Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 15. Oktober 2002

*VIER MENSCHEN BEI MUTMASSLICHEM BESCHUSS EINES BUSSES LEICHT VERLETZT
*SEIT 2 JAHREN KEIN LEBENSZEICHEN VON ELCHANAN TANENBOIM
*SHARON: DAS KOMMENDE JAHR IST EIN JAHR DES WECHSELS
*"WIR HELFEN JEDEM": HADASSAH INTERNATIONAL ZU BESUCH IN BERLIN
*PRÄSENTATION ISRAELISCHER FILMSCHULEN: REEL IL 2002
*HEUTE IM JAHRE X
*DAS WETTER IN ISRAEL
*WECHSELKURSE


*VIER MENSCHEN BEI MUTMASSLICHEM BESCHUSS EINES BUSSES LEICHT VERLETZT
Vier Menschen wurden gegen 11:30 leicht verletzt, als ein Bus der Linie 412 nahe Kibbutz Nir David in der Nähe von Beth She′an beschossen wurde. Die Verletzten wurden in das HaEmek Krankenhaus in Afula eingeliefert. Nähere Informationen liegen zum Zeitpunkt noch nicht vor.

Verteidigungsminister Benjamin Ben Eliezer sagte am Dienstag, intensive Anstrengungen würden unternommen, um die Truppen der IDF aus der im Westjordanland gelegenen Stadt Hebron abzuziehen. Unter gegebenen Bedingungen könnte der Truppenabzug bereits zum Wochenende abgeschlossen sein. "Wir befinden uns gerade inmitten der Gespräche ... über eine Ausweitung des Gebietes von "Bethlehem Zuerst" zu "Ganz Judäa Zuerst", sagte Ben Eliezer im Armee Radio Galei Zahal. Ob die Bemühungen für einen Abzug in Absprache mit palästinensischen Vertretern erfolgt, erwähnte der Verteidigungsminister nicht.

Bezüglich der Lage im Westjordanland betonte Ben Eliezer in der wöchentlichen Kabinettssitzung am Sonntag, das tägliche Dilemma sei, dass Israel sich ständig mit den Sicherheitsmassnahmen auf der einen Seite und der Bereitstellung der täglichen Versorgung der am Terror unbeteiligten palästinensischen Bevölkerung auf der anderen Seite konfrontiert sehe. Israel sei nicht daran interessiert, weite Teile der palästinensischen Bevölkerung unter anhaltende Ausgangssprerren zu setzen. Das Problem sei aber, dass Terroristen bisher die Aufhebung von Ausgangssperren missbrauchten, um Anschläge gegen Israelis auszuführen.

Weiter wurde berichtet, die libanesische Regierung setzte ihre umstrittene Umbettung des Wazzani-Grenzflusses weiter fort, Israel hoffe aber auf die amerikanischen Vermittlungsbemühungen.

In der Nacht zum Dienstag wurden drei bewaffnete Militante nahe Jenin getötet. Unklar ist, ob die bewaffneten Palästinenser Mitglieder der Hamas oder des Islamischen Jihad waren, so berichtete das israelische Radio.

*SEIT 2 JAHREN KEIN LEBENSZEICHEN VON ELHANAN TENENBOIM
Am 16. Oktober 2000 erklärte der Generalsekretär der Hizbullah, seine Organisation halte einen israelischen Staatsbürger gefangen - Elhanan Tenenboim.

Elhanan Tenenboim verliess Israel am 4. Oktober, um für eine private Geschäftsreise nach Europa zu reisen. Bis auf die erwähnte Erklärung der Hizbullah konnte bis heute keine weitere Spur zu dem Vermissten gefunden werden.

Elhanan Tenenboim wurde allein deshalb entführt, weil er israelischer Staatsbürger ist. Seine Familie hat bis heute keine Nachricht über seinen Zustand erhalten. Ungeachtet der Tatsache, dass der Verschleppte täglich medizinische Hilfe benötigt, hat auch das Rote Kreuz bisher keine Erlaubnis erhalten, den Verschleppten zu besuchen.

Mitarbeiter des Roten Kreuzes in Beirut klärten die Hizbullah Organisation ausführlich über den Gesundheitszustand des Entührten auf und stellten die erforderlichen Medikamente zu Verfügung, von denen jedoch nicht klar ist, ob sie ihn je erreichten.

Die Angehörigen appellierten an jeden, der Einfluss auf die terroristische Hizbullah Organisation ausüben könnte und an Staaten wie Iran, Syrien und Libanon, die die Hizbullah Organisation unterstützen, alles dafür zu tun, Elchanan Tenenboim frei zu lassen.

Elhanan Tenenboim wurde im August 1946 in Polen geboren und kam 1949 mit seinen Eltern und einer Schwester in das junge Israel, nachdem die meisten seiner Verwandten im Holocaust umgekommen waren. Nach seinem Politik- und Wirtschaftsstudium in Jerusalem und Tel Aviv gründete er sein eigenes Unternehmen. Elchanan ist verheiratet und Vater zweier Kinder, einer Tochter, Keren (28) und eines Sohnes, Ory (22).

*SHARON: DAS KOMMENDE JAHR IST EIN JAHR DES WECHSELS
Vor seiner Abreise zu Gesprächen in die Vereinigten Staaten wandte sich PM Ariel Sharon in seiner Rede anlässlich der ersten Plenarsitzung nach der Sommerpause an die Mitglieder der Knesset und appellierte an nationale Einheit und Verantwortung angesichts der aktuellen innen- und aussenpolitischen Situation.

In Bezug auf den israelisch-palästinensischen Konflikt sagte Sharon: "Wir streben alle danach, den schrecklichen, blutigen Konflikt mit den Palästinensern zu beenden. Wir können - wir können - einen Frieden erreichen. Doch wird die momentane palästinensische Führung von ihrem Ziel, Israel zu vernichten, abweichen und anstelle dessen mit uns in Frieden leben wollen? Jedes palästinensische Kind kennt die wahre Antwort auswendig: Die Terroristenbanden und Mörder, mit ihren Hilfen und Machenschaften und mit dem Einverständnis der Palästinensischen Autonomiebehörde, die über ihr steht, wollen keinen Frieden - nicht für uns und nicht für die Palästinenser. Sie sind ein Hindernis für den Frieden. Um Frieden zu erreichen muss ihr mörderisches Regime zurücktreten und durch eine Regierung des Friedens ersetzt werden."

In diesem Zusammenhang richtete er sich auch direkt an die Palästinenser und rief sie zu einem Regierungswechsel auf. "Ich glaube, es gibt eine echte Chance, dass das kommende Jahr ein Jahr des Wechsels sein wird".

Im weiteren Verlauf sprach er die Verunsicherung und Angst in der israelischen Gesellschaft angesichts der Bedrohungen von aussen an. Angesichts der wirtschaftlichen Situation in Israel appellierte er an ein Ende des Streikes und forderte alle Beteiligten zu Kompromissen in ihren Forderungen auf.

*"WIR HELFEN JEDEM": HADASSAH INTERNATIONAL ZU BESUCH IN BERLIN
Im Rahmen eines Empfangs- und Informationsnachmittages des Vereins der Deutschen Freunde der Hadassah Klinika am 13. Oktober 2002 in der Botschaft des Staates Israel in Berlin stellten Mordechai Sela, Leiters der Abteilung für Kiefer- und Gesichtsrekonstruktion an der Hadassah Universitätsklinik in Jerusalem und Thomas Ruzicka, Leiter der Hautklinik der Uni Düsseldorf, die Arbeit mit Terroropfern durch die Hadassah International Medical Relief Association vor.

Hadassah International ist eine jüdische medizinische Organisation, die seit 90 Jahren in 30 Ländern aktiv ist. Das grösste Krankenhaus, das Hadassah Krankenhaus in Jerusalem, gilt als Masstab für die medizinische Versorgung, Forschung und Lehre in Israel. Das Krankenhaus ist das weltweit einzige, in dem jüdische und arabische Ärzte zusammenarbeiten. Ein Schwerpunkt ist die Versorgung von Terroropfern. Von den 4000 der bislang durch palästinensische Anschläge Verletzten wurden 2000 in der Jerusalemer Klinik ohne Rücksicht auf Rasse, Religion oder Nationalität behandelt. Ayhan Bakirdögen von der Berliner Morgenpost (Link) sprach mit dem Chirurgen Mordechai Sela.

*PRÄSENTATION ISRAELISCHER FILMSCHULEN: REEL IL 2002
REEL IL 02 stellt die Arbeit von neun Filmschulen aus Israel und damit zugleich eine unerwartet reichhaltige und facettenreiche Ausbildungslandschaft vor. Damit bietet REEL IL 02 dem detuschen Publikum zum ersten Mal die Möglichkeit, das Spektrum israelischer Filmausbildung in seiner ganzen Breite und Vielfalt kennenzulernen. REEL IL 02 stellt eine Plattform zur Verfügung, um den Auf- und Ausbau von Kooperationsbeziehungen zwischen israelischen Filmschaffenden und der deutschen Filmwirtschaft zu fördern.

REEL IL 02 bietet die einmalige Gelegnheit, in einer mehrtägigen Veranstaltung zahlreiche sehr unterschiedliche, teils kurzweilige, teils nachdenklich stimmende Kurzfilme aus Israel zu sehen. Gleichzeitig ermöglicht REEL IL 02 das von den Medien gezeichnete und besonders in Zeiten der Krise auf wenige Apekte reduzierte Bild Israels am künstlerisch vermittelten Blick einer jungen Generation von Filmemachern zu messen. REEL IL 02 wird veranstaltet von der Bonner Kinemathek in Zusammenarbeit mit der Filmstiftung Nordrhein Westfalen in Kooperation mit interfilm berlin und Filmfest Dresden. Informationen erhalten Sie von der Bonner Kinemathek, 0228 4221485, bei interfilm berlin, 030 6932959 oder beim Filmfest Dresden, 0351 829470.

*HEUTE IM JAHRE X
5. Cheshvan 3338 (15. Oktober 586 v.u.Z.): Nach dem biblischen Bericht wurde heute vor 2589 Jahren König Zedekija, der letzte König des kleinen Staates Judäa, geblendet und in die Babylonische Gefangenschaft geführt. Nebukadnezar von Babylonien schlug bei dieser Gelegenheit die Ägypter und unterwarf Jerusalem. Zedekija starb im babylonischen Gefängnis.

http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi

*DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Im Norden Israels vereinzelt Regen mit Gewittern, Temperaturrückgang

Jerusalem: 16-25°C
Tel-Aviv: 21-28°C
Haifa: 18-28°C
Am Toten Meer: 20-34°C
Eilat: 25-36°C

*WECHSELKURSE
1 € - 4,766 NIS
1 £ - 7,536 NIS
1 $ - 4,827 NIS
(Israel Bank, 14. Okt. 02)
 

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002