Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Freitag, 13. September 2002
*REAKTIONEN AUF DIE REDE BUSHS VOR DEN VN
*ACHT SOLDATEN BEI RAFAH VERLETZT - KASSAM RAKETE AUF WESTLICHEN NEGEV
*KLAGE GEGEN JERUSALEMER TERRORZELLE ERHOBEN
*INTERVIEW MIT SHARON IM ARABISCHEN TV: ZUR LAGE IN ISRAEL
*YOUNG WOMEN LEAD THE CHANGE: ZUR ROLLE DER FRAU IN ISRAEL
*YOEL HOFFMANN BEIM 2. INTERN. LITERATURFESTIVAL IN BERLIN
*YOM KIPPUR: HÖCHSTER JÜDISCHER FEIERTAG
*DAS WETTER IN ISRAEL
 
*REAKTIONEN AUF DIE REDE BUSHS VOR DEN VN
Bezüglich der Rede des US Präsidenten sagte FM Shimon Peres am Donnerstag, "der Präsident hat eine starke und eindeutige Rede gehalten. Er öffnete die Tür für einen neuen Versuch (zur Entwaffnung des Irak) durch den Sicherheitsrat, obwohl ich auch zugeben muss, dass die Chancen dafür sehr gering sind." Weiter sagte Peres, vor dem Hintergrund der Rolle, die die Amerikaner zweimal zur "Friedenssicherung" in den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts spielten, haben "die Vereinigten Staaten zu Recht die Erwartung, dass die Welt sie verstehe".
Peres, der als Vorsitzender der israelischen Regierungsdelegation der VN Vollversammlung anwesend war, bezeichnete die Rede unzweideutig, entschlossen und gewaltig und fügte hinzu, sie unterstreiche klar die Notwendigkeit zur Fortführung des weltweiten Kampfes gegen den Terror.
In seiner Rede hatte der amerikanische Präsident die irakische Regierung erneut dazu aufgerufen, den VN Resolutionen zu folgen. Bezüglich des israelisch-palästinensischen Konfliktes sagte Bush, es könne "keinen Frieden für eine der beiden Seiten geben, wenn es nicht auch Freiheit für beide Seiten gibt. Amerika steht ein für ein unabhängiges und demokratisches Palästina, das Seite an Seite mit Israel in Frieden und Sicherheit lebt."

*ACHT SOLDATEN BEI RAFAH VERLETZT - KASSAM RAKETE AUF WESTLICHEN NEGEV
Acht Soldaten der IDF wurden am Freitag morgen beim Zusammenstoss eines Panzers und eines gepanzerten Wagens im südlichen Gazastreifen leicht verletzt. Die Truppen zerstörten sechs Fabriken, die der Herstellung von Kassam Raketen und Mörsergranaten verdächtigt wurden und führten Hausdurchsuchungen durch. Nach palästinensischen Berichten traf ein Geschoss ein Flüchtlingslager, ein Mitglied der Al Aqsa Märtyrer Brigade, dem militanten Arm der Fatah-Organisation Yasser Arafats, wurde getötet, sechs Menschen verletzt. Auch in Tubas, bei Nablus, setzten IDF Truppen ihre Suche nach gesuchten militanten Palästinensern fort.
Aus dem Gazastreifen wurde am Donnerstag abend eine Kassam Rakete auf den westlichen Negev abgefeuert. Ein Haus wurde schwer beschädigt, die Bewohner waren zum zeitpunkt nicht zu Hause.

*KLAGE GEGEN JERUSALEMER TERRORZELLE ERHOBEN
Am Donnerstag wurde durch die Jerusalemer Staatsanwaltschaft eine Klage gegen vier Bewohner aus Ost-Jerusalem eingereicht, die beschuldigt werden,für den Tod von 35 Menschen mitverantwortlich zu sein, unter ihnen auch Ausländer ohne israelische Staatsangehörigkeit. Wa′al Kassam, Wissam Abassi, Aladin Abassi und Mohammed Odeh werden beschuldigt, eine Hamaszelle angeführt zu haben, die u.a. für den Anschlag auf den Campus der Hebräischen Universität, den versuchten Anschlag auf einen Zug nahe Lod und auf zwei Tanklastwagen in Rishon LeZion und Pi Glilot nördlich von Tel Aviv verantwortlich ist. Pi Glilot ist das zentrale Treibstofflager in Israel. Eine Explosion hätte weite Flächen des Landes verwüstet und mehreren Tausend Menschen das Leben gekostet.
Israelische Sicherheitsbehörden meldeten, die Terrorzelle sei eine der gefährlichsten, die bisher ausgehoben wurden. Sie hat insgesamt 13 Mitglieder, die meisten von ihnen sind Ost-Jersalemer Bürger mit israelischen Personalausweisen.
Gegen den versuchten Selbstmordattentäter Nidal Mishal, 21, erliess das Jerusalemer Bezirksgericht bereits eine 22 jährige Freiheitsstrafe. Mishal misslang im März ein Anschlag auf 50 Besucher im Jerusalemer Cafe Cappith, weil er vor seiner Detonation von einem Kellner gehindert werden konnte.

*INTERVIEW MIT SHARON IM ARABISCHEN TV: ZUR LAGE IN ISRAEL
Auszug aus einem Interview mit PM Ariel Sharon in den arabischen Nachrichten, die im Hauptprogramm des israelischen Fernsehens gesendet wurden (04.09., 19:15 Uhr):

"Hier in diesem Gebäude, in diesem Raum, habe ich nicht nur einmal mit der palästinensischen Führung zusammengesessen, jedoch nie mit Arafat. Ich sehe keinen Grund mich mit ihm zu treffen, doch mit Ihnen habe ich mich getroffen. Auch hier, auf meinem Landsitz haben wir uns getroffen und ich werde diese Gespräche fortführen.
Das Ziel ist, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um den politischen Prozess voranzutreiben und zunächst natürlich wieder eine sichere Situation zu erreichen. Schliesslich wollen wir ja gar nicht in Jenin, Nablus oder irgendeinem anderem dieser Orte sein. Doch in dem Moment, in dem wir unsere Kräfte aus einem dieser Orte zurückziehen, entwickeln sich dort terroristische Aktivitäten. Sobald es Reformen geben wird und die neuen Sicherheitsstellen wirklich anfangen werden, etwas gegen den Terror zu tun, werden wir keinen Grund mehr haben, uns dort aufzuhalten, gar keinen.
(In Bezug auf die Verbesserung des Lebensstandards israelischer Palästinenser in Israel im Rahmen des 5-Jahres-Plans der Regierung:) Man muss verstehen, dass hier Juden und Araber schliesslich zusammenleben. Wir werden Seite an Seite (auf Dauer) leben müssen. Dies muss der Ausgangspunkt sein, und es muss ein Weg für das gemeinsame Leben gefunden werden. Meiner Meinung nach will der Grossteil der arabischen Bevölkerung als ein intergrierter Teil der israelischen Bevölkerung bzw. der israelischen Gesellschaft leben. Ich stelle hier meine persönliche Vision dar, und ich hoffe, dass die arabischen Israelis eines Tages neben ihren vollen Rechten auch ihre vollen Pflichten haben werden, darunter auch der Dienst in der Armee. Ich hoffe, dass dieser Tag kommen wird. Dies ist mir sehr wichtig, und das war und ist auch heute noch meine Meinung. Es kann sein, dass - hätten wir dies schon in der Vergangenheit getan, wäre dies in der Vergangenheit geschehen - dann wären die heutigen Ereignisse andere. Ich betrachte dies als eine sehr wichtige Angelegenheit...
Aber da ich alle möglichen Anstrengungen unternehme, hoffe ich trotzdem zu einer Regelung zu kommen. Ich hoffe, dass dieser Tag kommen wird. Zudem denke ich, dass zwar nicht alles getan wurde, was man hätte tun müssen, doch ist sehr viel getan worden. Ich habe den 5-Jahres-Plan überprüft. Ich habe gesehen, was 2001 geschehen ist und was in diesem Jahr geschehen ist. Nicht nur wie der Plan ausgesehen hat und was genehmigt wurde (...), d.h. welche Teile eigentlich von den Behörden ausgeführt werden können und was wir bis zum Jahresende erreichen können. Ich würde sagen, dass ja auch die Behörden nicht alle diegleichen sind - es gibt Behörden, die nicht alles in die Tat umsetzen. Sie haben aber die Möglichkeiten dazu, sowie die finanzielle Genehmigung. Ich denke, dass bis zum Jahresende 90 % der Pläne die im Jahr 2002 ausgeführt werden sollten, auch erfüllt sind."

*YOUNG WOMEN LEAD THE CHANGE: ZUR ROLLE DER FRAU IN ISRAEL
Ein neues Pilotprojekt über Feminismus und Frauen in Führungspositionen beginnt in diesem Herbst an 30 israelischen Schulen. Das Projekt mit dem Titel "Young Women Lead the Change" wird in in den elften Klassenstufen als Teil des offiziellen Lehrplanes durchgeführt und sieht Studieneinheiten über Frauen am Arbeitsplatz, die Rolle der Frau in der Geschichte Isreals und Missbrauch aufgrund patriarchaler Strukturen vor. Das Programm wird gemeinsam von der Frauenorganisation Shdulat HaNashim, dem israelischen Erziehungsministerium und verschiedenen Behörden durchgeführt.

*YOEL HOFFMANN BEIM 2. INTERN. LITERATURFESTIVAL IN BERLIN
Der israelische Schriftsteller Yoel Hoffmann ist zu Gast beim 2. internationalen Literaturfestival in Berlin (10.- 21. 9. 2002).
Yoel Hoffmann, Professor für ostasiatische Religionen und Philosophie, wurde 1937 in Ungarn geboren. Die Eltern emigrierten aufgrund des Nazi-Terrors nach Palästina, eine Erfahrung, auf die Hoffmann in seiner Literatur thematisch zurückgreift. So geht es in der Novelle "Das Buch von Josef", aus der er lesen wird, um Josef Silverman, der seine russische Heimat verlassen hat und sich nun wie durch einen Traum wandelnd durch Berlin bewegt:

12. 9. 2002, 21.00 Uhr
Galerie Paula Böttcher, Kleine Hamburger Str. 15
Literarische Begegnung im Kunstraum
mit Alexander Delfin, Yoel Hoffmann, Ilja Kitup
13. 9. 2002, 18.00 Uhr
Goethe-Institut, Neue Schönhauser Str. 20
Lesung
17. 9. 2002, 21.15 Uhr
Berliner Ensemble, Alte Probebühne, Bertolt-Brecht-Platz 1
Lesung
 

*YOM KIPPUR: HÖCHSTER JÜDISCHER FEIERTAG
Am Montag feiern Juden in aller Welt den Versöhnungstag. Er ist der höchste jüdische Feiertag, ein Tag des Fastens und Betens. Der Newsletter erreicht Sie deshalb wieder am Dienstag, dem 17. September, zur gewohnten Zeit. Die Redaktion wünscht allen Lesern ein friedliches Spätsommerwochenende.

*DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Am Freitag heiter bis wolkig, über die Feiertage sonnig, keine Temperaturänderungen

Jerusalem: 20-26°C
Tel-Aviv: 22-30°C
Haifa: 22-30°C
Eilat: 24-36°C

Besuchen Sie auch die Seiten des israelischen Wetterdienstes:
http://www.ims.gov.il/index_en.htm


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002