Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Mittwoch, 18. September 2002

*GESPRÄCHE ZWISCHEN FM PERES UND NAHOST QUARTETT IN N.Y.
*VERKOHLTE LEICHE EINES ISRAELIS IN AL AZARIA GEFUNDEN
*BESCHUSS EINES VERSORGUNGS-HUBSCHRAUBERS ÜBER TULKAREM
*FUSSGÄNGERBRÜCKE FÜR ISRAELISCH-JORDANISCHEN FREE TRADE PARK
*"FRAU MIT VERGANGENHEIT" IN FRANKFURT, MÜNCHEN UND BERLIN
*DAS WETTER IN ISRAEL


*GESPRÄCHE ZWISCHEN FM PERES UND NAHOST QUARTETT IN N.Y.
Im Laufe der Gespräche mit Vertretern des sog. Nahost Quartetts in New York sagte Aussenminister Shimon Peres am Dienstag den Vorsitzenden der Vierergruppe, das größte Problem sei das Sicherheitsproblem. Vielversprechend sei dagegen die interne demokratische Diskussion der Palästinenser, die Israel mit grossem Interesse und mit Hoffnung verfolge. "Wir wollen nicht in den Gebieten der Autonomiebehörde bleiben. Unser Bestreben liegt im sofortigen Rückzug und sollte dies aus Sicherheitsgründen unmöglich sein, dann in einem stufenweisen Rückzug."
Peres begrüsste die Ankündigung Powells, die Übungen in Jericho zu beginnen und sagte, dass Israel um eine Beschleunigung der Sicherheitsangelegenheiten bat, damit es seine Kräfte zurückziehen könne.
In Bezug auf die humanitäre Frage sagte Peres, es gäbe diesbezüglich gar keine Diskussion zwischen Israel und dem Quartett. Für Israel sei keine Anstrengung in dieser Hinsicht zu gross. "Wir kämpfen gegen den Terror, der auch ein Feind der Palästinenser und nicht im palästinensischen Volk zu suchen ist."
Bezüglich der Worte Nabils anwortete Peres, dass Israel alle einbehaltenen Gelder freigeben werde, sobald die palästinensische Autonomiebehörde den Vorschlag des palästinensischen Finanzministers Fayad angenommen hat.
"Wenn die Palästinenser die gesuchten Personen verhaften, wird es auch keine gezielte Tötung mehr geben müssen", so Peres. Peres machte den Vorschlag einer Feuerpause in zwei Schritten - zunächst das Ende der Gewalt gegen Zivilisten und danach eine umfassende Feuerpause.
UN-Generalsekretät Annan teilte mit, dass das Quartett die Ernennung eines palästinensischen Ministerpräsidenten und die Ausrufung eines palästinensischen Staates mit vorläufigen Grenzen, unterstütze.
Das Kommuniqué des Nahost Quartetts können Sie auf unserer Website einsehen.

*VERKOHLTE LEICHE EINES ISRAELIS IN AL AZARIA GEFUNDEN
Der verkohlte Körper eines 67 Jahre alten Mannes, David Buhbut, aus Ma′ale Adumim, östlich Jerusalems, wurde am frühen Mittwoch morgen auf einer Mülldeponie in der Nähe des Dorfes Al Azaria, im Westjordanland, gefunden.
Der Mann hat eine Schusswunde am Kopf und weitere Zeichen am Körper, die auf Gewaltverletzungen hinweisen. David Buhbut war offensichtlich auf dem Weg in das nahe gelegene Al Azaria, das sich unter israelischer Sicherheitskontrolle der B-Zone befindet, um dort Werkzeug zu kaufen. Nach dem Fund der Leiche stand das Dorf zunächst unter Ausgangssperre. Grenzpolizisten suchten nach möglichen Tätern.

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Im nördlichen Westjordanland forderten IDF Soldaten den bewaffneten Fahrer eines mit zwei Palästinensern besetzten verdächtigen Wagens auf, anzuhalten. Als der Fahrer offenbar ansetzte, die Soldaten zu überfahren, eröffneten die Soldaten das Feuer und erschossen einen der beiden Männer. Der zweite wurde verletzt und zur Behandlung in ein Krankenhaus in Israel gebracht. Im Wagen wurde ein Sturmgewehr gefunden. (Ha′aretz)

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Nach IDF Angaben entdeckten Truppen am Dienstag abend neun Waffenfabriken in Khan Yunis, im südlichen Gazastreifen. Unter den Waffen befanden sich Mörsergranaten, Kassam-Raketen und RPG Wurfgeschosse. Die Werkstätten wurden zerstört. 23 verdächtige Palästinenser wurden verhört. In Rafah zerstörten IDF Truppen das Haus des palästinensischen Terroristen Barah Paloji, der unter anderem bei dem Angriff auf Ganei Tal im Gazastreifen 1993 beteiligt war. Bei einem Schusswechsel wurde am Mittwoch mittag ein israelischer Soldat nahe Jenin schwer verletzt.

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Eine Bombe, die am Dienstag morgen in einer Schule detonierte und fünf palästinensische Kinder leicht verletzte, könnte nach israelischen Polizeiangaben und Angaben des Inlandgeheimdienstes Shin Bet von jüdischen Terroristen gelegt worden sein. Ein zweiter Sprengsatz konnte durch das israelische Militär und Spezialisten der IDF entschärft werden. Die Kinder wurden in ein Krankenhaus in Hebron gebracht. Jehoshua Mor Yosef, Sprecher des Jüdischen Siedlerrates, verurteilte das Attentat als einen "unmoralischen und illegalen Akt".

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Auch in den kommenden Tagen wird die IDF ihre Massnahmen gegen Terrorzellen im Westjordanland und im Gazastreifen fortsetzen, um weiterhin terroristischen Aktivitäten gegen israelische Zivilsten und IDF Soldaten vorzubeugen.

*BESCHUSS EINES VERSORGUNGS-HUBSCHRAUBERS ÜBER TULKAREM
Ein Versorgungs-Leichthubschrauber der israelischen Luftwaffe wurde am Sonntag über Tulkarem von einem Leichtgeschütz beschädigt. Die Piloten konnten ausserhalb der Stadt notlanden. Nachdem der Schaden überprüft worden war, stieg der Hubschrauber wieder auf und kehrte zum Stützpunkt zurück.
Der Versorgungshubschrauber gehört zum Typ Bel 206 "Ranger" und wird bei der Armee als "Seifan" (Bez. eines Schwimmvogels) bezeichnet. Dieser Hubschrauber dient in Israel zur Versorgung, Beförderung von Befehlshabern, Verwaltungs- oder anderen Betriebsaufgaben und fliegt normalerweise nicht über Kampfgebieten. (In der US-Armee gibt es einen speziellen Typ für den Kampfeinsatz, der zusammen mit den Apache-Hubschraubern eingesetzt wird und vor leichten Geschützen sicher ist).
Nach einer Untersuchung hat sich herausgestellt, dass die Kugel, die ihn getroffen hat, aus einem leichten Geschütz stammt und von einem palästinensischen Terroristen abgeschossen wurde. Die kritischen Teile im System des Hubschraubers wurden nicht getroffen, sodass er weiterfliegen und auf seinem Stützpunkt im Zentrum des Landes landen konnte. Es gab keine Verletzten.
Unser Korrespondent weist daraufhin, dass dies nicht das erste Mal war, dass Terroristen es geschafft haben, Hubschrauber zu beschiessen, obwohl dies das erste Mal war, dass ein Leichthubschrauber beschädigt wurde, der nicht für Kampfeinsätze bestimmt ist. Gemäss der Bestimmungen der Luftwaffe fliegen die Hubschrauber der Armee nie unter einer bestimmten Höhe, welche für Leichtfeuerwaffen noch effektiv wäre. Befehlshaber der Luftwaffe werden also überprüfen müssen, warum der nicht geschützte Hubschrauber in dieser Höhe geflogen ist, dass er von einer Leichtfeuerwaffe getroffen werden konnte.

*FUSSGÄNGERBRÜCKE FÜR ISRAELISCH-JORDANISCHEN FREE TRADE PARK
Der israelisch-jordanische Industriepark, bekannt als "Jordan Gate", soll in den nächsten Jahren entscheidend erneuert und verbessert werden. Teil dieser Verbesserung soll die Fertigstellung einer Fussgängerbrücke sein, die beide Staaten miteinander verbindet, so berichtet Ha′aretz. Sie wird am Rande einer grösseren Brücke, die für den Autoverkehr bestimmt ist, verlaufen und wurde bereits von den örtlichen Baubehörden in Beth Shean genehmigt. Das Privatunternehmen "Jordan Gate" liegt neben der Sheikh Hussein Brücke und wird eine Freihandelszone sein.
Die Vereinigten Staaten verliehen dem Projekt bereits den Status einer "Qualified Industrial Zone", der das Gebiet von Handels- oder Einfuhrbeschränkungen entbindet.
In Jordanien werden mit dem "Jordan Gate" Projekt 15 000, in Israel 1 500 neue Arbeitsplätze geschaffen, die meisten davon im Dienstleistungssektor, wie Banken, Versicherungen und im Postdienst.

*"FRAU MIT VERGANGENHEIT" IN FRANKFURT, MÜNCHEN UND BERLIN
Die israelische Schriftstellerin Judith Rotem liest auf ihrer Lesereise aus ihrem Buch "Eine Frau mit Vergangenheit". Judith Rotem wurde als Kind einer orthodoxen jüdischen Familie in Budapest geboren. Nach einigen Monaten im KZ Bergen-Belsen gelangte sie mit ihrer Familie in die Schweiz und später nach Israel. Mit 18 Jahren heiratete sie einen ultraorthodoxen Mann und gebar in der Folgezeit neun Kinder. Nach zwanzigjähriger Ehe verließ sie ihren Mann und begann ein Leben jenseits der strengen Schranken der Religion. Heute ist Judith Rotem eine der angesehensten Autorinnen Israels.

Termine:
Montag, 23. 9. ‏2002, 20.00 Uhr
Jüdische Gemeinde, Westendstr. 43, Frankfurt am Main
Benefizlesung der Women′s Divison des Keren Hayessod zugunsten von Terroropfern in Israel
Kartenreservierung: 069 - 610 93 80
Dienstag, 24. 9. 2002, 20.00 Uhr
Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde, Prinzregentenstr. 91, München
Kartenreservierung: 089 - 47 10 67
Mittwoch, 25. 9. 2002, 20.00 Uhr
Buchhandlung "Der Divan", Reichstr. 104, Berlin
Kartenreservierung: 030 - 302 20 57

*DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Teilweise bewölkt, mit leichtem Temperaturabfall und steigender Luftfeuchtigkeit

Jerusalem: 17-30°C
Tel-Aviv: 22-30°C
Haifa: 22-31°C
Am Toten Meer: 27-38°C
Eilat: 25-38°C


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002