginn des akademischen Jahres an der hebräischen Universität eingeführt. Die Vorkehrungen sind das Ergebnis des Anschlags auf die Frank Sinatra Cafeteria am 31 Juli 2002, bei dem sieben Menschen getötet wurden. Nunmehr haben nur noch Studenten mit gültigem Studentenausweis Zugang zu den auf dem Montus Scopus gelegenen Gebäuden. Taschen und Mäntel müssen mit Hilfe Metalldetektoren vor dem Eintritt der Hochschule vorgezeigt werden, dasselbe wiederholt sich vor jedem Eintritt in eine Bibliothek oder Cafeteria.

*OH WHEN THE SAINTS GO MARCHING IN...
Über die ungewöhnliche Reise einer ungewöhnlichen Frau

Als Sr. Monika Maria im Juni diesen Jahres von der Jerusalemer Holocaust Gedenkstätte YAD VASHEM in den Räumen des Rathaus Lieberose mit dem Ehrentitel "Gerechte unter den Völkern" ausgezeichnet wurde, hätte sie sich noch nicht träumen lassen, wohin sie diese Auszeichnung wenige Wochen später tragen würde.

Bei einem Empfang durch den Bürgermeister im Rathaus ihres jetzigen Wohnortes Ludwigsburg im Anschluss an die Verleihung des Ehretitels erhielt die Franziskanerin nicht nur viele Gratulationen, sondern gab auch ein Radio Interview, in dem man sie unter anderem fragte, ob sie denn überhaupt jemals in Jerusalem gewesen sei. Die Ordensfrau verneinte. Nicht lange darauf meldete sich bei ihr ein Frankfurter Spender, der das Interview im Radio verfolgt hatte und lud Sr. Monika Maria zu einer einwöchigen Reise samt Reisebegleiterin nach Israel ein. Dort wird sie unter anderem im Haus der Franziskaner in Jerusalem untergebracht sein. Die Reise beginnt am heutigen Mittwoch. Nur eines musste im Schnellverfahren beantragt werden: Der Reisepass. Die Ordensfrau war nämlich noch nie zuvor im Ausland gewesen. Wir wünschen Sr. Monika Maria einen angenehmen Aufenthalt.

Sr. Monika Maria, seiner Zeit Gabriele Fleischer, hatte gemeinsam mit ihrem Vater, Emil Fleischer, Anfang Februar 1945 zwei Jüdinnen, die Schwestern Ljubica Levi und Lili Goldberger, vor dem sicheren Tod gerettet: Zu diesem Zeitpunkt erreichte eine Kolonne von 2000 Inhaftierten, die vom aufgelösten Konzentrationslager Auschwitz Richtung Westen getrieben wurden, das Gut von Emil Fleischer in Hollbrunn bei Lieberose. Dank der couragierten Hilfe von Emil Fleischer und seiner Tochter Gabriele gelang es den beiden Jüdinnen, dem Weitermarsch zu entkommen und sich bis zur Befreiung auf dem Gut vom Emil Fleischer zu verstecken.

*WETTBEWERB ZUR NEUGESTALTUNG DES TEL AVIVER STADTHAFENS
In Tel Aviv wird ein Wettbewerb für die Gestaltung des Hafens der Stadt ausgerichtet. Die Konkurrenten müssen Pläne zur Gestaltung der unbebauten Flächen des Hafens vorlegen. Es geht um Preise im Gesamtwert von 38 000 US Dollar.

Den Wettbewerb für die Neugestaltung des Hafens trägt die Finanzgesellschaft für Seefirmen, die für die Betreibung des Hafens von Tel Aviv verantwortlich ist. Aufgrund der strengen Bebauungs- und Flächenpläne bleiben bereits bestehende Gebäude aussen vor. Die Erneuerungen sollen der Freizeitgestaltung, Kultur, Musik und dem Sport dienen. Gleichzeitig soll auch Gelegenheit zu Einkäufen und der Versorgung mit Lebensmitteln gegeben werden. Der Hafen soll in ein Gebiet des Geniessens und der Ruhe verwandelt werden.

Die Preise des Wettbewerbs werden auf zwei Ebenen - Architekten und Studenten - vergeben. Der erste Preis für die Architekten beläuft sich auf 15 000 US Dollar, während der erste Preis für die Studenten bei 2000 US Dollar liegt.

Bis Ende Dezember werden Vorschläge zur Veränderung der Hafengestaltung angenommen. Das Ergebnis wird innerhalb des darauffolgenden Monats feststehen.

Die Gesellschaftsleitung erklärte, es handele sich um einen offenen Wettbewerb. Man wolle versuchen, das Gelände so zu verändern, dass sich die Öffentlichkeit an die Mehrheit der Architekten wendet. Zu den aufgestellten Bedingungen gehört die Verbindung zwischen lokaler Kreativität und Kultur mit dem bestehenden Bild des Hafens, der seinen rauhen Charakter beibehalten soll. Gleichzeitig sollen seine "Bestandteile" genutzt werden: Das Meer, die Wellen, der Wind, die Farbenvielfalt, die Ankerplätze und Bootshallen, der Kran und die Brücke und vieles mehr.

Zum Team der Schiedsrichter des Wettbewerbs gehören unter anderem acht namhafte Architekten.


*GRABFUNDE DES 6. JH IM BEREICH DES FLOHMARKTES VON YAFFO
Bei Umbauten von unterirdischen Grundmauern, die seit einigen Wochen an Häusern im Bereich des Flohmarktes von Yaffo durchgeführt werden, hat man letzte Woche Menschenknochen und Gräber aus dem 6. und 7. Jahrhundert entdeckt. Die Funde wurden entlang der Amiad Street gemacht.

Sofort hatte man Vertreter der Behörde für Altertümer (Denkmalschutz) und des Religionsministeriums an den Ort gerufen, die für die Einstellung der Bauarbeiten sorgten. Am nächsten Tag wurden diese unter strenger Aufsicht der Vertreter des Religionsministeriums wieder aufgenommen. Der Archäologe Radwan Badchi erklärte, dass man bei den Arbeiten mehr als zehn Stellen entdeckt hatte, die wie antike Gräber aussehen, sowie Mauerreste, die aus der byzantinischen und dem Beginn der frühen moslemischen Epoche zu stammen scheinen, also etwa aus dem 6. und 7. Jahrhundert.

Aufgrund der Funde beschloss die Behörde für Altertümer die Einleitung von archäologischen Grabungen vor Ort, in der Hoffnung weitere Funde zu machen und den Bereich zu erschliessen. Nur an den Stellen, an denen die Gräber selbst entdeckt wurden, kamen die Arbeiten zum Stillstand, da das Religionsministerium sich diesen entgegenstellt.

Im Moment ist noch unklar, wie mit den notwendigen Bauarbeiten verfahren wird. Voraussichtlich werden Ingenieure eine Lösung für die notwendigen Arbeiten an den Fundamenten der Häuser finden müssen, wobei sicherlich auch mindestens mit geringer Beschädigung der antiken Gräber zu rechnen ist.

Das Religionsministerium teilte derweil mit, dass es deutliche Bestimmungen für die Behandlung der Funde von Menschenknochen gäbe und dass man innerhalb einiger Tage entscheiden werde, wie bei den Grabungen weiterverfahren werden kann.


*HEUTE IM JAHRE X
Am 16. Oktober 1946 wurde Ernst Kaltenbrunner (1903 - 1946), SS Führer, nach einem Gerichtsverfahren in Nürnberg gehängt. Kaltenbrunner war ein persönlicher Freund Adolf Eichmanns und spielte eine entscheidende Rolle bei den Vorbereitungen zur "Endlösung".

http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi

*DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Starker Temperaturrückgang mit Schauern und Gewittern.

Jerusalem: 15-22°C
Tel-Aviv: 18-26°C
Haifa: 19-26°C
Eilat: 20-32°C

*WECHSELKURSE
1 € - 4,733 NIS
1 £ - 7,497 NIS
1 $ - 4,827 NIS


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002