Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Montag, 7. Oktober 2002

* AUSSENMINISTER PERES TRIFFT NAHOSTQUARTETT
* BELGISCHER MINISTERPRÄSIDENT ENTSCHULDIGT SICH
* ÄGYPTISCHE FILMSERIE BASIEREND AUF "Die Protokolle der Weisen Zions"
* FATAH ATTACKIERT NUSSEIBEH
* WOCHENENDERGEBNISSE FUßBALL
* HEUTE IM JAHRE X
* DAS WETTER IN ISRAEL
* WECHSELKURSE
 


* AUSSENMINISTER PERES TRIFFT NAHOSTQUARTETT
Aussenminister Shimon Peres traf am Freitag, den 4.Oktober 2002 Mitglieder des Nahostquartetts. Die Anwesenden waren der US Botschafter Dan Kurtzer, der UN Abgesandte Terje Larsen, der russische Aussenministeriumsgesandte Andrei Wdowin sowie der EU Berater Christian Jouret.

Aussenminister Peres legte währed des Treffens besonderen Nachdruck auf die Notwendigkeit von Sicherheitsreformen in der Palästinensischen Autonomiebehörde und, im Besonderen, bei der Schaffung einer zentralen Autorität für alle bewaffneten Sicherheitsdienste. Bezüglich der Reformen des Finanzapparates wird die Fortführung der Umstrukturierung zu einem transparenten Finanzsystem sowie Mechanismen, die den Fluß von Geldern an terroristische Organisationen unterbinden, von israelischer Seite gefordert.

Peres berichtete dem Quartett, das signifikante Fortschritte im Bereich der humanitären Hilfe zu Gunsten der palästinensischen Zivilbevölkerung erreicht wurden. Die Bewegungsfreiheit von palästinensischen Repräsentanten sowie die Anzahl der Arbeitsgenehmigungen für Israel wurden erhöht.

Aussenminister Peres erklärte, dass er so schnell wie möglich den Dialog mit den Palästinensern wieder aufnehmen möchte, um die Bemühungen für einen Waffenstillstand und die Rückkehr zum Verhandlungstisch zu intensivieren.


* BELGISCHER MINISTERPRÄSIDENT ENTSCHULDIGT SICH
Der belgische Ministerpräsident, Guy Verhofstadt, veröffentlichte gestern Belgiens erste offizielle Entschuldigung für die Zusammenarbeit belgischer Offizieller bei der Deportation von tausenden Juden während des Holocaustes. Etwa die Hälfte der 70.000 in Belgien lebenden Juden wurde in deutsche Konzentrationslager gebracht.

Verhofstadt sagte während der Zeremonie zum 60. Jahrestag der Deportation der ersten Juden aus Belgien, dass sein Land diese Taten anerkennen und die Verantwortung dafür übernehmen muß. Wörtlich äußerte er, dass "...zu viele Kollaborateure in Belgien waren. Wir müssen den Mut haben es auszusprechen, es anzuerkennen und die Verantwortung zu tragen".

Verhofstadt drückte weiterhin seinen Respekt denjenigen gegenüber aus, die sich der Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten verweigerten. So erwähnte er die Mitglieder der Stadtverwaltung von Brüssel, die den Anordnungen nicht Folge leisteten, die jüdischen Einwohner zum Tragen des gelben Sternes zu zwingen.

Die offizielle Entschuldigung folgte zwei Monate, nachdem eine von der belgischen Regierung eingesetzte Historikerkommission einen Report veröffentlichte, welcher die belgische Kollaboration mit den Nazis enthüllte.

Verhofstadts Entschuldigung folgte ähnlichen anderer europäischer Staaten wie Frankreich (1995), Österreich, Schweiz und Deutschland (in den 50 iger Jahren).


* ÄGYPTISCHE FILMSERIE BASIEREND AUF "die Protokolle der Weisen Zions"
Der Antisemitismus in Ägypten bricht alle Rekorde: ein ägyptischer Regierungsausschuss genehmigte vor einigen Tagen die Produktion einer Fernsehserie, die auf den "Protokollen der Weisen Zions" basiert.
Das Buch "Die Protokolle der Weisen Zions" wurde vor ca. 100 Jahren als Verschwörung gegen die Juden geschrieben, wahrscheinlich von einem Angehörigen des Nachrichtendienstes des russischen Zaren. Es handelt sich um ein gefälschtes Dokument, dass angeblich die Pläne der Juden zur Eroberung der Welt aufdeckt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts erschien das Dokument in tausendfacher Auflage in mehreren Dutzend Sprachen und wurde als NS Propagandamaterial in Deutschland verbreitet.
Nun soll über das ägyptische Fernsehen eine neue Version gezeigt werden. 200 Schauspieler sind an der Serie "Reiter ohne Pferd" beteiligt, die auf den Protokollen basiert. Die Serie soll in etwa einem Monat, während des Ramadan, im ägyptischen Satellitenprogramm ausgestrahlt werden.
Ein ägyptischer Ausschuss, der die Serie überprüft hatte, kam zum Entschluss, dass die Serie keinesfalls antisemitsich sei, sondern die "bösartigen, zionistischen Pläne Palästina an sich zu reißen" darstellt. Die endgültige Entscheidung liegt beim ägyptischen Öffentlichkeitsminister.

"Leider handelt es sich hier nicht um einen Einzelfall, sondern um die Spitze eines Eisbergs von Antisemitismus in der arabischen Presse", äusserte sich der stellvertretende Aussenminister, der Rabbiner Michael Melchior. "Ich hoffe, dass die ägyptischen Behörden die Ausstrahlung der Serie nicht genehmigen werden, da dies die Zusammenarbeit im Nahen Osten beschädigen würde".


* FATAH ATTACKIERT NUSSEIBEH
Die Fatah Orginasation von Yasser Arafat hat den PLO Repräsentaten für Jerusalem, Sari Nusseibeh, für seine Bereitschaft über das "Recht der Rückkehr" palästinensischer Flüchtlinge zu verhandeln, sowie für die Organisation eines Referendums bezüglich eines Kompromisses, ausgehandelt mit dem ehemaligen Shin Bet Chef Ami Ayalon, schwer attackiert.

Der Angriff wird als erste Warnung der Fatah an Nusseibeh gewertet, der trotzdem, laut Quellen der Autonomiebehörde, weiterhin das Vertrauen Yasser Arafats geniesst.

In einem Schreiben der Fatah wird Nusseibeh dafür kritisiert, dass er ein Dokument - welches er mit Ayalon ausarbeitete und das Rückkehrrecht der Flüchtlinge in den zukünftigen palästinensischen Staat (Westjordanland und Gaza) sowie einer Entschädigung der Flüchtlinge detailliert regelt - zur Abstimmung bringen wollte. Mit diesem Referendum wollte Nusseibeh die Unterstützung von palästinensischen Akademikern und Aktivisten für seine ausgehandelte Vereinbarung ersuchen.

Zudem wurde die Vereinbarung von Mitarbeitern Nusseibehs in Form von Flugblättern an hunderte von Haushalten in den Autonomiegebieten geschickt und stilisierte wütende Reaktionen, besonders bezüglich der darin beinhalteten weitreichenden Zugeständisse in Fragen der Rückkehr der Flüchtlinge und in der Jerusalem Frage.


* WOCHENENDERGEBNISSE FUßBALL
Hapoel Beer Sheva vs SC Ashdod 3:0
Maccabi Haifa vs Hapoel Petah Tikva 3:1
Maccabi Petah Tikva vs Maccabi Netanya 1:1
Hapoel Kfar Sava vs Bnei Yehuda 0:1


* HEUTE IM JAHRE X
1897 "Der Bund" - Jüdische Arbeiter Partei, die erste jüdisch-sozialistische Partei versammelt sich zum ersten Mal in Russland.
http://info.jpost.com/1999/Supplements/JewishHistory/today.cgi

* DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Vereinzelte Bewölkung.
Jerusalem: 27°C
Tel-Aviv: 28°C
Haifa: 30°C
Am Toten Meer: 34°C
Eilat: 33°C

* WECHSELKURSE
1 € - 4.768 NIS -0.16%
1 £ - 7.606 NIS +0.18%
1 $ - 4.859 NIS +0.35%

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002