Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Montag, 9. Spetember 2002

*ARAFAT VERURTEILT TERROR GEGEN ISRAELISCHE ZIVILSTEN
*MEHERERE BEWAFFNETE ZWISCHENFÄLLE AM WOCHENENDE - FESTNAHMEN DURCH IDF
*ISRAELISCHE FORSCHER: ANANAS HILFT WUNDEN BESSER HEILEN
*USA: LUMPENSAMMLER VERERBT ISRAEL 5 MILL US DOLLAR
*EIN JAHR JÜDISCHES MUSEUM IN BERLIN
*DAS WETTER IN ISRAEL


*ARAFAT VERURTEILT TERROR GEGEN ISRAELISCHE ZIVILSTEN
In der Radiosendung "Guten Morgen, Israel" (Galei Zahal) sagte Shimon Peres am Morgen: "Wer verfolgt, was unter den Palästinensern vorgeht, wird feststellen, dass dort in der Tat eine interne und sehr ernste Diskussion darüber entstanden ist, wohin sie (die Palästinenser) eigentlich gehen. Der designierte Innenminster Abdal Razak Yehiyeh, sagte, der Terror müsse mit allen Mitteln beendet werden und Abu Mazen, sagte, die "Intifadah" sei ein Fehler, der Terror müsse gestoppt und zu den Verhandlungen zurückgekehrt werden. Es hat sich dort eine Debatte entwickelt, die tatsächlich eine demokratische Debatte ist und ich würde dieser Debatte jede Gelegenheit geben, dass sie fortgesetzt wird. Wir sollten uns darin nicht einmischen."
Wie verganene Woche bereits angekündigt, wird erwartet, dass PM Ariel Sharon in den kommenden Tagen mit einem Vertreter des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde zusammentritt, um gemeinsam über das Ende des zweijährigen Kampfes und die Möglichkeiten für neue Friedensgespräche zu beraten. Unterdessen kündigte ein Sprecher der Palästinensischen Autnomiebehörde an, Abu Mazen werde sich in den kommenden Tagen mit Ariel Shaon zusammentreten.
In seiner Rede vor dem palästinensischen Parlament verurteilte PLO Chef Yasser Arafat "jeden Akt des Terrors gegen israelische Zivilsten", sagte aber nicht ausdrücklich, dass die Anschläge gestoppt werden müssten. Arafat sagte ausserdem, die Welt erwarte eine klare Botschaft des palästinensischen Volk, dass es zu Friedensverhandlungen mit Israel und zur Durchführung innerer Reformen bereit sei. Weiter sagte er, er sei gewillt, seine Exekutivmacht abzugeben, wenn er darum gebeten würde. Ausserem kündigte er Neuwahlen für Anfang Januar an. Viele Parlamentsabgeordnete übten bereits Kritik an der in der Autonomiebehörde weit verbreiteten Korruption und riefen Yasser Arafat dazu auf, einen Premierminister zu ernennen, der viele der Machtbereiche Arafats übernehmen sollte.
Israelische Sicherheitsbeamte gaben bekannt, dass über die Feiertage und im Zusammenhang des Planes "Gaza-Bethlehem-Zuerst" zufriedenstellende Schritte von Seiten der PA zur Bekämpfung des Terrors in Bethlehem eingeleitet wurden. Ebenso ginge die PA auch in Gaza weiterhin mit kleinen Schritten gegen den Terror vor.
Gegen Ende der Woche wurde ausserdem ein Treffen von israelischen und palästinensischen Vertretern anberaumt, darunter VM Benjamin Ben Eliezer und PA Innenminister Abdel Razak Yehiyeh.
Ein Artikel eines offiziellen Mitglieds der PA über Arafats Versäumnisse in Camp David finden Sie in der heutigen Ausgabe von Ha′aretz ("It′s time to learn the lesson", von Danny Rubinstein): http://www.haaretzdaily.com/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemNo=206157&contrassID=2&subContrassID=5&sbSubContrassID=0&listSrc=Y&itemNo=206157
 

*MEHERERE BEWAFFNETE ZWISCHENFÄLLE AM WOCHENENDE - FESTNAHMEN DURCH IDF
Nach Armeeangaben wurden in der Nacht zwei Palästinenser bei dem Versuch getötet, den Sicherheitszaun zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten nahe der Sufa Kreuzung zu durchbrechen. Da die beiden einen Sprengsatz bei sich trugen, wird angenommen, dass sie einen Anschlag auf den Armeeposten verüben wollten.
Daneben kam es in der Nacht zum Montag zu weiteren bewaffneten Zwischenfällen. Nach palästinensischen Angaben wurden zehn Menschen verletzt, als IDF Truppen im mittleren Gazastreifen gegen verschiedene Ziele vorgingen. Dabei wurde das Haus von Mahmoud Mashabat, einem Anführer der Volksrevolutionären, einer Koalition militanter Gruppen im Gazastreifen, zerstört. Ausserdem wurde ein Gebäude getroffen, das zur Herstellung von Mörsergranaten und Kassam-Raketen diente. Bereits am Sonntag waren beim weiteren Vordringen israelischer Truppen fünf von Israel gesuchte Fatah-Mitglieder verhaftet, 20 weitere Palästinenser verhört. Des weiteren wurden am vergangenen Freitag vier militante Palästinenser verhaftet, unter anderem der örtliche Anführer des Islamischen Jihad, Maher Khader Bashir. Ein Gebäude der von Yasser Arafat geführten Fatah- Organisation, in dem Sprengstoffpläne lagerten, wurde gesprengt. Mit den Massnahmen reagierte die israelische Armee auf den palästinensischen Anschlag am Donnerstag, bei dem zwei israelische Soldaten ums Leben kamen.
Auch im Westjordanland verhafteten IDF Soldaten am frühen Sonntag morgen zwei gesuchte Palästinenser. Nach palästinensischen Angaben wurden bei verschiedenen bewaffneten Zwischenfällen im Westjordanland am Samstag morgen sechs palästinensische Kinder verletzt, eines davon schwer. Bei einem Feuerwechsel in Jenin kamen am frühen Freitag morgen zwei Palästinenser ums Leben, weitere wurden festgenommen. In Hebron verhafteten israelische Soldaten den seit Jahren von Israel gesuchten militanten Hamas-Aktivisten Hisham Sharabaty. (Ha′aretz)

*ISRAELISCHE FORSCHER: ANANAS HILFT WUNDEN BESSER HEILEN
"MediWound′s" Brandwund-Therapie, ein israelisches Biotechnology-Start Up zur Heilung von Brandwunden, hat den "orphan drug status" erhalten. Damit erhält die Therapie, wird sie sich auf dem Markt behaupten können, Patentschutz innerhalb der EU und für eine Dauer von zehn Jahren, so berichtete der Vorsitzende von MediWound′s, Dr Avri Havron vergangene Woche.
Die MediWound Behandlung nutzt eine Enzymmischung, die aus einem Teil der Ananas gewonnen wird.Die biochemische Zusammensetzung zersetzt nekrotisches Gewebe, ohne dabei gesundes, neues Gewebe zu zerstören. Da der genaue Grad der Verbrennung selten hinreichend zu ermitteln ist, musste bisher verbranntes Gewebe unter Vollnarkose komplett abgetragen werden.
Das Medikament wurde an 250 Patienten, hauptsächlich im Soroka Krankenhaus, getestet. Aus dem Ergebnis ging hervor, dass sich die Haut in 85% der Fälle selbst regenerierte, ohne, wie bisher, Hauttransplantationen vornehmen zu müssen. Die Behandlung dauert vier Stunden und bedarf nunmehr keiner Anästhesie.

*USA: LUMPENSAMMLER VERERBT ISRAEL 5 MILL US DOLLAR
(Von Yitzhak Ben-Horin, Ma′ariv, Seite 18)
In den Augen seiner Nachbarn war Simon Lactus ein seltsamer, mittelloser Mensch, der nur selten seine Kleidung wechselte und der in den Mülleimern der Umgebung von Laguna Hill, Kalifornien, herumwühlte. Sie wussten nicht, dass der einsame und hungerleidene Nachbar, ein jüdischer Auswanderer aus Polen, es fertiggebracht hatte, im Laufe seines Lebens fünf Millionen Dollar zu sparen.
Er starb am 1. November 2000 im Alter von 88 Jahren, kurze Zeit nachdem er über dem Einkaufswagen, in dem er die Lumpen gesammelt hatte, zusammengebrochen war. Er wurde auf dem Friedhof von Orange County begraben.
Bei der Testamentseröffnung stellte sich heraus, dass der Verstorbene all sein Geld dem Staat Israel vermacht hatte. So wurden fünf Millionen Dollar an die folgenden Einrichtungen aufgeteilt: Eine Million Dollar ging an die Armee, die zweite Million an die israelische Luftwaffe, eine Million an die Marine, eine Million an das Gesundheitszentrum Hadassa und eine weitere Million an das israelische Institut für Technologie.
Die Testamentseröffnung verlief nicht ohne Aufsehen. In der letzten Woche legten entfernte Verwandte Lactus-Einspruch ein. Die in Israel und den USA lebenden Kläger bitten den Obersten Gerichtshof in Orange County, das Testament des Alten als ungültig zu erklären. Ihrer Meinung nach haben das israelische Konsulat in Los Angeles und der Anwalt, der das Konsulat vertrat, den Alten getäuscht und ihn überredet auf sein Vermögen zu verzichten, wofür man ihm versprochen habe, ihn nach Israel zu bringen und ihm dort ein religiöses Begräbnis zu bereiten.
Die Kläger baten den Richter, das Testament aufzuheben. Ein solcher Schritt könnte ihnen die Verfügungsgewalt über das Vermögen des Verstorbenen einräumen. Nach ihren Aussagen, bemühten sich die Mitarbeiter des Konsulats ununterbrochen Lactus zu überzeugen, abzuwarten, bis er schliesslich sogar nicht mehr in der Lage war zu unterschreiben. Nach seinem Tod habe man ihm nicht einmal das Einzige gegeben, um das er gebeten hatte, ein Begräbnis in Israel.
Der Anwalt Michael Green, der den Staat Israel vertritt, hat diese Behauptung abgestritten. Er sagt, dass es Gespräche mit Lactus über das Erbe gegeben habe, man ihm aber nie ein Begräbnis in Israel versprochen hätte. Green bezeichnet die Familienangehörigen als Opportunisten, die versuchen sich über den letzten Willen des Mannes, israelischen Einrichtungen fünf Millionen Dollar zu vermachen, hinwegzusetzen.

*EIN JAHR JÜDISCHES MUSEUM IN BERLIN
Am Freitag, dem 13. September lädt das Jüdische Museum Berlin alle Berliner und Berlin-Besucher zur gemeinsamen Feier des ersten Jahrestages seiner Eröffnung ein. Mit fast einer viertel Million Besucher aus dem In- und Ausland hat sich das Museum innerhalb kurzer Zeit zu einer herausragenden Publikumsattraktion in Berlin etabliert.
Die Statistiken zeigen, dass das Alter von fast einem Drittel der Besucher zwischen 13 und 30 Jahren liegt. Das ist das Ergebnis des Konzeptes, das sich vor allem an Kinder, Jugendliche und Twens richtet. Jeder vierte Besucher ist Berliner (23,7%), ebenso stammt etwa jeder vierte Besucher aus dem Ausland (23,9%), wobei dieser Anteil saisonal sehr schwankt.
Zu seinem ersten Geburtstag bietet das Museum am Freitag von 10 bis 22 Uhr ein buntes Programm aus Spielen, Musik, kulinarischen Spezialitäten und vielen Informationen zur deutsch-jüdischen Geschichte und Kultur. Unter anderem wird auch ein neuer Mazze-Ofen eingeweiht. Der Eintritt ist kostenlos. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.jmberlin.de/ oder telefonisch unter

* DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, leichter Temperaturanstieg

Jerusalem: 19-27°C
Tel-Aviv: 23-30°C
Haifa: 23-31°C
Am Toten Meer: 28-37°C
Eilat: 26-37°C


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de


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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002