Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Montag, 02. September 2002
 
* DIE LAGE AN DER NORDGRENZE - AL QAIDA-KÄMPFER IM LIBANON
* MOSHE KATSAV BEDAUERT TOD UNSCHULDIGER
* VERSUCH DER REKRUTIERUNG ISRAELISCHER "MATA HARIS"
* RETTUNG FÜR DAS TOTE MEER
* HOLOCAUSTLEUGNUNG UNTER STAATLICHER SCHIRMHERRSCHAFT
* UEFA CUP: BAYER LEVERKUSEN WÜRDE AUCH IN ISRAEL SPIELEN
* DAS WETTER IN ISRAEL

 

* DIE LAGE AN DER NORDGRENZE - AL QAIDA-KÄMPFER IM LIBANON
Srgt. Ofir Mishal, 20, aus Ma′aleh Adumim, erlag am Sonntag im Rambam Krankenhaus in Haifa seinen Kopfverletzungen, die er beim Angriff der Hizbollah auf Har Dov an der Nordgrenze Israels am vergangenen Donnerstag erlitten hatte. Zwei weitere Soldaten wurden bei dem Angriff leicht verwundet.
Nach Warnungen, die die IDF in den letzten Tagen erhielten, rechnet die Armee jetzt mit Entführungen israelischer Soldaten oder einem größeren Angriff auf den Norden Israels.
Israel forderte Syrien und Libanon auf, die Hizbollah von weiteren Aktionen abzuhalten. Verteidigungsminister Ben Eliezer wiederholte bei einem Treffen mit PM Ariel Sharon, Finanzminister Silvan Shalom und Offizieren der IDF, dass Syrien und Libanon mit dafür verantwortlich seien, dass die Hizbollah, "mit dem Feuer spiele". Israel habe auf verschiedenen Wegen versucht, Syrien , Libanon und die Hizbollah vor weiteren Aktionen zu warnen. Man sei sich der Gefahr völlig bewusst, dass die Hizbollah ihre Provokationen ausdehnen könnte.
Der Angriff auf Har Dov am Donnerstag war der erste Angriff der Hizbollah seit mehr als vier Monaten. Auch am Sonntag wurden mehrere Flugabwehrgeschosse auf die Nordgrenze abgefeuert, einige Schrapnellen landeten in Döfern des Galil.
Nach Angaben von Ha′aretz hat Damaskus 150 bis 200 Al Qaida Mitgliedern erlaubt, sich im palästinenischen Flüchtlingslager Ein Hilwe nahe Sidon (Libanon) niederzulassen. Die Gruppe kam aus Afghanistan über Iran und Damaskus direkt in den Libanon. Sie werden unter anderem für die jüngsten Unruhen innerhalb der Flüchtlingslager im Libanon verantwortlich gemacht.

* MOSHE KATSAV BEDAUERT TOD UNSCHULDIGER
Staatspräsident Moshe Katsav drückte sein tiefes Bedauern über die fünf zivilen Opfer, zwei davon Kinder, der Militäraktion am Samstag aus, bei der ein führendes Mitglied der Al Aqsa Märtyrerbrigaden, dem militärischen Flügel der Fatah-Organisation, getötet wurde. Der Präsident forderte das Militär auf, die jüngsten Vorfälle zu überprüfen und warnte vor voreiligen Urteilen. Weiter versicherte er, dass die Armee, - sollte sie zu dem Schluss kommen, es gäbe schiesswütige Soldaten - , die nötigen Konsequenzen ziehen werde.
Verteidigungminister Benjamin Ben Eliezer beauftragte den Generalstabschef des IDF, Moshe Ya′alon, den Vorfall durch einen General untersuchen zu lassen. Das Ergebnis wird zum Ende dieser Woche erwartet.
Unterdessen bestritt das IDF bereits die Darstellung der Palästinenser, nach der Soldaten die vier Palästinenser aus nächster Nähe und nach ihrer Verhaftung erschossen hätten. Dagegen sagte ein Sprecher des Militärs, die Soldaten eröffneten das Feuer, nachdem verschiedene Verdächtige bereits mit Waffen, Äxten und Kabelmessern in ein jüdisches Gebiet nähe Beni Naim eingedrungen waren. Das Gebiet erhielt in den vergangenen Wochen mehere Warnungen über geplante Anschläge. Mehrere Jugendliche wurden vor drei Montaten bei einem Bombenanschlag verletzt.
Weiterhin widersprach der Verteidigungsminister gestern dem Vorschlag des Minsters für öffentliche Sicherheit, Uzi Landau, die Häuser von Familienangehörigen von vier mutmasslichen Angehörigen von palästinesischen Terrorzellen aus Ost-Jerusalem zu zerstören. Ben Eliezer sagte, die Entscheidung über solch ein Vorgehen müsse vom Gericht getroffen werden.

* VERSUCH DER REKRUTIERUNG ISRAELISCHER "MATA HARIS"
Zwei Araber aus Ost-Jerusalem wurden am Montag angeklagt, vier israelische Frauen, darunter zwei Sodatinnen des IDF, als Spione für die Palästinensischen Sicherheitsbehörden mobilisiert zu haben. Die beiden Angeklagten waren Mitarbeiter des palästinensischen Organs und wurden durch den israelischen Inlandsgeheimdienst Shin Bet und den National Fraud Squad festgenommen.
Die Ermittlungen begannen infolge von Inforamtionen, die durch palästinensische Dokumente während der Militäroperation "Schutzschild" sichergestellt werden konnten.
Die beiden Angeklagten, Ra′ad Isamil Zitawi und Musa Yassin Salman aus dem Jerusalemer Vorort Beit Zefafa, gaben während des Verhörs zu, regelmässig Kontakte mit den Verantwortlichen der palästinensischen Sicherheitsorganisation unterhalten zu haben und bereits vor zwei jahren ein Treffen der beiden Frauen und den Beamten in Ramallah vereinbart zu haben
Der Rechtsanwalt der beiden Angeklagten sagte, die Spionage habe "niemals stattgefunden" und beruhe auf einem Missverständnis seitens Shin Bet.

* RETTUNG FÜR DAS TOTE MEER
Mit dem Ziel, das Tote Meer vor dem endgültigen Austrocknen zu bewahren, legten Israel und Jordanien am Sonntag bei der Weltkonferenz für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg einen gemeinsamen Plan für den Bau eines Kanals zwischen dem Roten Meer und dem Toten Meer vor. An dem Programm arbeiten Israels Umweltministerium und Jordaniens Wasserministerium gemeinsam.
Das Wasser, das aus dem Golf von Elat in die umliegenden Gebiete des Toten Meeres geleitet werden soll, wird dort ensalzt und in die bevölkerungsdichten Räume in Jordanien gepumpt werden. Das übrige konzentrierte Salzwasser wird in das Tote Meer geleitet und hilft, den Wasserstand und Salzgehalt des Sees zu erhalten.
Prof. Alias Salameh, Geologe an der University of Jordan, sagte, "vor vierzig Jahren lag der Wasserstand des Toten Meeres 392 m unterhalb des Meeresspiegels. Heute liegt es nur noch bei 412 m. In zehn Jahren wird das Tote Meer ein Areal von 650 qkm bedecken, während es in den frühen 1960ern ein Gebiet von 1000 qkm deckte." Der tiefste Punkt des Toten Meeres liegt 425 m unterhalb des Meeresspiegels. Die Küste des berühmtesten Salzsees bildet den tiefsten begehbaren Punkt der Erdoberfläche überhaupt.

* HOLOCAUSTLEUGNUNG UNTER STAATLICHER SCHIRMHERRSCHAFT
Am Donnerstag führte das Zayed Center for Coordination and Follow-up (ZCCF) in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, eine Konferenz mit dem Titel "Semitismus" durch. Schon im Vorfeld kündigten die Organisatoren an, Israels "Lügen und Übertreibungen zum sogenannten Holocaust" offenlegen zu wollen, wie die englischsprachigen Ausgaben der Tageszeitungen Gulf News und Khaleej Times übereinstimmend berichteten. Es gelte, die "betrügerischen Forderungen und zusammengebrauten Legenden der Zionisten" aufzudecken. Bei dem Veranstalter handelt es sich um den "Think Tank" der Arabischen Liga, so meldete Jerusalem Post vergangene Woche.
 
* UEFA CUP: BAYER LEVERKUSEN WÜRDE AUCH IN ISRAEL SPIELEN
Für die israelischen Mannschaften ergab das Los folgende Ergebnisse: Maccabi Haifa spielt gegen Manchester United, Maccabi Tel Aviv trifft auf Boavisto-Porto, Hapoel Tel Aviv auf den 1. FC Kärnten, dessen Präsident Jörg Haider, Landeshauptmann von Kärnten, ist. Das Spiel findet am 03. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, statt. Österreichische Zeitungen mutmassten bereits, Haider werde die Gunst der Stunde nutzen, um alle Anklagen des Antisemitismus von sich zu weisen und mit seinem Team nach Israel fahren zu können.
Die Hinspiele sind für den 18. September angesetzt. Auch die Kicker aus Bayer Leverkusen bekundeten bereits ihre Freude auf das Spiel gegen die israelische Mannschaft. Der Mannschaftstrainer sagte, für das Spiel würde er auch nach Israel reisen. Bis jetzt ist als Austragungsort der Spiele jedoch noch Zypern geplant.

* DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Klar und kaum Temperaturänderungen
 
Jerusalem: 19-30°C
Tel-Aviv: 24-31°C
Haifa: 25-32°C
Am Toten Meer: 29-39°C
Eilat: 27-40°C


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

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